Siehe auch unter
„KRANKENHAUS BAROMETER 2007“ vorgestellt
viewtopic.php?p=29464#29464
Der Pflegenotstand ist da - auch in den Krankenhäusern!
Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtete in jüngster Zeit wiederholt über unzureichende Pflegebedingungen in den Krankenhäusern. Am 26.9.2007 wurde erneut berichtet und getitelt: „Kliniken leiden unter Pflegedruck“.
Dazu habe ich der Zeitung folgende Leserzuschrift übermittelt:
Der Pflegenotstand ist da!
Die in Düsseldorfer Kliniken herrschende pflegerische Unterversorgung ist mittlerweile bundesweiter Standard. Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (dip), angegliedert an der Katholischen Fachhochschule Köln, hat Ende Juli 2007 eine Studie vorgelegt, die eindrucksvoll aufzeigt, dass in den bundesdeutschen Kliniken nicht nur gravierende pflegerische Engpässe bestehen, sondern bereits von Patientengefährdungen gesprochen werden muss. Die Gründe für diese Situation sind weitgehend bekannt, so dass die Verantwortlichen eigentlich feststehen. So wurden z.B. in den letzten Jahren bundesweit rd. 50.000 Pflege-Personalstellen abgebaut. Die Einführung der Fallpauschalenregelung mit kürzeren Verweilzeiten der Patienten hat die Belastung des verbliebenen Pflegepersonals zusätzlich deutlich erhöht. Es sind mehr schwerstkranke Patienten in kurzer Zeit mit großem pflegerischen Aufwand zu versorgen. – Das Problem ist so gesehen allseits bekannt. Es sind jetzt entsprechende Folgerungen fällig: Es muss mehr qualifiziertes Pflegepersonal her; dabei darf auch über eine Anhebung der keineswegs üppigen Vergütungen der Pflegekräfte nachgedacht werden.
Werner Schell, Dozent für Pflegerecht, Harffer Str. 59, 41469 Neuss
Siehe auch unter
Riskante Krankenpflege - Patienten in Gefahr
viewtopic.php?t=6888
Der Pflegenotstand ist da - auch in den Krankenhäusern!
Moderator: WernerSchell
-
- Administrator
- Beiträge: 25258
- Registriert: 18.05.2003, 23:13
Der Pflegenotstand ist da - auch in den Krankenhäusern!
Zuletzt geändert von WernerSchell am 03.09.2008, 08:20, insgesamt 3-mal geändert.
Der Pflegenotstand ist da ! --- Toll !
Hi !
Der Pflegenotstand ist da ! --- Toll !
Und nun sollen Pflegekräfte, die einen Krankenpflegeexamen als Urkunde nach dem Krankenpflegegesetz vom zuständigen Gesundheitsamt als Aufsichtsbehörde ausgehändigt bekommen haben, ärztliche Tätigkeiten zusätzlich ausüben !
Hierzu der Artikel "Krankenpfleger übernehmen neuerdings ärztliche Aufgaben. Sie geben Spritzen, nehmen Blut ab und operieren. Künftig sollen sie auch Rezepte schreiben".
http://images.zeit.de/text/2007/35/M-Pflege
Auch wenn wie beim Uni-Klinikum Münster eine Arbeitsgruppe die Aufgaben auswählte, die zu delegieren seien, und die Medikamente, die das Krankenpflegepersonal verabreichen dürfe, ersetzt das immer noch keinen Katalog, der im Krankenpflegegesetz verankert SEIN MUSS !
Ich bin der Meinung, dass alle Krankenpflegekräfte, die ärztliche Tätigkeiten übernehmen sollen, eine Selbstanzeige gepaart mit einer Arbeitsüberlastungsanzeige beim zuständigen Gesundheitsamt als Aufsichtsbehörde einreichen sollten, mit der Bitte, eine Genehmigung auszustellen, dass mit der Urkunde des Krankenpflegeexamens, ausgestellt und geprüft nach dem Krankenpflegegesetz, ärztliche Tätigkeiten übernommen und ausgeführt werden dürfen !
Und solange diese VERWALTUNGSRECHTLICHE GENEHMIGUNG nicht vorliegt, würde ich ärztlichen Tätigkeiten verweigern !
Wenn kein zusätzliches Personal eingestellt wird, dann müssen die Ärzte ihre ärztlichen Tätigkeiten selber machen.
Es kann nicht richtig sein, daß auf der einen Seite der Pflegenotstand ausgerufen wird, und auf der anderen Seite Krankenpflegepersonal (meiner Meinung nach widerrechtlich) ärztliche Tätigkeiten zu übernehmen hat.
Hinsichtlich des Pflegenotstandes verweise ich auf die zahlreichen Berichte und Beiträge hier im Forum, und in den Medien, wo jetzt schon den zu pflegenden Menschen körperlicher Schaden zugefügt wurde.
In Einzelfällen, - die bekannt wurden - , kam es zu Todesfällen.
Ich meine, es reicht ! -- Streikt doch mal !
Aufwiederschreiben
didado
Der Pflegenotstand ist da ! --- Toll !
