10 Regeln der DGE für eine ausgewogene Ernährung
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10 Regeln der DGE für eine ausgewogene Ernährung
DGE intern 09/2017 | 29. August 2017
10 Regeln der DGE aktualisiert
Dreidimensionale DGE-Lebensmittelpyramide
(dge) Seit 1956 formuliert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V. in 10 Regeln, wie sich Verbraucher ausgewogen und genussvoll im Alltag ernähren können. Nun hat die DGE die 10 Regeln auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse angepasst, sprachlich überarbeitet und konkretisiert. Kurz und prägnant fassen sie praktische Empfehlungen für eine optimale Lebensmittelauswahl zusammen und geben den Verbrauchern einfache Verhaltensregeln an die Hand. Neben ernährungsphysiologischen Kriterien berücksichtigen sie auch präventive sowie nachhaltige Aspekte.
Dabei lassen die Empfehlungen Platz für individuellen Spielraum und sind nicht als starre Ge- oder Verbote zu verstehen.
Empfohlen wird, sich abwechslungsreich zu ernähren. Dabei sollten pflanzliche Lebensmittel den größten Anteil ausmachen. Zu bevorzugen sind Gemüse, Obst und Vollkornprodukte. Hinzu kommen ausreichend Milchprodukte und Fisch, ergänzt durch wenig Fleisch. Bei der Verwendung von Fett stehen gesundheitsfördernde und qualitative Aspekte im Mittelpunkt. In erster Linie sollten pflanzliche Öle eingesetzt werden, wie beispielsweise Rapsöl und daraus hergestellte Streichfette. Zucker und Salz lassen sich an vielen Stellen einsparen. Besonders zuckergesüßte Lebensmittel und Getränke sowie salzreiche Produkte gilt es zu vermeiden. Hervorgehoben ist die Empfehlung, vor allem Wasser zu trinken. Auch andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßte Tees können zur Flüssigkeitszufuhr beitragen.
Abgerundet werden die Regeln durch die Empfehlung, Lebensmittel schonend zuzubereiten, sich für das Essen und Genießen Zeit zu nehmen und ausreichend Bewegung von mindestens 30 Minuten mit in den Alltag einzubeziehen. Die aktualisierten 10 Regeln lauten:
1. Lebensmittelvielfalt genießen
2. Gemüse und Obst – nimm „5 am Tag“
3. Vollkorn wählen
4. Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen
5. Gesundheitsfördernde Fette nutzen
6. Zucker und Salz einsparen
7. Am besten Wasser trinken
8. Schonend zubereiten
9. Achtsam essen und genießen
10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
Kurz erläutert werden die 10 Regeln unter https://www.dge.de/10regeln.
Dort sind sie auch als Infoblatt verfügbar und können mit dem Hinweis auf die DGE verwendet und abgedruckt werden. Im DGE-MedienService sind sie ab Mitte September unter der Artikel-Nr. 122402 erhältlich:
https://www.dge-medienservice.de, Tel.: 0228 9092626, Fax: 0228 9092610; bis 45 Stück kostenfrei, ab 46 Stück zum Preis von 0,10 EUR, zzgl.
Versandkosten
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Den ausführlichen Pressetext mit weiteren Hintergrundinformationen finden Sie im Internet unter:
https://www.dge.de/presse/pm/10-regeln- ... ualisiert/ (web)
https://www.dge.de/fileadmin/public/doc ... isiert.pdf
(pdf)
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Für Rückfragen der Redaktion kontaktieren Sie bitte:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Antje Gahl,
Tel.: +49 228/37 76 630
Fax: +49 228/37 76 800
E-Mail: mailto:gahl@dge.de
DGE (Presseinfos) im Internet:
http://www.dge.de
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Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Telefon: +49 228 / 3776-600
Telefax: +49 228 / 3776-800
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Megastudie stellt Empfehlungen zur Ernährung auf den Kopf
Ärzte Zeitung vom 04.09.2017:
Fettreiche Kost
Megastudie stellt Empfehlungen zur Ernährung auf den Kopf
Fettarme Kost ist nach den Ergebnissen einer großen Studie offenbar nicht mehr zu empfehlen.
Wider Erwarten sinkt bei hoher Zufuhr gesättigter Fettsäuren das Sterberisiko sogar.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... fpuryyqrde
Fettreiche Kost
Megastudie stellt Empfehlungen zur Ernährung auf den Kopf
Fettarme Kost ist nach den Ergebnissen einer großen Studie offenbar nicht mehr zu empfehlen.
Wider Erwarten sinkt bei hoher Zufuhr gesättigter Fettsäuren das Sterberisiko sogar.
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Keine Belege für gesunde fettreiche Ernährung
Ärzte Zeitung vom 11.09.2017:
Kritik an PURE-Studie
"Keine Belege für gesunde fettreiche Ernährung!"
Forscher der Universität Hohenheim kritisieren die Ernährungsstudie PURE). Die Autoren der weltweiten Untersuchung plädieren nämlich für eine Revision der Ernährungsempfehlungen.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... fpuryyqrde
Kritik an PURE-Studie
"Keine Belege für gesunde fettreiche Ernährung!"
Forscher der Universität Hohenheim kritisieren die Ernährungsstudie PURE). Die Autoren der weltweiten Untersuchung plädieren nämlich für eine Revision der Ernährungsempfehlungen.
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Adipositas-Experten begrüßen neue Regeln für gesunde Kost
Ärzte Zeitung vom 14.09.2017:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Adipositas-Experten begrüßen neue Regeln für gesunde Kost
Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung an erster Stelle.
Gleich an zweiter Stelle werden in den "10 Regeln für gesunde Ernährung" jetzt fünf Portionen Gemüse und Obst pro Tag genannt.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... fpuryyqrde
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Adipositas-Experten begrüßen neue Regeln für gesunde Kost
Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung an erster Stelle.
Gleich an zweiter Stelle werden in den "10 Regeln für gesunde Ernährung" jetzt fünf Portionen Gemüse und Obst pro Tag genannt.
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"Gehirngesunde“ Ernährung: wie Essen vor Demenz schützen kan
„Gehirngesunde“ Ernährung: wie Essen vor Demenz schützen kann
Altersforscher haben Nahrungsinhaltsstoffe identifiziert, die Selbstreinigungsprozesse in den Gehirnzellen ankurbeln und vor neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit schützen könnten. „Bisherige Daten lassen vermuten, dass sogenannte Polyamine, insbesondere das Spermidin, sich positiv auf die Gehirnfunktion und geistige Fähigkeiten auswirken“, berichtet Professor Agnes Flöel von der Neurologischen Universitätsklinik Greifswald. Aktuell untersucht eine Studie an der Charité in Berlin unter der Leitung von Professor Flöel den Einfluss des Wirkstoffs aus Weizenkeimen auf Lernfähigkeit und Gedächtnis.
Über potenzielle Wirkungen von Nährstoffen und „Smart Drugs“ auf die geistige Fitness wird viel berichtet – und viel spekuliert. Die Demenzforscherin erklärte heute, zum Auftakt des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Leipzig, was die moderne neurologische Forschung über den Einfluss des Essens auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns weiß. Morgen, am 21. September, ist Welt-Alzheimertag.
Mit der Berliner „SmartAge“-Studie untersuchen die Forscher die Wirkung einer zwölfmonatigen Gabe von natürlichem Spermidin aus Weizenkeimen auf Lernen und Gedächtnis sowie auf die Struktur des Gehirns. An der Studie nehmen ältere, noch gesunde Menschen teil, deren Gedächtnis sich nach eigener Einschätzung verschlechtert hat. Noch werden Studienteilnehmer gesucht (siehe ganz unten).
„Man weiß aus anderen Studien, dass Menschen mit subjektiv empfundener Gedächtnis-verschlechterung, die sich Sorgen wegen einer Demenz machen, tatsächlich ein erhöhtes Risiko für eine Alzheimer-Krankheit aufweisen“, erklärt Professor Flöel, Direktorin der Universitätsklinik für Neurologie in Greifswald. Die Neurologin erforscht, wie sich Demenz und kognitive Einschränkungen durch den Lebensstil beeinflussen lassen. Vor Kurzem wechselte sie von der Charité in Berlin nach Greifswald, leitet aber nach wie vor die Berliner Studie. Lifestyle-Studien liegen im Trend, denn vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft rückt die Gesunderhaltung des Gehirns immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Epidemiologen erwarten weltweit eine Verdopplung bis Vervierfachung der Zahl der Demenzerkrankungen bis 2050, und die bisherigen Bemühungen um kausale Therapien bei bereits ausgebrochener Alzheimer-Demenz waren, trotz weltweiter Forschung und milliardenschwerer Investitionen, nicht erfolgreich. Die Suche nach Präventionsstrategien hat deshalb hohe medizinische, gesundheitspolitische und wirtschaftliche Relevanz.
Spermidin reduziert Zell-Schrott
Großes Potenzial, geistigem Abbau vorzubeugen, schreiben Neurowissenschaftler aktuell Spermidin zu. Spermidin ist ein körpereigenes Produkt des Zellstoffwechsels und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung von Zellprozessen. Externe Spermidinzufuhr über die Nahrung verlängert die Lebensspanne von sogenannten Modell-Organismen wie Hefen, Würmern und Fruchtfliegen und stoppt den altersbedingten Erinnerungsverlust bei Fruchtfliegen – ein Effekt, den Forscher auf die Zunahme von sogenannten Autophagie-Prozessen zurückführen. Mit diesem Selbstreinigungsprozess verdaut und vernichtet die Zelle ihren Schrott, zum Beispiel krankheitserregende Eiweiß-Ablagerungen. Für die Erforschung der Mechanismen der Autophagie wurde 2016 der Nobelpreis für Physiologie verliehen. Diese Eiweiß-Ablagerungen liegen fast allen neurodegenerativen Erkrankungen zugrunde, auch der Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit. Eine Ankurbelung dieses Selbstreinigungsprozesses könnte somit diesen Erkrankungen vorbeugen.
