Ambulante Notfallversorgung im Krankenhaus - Gutachten
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Jeder zweite Patient kein echter Notfall
Am 29.06.2016 bei Facebook gepostet:
"Chaos Notaufnahme?: Jeder zweite Patient kein echter Notfall" (so die "Ärzte Zeitung" am 29.01.2016). Erkenntnisse, dass die (unterfinanzierten) Notaufnahmen in den Krankenhäusern oftmals missbräuchlich in Anspruch genommen werden, wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt vorgestellt: viewtopic.php?f=4&t=20917 - Auch Notarzteinsätze sind oft unnötig - Filmbeitrag informiert > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... saetze.mp4 - Die Fehlinanspruchnahmen binden Personal und Sachmittel - und diese fehlen an anderer Stelle! - Dazu folgender TV-Tipp: 28.06.2016, 22:15 - 22:45 Uhr, ZDF, 37 Grad. Thema: Chronisch überlastet - Notfallmediziner im Dauerstress.> viewtopic.php?f=7&t=21683
"Chaos Notaufnahme?: Jeder zweite Patient kein echter Notfall" (so die "Ärzte Zeitung" am 29.01.2016). Erkenntnisse, dass die (unterfinanzierten) Notaufnahmen in den Krankenhäusern oftmals missbräuchlich in Anspruch genommen werden, wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt vorgestellt: viewtopic.php?f=4&t=20917 - Auch Notarzteinsätze sind oft unnötig - Filmbeitrag informiert > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... saetze.mp4 - Die Fehlinanspruchnahmen binden Personal und Sachmittel - und diese fehlen an anderer Stelle! - Dazu folgender TV-Tipp: 28.06.2016, 22:15 - 22:45 Uhr, ZDF, 37 Grad. Thema: Chronisch überlastet - Notfallmediziner im Dauerstress.> viewtopic.php?f=7&t=21683
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Vermeidbare Krankenhaus-Notaufnahmen sind teuer
Am 02.08.2016 bei Facebook gepostet:
Vermeidbare stationäre Notaufnahmen in Krankenhäusern kosten das Gesundheitssystem jährlich Milliarden Euro. Auch während der regulären Praxisöffnungszeiten suchen häufig Menschen auf Eigeninitiative und ohne ärztliche Einweisung die Krankenhäuser auf. Wie das IGES Institut im Auftrag des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) berechnet hat, summieren sich die Kosten für die Aufnahme und die stationäre Behandlung dieser Menschen, denen ein niedergelassener Arzt gut hätte helfen können, auf knapp 4,8 Milliarden Euro jährlich (Info vom 22.07.2016). Näheres > viewtopic.php?f=4&t=21722 - Erkenntnisse, dass die (unterfinanzierten) Notaufnahmen in den Krankenhäusern oftmals missbräuchlich in Anspruch genommen werden, wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt vorgestellt: viewtopic.php?f=4&t=20917 - Auch Notarzteinsätze sind oft unnötig - Filmbeitrag informiert > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... saetze.mp4 - Die Fehlinanspruchnahmen binden Personal und Sachmittel - und diese fehlen an anderer Stelle!
Vermeidbare stationäre Notaufnahmen in Krankenhäusern kosten das Gesundheitssystem jährlich Milliarden Euro. Auch während der regulären Praxisöffnungszeiten suchen häufig Menschen auf Eigeninitiative und ohne ärztliche Einweisung die Krankenhäuser auf. Wie das IGES Institut im Auftrag des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) berechnet hat, summieren sich die Kosten für die Aufnahme und die stationäre Behandlung dieser Menschen, denen ein niedergelassener Arzt gut hätte helfen können, auf knapp 4,8 Milliarden Euro jährlich (Info vom 22.07.2016). Näheres > viewtopic.php?f=4&t=21722 - Erkenntnisse, dass die (unterfinanzierten) Notaufnahmen in den Krankenhäusern oftmals missbräuchlich in Anspruch genommen werden, wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt vorgestellt: viewtopic.php?f=4&t=20917 - Auch Notarzteinsätze sind oft unnötig - Filmbeitrag informiert > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... saetze.mp4 - Die Fehlinanspruchnahmen binden Personal und Sachmittel - und diese fehlen an anderer Stelle!
