Verordnung von Antipsychotika - Demente gefährdet

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Verordnung von Antipsychotika - Demente gefährdet

Beitrag von Presse » 30.08.2008, 06:44

Antipsychotika erhöhen Schlaganfallrisiko älterer Menschen
Freitag, 29. August 2008

London – Die Verordnung von Antipsychotika kann bei älteren Menschen das Schlaganfallrisiko erhöhen, wobei atypische Neuroleptika riskanter zu sein scheinen als ältere Wirkstoffe. Nach einer Studie im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2008; 337: a1227) sind vor allem Patienten mit einer Demenz gefährdet.

Die Bedenken, dass Antipsychotika Schlaganfälle begünstigen, sind nicht neu.
...
(weiter lesen unter)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33516

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Pauschale Kritik an Antipsychotika ist unberechtigt

Beitrag von Presse » 03.06.2010, 07:08

Presse-Information / Mittwoch, 2. Juni 2010
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)


Pauschale Kritik an Antipsychotika ist unberechtigt
Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)


Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) warnt davor, in der Öffentlichkeit Vorurteile gegenüber Psychopharmaka zur Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu schüren. Die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) hatte zuletzt ein Memorandum veröffentlicht, in dem diese sich gegen die gängige Anwendung von Antipsychotika bei Patienten mit Schizophrenien wendet.

Die DGPPN kritisiert in einer Stellungnahme das von der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) veröffentlichte „Memorandum zur Anwendung von Antipsychotika“. Darin wendet die DGSP sich gegen die gegenwärtige Anwendungspraxis der Pharmakotherapie bei Menschen mit schizophrenen Störungen. Das Verhältnis von Nutzen und Risiko sei ungünstiger als bisher angenommen. Weiter behauptet man dort, dass die Verschreibung von Antipsychotika in den letzten Jahren stark zugenommen habe. Sozio- und psychotherapeutische Verfahren werden stattdessen als alleinige Alternativen zur medikamentösen Therapie genannt.

Als wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft hält die DGPPN diese Meinung für nicht belastbar und plädiert für eine Argumentation, die alle relevanten Daten berücksichtigt. Studien belegen, dass gerade die Kombination von medikamentöser Therapie mit psycho- und soziotherapeutischer Unterstützung sich als am wirkungsvollsten erweist, wenn es um die Behandlungen psychischer Erkrankungen geht. Die einseitige Ablehnung der antipsychotischen Pharmakotherapie verhindert, dass psychische Störungen optimal behandelt werden und fördert darüber hinaus die in der Öffentlichkeit vorhandenen Vorurteile gegenüber Psychopharmaka. Zudem wird im Rahmen dieser Diskussion der Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen Vorschub geleistet.

Kontakt:
Prof. Dr. med. Dr. rer. soc. Frank Schneider
Präsident DGPPN
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Aachen
RWTH Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen

Tel.: 0241-8089633
Fax: 0241-8082401
E-Mail: fschneider@ukaachen.de

Zur Stellungnahme unter:
http://www.dgppn.de/de_stellungnahme-20 ... 2_291.html

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