Wirkstoff aus Weizenkeimen
Spermidin in der Nahrung scheint auch dem menschlichen Gehirn gutzutun. „Wir haben in einer eigenen kleinen Studie, die ebenso wie die jetzt laufende größere Studie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, die Wirkung von natürlichem Spermidin, das aus Weizenkeimen gewonnen und in Kapseln verpackt worden war, auf Lernen und Gedächtnis untersucht“, erklärt Professor Flöel. „Wir konnten zeigen, dass sich Gedächtnisleistungen bereits nach dreimonatiger Einnahme tendenziell verbessern, bei sehr guter Verträglichkeit der Kapseln.“
Wissenschaftler zählen Spermidin zu den sogenannten Kalorienreduktions-Mimetika. „Kalorienreduktions-Mimetika sind Substanzen, die Effekte des Fastens nachahmen. Der Körper produziert sie beim Abnehmen, man kann sie aber auch mit der Nahrung aufnehmen“, erklärt Flöel. Weltweit wurde bereits eine Reihe von Mimetika untersucht: zum Beispiel Resveratrol, das aus Trauben gewonnen werden kann und daher u. a. im Rotwein zu finden ist, oder der sogenannte Grüntee-Extrakt, mit Fachnamen als Epigallocatechingallat bezeichnet. „Für Resveratrol konnten wir positive Effekte auf die Gedächtnisleistung nachweisen, andere Gruppen fanden Auswirkungen auf die Durchblutung des Gehirns“, sagt Professor Flöel.
Gesund essen und gelegentlich fasten
Kommt also bald die Super-Pille fürs Gehirn? „Nahrungsergänzungsmittel können nie eine ausgewogene Ernährung ersetzen“, betont die Professorin. Grundsätzlich sei es günstig, viel Obst, Gemüse und ungesättigte Fettsäuren zu sich zu nehmen und beim Zucker zu sparen. „Außerdem spielt es eine Rolle, wie viel man isst“, ergänzt Flöel. „In Studien führte eine Kalorienrestriktion, vor allem der Reiz des Fastens, zu besseren Gedächtnisleistungen.“
Um Demenzerkrankungen vorzubeugen, empfiehlt die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht im Auge zu behalten und diesen Risikofaktoren frühzeitig medizinisch entgegenzuwirken. Außerdem scheinen ein aktives soziales Leben, körperliche Bewegung und ein aktiver und gesunder Lebensstil das Risiko einer Erkrankung zu mindern.
Patienten gesucht
Für die „SmartAge“-Studie, die derzeit an der Charité in Berlin unter der Leitung von Professor Agnes Flöel durchgeführt wird, werden noch weitere Studienteilnehmer im Alter zwischen 60 und 90 Jahren gesucht, die nach eigener Einschätzung an einer Gedächtnisverschlechterung leiden und sich diesbezüglich Sorgen machen. Interessenten können sich gerne per E-Mail unter smartage@charite.de oder unter der Telefonnummer (0)30 450660395 melden.
Literatur:
Jessen, F., Wolfsgruber, S., Wiese, B., Bickel, H., Mosch, E., Kaduszkiewicz, H., Pentzek, M., Riedel-Heller, S.G., Luck, T., Fuchs, A., Weyerer, S., Werle, J., van den Bussche, H., Scherer, M., Maier, W., Wagner, M. German Study on Aging, C., Dementia in Primary Care, P. 2014. AD dementia risk in late MCI, in early MCI, and in subjective memory impairment. Alzheimers Dement 10(1),
76–83. doi:10.1016/j.jalz.2012.09.017.
Bhukel, A., Madeo, F., Sigrist S.J. Spermidine boosts autophagy to protect from synapse aging. Autophagy. 2017 Feb;13(2):444–445. doi: 10.1080/15548627.2016.1265193.
Gupta, V.K., Scheunemann, L., Eisenberg, T., Mertel, S., Bhukel, A., Koemans, T.S., Kramer, J.M., Liu, K.S., Schroeder, S., Stunnenberg, H.G., Sinner, F., Magnes, C., Pieber, T.R., Dipt, S., Fiala, A., Schenck, A., Schwaerzel, M., Madeo, F., Sigrist, S.J. 2013. Restoring polyamines protects from age-induced memory impairment in an autophagy-dependent manner. Nature neuroscience 16(10), 1453–60. doi:10.1038/nn.3512.
Wirth M., Schwarz C., Benson G., Köbe T., Stekovic S., Madeo F., Flöel A. High-dose spermidine supplementation to improve episodic memory in individuals with subjective cognitive decline: proof-of-concept study. 1st International Conference on Cognitive Reserve in the Dementias (ResDem) in Munich on 24–25 November 2017.
Witte, A.V., Kerti L., Margulies D.S., Flöel A. Effects of resveratrol on memory performance, hippocampal functional connectivity, and glucose metabolism in healthy older adults. J Neurosci. 2014 Jun 4;34(23):7862–70. doi:10.1523/JNEUROSCI.0385-14.2014.
Prehn K., Jumpertz von Schwartzenberg R., Mai K., Zeitz U., Witte AV., Hampel D., Szela AM., Fabian S., Grittner U., Spranger J., Flöel A. Caloric Restriction in Older Adults-Differential Effects of Weight Loss and Reduced Weight on Brain Structure and Function. Cereb Cortex. 2017 Mar 1;27(3):1765–1778. doi:10.1093/cercor/bhw008.
Witte AV., Fobker M., Gellner R., Knecht S., Flöel A. Caloric restriction improves memory in elderly humans. Proc Natl Acad Sci U S A. 2009 Jan 27;106(4):1255–60. doi:10.1073/pnas.0808587106. Epub 2009 Jan 26.
Fachlicher Kontakt bei Rückfragen
Prof. Dr. med. Agnes Flöel
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurologie
Universitätsmedizin Greifswald
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
Tel: +49 (0)3834 866815, Fax: +49 (0)3834 8668754
E-Mail: agnes.floeel@uni-greifswald.de
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albertZWEI media GmbH, Oettingenstraße 25, 80538 München
Tel.: +49 (0)89 46148622, Fax: +49 (0)89 46148625, E-Mail: presse@dgn.org
Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 8000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. http://www.dgn.org
Präsident: Prof. Dr. med. Gereon R. Fink
Stellvertretende Präsidentin: Prof. Dr. med. Christine Klein
Past-Präsident: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531437930, E-Mail: info@dgn.org
Weitere Informationen:
https://www.dgn.org/presse/pressemittei ... /3462-gehi...
Anhang
attachment icon Pressemitteilung als PDF > https://idw-online.de/de/attachment58575
Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2017
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen Pressestelle der DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.
https://idw-online.de/de/news681430
Altersforscher haben Nahrungsinhaltsstoffe identifiziert, die Selbstreinigungsprozesse in den Gehirnzellen ankurbeln und vor neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit schützen könnten. „Bisherige Daten lassen vermuten, dass sogenannte Polyamine, insbesondere das Spermidin, sich positiv auf die Gehirnfunktion und geistige Fähigkeiten auswirken“, berichtet Professor Agnes Flöel von der Neurologischen Universitätsklinik Greifswald. Aktuell untersucht eine Studie an der Charité in Berlin unter der Leitung von Professor Flöel den Einfluss des Wirkstoffs aus Weizenkeimen auf Lernfähigkeit und Gedächtnis.
Über potenzielle Wirkungen von Nährstoffen und „Smart Drugs“ auf die geistige Fitness wird viel berichtet – und viel spekuliert. Die Demenzforscherin erklärte heute, zum Auftakt des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Leipzig, was die moderne neurologische Forschung über den Einfluss des Essens auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns weiß. Morgen, am 21. September, ist Welt-Alzheimertag.
Mit der Berliner „SmartAge“-Studie untersuchen die Forscher die Wirkung einer zwölfmonatigen Gabe von natürlichem Spermidin aus Weizenkeimen auf Lernen und Gedächtnis sowie auf die Struktur des Gehirns. An der Studie nehmen ältere, noch gesunde Menschen teil, deren Gedächtnis sich nach eigener Einschätzung verschlechtert hat. Noch werden Studienteilnehmer gesucht (siehe ganz unten).
„Man weiß aus anderen Studien, dass Menschen mit subjektiv empfundener Gedächtnis-verschlechterung, die sich Sorgen wegen einer Demenz machen, tatsächlich ein erhöhtes Risiko für eine Alzheimer-Krankheit aufweisen“, erklärt Professor Flöel, Direktorin der Universitätsklinik für Neurologie in Greifswald. Die Neurologin erforscht, wie sich Demenz und kognitive Einschränkungen durch den Lebensstil beeinflussen lassen. Vor Kurzem wechselte sie von der Charité in Berlin nach Greifswald, leitet aber nach wie vor die Berliner Studie. Lifestyle-Studien liegen im Trend, denn vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft rückt die Gesunderhaltung des Gehirns immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Epidemiologen erwarten weltweit eine Verdopplung bis Vervierfachung der Zahl der Demenzerkrankungen bis 2050, und die bisherigen Bemühungen um kausale Therapien bei bereits ausgebrochener Alzheimer-Demenz waren, trotz weltweiter Forschung und milliardenschwerer Investitionen, nicht erfolgreich. Die Suche nach Präventionsstrategien hat deshalb hohe medizinische, gesundheitspolitische und wirtschaftliche Relevanz.
Spermidin reduziert Zell-Schrott
Großes Potenzial, geistigem Abbau vorzubeugen, schreiben Neurowissenschaftler aktuell Spermidin zu. Spermidin ist ein körpereigenes Produkt des Zellstoffwechsels und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung von Zellprozessen. Externe Spermidinzufuhr über die Nahrung verlängert die Lebensspanne von sogenannten Modell-Organismen wie Hefen, Würmern und Fruchtfliegen und stoppt den altersbedingten Erinnerungsverlust bei Fruchtfliegen – ein Effekt, den Forscher auf die Zunahme von sogenannten Autophagie-Prozessen zurückführen. Mit diesem Selbstreinigungsprozess verdaut und vernichtet die Zelle ihren Schrott, zum Beispiel krankheitserregende Eiweiß-Ablagerungen. Für die Erforschung der Mechanismen der Autophagie wurde 2016 der Nobelpreis für Physiologie verliehen. Diese Eiweiß-Ablagerungen liegen fast allen neurodegenerativen Erkrankungen zugrunde, auch der Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit. Eine Ankurbelung dieses Selbstreinigungsprozesses könnte somit diesen Erkrankungen vorbeugen.
