Hilfe für Menschen mit Hirnschädigungen

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Hilfe für Menschen mit Hirnschädigungen

Beitrag von Presse » 31.03.2007, 10:03

Zurück ins aktive Leben - Hilfe für Menschen mit Hirnschädigungen

Auf großes Interesse stieß bei den Besuchern der Eröffnungsfeier im Amarita Hamburg-Mitte die beispielhaft hergerichteten Zimmer der neuen Wachkoma-Station.

Von einer Sekunde auf die andere war für Bodo Lindemann nichts mehr, wie es war. Gerade war seine Tochter noch lebendig, im nächsten Augenblick nicht mehr ansprechbar. Ein schwerer Autounfall hat die junge Frau vor 14 Jahren aus dem Leben gerissen, die Ärzte hatten die im Koma liegende Tochter aufgegeben. Ihre Eltern nicht. Heute kann Bodo Lindemann, Vorsitzender des Bundesverbandes FORUM GEHIRN, sich wieder mit seiner Tochter unterhalten. Sie sitzt im Rollstuhl, spricht verschiedene Sprachen, hat einen großen Teil der Selbständigkeit zurück gewonnen. Das Wachkoma hat sie hinter sich gelassen.
Deutschlandweit teilen viele Menschen ein ähnliches Schicksal. Keines ist wie das andere und nicht jeder hat die Kraft und Voraussetzungen, den Angehörigen selbst zu Hause zu pflegen. Darum gewinnen stationäre Pflegeeinrichtungen, die sich auf Wachkomapatienten spezialisieren immer mehr an Bedeutung. Die Amarita Hamburg-Mitte, ein Haus der Marseille-Kliniken AG, hat den Bedarf erkannt und jetzt eine Wachkoma-Station eröffnet. 15 Betten stehen zunächst zur Verfügung, um Wachkoma-Patienten rund um die Uhr zu betreuen und zu pflegen. Kompetentes und speziell geschultes Personal kümmert sich sowohl um die Bedürfnisse der Patienten als auch um die der Angehörigen. Denn die Zusammenarbeit mit beiden ist äußerst wichtig. Die Verzahnung von Pflege, Therapie und Betreuung hält auch Bodo Lindemann, der bei der Eröffnung der Station sprach, von besonderer Bedeutung, um den Heilungsprozess voranzutreiben. FORUM GEHIRN, der Bundesverband für Menschen mit Hirnschädigungen und deren Angehörige, will zum besseren Verständnis der Erkrankung, aber auch Hilfe zur Selbsthilfe geben. Das Ziel bleibt dabei stets fest vor Augen – den Betroffenen wieder in die Gemeinschaft zu integrieren. Rund 40 Gäste aus Krankenhäusern, Heimen und von sozialen Diensten waren der Einladung zur Eröffnungsfeier der Wachkomastation im Amarita Hamburg-Mitte am Mittwoch, 21. März, gefolgt, um sich selbst ein Bild von der neuen Station zu machen. Farbenfroh und freundlich kommt sie daher. Die Zimmer sind liebevoll dekoriert und farblich unterschiedlich gestaltet. Dabei standen Oberthemen wie „Provence“ oder „Meer“ Pate. Das Fachpersonal demonstrierte außerdem die moderne Technik, mit der die Bewohner versorgt werden. So bietet zum Beispiel ein spezieller Computer völlig immobilen Betroffenen die Chance, über eine Kamera und Pupillenbewegung, mit der Umwelt zu kommunizieren.
Einrichtungsleiterin Andrea Buro sagte: „Alle Dinge sollten und müssen perspektivisch wachsen.“ Sie ist überzeugt davon, dass mit guter Pflege und enger Zusammenarbeit mit den Angehörigen viel zu erreichen ist. Der Bedarf an Betten sei in Hamburg da, sagte Andrea Buro und auch: „Ich bin überzeugt davon, dass der Weg, den wir mit der Station begehen, ein richtiger ist.“

Meike Hohenbrink

Quelle: Pressemitteilung vom 23.3.2007
http://www.marseille-kliniken.de/ge/con ... esse_id=87

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