Und nun sollen Pflegekräfte, die einen Krankenpflegeexamen als Urkunde nach dem Krankenpflegegesetz vom zuständigen Gesundheitsamt als Aufsichtsbehörde ausgehändigt bekommen haben, ärztliche Tätigkeiten zusätzlich ausüben !
Hierzu der Artikel "Krankenpfleger übernehmen neuerdings ärztliche Aufgaben. Sie geben Spritzen, nehmen Blut ab und operieren. Künftig sollen sie auch Rezepte schreiben".
http://images.zeit.de/text/2007/35/M-Pflege
Auch wenn wie beim Uni-Klinikum Münster eine Arbeitsgruppe die Aufgaben auswählte, die zu delegieren seien, und die Medikamente, die das Krankenpflegepersonal verabreichen dürfe, ersetzt das immer noch keinen Katalog, der im Krankenpflegegesetz verankert SEIN MUSS !
Ich bin der Meinung, dass alle Krankenpflegekräfte, die ärztliche Tätigkeiten übernehmen sollen, eine Selbstanzeige gepaart mit einer Arbeitsüberlastungsanzeige beim zuständigen Gesundheitsamt als Aufsichtsbehörde einreichen sollten, mit der Bitte, eine Genehmigung auszustellen, dass mit der Urkunde des Krankenpflegeexamens, ausgestellt und geprüft nach dem Krankenpflegegesetz, ärztliche Tätigkeiten übernommen und ausgeführt werden dürfen !
Und solange diese VERWALTUNGSRECHTLICHE GENEHMIGUNG nicht vorliegt, würde ich ärztlichen Tätigkeiten verweigern !
Wenn kein zusätzliches Personal eingestellt wird, dann müssen die Ärzte ihre ärztlichen Tätigkeiten selber machen.
Es kann nicht richtig sein, daß auf der einen Seite der Pflegenotstand ausgerufen wird, und auf der anderen Seite Krankenpflegepersonal (meiner Meinung nach widerrechtlich) ärztliche Tätigkeiten zu übernehmen hat.
Hinsichtlich des Pflegenotstandes verweise ich auf die zahlreichen Berichte und Beiträge hier im Forum, und in den Medien, wo jetzt schon den zu pflegenden Menschen körperlicher Schaden zugefügt wurde.
In Einzelfällen, - die bekannt wurden - , kam es zu Todesfällen.
Ich meine, es reicht ! -- Streikt doch mal !
Aufwiederschreiben
didado
Viele Kliniken planen Abbau von Personal
Viele Kliniken planen Abbau von Personal
FRANKFURT AM MAIN (ddp/all). Mehr als ein Drittel der deutschen Kliniken will Stellen abbauen. Das geht aus dem Krankenhausbarometer des Deutschen Krankenhausinstituts hervor, das nächste Woche komplett vorgelegt wird.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Jobmaschine beginnt zu schwächeln
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/1 ... 1a0205.asp
FRANKFURT AM MAIN (ddp/all). Mehr als ein Drittel der deutschen Kliniken will Stellen abbauen. Das geht aus dem Krankenhausbarometer des Deutschen Krankenhausinstituts hervor, das nächste Woche komplett vorgelegt wird.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Jobmaschine beginnt zu schwächeln
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/1 ... 1a0205.asp
-
- phpBB God
- Beiträge: 542
- Registriert: 15.11.2005, 15:04
Gesundheitswesen Wachstumsmarkt - ein Märchen?
Ist die Behauptung, das Gesundheitswesen sei ein Wachtumsmarkt, ein Märchen?
Jedenfalls ist im Moment davon weit und breit nichts zu sehen. Nachdem bereits in den letzten Jahren rd. 50.000 Pflegepersonalstellen abgebaut worden sind, werden jetzt weitere Einkürzungen zu Lasten der Pflege angekündigt.
Wo soll das hinführen? Wir brauchen demnächst viele Pflegefachkräfte, müssen sie jetzt ausbilden und auch anstellen. Zu tun, ist genug. Allerdings muss auch über die Finanzierung geredet werden. Wenn die Menschen länger leben wollen / sollen, und dies bei relativer Gesundheit, muss das etwas kosten dürfen. Darauf muss eine Antwort gefunden werden.
Rauel
Jedenfalls ist im Moment davon weit und breit nichts zu sehen. Nachdem bereits in den letzten Jahren rd. 50.000 Pflegepersonalstellen abgebaut worden sind, werden jetzt weitere Einkürzungen zu Lasten der Pflege angekündigt.
Wo soll das hinführen? Wir brauchen demnächst viele Pflegefachkräfte, müssen sie jetzt ausbilden und auch anstellen. Zu tun, ist genug. Allerdings muss auch über die Finanzierung geredet werden. Wenn die Menschen länger leben wollen / sollen, und dies bei relativer Gesundheit, muss das etwas kosten dürfen. Darauf muss eine Antwort gefunden werden.
Rauel
-
- Jr. Member
- Beiträge: 65
- Registriert: 29.11.2005, 07:58
Krankenhausbarometer - Stellenabbau und mehr!