Wirkstoff aus Weizenkeimen
Spermidin in der Nahrung scheint auch dem menschlichen Gehirn gutzutun. „Wir haben in einer eigenen kleinen Studie, die ebenso wie die jetzt laufende größere Studie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, die Wirkung von natürlichem Spermidin, das aus Weizenkeimen gewonnen und in Kapseln verpackt worden war, auf Lernen und Gedächtnis untersucht“, erklärt Professor Flöel. „Wir konnten zeigen, dass sich Gedächtnisleistungen bereits nach dreimonatiger Einnahme tendenziell verbessern, bei sehr guter Verträglichkeit der Kapseln.“
Wissenschaftler zählen Spermidin zu den sogenannten Kalorienreduktions-Mimetika. „Kalorienreduktions-Mimetika sind Substanzen, die Effekte des Fastens nachahmen. Der Körper produziert sie beim Abnehmen, man kann sie aber auch mit der Nahrung aufnehmen“, erklärt Flöel. Weltweit wurde bereits eine Reihe von Mimetika untersucht: zum Beispiel Resveratrol, das aus Trauben gewonnen werden kann und daher u. a. im Rotwein zu finden ist, oder der sogenannte Grüntee-Extrakt, mit Fachnamen als Epigallocatechingallat bezeichnet. „Für Resveratrol konnten wir positive Effekte auf die Gedächtnisleistung nachweisen, andere Gruppen fanden Auswirkungen auf die Durchblutung des Gehirns“, sagt Professor Flöel.
Gesund essen und gelegentlich fasten
Kommt also bald die Super-Pille fürs Gehirn? „Nahrungsergänzungsmittel können nie eine ausgewogene Ernährung ersetzen“, betont die Professorin. Grundsätzlich sei es günstig, viel Obst, Gemüse und ungesättigte Fettsäuren zu sich zu nehmen und beim Zucker zu sparen. „Außerdem spielt es eine Rolle, wie viel man isst“, ergänzt Flöel. „In Studien führte eine Kalorienrestriktion, vor allem der Reiz des Fastens, zu besseren Gedächtnisleistungen.“
Um Demenzerkrankungen vorzubeugen, empfiehlt die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht im Auge zu behalten und diesen Risikofaktoren frühzeitig medizinisch entgegenzuwirken. Außerdem scheinen ein aktives soziales Leben, körperliche Bewegung und ein aktiver und gesunder Lebensstil das Risiko einer Erkrankung zu mindern.
Patienten gesucht
Für die „SmartAge“-Studie, die derzeit an der Charité in Berlin unter der Leitung von Professor Agnes Flöel durchgeführt wird, werden noch weitere Studienteilnehmer im Alter zwischen 60 und 90 Jahren gesucht, die nach eigener Einschätzung an einer Gedächtnisverschlechterung leiden und sich diesbezüglich Sorgen machen. Interessenten können sich gerne per E-Mail unter smartage@charite.de oder unter der Telefonnummer (0)30 450660395 melden.
Literatur:
Jessen, F., Wolfsgruber, S., Wiese, B., Bickel, H., Mosch, E., Kaduszkiewicz, H., Pentzek, M., Riedel-Heller, S.G., Luck, T., Fuchs, A., Weyerer, S., Werle, J., van den Bussche, H., Scherer, M., Maier, W., Wagner, M. German Study on Aging, C., Dementia in Primary Care, P. 2014. AD dementia risk in late MCI, in early MCI, and in subjective memory impairment. Alzheimers Dement 10(1),
76–83. doi:10.1016/j.jalz.2012.09.017.
Bhukel, A., Madeo, F., Sigrist S.J. Spermidine boosts autophagy to protect from synapse aging. Autophagy. 2017 Feb;13(2):444–445. doi: 10.1080/15548627.2016.1265193.
Gupta, V.K., Scheunemann, L., Eisenberg, T., Mertel, S., Bhukel, A., Koemans, T.S., Kramer, J.M., Liu, K.S., Schroeder, S., Stunnenberg, H.G., Sinner, F., Magnes, C., Pieber, T.R., Dipt, S., Fiala, A., Schenck, A., Schwaerzel, M., Madeo, F., Sigrist, S.J. 2013. Restoring polyamines protects from age-induced memory impairment in an autophagy-dependent manner. Nature neuroscience 16(10), 1453–60. doi:10.1038/nn.3512.
Wirth M., Schwarz C., Benson G., Köbe T., Stekovic S., Madeo F., Flöel A. High-dose spermidine supplementation to improve episodic memory in individuals with subjective cognitive decline: proof-of-concept study. 1st International Conference on Cognitive Reserve in the Dementias (ResDem) in Munich on 24–25 November 2017.
Witte, A.V., Kerti L., Margulies D.S., Flöel A. Effects of resveratrol on memory performance, hippocampal functional connectivity, and glucose metabolism in healthy older adults. J Neurosci. 2014 Jun 4;34(23):7862–70. doi:10.1523/JNEUROSCI.0385-14.2014.
Prehn K., Jumpertz von Schwartzenberg R., Mai K., Zeitz U., Witte AV., Hampel D., Szela AM., Fabian S., Grittner U., Spranger J., Flöel A. Caloric Restriction in Older Adults-Differential Effects of Weight Loss and Reduced Weight on Brain Structure and Function. Cereb Cortex. 2017 Mar 1;27(3):1765–1778. doi:10.1093/cercor/bhw008.
Witte AV., Fobker M., Gellner R., Knecht S., Flöel A. Caloric restriction improves memory in elderly humans. Proc Natl Acad Sci U S A. 2009 Jan 27;106(4):1255–60. doi:10.1073/pnas.0808587106. Epub 2009 Jan 26.
Fachlicher Kontakt bei Rückfragen
Prof. Dr. med. Agnes Flöel
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurologie
Universitätsmedizin Greifswald
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
Tel: +49 (0)3834 866815, Fax: +49 (0)3834 8668754
E-Mail: agnes.floeel@uni-greifswald.de
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albertZWEI media GmbH, Oettingenstraße 25, 80538 München
Tel.: +49 (0)89 46148622, Fax: +49 (0)89 46148625, E-Mail: presse@dgn.org
Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 8000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. http://www.dgn.org
Präsident: Prof. Dr. med. Gereon R. Fink
Stellvertretende Präsidentin: Prof. Dr. med. Christine Klein
Past-Präsident: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531437930, E-Mail: info@dgn.org
Weitere Informationen:
https://www.dgn.org/presse/pressemittei ... /3462-gehi...
Anhang
attachment icon Pressemitteilung als PDF > https://idw-online.de/de/attachment58575
Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2017
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen Pressestelle der DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.
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Was ist dran an hirngesunder Ernährung?
Ärzte Zeitung vom 22.09.2017:
Studie soll's klären
Was ist dran an hirngesunder Ernährung?
Altersforscher haben Nahrungsinhaltsstoffe identifiziert, die Selbstreinigungsprozesse in den Gehirnzellen ankurbeln
und womöglich vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer schützen könnten. Einer davon: Spermidin.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
Studie soll's klären
Was ist dran an hirngesunder Ernährung?
Altersforscher haben Nahrungsinhaltsstoffe identifiziert, die Selbstreinigungsprozesse in den Gehirnzellen ankurbeln
und womöglich vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer schützen könnten. Einer davon: Spermidin.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
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Zucker satt - Von der Regulierung zum Überangebot
Zucker satt - Von der Regulierung zum Überangebot
Bald gibt es den süßen Rohstoff in Massen. Nach der Milchquote fällt auch die Zuckerquote: Ab 1. Oktober 2017 kann jeder in der EU so viel Zucker herstellen und verkaufen, wie er will.
---> Sendung (28,32 Minuten) ansehen > http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=69130 <----
Das hat weitreichende Folgen für Landwirte, Verbraucherpreise und Gesundheit. Landwirte und Zuckerindustrie hatten fast fünf Jahrzehnte lang dank eines EU-Schutzschirms Planungssicherheit bei Produktionsmengen und -preisen. Jetzt droht ein Preisverfall.
Das könne die Lebensmittelindustrie veranlassen, noch mehr Zucker zu verarbeiten. Zucker ist ein billiger Zusatzstoff und ein idealer Geschmacksträger. Schon heute enthalten drei von vier abgepackten Nahrungsmitteln im Supermarkt große Mengen an Zuckerzusätzen. Mehr als 50 Bezeichnungen für Zucker lassen den Verbraucher im Unklaren.
In Deutschland liegt der tägliche Zuckerverbrauch bei rund 100 Gramm pro Person. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen Tagesverbrauch von höchstens 50 Gramm. In der EU soll deshalb der Zuckergehalt in Lebensmitteln bis 2020 um zehn Prozent gesenkt werden. Denn die gesundheitlichen Kosten von Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen infolge von Übergewicht steigen unaufhaltsam.
Doch nicht nur die Verbraucher könnten auf der Verliererseite stehen, sondern auch die Rübenbauern. Als vor zwei Jahren die Milchquote fiel, waren Landwirte die großen Verlierer. Durch den Preisverfall mussten Tausende Milchbauern aufgeben.
Quelle: https://www.3sat.de/page/?source=/makro ... index.html
Bald gibt es den süßen Rohstoff in Massen. Nach der Milchquote fällt auch die Zuckerquote: Ab 1. Oktober 2017 kann jeder in der EU so viel Zucker herstellen und verkaufen, wie er will.
---> Sendung (28,32 Minuten) ansehen > http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=69130 <----
Das hat weitreichende Folgen für Landwirte, Verbraucherpreise und Gesundheit. Landwirte und Zuckerindustrie hatten fast fünf Jahrzehnte lang dank eines EU-Schutzschirms Planungssicherheit bei Produktionsmengen und -preisen. Jetzt droht ein Preisverfall.
Das könne die Lebensmittelindustrie veranlassen, noch mehr Zucker zu verarbeiten. Zucker ist ein billiger Zusatzstoff und ein idealer Geschmacksträger. Schon heute enthalten drei von vier abgepackten Nahrungsmitteln im Supermarkt große Mengen an Zuckerzusätzen. Mehr als 50 Bezeichnungen für Zucker lassen den Verbraucher im Unklaren.
In Deutschland liegt der tägliche Zuckerverbrauch bei rund 100 Gramm pro Person. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen Tagesverbrauch von höchstens 50 Gramm. In der EU soll deshalb der Zuckergehalt in Lebensmitteln bis 2020 um zehn Prozent gesenkt werden. Denn die gesundheitlichen Kosten von Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen infolge von Übergewicht steigen unaufhaltsam.