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Reform der ambulanten Notfallversorgung
Reform der ambulanten Notfallversorgung – vdek und AQUA-Institut stellen Gutachten vor
Portalpraxen in oder an Krankenhäusern und gemeinsame Rettungsleitstellen sollen Notfallversorgung verbessern
(Berlin, 6.9.2016) Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) will die Versorgung in der ambulanten Notfallmedizin verbessern und hat dazu ein Gutachten beim AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH in Auftrag gegeben. Darin werden Empfehlungen zur Reform der ambulanten Notfallversorgung und einer besseren Verzahnung zwischen ambulantem und stationärem Notdienst sowie dem Rettungsdienst vorgestellt.
Ausgehend von dem Gutachten fordert der vdek sechs Punkte zur Verbesserung der ambulanten Notfallversorgung:
1. Dreh- und Angelpunkt ist die Errichtung von sogenannten Portalpraxen an allen Krankenhäusern Deutschlands, die rund um die Uhr an der stationären Notfallversorgung teilnehmen. Die Portalpraxis sollte in der Regel aus einer festen Anlaufstelle für die Notfallpatienten sowie aus einer ambulanten Notdienstpraxis bestehen, die ebenfalls am Krankenhaus angesiedelt sein sollte.
2. In der Anlaufstelle soll eine rasche Erstbegutachtung der Patienten vorgenommen und der Behandlungsbedarf eingeschätzt werden. Die Anlaufstelle leitet die Patientinnen und Patienten dann entweder in die niedergelassene Arztpraxis außerhalb des Krankenhauses (innerhalb der Sprechstundenzeiten) oder in die ambulante Notdienstpraxis im Krankenhaus (außerhalb der Sprechstundenzeiten) bzw. in die Notaufnahme des Krankenhauses weiter.
3. Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) sind im Rahmen ihres Sicherstellungsauftrags zuständig für die Organisation des Portalpraxenkonzeptes.
4. Notwendig ist jedoch eine sektorenübergreifende Abstimmung der stationären mit den erforderlichen ambulanten Notfallstrukturen.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat bereits den Auftrag erhalten, ein Stufenkonzept für die stationäre Notfallversorgung zu erarbeiten. Auf dieser Basis sollen zusätzlich bei allen Krankenhäusern, die rund um die Uhr an der stationären Notfallversorgung teilnehmen, Portalpraxen eingerichtet werden. Der G-BA soll festlegen, wie viele ambulante Notfallärzte je 100.000 Einwohner vorzuhalten sind.
5. Die Qualifikation der Personen, die in der Notfallversorgung tätig sind, muss verbessert werden. Dies gilt insbesondere für das nichtärztliche Personal, das die Schwere der Erkrankungen bewertet und die Weiterleitung in Arztpraxis, Notdienstpraxis oder Notaufnahme vornimmt. Ärzte, die in der Notdienstpraxis arbeiten, müssen entsprechend fortgebildet werden.
6. Die KVen und Rettungsdienste sollten gemeinsame Rettungsleitstellen betreiben, die alle Anrufe der Rufnummer 112 sowie der Rufnummer 116 117 (Rufnummer der KVen) entgegennehmen und die Patienten an den geeigneten Notdienst vermitteln.
„Wir brauchen transparentere Strukturen in der Notfallversorgung. Immer mehr Patienten steuern im Notfall das Krankenhaus an, auch wenn sie eigentlich ambulant hätten behandelt werden können“, sagte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. Unklare Sprechstundenzeiten und Anlaufstellen der niedergelassenen Ärzte, unklare Aufgabenteilung zwischen ambulantem und stationärem Notdienst und die Unsicherheit der Patientinnen und Patienten seien die Hauptgründe dafür. So werden jährlich bis zu 25 Millionen Menschen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser behandelt, mit steigender Tendenz. Nach Aussagen von Fachgesellschaften könnten ein Drittel der Patienten bedenkenlos im niedergelassenen Bereich behandelt werden, gehören also nicht ins Krankenhaus.