Übernahme aus Forum:
viewtopic.php?t=7338
Krankenhausbarometer - Frontal21 wird berichten
Frontral 21, ZDF, recherchiert für einen Beitrag anlässlich des DKG Barometers für Krankenhäuser. Gesucht werden u.a. Krankenschwestern, Pfleger oder PflegedienstleiterInnen, die von den Auswirkungen der Kürzungen im klinischen Bereich betroffen sind und bereit wären, darüber zu berichten. Interviews können auch anonymisiert werden. Außerdem wird eine Klinik oder Krankenhaus für Filmaufnahmen gesucht.
Bereitwillige für eine (kritsche) Stellungnahme bitte melden bei:
Werner Schell - http://www.wernerschell.de
viewtopic.php?t=7338
Krankenhausbarometer - Frontal21 wird berichten
Frontral 21, ZDF, recherchiert für einen Beitrag anlässlich des DKG Barometers für Krankenhäuser. Gesucht werden u.a. Krankenschwestern, Pfleger oder PflegedienstleiterInnen, die von den Auswirkungen der Kürzungen im klinischen Bereich betroffen sind und bereit wären, darüber zu berichten. Interviews können auch anonymisiert werden. Außerdem wird eine Klinik oder Krankenhaus für Filmaufnahmen gesucht.
Bereitwillige für eine (kritsche) Stellungnahme bitte melden bei:
Werner Schell - http://www.wernerschell.de
Werner Schell ist seit 1.8.2008 Leiter / Ansprechparter bei:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vor
http://www.pro-pflege-selbsthilfnetzwerk.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vor
http://www.pro-pflege-selbsthilfnetzwerk.de
Stellen für Pflegekräfte müssen her
Guten Morgen allerseits,
wir freuen uns in der Pflege sicherlich alle über mehr Geld. Aber wichtig wäre in der Tat gewesen, den Personalmangel in die jüngsten Tarifverhandlungen einzubringen und die Arbeitgeber zu zwingen, stellenmäßig draufzusatteln. Wenn nämlich jetzt nur die Vergütungen erhöht werden, kommt es voraussichtlich zu weiteren Kostenreduzierungen - zu Lasten der vorhandenen Pflegekräfte. Weitere Stellen werden abgebaut.
Da kann man nur sagen: nein danke!
MfG
Pflegefan
wir freuen uns in der Pflege sicherlich alle über mehr Geld. Aber wichtig wäre in der Tat gewesen, den Personalmangel in die jüngsten Tarifverhandlungen einzubringen und die Arbeitgeber zu zwingen, stellenmäßig draufzusatteln. Wenn nämlich jetzt nur die Vergütungen erhöht werden, kommt es voraussichtlich zu weiteren Kostenreduzierungen - zu Lasten der vorhandenen Pflegekräfte. Weitere Stellen werden abgebaut.
Da kann man nur sagen: nein danke!
MfG
Pflegefan
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!
Re: Stellen für Pflegekräfte müssen her
Man sollte nicht vergessen, dass es eine sehr grosse Anzahl von Pflegekräften gibt, die an diesem Tarifabschluss vorbeigehen: sie sehen keinen Cent. So ist das bei uns, so ist das in allen Privat-Kliniken, in den GmbHs - dort, wo man aus dem AG-Verband ausgetreten ist. Dieser Tarifabschluss ist nur für einen (kleinen?) Teil der Pflegekräfte wirksam.Pflegefan hat geschrieben:Guten Morgen allerseits,
wir freuen uns in der Pflege sicherlich alle über mehr Geld. Aber wichtig wäre in der Tat gewesen, den Personalmangel in die jüngsten Tarifverhandlungen einzubringen und die Arbeitgeber zu zwingen, stellenmäßig draufzusatteln. Wenn nämlich jetzt nur die Vergütungen erhöht werden, kommt es voraussichtlich zu weiteren Kostenreduzierungen - zu Lasten der vorhandenen Pflegekräfte. Weitere Stellen werden abgebaut.
Da kann man nur sagen: nein danke!
MfG
Pflegefan
-
- Jr. Member
- Beiträge: 50
- Registriert: 28.11.2005, 18:59
Konsum oder Gesundheitsversorgung!
In der Pflege muss vieles umgekrempelt werden, es gibt viele Baustellen, an denen die Verantwortlichen immer wieder vorbei laufen:
- Ordentliche Vergütung für Pflegefachkräfte
- angemessene Erhöhungen der Tarife für alle
- ausreichende Stellendotierung in Krankenhäusern und Heimen
- weg von der Minutenpflege in der ambulanten Pflege
Das alles kostet - natürlich. Aber die Menschen müssen sich entscheiden - Konsum oder Gesundheitsversorgung!
Rüdiger
- Ordentliche Vergütung für Pflegefachkräfte
- angemessene Erhöhungen der Tarife für alle
- ausreichende Stellendotierung in Krankenhäusern und Heimen
- weg von der Minutenpflege in der ambulanten Pflege
Das alles kostet - natürlich. Aber die Menschen müssen sich entscheiden - Konsum oder Gesundheitsversorgung!
Rüdiger