Doch nicht nur die Verbraucher könnten auf der Verliererseite stehen, sondern auch die Rübenbauern. Als vor zwei Jahren die Milchquote fiel, waren Landwirte die großen Verlierer. Durch den Preisverfall mussten Tausende Milchbauern aufgeben.
Quelle: https://www.3sat.de/page/?source=/makro ... index.html
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Übergewichtswelle stoppen
Steuerfreiheit für Obst und Gemüse kann Übergewichtswelle stoppen - Studie der Universität Hamburg zeigt: Gesunde Ernährung scheitert bisher auch am Preis. Experten fordern Mehrwertsteuersystem „Ampel Plus“
Bisher gilt für die meisten Lebensmittel der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent, auch für ungesunde Produkte mit viel Fett und Zucker. Die Studie des Hamburger Ökonomen Dr. Tobias Effertz untersucht als Alternative Szenarien mit verschiedenen Staffelungen. Am erfolgversprechendsten und politisch realistischsten erweist sich dabei das System „Ampel Plus“ mit folgenden Steuersätzen:
Grün 0 %: Obst und Gemüse
Gelb 7 %: Normale Lebensmittel wie Nudeln, Milch oder Fleisch
Rot 19 %: Produkte mit viel zugesetztem Zucker, Salz oder Fett wie Fertiggerichte, Chips oder Süßigkeiten
Zusätzlich könnte der Steuersatz für die besonders gesundheitsschädlichen Softdrinks wie Cola oder Fanta von heute 19 auf 29 Prozent erhöht werden. Dieses Plus ist Hans Hauner zufolge notwendig, weil Softdrinks oft eine entscheidende Rolle bei der Entstehung einer Adipositas spielen – noch mehr als Süßigkeiten. Das gilt auch für Drinks mit Zuckerersatzstoffen.
„Beim Thema Ernährung spielen die Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle“, sagt Ulf Fink. „Natürlich soll jeder selbst entscheiden, was er kauft. Günstige Preise erleichtern es dem Verbraucher aber, seine Gesundheit zu fördern.“ Dies haben viele Länder bereits erkannt und die Steuern für ungesunde Produkte erhöht. Mit Erfolg: So ist in Berkeley/Kalifornien der Absatz von Softdrinks um 21 Prozent zurückgegangen. Zudem änderten Hersteller von Fertigprodukten nach Steueranpassungen häufig ihre Rezepturen und reduzierten Fett und Zucker. „Die Bürger bekommen also bessere Produkte zum gleichen Preis“, sagt Hauner. Vor allem einkommensschwächere Gruppen profitieren davon. „Auch für Deutschland sind Steueranpassungen ein effektiver Weg, um die Bürger vor Adipositas zu schützen“, so Hauner.
25 Prozent der deutschen Bevölkerung gelten derzeit als adipös, haben also einen Body-Mass-Index von 30 kg/m2 oder mehr, Tendenz steigend. Starkes Übergewicht bedeutet ein erhöhtes Risiko für viele Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes und Krebs. Trotz aller Bemühungen ist es bisher nicht gelungen, den Anstieg der Adipositas zu stoppen, geschweige denn umzukehren. „Das liegt nicht zuletzt an dem bisherigen Fokus der deutschen Politik, die hauptsächlich an die Verantwortung des Einzelnen appelliert und beispielsweise Kurse zur allgemeinen Aufklärung über gesunde Ernährung finanziert“, kritisiert Ernährungsexperte Hauner. Wissenschaftlich gilt dieser individuelle Ansatz als gescheitert, weil dadurch nur selten eine dauerhafte Gewichtsreduktion erreicht wird.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt stattdessen, die Rahmenbedingungen für gesundes Verhalten zu verbessern. Zu diesen Maßnahmen der Verhältnisprävention gehören Steueranpassungen, ferner ein Verbot von Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder richtet, sowie verbindliche Standards für die Verpflegung in Kitas und Schulen. Diese Forderungen vertritt in Deutschland ebenfalls die Deutsche Allianz für Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), ein Zusammenschluss von zwanzig großen medizinischen Fachorganisationen.
Die Studie wurde beauftragt und finanziert von (in alphabetischer Reihenfolge):
Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG), Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Deutsche Diabetes Stiftung (DDS), diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Gesundheitsstadt Berlin e.V., Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD), Universität Kiel.
Quelle: Pressemitteilung vom 13.11.2017
https://www.deutsche-diabetes-gesellsch ... hambu.html
Bisher gilt für die meisten Lebensmittel der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent, auch für ungesunde Produkte mit viel Fett und Zucker. Die Studie des Hamburger Ökonomen Dr. Tobias Effertz untersucht als Alternative Szenarien mit verschiedenen Staffelungen. Am erfolgversprechendsten und politisch realistischsten erweist sich dabei das System „Ampel Plus“ mit folgenden Steuersätzen:
Grün 0 %: Obst und Gemüse
Gelb 7 %: Normale Lebensmittel wie Nudeln, Milch oder Fleisch
Rot 19 %: Produkte mit viel zugesetztem Zucker, Salz oder Fett wie Fertiggerichte, Chips oder Süßigkeiten
Zusätzlich könnte der Steuersatz für die besonders gesundheitsschädlichen Softdrinks wie Cola oder Fanta von heute 19 auf 29 Prozent erhöht werden. Dieses Plus ist Hans Hauner zufolge notwendig, weil Softdrinks oft eine entscheidende Rolle bei der Entstehung einer Adipositas spielen – noch mehr als Süßigkeiten. Das gilt auch für Drinks mit Zuckerersatzstoffen.
„Beim Thema Ernährung spielen die Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle“, sagt Ulf Fink. „Natürlich soll jeder selbst entscheiden, was er kauft. Günstige Preise erleichtern es dem Verbraucher aber, seine Gesundheit zu fördern.“ Dies haben viele Länder bereits erkannt und die Steuern für ungesunde Produkte erhöht. Mit Erfolg: So ist in Berkeley/Kalifornien der Absatz von Softdrinks um 21 Prozent zurückgegangen. Zudem änderten Hersteller von Fertigprodukten nach Steueranpassungen häufig ihre Rezepturen und reduzierten Fett und Zucker. „Die Bürger bekommen also bessere Produkte zum gleichen Preis“, sagt Hauner. Vor allem einkommensschwächere Gruppen profitieren davon. „Auch für Deutschland sind Steueranpassungen ein effektiver Weg, um die Bürger vor Adipositas zu schützen“, so Hauner.
25 Prozent der deutschen Bevölkerung gelten derzeit als adipös, haben also einen Body-Mass-Index von 30 kg/m2 oder mehr, Tendenz steigend. Starkes Übergewicht bedeutet ein erhöhtes Risiko für viele Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes und Krebs. Trotz aller Bemühungen ist es bisher nicht gelungen, den Anstieg der Adipositas zu stoppen, geschweige denn umzukehren. „Das liegt nicht zuletzt an dem bisherigen Fokus der deutschen Politik, die hauptsächlich an die Verantwortung des Einzelnen appelliert und beispielsweise Kurse zur allgemeinen Aufklärung über gesunde Ernährung finanziert“, kritisiert Ernährungsexperte Hauner. Wissenschaftlich gilt dieser individuelle Ansatz als gescheitert, weil dadurch nur selten eine dauerhafte Gewichtsreduktion erreicht wird.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt stattdessen, die Rahmenbedingungen für gesundes Verhalten zu verbessern. Zu diesen Maßnahmen der Verhältnisprävention gehören Steueranpassungen, ferner ein Verbot von Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder richtet, sowie verbindliche Standards für die Verpflegung in Kitas und Schulen. Diese Forderungen vertritt in Deutschland ebenfalls die Deutsche Allianz für Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), ein Zusammenschluss von zwanzig großen medizinischen Fachorganisationen.
Die Studie wurde beauftragt und finanziert von (in alphabetischer Reihenfolge):
Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG), Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Deutsche Diabetes Stiftung (DDS), diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Gesundheitsstadt Berlin e.V., Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD), Universität Kiel.
Quelle: Pressemitteilung vom 13.11.2017
https://www.deutsche-diabetes-gesellsch ... hambu.html
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Mit Steuerfreiheit für Obst und Gemüse gegen Übergewicht
Ärzte Zeitung vom 14.11.2017:
Welt-Diabetestag
Mit Steuerfreiheit für Obst und Gemüse gegen Übergewicht
Eine Studie der Uni Hamburg zeigt: Gesunde Ernährung scheitert bisher oft auch am Preis.
Der Ausweg: das Mehrwertsteuersystem "Ampel Plus".
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
Welt-Diabetestag
Mit Steuerfreiheit für Obst und Gemüse gegen Übergewicht
Eine Studie der Uni Hamburg zeigt: Gesunde Ernährung scheitert bisher oft auch am Preis.
Der Ausweg: das Mehrwertsteuersystem "Ampel Plus".
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
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Zuckerfalle - ein Problem bei der gesunden Ernährung
Am 16.11.2017 bei Facebook gepostet:
Die Zuckerfalle - ein Problem bei der gesunden Ernährung. Filmbeitrag (3:53 min ) ---> https://www.3sat.de/page/?source=/nano/ ... index.html <---
Der Zucker ist oft gut getarnt. Hersteller versuchen, Zuckergehalt zu verschleiern: Viele Lebensmittel enthalten mehr Zucker, als den meisten Verbrauchern bewusst sei, sagt Dietrich Garlichs von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft.
Die Zuckerfalle - ein Problem bei der gesunden Ernährung. Filmbeitrag (3:53 min ) ---> https://www.3sat.de/page/?source=/nano/ ... index.html <---
Der Zucker ist oft gut getarnt. Hersteller versuchen, Zuckergehalt zu verschleiern: Viele Lebensmittel enthalten mehr Zucker, als den meisten Verbrauchern bewusst sei, sagt Dietrich Garlichs von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft.
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Mit Ernährungsumstellung Blutdruck senken
Ärzte Zeitung, 28.11.2017
Diät und weniger Salz
Schon mit Ernährungsumstellung lässt sich der Blutdruck stark senken
Ein zu hoher Blutdruck lässt sich auch ohne Medikamente in den Griff bekommen. Wie das gelingen kann, zeigt eine auf dem US-Kardiologen-Kongress präsentierte Studie.
Von Veronika Schlimpert
ANAHEIM. Gute Nachrichten für Hypertoniker: Eine angemessene Blutdruckkontrolle kann in vielen Fällen durch alleinige Ernährungsumstellung gelingen. Einer aktuellen Studie mit 412 Probanden zufolge sind dafür zwei Maßnahmen notwendig: Man muss den Salzanteil in der Ernährung reduzieren und sich nach den Vorgaben der sog. DASH-Diät ("Dietary Approaches to Stop Hypertension") ernähren.
