Tag der Pflege in Erlangen
Stewens: Fachkraftquote von 50 Prozent unverrückbar -
Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Pflegekräfte hat hohe Bedeutung
„Die Fachkraftquote von 50 Prozent in Heimen ist unverrückbar. Für die hohe Qualität der Pflege in bayerischen Pflegeheimen ist die Einhaltung der Fachkraftquote ein elementarer Baustein. Ende 2004 wiesen in Bayern 94,2 Prozent der Heime eine Fachkraftquote von 50 Prozent auf. Ich bin davon überzeugt, dass wir nur mit dieser Quote das erreichte Qualitätsniveau halten können. Zudem haben wir erreicht, dass die Kostenträger den Einrichtungen einen Personalschlüssel von durchschnittlich 1 zu 2,4 anbieten, im Bereich der Gerontopsychiatrie ist das Verhältnis noch besser“, erklärte Bayerns Sozialministerin Christa Stewens heute beim „Tag der Pflege“ in Erlangen.
Der vom Landesverband des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe veranstaltete „Tag der Pflege“ steht unter dem Motto „Prävention – einmal anders“. Die Ministerin strich in ihrer Rede denn auch heraus, welch entscheidende Rolle der Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Pflegekräfte gerade auch mit Blick auf die zu pflegenden Menschen zukomme. Zwar seien einer Umfrage zufolge mehr als zwei Drittel der Krankenpflegekräfte mit ihrer Arbeit zufrieden, jedoch gaben viele der Befragten neben den körperlichen Belastungen auch psychische Stressfaktoren an, die nicht selten zum frühzeitigen Ausstieg aus dem Pflegeberuf führten. „Leitungskräfte haben neben der Verantwortung für eine effektive und transparente Arbeitsplatzgestaltung, auch Sorge für ein gutes Betriebsklima zu tragen, das entscheidend durch eine mitarbeiterfreundliche Arbeitszeitgestaltung und funktionierende Kommunikationsstrukturen geprägt ist“, erklärte Stewens und verwies auf das Fortbildungskonzept „Heimmanagement“ des Sozialministeriums, das Führungskräften die Möglichkeit bietet, ihre Kompetenzen in diesen Bereichen zu prüfen und zu verbessern.
Auch Maßnahmen zur Supervision könnten helfen, Konflikt- und Belastungssituationen aufzuarbeiten und so beispielsweise das Entstehen von Mobbingstrukturen bereits im Keim zu ersticken. „Unser Projekt ‚Pflege der Profis’, das wir mit insgesamt 200.000 Euro gefördert haben, hat gezeigt, wie individuelle Entspannungs- und Trainingsangebote in den Einrichtungen zur psychischen und physischen Gesunderhaltung der Mitarbeiter beitragen. Mit diesen Maßnahmen konnte eine nachhaltige Verbesserung der Qualität der pflegerischen Arbeit, der betriebsinternen Kommunikation, der Arbeitszufriedenheit und der Arbeitsmotivation sowie ein Rückgang von Krankheitsraten und eine Verringerung der Fluktuationsrate erreicht werden“, betonte die Ministerin.
Stewens: „Kontinuierliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen tragen zu einer Verbesserung der beruflichen und persönlichen Zufriedenheit und damit zu einer Verringerung der Personalfluktuation sowie der Krankheitsraten bei. Neben einem Mehr an fachlichem Know-how in den Einrichtungen, das wiederum den pflegebedürftigen Menschen zugute kommt, wird damit nicht zuletzt auch die gesellschaftliche Akzeptanz des Pflegeberufes gefördert. Das Sozialministerium hat die Fort- und Weiterbildung der Pflegekräfte, insbesondere im Bereich der Gerontopsychiatrie, einschließlich der genannten Bereiche Heimmanagement und Supervision, in den letzten zehn Jahren mit über 14 Mio. Euro gefördert.“
Quelle: Pressemitteilung vom 8.5.2006
http://www.stmas.bayern.de/cgi-bin/pm.p ... 05-218.htm
Stewens: Fachkraftquote von 50 Prozent unverrückbar -
Moderator: WernerSchell
Fachkraftquote von 50 Prozent unverrückbar
In den Heimen wird qualifiziertes Personal gebraucht - gute Bezahlung selbstverständlich. Deshalb ist es richtig, die Fachkräftequote relativ hoch zu halten. Eine Herabsetzung zur Kostensenkung würde noch mehr würdelose Pflege bedeuten.STMAS Bayern hat geschrieben: ...Fachkraftquote von 50 Prozent unverrückbar -
Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Pflegekräfte hat hohe Bedeutung....
Corni
Von der Kostenseite habe ich hier meine Hauptzweifel, ob sich die 50%-Marke halten lässt. Hinzkommen Feststellungen, die daraufhindeuten, daß z.B. ein Großteil der Grundpflege, auch von speziell eingewiesenen und fortgebildeten Hilfskräften geleistet werden kann.
Dazu ein Beispiel:
Vor ca. 15 Jahren war ich einen ganzen Tag mit einer kleinen Gruppe in einem Pflegeheim in Straßburg zu Gast, wenn ich mich richtig erinnere, nannte es sich "Le Kacheloffe".
Man verfügte über ca. 120 Plätze, der durchschnittliche Pflegesatz betrug ca. 120 DM.
Das Personal bestand vorwiegend aus Hilfskräften, darüberhinaus standen für das gesamte Haus nur eine Krankenschwester und 3 Krankenpflegehelferinnen zur Verfügung.