...
Im Gegensatz zu vielen anderen Ernährungsstudien hat die Studie von Juraschek und seinen Kollegen einen wichtigen Qualitätsvorteil: ihr randomisiertes Design. Die Teilnehmer erhielten eine DASH-Diät, die reich an Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und Geflügel war und wenig rotes Fleisch, Süßigkeiten und gesüßte Getränke enthielt, oder eine für US-amerikanische Verhältnisse typische Diät.
In beiden Gruppen wurde der Salzgehalt in der Ernährung für drei Wochen entweder auf einem niedrigen, mittleren oder auf einem hohen Niveau gehalten (1,15 g, 2,3 g oder 3,4 g Natrium pro Tag) und in der Folge im Sinne eines crossoverDesigns nach einer fünftägigen Auswaschphase geändert. Die mittlere Natrium-Dosis entspricht dem von der AHA empfohlenen Grenzwert.
...
Quelle und weitere Informationen:
https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
Diät und weniger Salz
Schon mit Ernährungsumstellung lässt sich der Blutdruck stark senken
Ein zu hoher Blutdruck lässt sich auch ohne Medikamente in den Griff bekommen. Wie das gelingen kann, zeigt eine auf dem US-Kardiologen-Kongress präsentierte Studie.
Von Veronika Schlimpert
ANAHEIM. Gute Nachrichten für Hypertoniker: Eine angemessene Blutdruckkontrolle kann in vielen Fällen durch alleinige Ernährungsumstellung gelingen. Einer aktuellen Studie mit 412 Probanden zufolge sind dafür zwei Maßnahmen notwendig: Man muss den Salzanteil in der Ernährung reduzieren und sich nach den Vorgaben der sog. DASH-Diät ("Dietary Approaches to Stop Hypertension") ernähren.
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Im Gegensatz zu vielen anderen Ernährungsstudien hat die Studie von Juraschek und seinen Kollegen einen wichtigen Qualitätsvorteil: ihr randomisiertes Design. Die Teilnehmer erhielten eine DASH-Diät, die reich an Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und Geflügel war und wenig rotes Fleisch, Süßigkeiten und gesüßte Getränke enthielt, oder eine für US-amerikanische Verhältnisse typische Diät.
In beiden Gruppen wurde der Salzgehalt in der Ernährung für drei Wochen entweder auf einem niedrigen, mittleren oder auf einem hohen Niveau gehalten (1,15 g, 2,3 g oder 3,4 g Natrium pro Tag) und in der Folge im Sinne eines crossoverDesigns nach einer fünftägigen Auswaschphase geändert. Die mittlere Natrium-Dosis entspricht dem von der AHA empfohlenen Grenzwert.
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Quelle und weitere Informationen:
https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
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Ernährungsreport 2018 - Wie die Deutschen essen
Aus Forum:
viewtopic.php?f=6&t=22441
BMEL veröffentlicht Ernährungsreport 2018
43 Prozent der Menschen in Deutschland essen regelmäßig außer Haus. Das ist ein Ergebnis des Ernährungsreports 2018 der forsa-Befragung im Auftrag des BMEL zu Ernährungsgewohnheiten, -wünschen und -trends in Deutschland.
Demnach kauft knapp ein Viertel der Deutschen zumindest einmal in der Woche Snacks wie belegte Brötchen, ein Fünftel geht einmal oder mehrmals in der Woche außer Haus essen. 74 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal im Monat ein Restaurant zu besuchen.
"Wir müssen dafür sorgen, dass noch mehr Einrichtungen die Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung einführen", sagte Bundesernährungsminister Christian Schmidt bei der Vorstellung des dritten BMEL-Ernährungsreports "Deutschland, wie es isst" in Berlin.
Ernährungsbildung im Stundenplan
Neun von zehn Deutschen (91 Prozent) sehen den Ernährungsunterricht in der Schule auf einer Stufe mit Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Englisch. Dies gilt unabhängig davon, ob in ihrem Haushalt Kinder leben oder nicht. "Ernährungsbildung gehört fest verankert in die Stundenpläne - am besten als eigenes Schulfach", forderte Schmidt. Den Erkenntnissen des Ernährungsreports zufolge würden entsprechende Unterrichtsangebote für Schülerinnen und Schülern gut angenommen.
Mehr Klarheit über Lebensmittel
Verbraucherinnen und Verbraucher interessieren sich für Herkunft, Herstellung und Zusammensetzung ihrer Lebensmittel. Viele Menschen nehmen die Informationen zu Lebensmitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, bewusst zur Kenntnis und lassen diese dann auch in ihre Kaufentscheidung einfließen.
Dabei ist nicht nur die Verpackung wichtig. Etwa zwei Drittel der Befragten nutzen Informationen, die am Einkaufsort bereitstehen. Immer mehr Menschen informieren sich auch digital: 42 Prozent geben an, sich via Onlinerecherche über Lebensmittel zu informieren, 21 Prozent besuchen Internetforen mit Produktbewertungen, 14 Prozent informieren sich über Soziale Medien. Letztere werden überwiegend von den Jüngeren genutzt: so nutzen 31 Prozent der unter 30-Jährigen Soziale Medien, bei den über 60-Jährigen sind es vier Prozent.
Vor diesem Hintergrund sind transparente Informationsangebote wichtig. "Die Menschen wünschen sich klare und neutrale Informationen. Mit dem Bundeszentrum für Ernährung habe ich im vergangenen Jahr eine zentrale Einrichtung für eine alltagstaugliche, wissenschaftsbasierte Ernährungskommunikation geschaffen", sagte Schmidt.
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) > https://www.bzfe.de/
Höhere Standards in der Tierhaltung
Gefragt nach ihren persönlichen Erwartungen an die Landwirtschaft nennen 66 Prozent der Befragten auf Platz eins das Wohl der Tiere, das damit noch vor der Qualität der Produkte, der Entlohnung der Mitarbeiter und umweltschonenden Produktionsweisen liegt. Könnte in Zukunft nur eines dieser vier Ziele tatsächlich umgesetzt werden, so hätten bei zwei von fünf Befragten höhere Standards bei der Tierhaltung Priorität. Dies gilt unabhängig davon, ob die Befragten auf dem Land oder in der Stadt leben.
Schmidt betonte: "Insgesamt hat sich der Trend zu mehr Tierwohl verfestigt. Das haben wir in vielen Debatten erlebt. Erfreulich ist, dass sich immer mehr Menschen für die Arbeit der Landwirtschaft interessieren und sich einbringen wollen. Mit dem staatlichen Tierwohl-Label machen wir das möglich und sorgen für Transparenz."
79 Prozent der Befragten befürworten ein staatliches Tierwohl-Label. Und sie wollen dafür auch bezahlen: 90 Prozent wären bereit, einen höheren Preis für Lebensmittel zu bezahlen, wenn die Tiere besser gehalten werden als es das geltende Recht vorschreibt.
Verbraucher übernehmen Verantwortung
Die Initiative des BMEL gegen Lebensmittelverschwendung Zu gut für die Tonne! hat die Menschen für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln sensibilisiert. 86 Prozent der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher sehen sich selbst in der Verantwortung, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. 63 Prozent kaufen bereits bewusster ein. Und mehr als die Hälfte gibt an, Lebensmittelreste besser zu nutzen, um Abfälle zu vermeiden. "Mein Ziel ist es, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Mit unserer erfolgreichen Initiative sind wir auf einem guten Weg."
Die Ergebnisse des Ernährungsreports 2018 im Einzelnen
Deutschland, wie es isst - Der BMEL-Ernährungsreport 2018 (PDF, 425 KB, nicht barrierefrei)
> https://www.bmel.de/SharedDocs/Download ... cationFile
forsa-Umfrage zum "BMEL-Ernährungsreport 2018, Deutschland, wie es isst" (PDF, 183 KB, nicht barrierefrei)
> https://www.etracker.com/lnkcnt.php?et= ... report2018
Weitere Informationen
Statement Bundesernährungsminister Schmidt anlässlich der Vorstellung des Ernährungsreports 2018 (mpg 4, 13 MB, nicht barrierefrei)
> https://www.bmel.de/SharedDocs/Download ... cationFile
Pressebilder
> https://www.bmel.de/SharedDocs/Bilder/P ... 8.1_cid385
Zum Vergleich - Der Ernährungsreport 2016 und 2017
Deutschland, wie es isst - Der BMEL-Ernährungsreport 2017 (PDF, 380 KB, nicht barrierefrei)
> https://www.etracker.com/lnkcnt.php?et= ... report2017
Deutschland, wie es isst - Der BMEL-Ernährungsreport 2016 (PDF, 651 KB, nicht barrierefrei)
> https://www.etracker.com/lnkcnt.php?et= ... report2016
Quelle: Pressestelle des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
Dienstsitz Berlin, Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
Telefon: 0 30 / 1 85 29 - 31 74 / - 32 08
Telefax: 0 30 / 1 85 29 - 31 79
Presseanfragen richten Sie bitte schriftlich per Mail an: pressestelle@bmel.bund.de
https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/_Text ... t2018.html
+++
Ärzte Zeitung vom 04.01.2018:
Ernährungsreport 2018
Wie die Deutschen essen
23 Prozent der Bundesbürger holen sich mindestens einmal in der Woche unterwegs belegte Brötchen, Burger, Pizza oder andere Snacks. Doch auch das Kochen am heimischen Herd liegt im Trend. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
Weitere Medienberichte:
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaeh ... 86067.html
https://www.focus.de/gesundheit/ernaehr ... 05383.html
https://www.welt.de/vermischtes/video17 ... kommt.html
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/e ... -1.3812795
https://www.noz.de/deutschland-welt/pol ... als-quinoa
Anmerkung der Moderation:
Der Ernährungsreport verdeutlicht, das neun von zehn Deutschen (91 Prozent) den Ernährungsunterricht in der Schule auf einer Stufe mit Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Englisch sehen. Dies gilt, wie erwähnt, unabhängig davon, ob in ihrem Haushalt Kinder leben oder nicht. "Die Ernährungsbildung gehört fest verankert in die Stundenpläne - am besten als eigenes Schulfach", forderte folgerichtig der Ernährungsminister Schmidt. Den Erkenntnissen des Ernährungsreports zufolge würden entsprechende Unterrichtsangebote für Schülerinnen und Schülern gut angenommen.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird durch den Ernährungsreport darin bestärkt, für den Schulunterricht ein Fach "Gesundheit" einzufordern. Siehe insoweit die Hinweise unter > viewtopic.php?f=4&t=22224
viewtopic.php?f=6&t=22441
BMEL veröffentlicht Ernährungsreport 2018
43 Prozent der Menschen in Deutschland essen regelmäßig außer Haus. Das ist ein Ergebnis des Ernährungsreports 2018 der forsa-Befragung im Auftrag des BMEL zu Ernährungsgewohnheiten, -wünschen und -trends in Deutschland.
Demnach kauft knapp ein Viertel der Deutschen zumindest einmal in der Woche Snacks wie belegte Brötchen, ein Fünftel geht einmal oder mehrmals in der Woche außer Haus essen. 74 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal im Monat ein Restaurant zu besuchen.
"Wir müssen dafür sorgen, dass noch mehr Einrichtungen die Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung einführen", sagte Bundesernährungsminister Christian Schmidt bei der Vorstellung des dritten BMEL-Ernährungsreports "Deutschland, wie es isst" in Berlin.
Ernährungsbildung im Stundenplan
Neun von zehn Deutschen (91 Prozent) sehen den Ernährungsunterricht in der Schule auf einer Stufe mit Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Englisch. Dies gilt unabhängig davon, ob in ihrem Haushalt Kinder leben oder nicht. "Ernährungsbildung gehört fest verankert in die Stundenpläne - am besten als eigenes Schulfach", forderte Schmidt. Den Erkenntnissen des Ernährungsreports zufolge würden entsprechende Unterrichtsangebote für Schülerinnen und Schülern gut angenommen.
Mehr Klarheit über Lebensmittel
Verbraucherinnen und Verbraucher interessieren sich für Herkunft, Herstellung und Zusammensetzung ihrer Lebensmittel. Viele Menschen nehmen die Informationen zu Lebensmitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, bewusst zur Kenntnis und lassen diese dann auch in ihre Kaufentscheidung einfließen.
Dabei ist nicht nur die Verpackung wichtig. Etwa zwei Drittel der Befragten nutzen Informationen, die am Einkaufsort bereitstehen. Immer mehr Menschen informieren sich auch digital: 42 Prozent geben an, sich via Onlinerecherche über Lebensmittel zu informieren, 21 Prozent besuchen Internetforen mit Produktbewertungen, 14 Prozent informieren sich über Soziale Medien. Letztere werden überwiegend von den Jüngeren genutzt: so nutzen 31 Prozent der unter 30-Jährigen Soziale Medien, bei den über 60-Jährigen sind es vier Prozent.
Vor diesem Hintergrund sind transparente Informationsangebote wichtig. "Die Menschen wünschen sich klare und neutrale Informationen. Mit dem Bundeszentrum für Ernährung habe ich im vergangenen Jahr eine zentrale Einrichtung für eine alltagstaugliche, wissenschaftsbasierte Ernährungskommunikation geschaffen", sagte Schmidt.
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) > https://www.bzfe.de/
Höhere Standards in der Tierhaltung
Gefragt nach ihren persönlichen Erwartungen an die Landwirtschaft nennen 66 Prozent der Befragten auf Platz eins das Wohl der Tiere, das damit noch vor der Qualität der Produkte, der Entlohnung der Mitarbeiter und umweltschonenden Produktionsweisen liegt. Könnte in Zukunft nur eines dieser vier Ziele tatsächlich umgesetzt werden, so hätten bei zwei von fünf Befragten höhere Standards bei der Tierhaltung Priorität. Dies gilt unabhängig davon, ob die Befragten auf dem Land oder in der Stadt leben.
Schmidt betonte: "Insgesamt hat sich der Trend zu mehr Tierwohl verfestigt. Das haben wir in vielen Debatten erlebt. Erfreulich ist, dass sich immer mehr Menschen für die Arbeit der Landwirtschaft interessieren und sich einbringen wollen. Mit dem staatlichen Tierwohl-Label machen wir das möglich und sorgen für Transparenz."
79 Prozent der Befragten befürworten ein staatliches Tierwohl-Label. Und sie wollen dafür auch bezahlen: 90 Prozent wären bereit, einen höheren Preis für Lebensmittel zu bezahlen, wenn die Tiere besser gehalten werden als es das geltende Recht vorschreibt.
Verbraucher übernehmen Verantwortung
Die Initiative des BMEL gegen Lebensmittelverschwendung Zu gut für die Tonne! hat die Menschen für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln sensibilisiert. 86 Prozent der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher sehen sich selbst in der Verantwortung, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. 63 Prozent kaufen bereits bewusster ein. Und mehr als die Hälfte gibt an, Lebensmittelreste besser zu nutzen, um Abfälle zu vermeiden. "Mein Ziel ist es, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Mit unserer erfolgreichen Initiative sind wir auf einem guten Weg."
Die Ergebnisse des Ernährungsreports 2018 im Einzelnen
Deutschland, wie es isst - Der BMEL-Ernährungsreport 2018 (PDF, 425 KB, nicht barrierefrei)
> https://www.bmel.de/SharedDocs/Download ... cationFile
forsa-Umfrage zum "BMEL-Ernährungsreport 2018, Deutschland, wie es isst" (PDF, 183 KB, nicht barrierefrei)
> https://www.etracker.com/lnkcnt.php?et= ... report2018
Weitere Informationen
Statement Bundesernährungsminister Schmidt anlässlich der Vorstellung des Ernährungsreports 2018 (mpg 4, 13 MB, nicht barrierefrei)
> https://www.bmel.de/SharedDocs/Download ... cationFile
Pressebilder
> https://www.bmel.de/SharedDocs/Bilder/P ... 8.1_cid385
Zum Vergleich - Der Ernährungsreport 2016 und 2017
Deutschland, wie es isst - Der BMEL-Ernährungsreport 2017 (PDF, 380 KB, nicht barrierefrei)
> https://www.etracker.com/lnkcnt.php?et= ... report2017
Deutschland, wie es isst - Der BMEL-Ernährungsreport 2016 (PDF, 651 KB, nicht barrierefrei)
> https://www.etracker.com/lnkcnt.php?et= ... report2016
Quelle: Pressestelle des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
Dienstsitz Berlin, Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
Telefon: 0 30 / 1 85 29 - 31 74 / - 32 08
Telefax: 0 30 / 1 85 29 - 31 79
Presseanfragen richten Sie bitte schriftlich per Mail an: pressestelle@bmel.bund.de
https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/_Text ... t2018.html
+++
Ärzte Zeitung vom 04.01.2018:
Ernährungsreport 2018
Wie die Deutschen essen
23 Prozent der Bundesbürger holen sich mindestens einmal in der Woche unterwegs belegte Brötchen, Burger, Pizza oder andere Snacks. Doch auch das Kochen am heimischen Herd liegt im Trend. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
Weitere Medienberichte:
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaeh ... 86067.html
https://www.focus.de/gesundheit/ernaehr ... 05383.html
https://www.welt.de/vermischtes/video17 ... kommt.html
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/e ... -1.3812795
https://www.noz.de/deutschland-welt/pol ... als-quinoa
Anmerkung der Moderation:
Der Ernährungsreport verdeutlicht, das neun von zehn Deutschen (91 Prozent) den Ernährungsunterricht in der Schule auf einer Stufe mit Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Englisch sehen. Dies gilt, wie erwähnt, unabhängig davon, ob in ihrem Haushalt Kinder leben oder nicht. "Die Ernährungsbildung gehört fest verankert in die Stundenpläne - am besten als eigenes Schulfach", forderte folgerichtig der Ernährungsminister Schmidt. Den Erkenntnissen des Ernährungsreports zufolge würden entsprechende Unterrichtsangebote für Schülerinnen und Schülern gut angenommen.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird durch den Ernährungsreport darin bestärkt, für den Schulunterricht ein Fach "Gesundheit" einzufordern. Siehe insoweit die Hinweise unter > viewtopic.php?f=4&t=22224
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Deutsche befürworten Schulunterricht zur gesunden Ernährung
Deutsches Ärzteblatt:
Deutsche befürworten Schulunterricht zur gesunden Ernährung
91 Prozent der Deutschen meinen, dass Kinder in der Schule die Grundlagen guter Ernährung erlernen sollten. Das geht aus dem neuen Ernährungsreport 2018 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... Ernaehrung
Gesundheit von Schülern durch Ärzte und Kasse gefördert > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... -Schuelern
Schule: Gesundheits- und Sozialtraining hat bleibenden Einfluss > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... n-Einfluss
Gesundheitsunterricht an Schulen gefordert > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... an-Schulen
Deutsche befürworten Schulunterricht zur gesunden Ernährung
91 Prozent der Deutschen meinen, dass Kinder in der Schule die Grundlagen guter Ernährung erlernen sollten. Das geht aus dem neuen Ernährungsreport 2018 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... Ernaehrung
Gesundheit von Schülern durch Ärzte und Kasse gefördert > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... -Schuelern
Schule: Gesundheits- und Sozialtraining hat bleibenden Einfluss > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... n-Einfluss
Gesundheitsunterricht an Schulen gefordert > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... an-Schulen
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Übergewicht politisch bekämpfen – körperliche und psychische Folgen eindämmen
Übergewicht politisch bekämpfen – körperliche und psychische Folgen eindämmen
Berlin – Übergewicht und Adipositas sind zum Massenphänomen geworden: Fast jeder vierte Bundesbürger weist einen Body-Mass-Index über 30 auf und gilt somit als adipös – und die Zahlen steigen weiter. Beim Kampf gegen die Fettsucht und ihre gravierenden gesundheitlichen Folgen sehen medizinische Fachgesellschaften auch die Politik in der Pflicht. In einem Positionspapier fordern sie die noch zu bildende Bundesregierung auf, einen nationalen Aktionsplan Adipositas zu entwickeln und dabei alle relevanten Fachgesellschaften mit einzubinden.
Zu den Unterzeichnern zählen auch die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) und das Deutsche Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM). Beide Organisationen betonen die Verknüpfung von starkem Übergewicht und psychischen Erkrankungen.