Auf unsere, mehr als erstaunte, Frage nach der Personalauswahl, nach den fachlichen Kompetenzen, antwortete der Leiter, eine liebenswürdige, "elsässische Vaterfigur" sinngemäß:
"Am liebsten sind uns beim Eintritt, Frauen im Alter von 30 - 40 Jahren, die KInder haben und in geordneten Verhältnissen leben; deren Kompetenzen reichen sind meistens nahezu voll aus und was ihnen noch fehlt, lernen sie hier im Haus"!
Das abendliche Fazit: Ein geschmackvoll und individuell eingerichtetes, familiär erscheinendes Heim mit rundum zufrieden wirkenden Bewohnern und Mitarbeitern.
Anm.: Den dort gesehenen Dokumentationsaufwand, im Vergeich zu unserem heutigen, würde ich auf 20% schätzen.
Dazu ein Beispiel:
Vor ca. 15 Jahren war ich einen ganzen Tag mit einer kleinen Gruppe in einem Pflegeheim in Straßburg zu Gast, wenn ich mich richtig erinnere, nannte es sich "Le Kacheloffe".
Man verfügte über ca. 120 Plätze, der durchschnittliche Pflegesatz betrug ca. 120 DM.
Das Personal bestand vorwiegend aus Hilfskräften, darüberhinaus standen für das gesamte Haus nur eine Krankenschwester und 3 Krankenpflegehelferinnen zur Verfügung.
Auf unsere, mehr als erstaunte, Frage nach der Personalauswahl, nach den fachlichen Kompetenzen, antwortete der Leiter, eine liebenswürdige, "elsässische Vaterfigur" sinngemäß:
"Am liebsten sind uns beim Eintritt, Frauen im Alter von 30 - 40 Jahren, die KInder haben und in geordneten Verhältnissen leben; deren Kompetenzen reichen sind meistens nahezu voll aus und was ihnen noch fehlt, lernen sie hier im Haus"!
Das abendliche Fazit: Ein geschmackvoll und individuell eingerichtetes, familiär erscheinendes Heim mit rundum zufrieden wirkenden Bewohnern und Mitarbeitern.
Anm.: Den dort gesehenen Dokumentationsaufwand, im Vergeich zu unserem heutigen, würde ich auf 20% schätzen.
Hilfspersonal tatsächlich unqualifiziert
Man mag sich theoretisch solchen Gedanken anschließen können. In der Praxis sind aber die Hilfsangestellten teilweise so "ungebildet", dass sie nur schwer tragbar erscheinen.Vercingetorix hat geschrieben:... Von der Kostenseite habe ich hier meine Hauptzweifel, ob sich die 50%-Marke halten lässt. Hinzkommen Feststellungen, die daraufhindeuten, daß z.B. ein Großteil der Grundpflege, auch von speziell eingewiesenen und fortgebildeten Hilfskräften geleistet werden kann. ....
Erst vor wenigen Tagen erzählte mir ein Hausarzt, der intensiv Hausbesuche im Heim macht, von katastrophalen Zuständen bezüglich des Hilfspersonals. Neuerdings versteht kaum jemand den anderen, ein Sprachengewirr. Nur die deutsche Sprache beherrscht kaum jemand richtig. Auch insoweit sind die pflegebedürftigen Menschen die Betroffenen. Die fehlgeschlagene Zuwanderung bzw. Integration ist jetzt auch in der Heimversorgung angekommen.
Von daher bin ich schon für qualifiziertes und deutsch sprechendes Personal - natürlich ordentlich bezahlt.
Corni
Hallo Cony,
wir haben eine hohe anzahl an pflegehilfskräften aus dem ausland und alle beherrschen die deutsche sprache.auch die krankenpflegehelfer werdén nach ansicht des mdk`s als pflegehilfskräfte gesehen und dies haut bei besten willen schon vom ausbildungsstand nicht hin.
hingegen bedeutet ein hoher anteil von fachkräften, nach meiner ansicht, nicht ubedingt eine bessere pflege. viele fachkräfte gehen heut zu tage in die heime weil sie in den krankenhäusern nicht unterkommen.
für die grundpflege brauche ich keine teuren pflegefachkräfte mit einen hohen stundensatz, dies können auch sogenannte pflegehilfskräfte übernehmen.
mit freundlichen grüßen
r.Koep
wir haben eine hohe anzahl an pflegehilfskräften aus dem ausland und alle beherrschen die deutsche sprache.auch die krankenpflegehelfer werdén nach ansicht des mdk`s als pflegehilfskräfte gesehen und dies haut bei besten willen schon vom ausbildungsstand nicht hin.
hingegen bedeutet ein hoher anteil von fachkräften, nach meiner ansicht, nicht ubedingt eine bessere pflege. viele fachkräfte gehen heut zu tage in die heime weil sie in den krankenhäusern nicht unterkommen.
für die grundpflege brauche ich keine teuren pflegefachkräfte mit einen hohen stundensatz, dies können auch sogenannte pflegehilfskräfte übernehmen.
mit freundlichen grüßen
r.Koep
-
- Administrator
- Beiträge: 25258
- Registriert: 18.05.2003, 23:13
Ermittlung des Personalbedarfs in Pflegeheimen
Mit der Fachkraftquote hat sich u.a. das Verwaltungsgericht (VG) Karlsruhe mit Urteil vom 10.3.2006 - 1 K 85/06 - befasst und interessante Ausführungen gemacht.
Näheres unter
http://lrbw.juris.de/cgi-bin/laender_re ... s=4&anz=41
http://openpr.de/news/121243/Ermittlung ... quote.html
Näheres unter
http://lrbw.juris.de/cgi-bin/laender_re ... s=4&anz=41
http://openpr.de/news/121243/Ermittlung ... quote.html