„Wer Adipositas nur als Problem des Einzelnen sieht, der sich eben nicht beherrschen kann, greift zu kurz“, sagt Professor Dr. med. Harald Gündel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Uniklinik Ulm und Mediensprecher der DGPM. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO werde die Adipositas als chronische Krankheit eingestuft und müsse auch als solche anerkannt werden. Unstrittig ist, dass das starke Übergewicht große gesundheitliche Risiken mit sich bringt: Betroffene entwickeln deutlich häufiger Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten. Auch wird der Bewegungsapparat durch die große Körpermasse dauerhaft überbeansprucht. Allein diese körperlichen Probleme führen zu hohen beruflichen Ausfallzeiten und letztlich zu einer verringerten Lebenserwartung.
Starkes Übergewicht ist aber auch eng verknüpft mit psychischen Krankheiten wie Depressionen oder Angstzuständen. Oft sind diese Probleme eine Folge des geringen Selbstwertgefühls und der sozialen Ausgrenzung, mit der adipöse Menschen zu kämpfen haben. Wie die psychosomatischen Fachgesellschaften betonen, können die kausalen Beziehungen aber auch genau umgekehrt sein: In diesen Fällen ist das starke Übergewicht Ausdruck einer psychischen Störung oder Krise. „Wir leben mit einem ständigen Überangebot von kalorienreichen Nahrungsmitteln, die unser natürliches Belohnungssystem ansprechen“, erläutert Professor Dr. med. Stephan Zipfel vom Universitätsklinikum Tübingen, Vorstandsvorsitzender des DKPM. Dieser ständigen Versuchung zu widerstehen, gelingt selbst psychisch Gesunden nicht immer. Und wer psychisch labil ist oder gerade eine Lebenskrise durchmacht, beginnt umso leichter mit dem sogenannten „Frust-Essen“. Zu den anerkannten Risikofaktoren für die Entstehung einer Adipositas zählen neben manifesten psychischen Störungen auch schlichter Schlafmangel, Stress oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
„Eine der besonderen Herausforderungen stellt die Entwicklung geeigneter Präventionsmaßnahmen von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter und in der Jugend dar. Hierbei können auch innovative Medien, wie digitale Lernspiele zu Themen der Ernährung, Bewegung und Bewältigung von psychosozialem Stress beitragen“, erläutert Zipfel. Die Weichen hier (wieder) anders zu stellen sei ein langwieriger Prozess. Psychotherapeutische Ansätze wie etwa eine Verhaltenstherapie könnten zwar zumindest kurzfristige Erfolge bringen, doch gebe es kaum langfristig wirksame Präventions- und Therapiekonzepte. Selbst eine operative Magenverkleinerung hilft nicht allen Patienten dauerhaft. Hier wünschen sich die Unterzeichner des Positionspapiers eine bessere Forschungsförderung und ein Mandat, die gewonnene Expertise direkt in den politischen Prozess einbringen zu können. „Adipositas ist prinzipiell vermeid- und behandelbar“, davon ist Professor Gündel überzeugt – das gelte jedoch nur, wenn man den Betroffenen auch langfristig die therapeutische Hilfe zuteilwerden lasse, die sie benötigten. Die Rahmenbedingungen hierfür herzustellen, sei Aufgabe der Politik.
Wünschenswert wäre nach Ansicht der Autoren, die der EMDR zugrundeliegenden Mechanismen in weiteren Studien genauer zu erforschen, um den Effekt der geteilten Aufmerksamkeit noch besser für therapeutische Behandlungen nutzbar machen zu können.
Forderungen an die Bundesregierung:
- Die Einbindung relevanter Fachgesellschaften in die gesundheits- und wissenschaftspolitischen Entscheidungsprozesse zum Thema Adipositas
- Einen nationalen Aktionsplan Adipositas
- Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Adipositas
- Weitere Stärkung der Adipositas- Forschung in Deutschland
- Einen Bundesbeauftragten für Adipositas und Prävention
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.dsck.de/fileadmin/downloads/ ... ositas.pdf
******************************************
Kontakt für Journalisten:
Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM)
Pressestelle
Janina Wetzstein
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-457; Fax: 0711 8931-167
wetzstein@medizinkommunikation.org
Weitere Informationen:
http://www.dgpm.de
http://www.dsck.de/fileadmin/downloads/ ... ositas.pdf
Quelle: Pressemitteilung vom 17.01.2018
https://idw-online.de/de/news687596
Berlin – Übergewicht und Adipositas sind zum Massenphänomen geworden: Fast jeder vierte Bundesbürger weist einen Body-Mass-Index über 30 auf und gilt somit als adipös – und die Zahlen steigen weiter. Beim Kampf gegen die Fettsucht und ihre gravierenden gesundheitlichen Folgen sehen medizinische Fachgesellschaften auch die Politik in der Pflicht. In einem Positionspapier fordern sie die noch zu bildende Bundesregierung auf, einen nationalen Aktionsplan Adipositas zu entwickeln und dabei alle relevanten Fachgesellschaften mit einzubinden.
Zu den Unterzeichnern zählen auch die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) und das Deutsche Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM). Beide Organisationen betonen die Verknüpfung von starkem Übergewicht und psychischen Erkrankungen.
„Wer Adipositas nur als Problem des Einzelnen sieht, der sich eben nicht beherrschen kann, greift zu kurz“, sagt Professor Dr. med. Harald Gündel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Uniklinik Ulm und Mediensprecher der DGPM. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO werde die Adipositas als chronische Krankheit eingestuft und müsse auch als solche anerkannt werden. Unstrittig ist, dass das starke Übergewicht große gesundheitliche Risiken mit sich bringt: Betroffene entwickeln deutlich häufiger Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten. Auch wird der Bewegungsapparat durch die große Körpermasse dauerhaft überbeansprucht. Allein diese körperlichen Probleme führen zu hohen beruflichen Ausfallzeiten und letztlich zu einer verringerten Lebenserwartung.
Starkes Übergewicht ist aber auch eng verknüpft mit psychischen Krankheiten wie Depressionen oder Angstzuständen. Oft sind diese Probleme eine Folge des geringen Selbstwertgefühls und der sozialen Ausgrenzung, mit der adipöse Menschen zu kämpfen haben. Wie die psychosomatischen Fachgesellschaften betonen, können die kausalen Beziehungen aber auch genau umgekehrt sein: In diesen Fällen ist das starke Übergewicht Ausdruck einer psychischen Störung oder Krise. „Wir leben mit einem ständigen Überangebot von kalorienreichen Nahrungsmitteln, die unser natürliches Belohnungssystem ansprechen“, erläutert Professor Dr. med. Stephan Zipfel vom Universitätsklinikum Tübingen, Vorstandsvorsitzender des DKPM. Dieser ständigen Versuchung zu widerstehen, gelingt selbst psychisch Gesunden nicht immer. Und wer psychisch labil ist oder gerade eine Lebenskrise durchmacht, beginnt umso leichter mit dem sogenannten „Frust-Essen“. Zu den anerkannten Risikofaktoren für die Entstehung einer Adipositas zählen neben manifesten psychischen Störungen auch schlichter Schlafmangel, Stress oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
„Eine der besonderen Herausforderungen stellt die Entwicklung geeigneter Präventionsmaßnahmen von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter und in der Jugend dar. Hierbei können auch innovative Medien, wie digitale Lernspiele zu Themen der Ernährung, Bewegung und Bewältigung von psychosozialem Stress beitragen“, erläutert Zipfel. Die Weichen hier (wieder) anders zu stellen sei ein langwieriger Prozess. Psychotherapeutische Ansätze wie etwa eine Verhaltenstherapie könnten zwar zumindest kurzfristige Erfolge bringen, doch gebe es kaum langfristig wirksame Präventions- und Therapiekonzepte. Selbst eine operative Magenverkleinerung hilft nicht allen Patienten dauerhaft. Hier wünschen sich die Unterzeichner des Positionspapiers eine bessere Forschungsförderung und ein Mandat, die gewonnene Expertise direkt in den politischen Prozess einbringen zu können. „Adipositas ist prinzipiell vermeid- und behandelbar“, davon ist Professor Gündel überzeugt – das gelte jedoch nur, wenn man den Betroffenen auch langfristig die therapeutische Hilfe zuteilwerden lasse, die sie benötigten. Die Rahmenbedingungen hierfür herzustellen, sei Aufgabe der Politik.
Wünschenswert wäre nach Ansicht der Autoren, die der EMDR zugrundeliegenden Mechanismen in weiteren Studien genauer zu erforschen, um den Effekt der geteilten Aufmerksamkeit noch besser für therapeutische Behandlungen nutzbar machen zu können.
Forderungen an die Bundesregierung:
- Die Einbindung relevanter Fachgesellschaften in die gesundheits- und wissenschaftspolitischen Entscheidungsprozesse zum Thema Adipositas
- Einen nationalen Aktionsplan Adipositas
- Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Adipositas
- Weitere Stärkung der Adipositas- Forschung in Deutschland
- Einen Bundesbeauftragten für Adipositas und Prävention
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.dsck.de/fileadmin/downloads/ ... ositas.pdf
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Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM)
Pressestelle
Janina Wetzstein
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-457; Fax: 0711 8931-167
wetzstein@medizinkommunikation.org
Weitere Informationen:
http://www.dgpm.de
http://www.dsck.de/fileadmin/downloads/ ... ositas.pdf
Quelle: Pressemitteilung vom 17.01.2018
https://idw-online.de/de/news687596
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Starkes Übergewicht wird als selbstverschuldet wahrgenommen
Starkes Übergewicht wird als selbstverschuldet wahrgenommen
Repräsentative Befragungen in Deutschland, Großbritannien und den USA: Obwohl Experten für die weltweite Zunahme von stark übergewichtigen Menschen hauptsächlich veränderte Umweltbedingungen verantwortlich machen, gibt die breite Öffentlichkeit dem Einzelnen die Schuld an seinem Übergewicht. Ihrer Meinung nach sollten Betroffene resultierende medizinische Behandlungskosten deshalb selbst tragen. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Mannheim, welche in der Fachzeitschrift Annals of Behavioral Medicine veröffentlicht wurde.
Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ist übergewichtig. Wissenschaftler sprechen bereits von einer globalen Gesundheitskrise, und die Weltgesundheitsorganisation fordert beispielsweise eine 20-prozentige Zuckersteuer für Getränke. Denn Experten sind sich einig, dass für die Zunahme von Adipositas, also starkem Übergewicht, vor allem veränderte Umweltbedingungen verantwortlich sind. Schließlich ernähren sich Menschen in Industrienationen heute weitaus kalorienreicher als früher, während sie sich gleichzeitig weniger bewegen. „Wir haben jahrhundertelang vom Schlaraffenland geträumt. Einem Land mit Essen im Überfluss, das uns ohne Anstrengung quasi in den Mund fliegt. Heute leben wir in einem modernen Schlaraffenland – doch das bringt neue Probleme mit sich“, sagt Jutta Mata, Professorin für Gesundheitspsychologie an der Universität Mannheim und assoziierte Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.
Die gesellschaftliche Unterstützung für politische Maßnahmen und Regelungen, die die Umweltbedingungen in den Fokus nehmen, ist bisher jedoch eher gering. Denn die meisten Menschen sehen die Schuld für starkes Übergewicht vorrangig beim Einzelnen. Dies zeigt eine Befragung von repräsentativen Bevölkerungsstichproben aus Deutschland, Großbritannien und den USA. Die Wissenschaftler wollten wissen, wen die Befragten für starkes Übergewicht verantwortlich machen, wer ihrer Meinung nach die Behandlungskosten zahlen sollte und welche politischen Maßnahmen als wirkungsvoll angesehen werden. Um die Ergebnisse besser einordnen zu können, stellten die Wissenschaftler zudem dieselben Fragen mit Blick auf Alkohol- und Tabakabhängigkeit. Diese Erkrankungen haben zum einen einige Ähnlichkeiten mit starkem Übergewicht. Zum Beispiel wird diskutiert, ob starkes Übergewicht auch die Folge einer Art „Sucht nach Essen“ sein könnte. Zum anderen wurden für sie bereits erfolgreich breite Präventions- und Interventionsmaßnahmen durchgeführt.
In allen drei Ländern machten die meisten Befragten den Einzelnen für Fettleibigkeit verantwortlich, genauso wie bei Süchten wie Alkohol- oder Tabakabhängigkeit. Generell gilt: Umso höher die persönliche Verantwortung bewertet wurde, desto stärker befürworteten die Befragten, dass der Einzelne für seine Behandlungskosten selbst aufkommen sollte. In Deutschland und Großbritannien war ein gutes Drittel der Befragten dieser Meinung, in den USA waren es knapp 45 Prozent. Das Haushaltseinkommen der Befragten beeinflusste ihre Aussagen nicht.
Darüber hinaus schätzten die Befragten die Wirksamkeit politischer Maßnahmen zur Prävention von Adipositas – wie hohe Steuern, reglementierte Verfügbarkeit, regulierte Vermarktung und Bewerbung sowie Kennzeichnung und Warnungen – im Vergleich zur Wirksamkeit dieser Maßnahmen zur Prävention von Alkohol- und Tabakabhängigkeit ein. Insgesamt bewerteten sie politische Maßnahmen und Regelungen gegen die Verbreitung von starkem Übergewicht als weniger wirksam als die gegen Alkohol- und Tabakabhängigkeit. Darüber hinaus wurde eine hohe Besteuerung in allen drei Ländern als am wenigsten erfolgsversprechend bei der Bekämpfung von Adipositas angesehen, auch wenn dies bei der Bekämpfung von Alkohol- und Tabakabhängigkeit als effektiv eingeschätzt wird. Die wirksamste Maßnahme gegen Adipositas ist aus Sicht der Befragten eine verständliche Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln. Solche Kennzeichnungen zielen vor allem auf die Essensentscheidungen des Einzelnen ab. Verständlichere Nährwertkennzeichnungen halten die meisten sogar für effektiver als deutliche Warnungen vor den Gesundheitsrisiken auf Alkohol- und Tabakprodukten.
„Eine Maßnahme zur Prävention von Adipositas, die aktuell schon eine breite Unterstützung in der Öffentlichkeit erhält, sind verständliche Nährwertkennzeichnungen. Sie können die Entscheidungskompetenz der Menschen stärken und wären leicht umsetzbar“, sagt Ralph Hertwig, Direktor des Forschungsbereichs „Adaptive Rationalität“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin.
---
Originalstudie
Mata, J., & Hertwig, R. (2018). Public beliefs about obesity relative to other major health risks: Representative cross-sectional surveys in the USA, the UK, and Germany. Annals of Behavioral Medicine. Advance online publication. doi:10.1093/abm/kax003
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung wurde 1963 in Berlin gegründet und ist als interdisziplinäre Forschungseinrichtung dem Studium der menschlichen Entwicklung und Bildung gewidmet. Das Institut gehört zur Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., einer der führenden Organisationen für Grundlagenforschung in Europa.
Weitere Informationen:
https://www.mpib-berlin.mpg.de/de/press ... wird-als-s...
Quelle: Pressemitteilung vom 05.02.2018
Kerstin Skork Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
https://idw-online.de/de/news688645
Repräsentative Befragungen in Deutschland, Großbritannien und den USA: Obwohl Experten für die weltweite Zunahme von stark übergewichtigen Menschen hauptsächlich veränderte Umweltbedingungen verantwortlich machen, gibt die breite Öffentlichkeit dem Einzelnen die Schuld an seinem Übergewicht. Ihrer Meinung nach sollten Betroffene resultierende medizinische Behandlungskosten deshalb selbst tragen. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Mannheim, welche in der Fachzeitschrift Annals of Behavioral Medicine veröffentlicht wurde.
Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ist übergewichtig. Wissenschaftler sprechen bereits von einer globalen Gesundheitskrise, und die Weltgesundheitsorganisation fordert beispielsweise eine 20-prozentige Zuckersteuer für Getränke. Denn Experten sind sich einig, dass für die Zunahme von Adipositas, also starkem Übergewicht, vor allem veränderte Umweltbedingungen verantwortlich sind. Schließlich ernähren sich Menschen in Industrienationen heute weitaus kalorienreicher als früher, während sie sich gleichzeitig weniger bewegen. „Wir haben jahrhundertelang vom Schlaraffenland geträumt. Einem Land mit Essen im Überfluss, das uns ohne Anstrengung quasi in den Mund fliegt. Heute leben wir in einem modernen Schlaraffenland – doch das bringt neue Probleme mit sich“, sagt Jutta Mata, Professorin für Gesundheitspsychologie an der Universität Mannheim und assoziierte Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.
Die gesellschaftliche Unterstützung für politische Maßnahmen und Regelungen, die die Umweltbedingungen in den Fokus nehmen, ist bisher jedoch eher gering. Denn die meisten Menschen sehen die Schuld für starkes Übergewicht vorrangig beim Einzelnen. Dies zeigt eine Befragung von repräsentativen Bevölkerungsstichproben aus Deutschland, Großbritannien und den USA. Die Wissenschaftler wollten wissen, wen die Befragten für starkes Übergewicht verantwortlich machen, wer ihrer Meinung nach die Behandlungskosten zahlen sollte und welche politischen Maßnahmen als wirkungsvoll angesehen werden. Um die Ergebnisse besser einordnen zu können, stellten die Wissenschaftler zudem dieselben Fragen mit Blick auf Alkohol- und Tabakabhängigkeit. Diese Erkrankungen haben zum einen einige Ähnlichkeiten mit starkem Übergewicht. Zum Beispiel wird diskutiert, ob starkes Übergewicht auch die Folge einer Art „Sucht nach Essen“ sein könnte. Zum anderen wurden für sie bereits erfolgreich breite Präventions- und Interventionsmaßnahmen durchgeführt.
In allen drei Ländern machten die meisten Befragten den Einzelnen für Fettleibigkeit verantwortlich, genauso wie bei Süchten wie Alkohol- oder Tabakabhängigkeit. Generell gilt: Umso höher die persönliche Verantwortung bewertet wurde, desto stärker befürworteten die Befragten, dass der Einzelne für seine Behandlungskosten selbst aufkommen sollte. In Deutschland und Großbritannien war ein gutes Drittel der Befragten dieser Meinung, in den USA waren es knapp 45 Prozent. Das Haushaltseinkommen der Befragten beeinflusste ihre Aussagen nicht.
Darüber hinaus schätzten die Befragten die Wirksamkeit politischer Maßnahmen zur Prävention von Adipositas – wie hohe Steuern, reglementierte Verfügbarkeit, regulierte Vermarktung und Bewerbung sowie Kennzeichnung und Warnungen – im Vergleich zur Wirksamkeit dieser Maßnahmen zur Prävention von Alkohol- und Tabakabhängigkeit ein. Insgesamt bewerteten sie politische Maßnahmen und Regelungen gegen die Verbreitung von starkem Übergewicht als weniger wirksam als die gegen Alkohol- und Tabakabhängigkeit. Darüber hinaus wurde eine hohe Besteuerung in allen drei Ländern als am wenigsten erfolgsversprechend bei der Bekämpfung von Adipositas angesehen, auch wenn dies bei der Bekämpfung von Alkohol- und Tabakabhängigkeit als effektiv eingeschätzt wird. Die wirksamste Maßnahme gegen Adipositas ist aus Sicht der Befragten eine verständliche Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln. Solche Kennzeichnungen zielen vor allem auf die Essensentscheidungen des Einzelnen ab. Verständlichere Nährwertkennzeichnungen halten die meisten sogar für effektiver als deutliche Warnungen vor den Gesundheitsrisiken auf Alkohol- und Tabakprodukten.
„Eine Maßnahme zur Prävention von Adipositas, die aktuell schon eine breite Unterstützung in der Öffentlichkeit erhält, sind verständliche Nährwertkennzeichnungen. Sie können die Entscheidungskompetenz der Menschen stärken und wären leicht umsetzbar“, sagt Ralph Hertwig, Direktor des Forschungsbereichs „Adaptive Rationalität“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin.
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Originalstudie
Mata, J., & Hertwig, R. (2018). Public beliefs about obesity relative to other major health risks: Representative cross-sectional surveys in the USA, the UK, and Germany. Annals of Behavioral Medicine. Advance online publication. doi:10.1093/abm/kax003
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung wurde 1963 in Berlin gegründet und ist als interdisziplinäre Forschungseinrichtung dem Studium der menschlichen Entwicklung und Bildung gewidmet. Das Institut gehört zur Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., einer der führenden Organisationen für Grundlagenforschung in Europa.
Weitere Informationen:
https://www.mpib-berlin.mpg.de/de/press ... wird-als-s...
Quelle: Pressemitteilung vom 05.02.2018
Kerstin Skork Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
https://idw-online.de/de/news688645