„Unser Ziel muss es daher sein, die Patientinnen und Patienten in den richtigen Behandlungspfad zu lotsen. Mithilfe der Anlaufstelle können wir erreichen, dass schnell abgeklärt wird, ob es sich um eine Bagatellerkrankung oder einen lebensbedrohlichen Notfall handelt.“ Die Verantwortlichkeit für die Umsetzung des Portalpraxenkonzeptes sieht Elsner bei den KVen. „Der Sicherstellungsauftrag bei der ambulanten Versorgung liegt bei den niedergelassenen Ärzten – dies gilt auch für den Notfall.“
Professor Joachim Szecsenyi, Leiter des AQUA-Instituts, forderte eine engere Kooperation zwischen den KVen und Krankenhäusern, um das Konzept der Portalpraxen umzusetzen. „Grundsätzlich sollte in den Notdienstpraxen in den Krankenhäusern eine Vergütung über den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) und eine Abrechnung mit der KV erfolgen. Darüber hinaus muss es vertragliche Absprachen mit den Krankenhäusern etwa über die personelle Besetzung der Anlaufstelle oder der gemeinsamen Nutzung von Untersuchungs- und Behandlungsräumen sowie der Finanzierung des ärztlichen und nichtärztlichen Personals geben.“ Dies gelte auch für die Errichtung einer gemeinsamen Rettungsdienstleitstelle. Zudem müssten die KVen verbindliche Qualifikationsprofile für das Personal in der ambulanten Notfallversorgung festlegen und ein entsprechendes Weiterbildungsangebot entwickeln.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 26 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
- Techniker Krankenkasse (TK)
- BARMER GEK
- DAK-Gesundheit
- KKH Kaufmännische Krankenkasse
- hkk - Handelskrankenkasse
- HEK – Hanseatische Krankenkasse
* (sortiert nach Mitgliederstärke)
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist die Nachfolgeorganisation des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK), der am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)" in Eisenach gegründet wurde. In der vdek-Zentrale in Berlin sind rund 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 320 sowie weiteren 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.
Quelle: Pressemitteilung vom 06.09.2016
Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Pressesprecherin,
Abteilungsleiterin Kommunikation
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
Tel.: 0 30 / 2 69 31 - 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 15
Mobil: 01 73 / 25 13 13 3
michaela.gottfried@vdek.com
http://www.vdek.com
Portalpraxen in oder an Krankenhäusern und gemeinsame Rettungsleitstellen sollen Notfallversorgung verbessern
(Berlin, 6.9.2016) Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) will die Versorgung in der ambulanten Notfallmedizin verbessern und hat dazu ein Gutachten beim AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH in Auftrag gegeben. Darin werden Empfehlungen zur Reform der ambulanten Notfallversorgung und einer besseren Verzahnung zwischen ambulantem und stationärem Notdienst sowie dem Rettungsdienst vorgestellt.
Ausgehend von dem Gutachten fordert der vdek sechs Punkte zur Verbesserung der ambulanten Notfallversorgung:
1. Dreh- und Angelpunkt ist die Errichtung von sogenannten Portalpraxen an allen Krankenhäusern Deutschlands, die rund um die Uhr an der stationären Notfallversorgung teilnehmen. Die Portalpraxis sollte in der Regel aus einer festen Anlaufstelle für die Notfallpatienten sowie aus einer ambulanten Notdienstpraxis bestehen, die ebenfalls am Krankenhaus angesiedelt sein sollte.
2. In der Anlaufstelle soll eine rasche Erstbegutachtung der Patienten vorgenommen und der Behandlungsbedarf eingeschätzt werden. Die Anlaufstelle leitet die Patientinnen und Patienten dann entweder in die niedergelassene Arztpraxis außerhalb des Krankenhauses (innerhalb der Sprechstundenzeiten) oder in die ambulante Notdienstpraxis im Krankenhaus (außerhalb der Sprechstundenzeiten) bzw. in die Notaufnahme des Krankenhauses weiter.
3. Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) sind im Rahmen ihres Sicherstellungsauftrags zuständig für die Organisation des Portalpraxenkonzeptes.
4. Notwendig ist jedoch eine sektorenübergreifende Abstimmung der stationären mit den erforderlichen ambulanten Notfallstrukturen.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat bereits den Auftrag erhalten, ein Stufenkonzept für die stationäre Notfallversorgung zu erarbeiten. Auf dieser Basis sollen zusätzlich bei allen Krankenhäusern, die rund um die Uhr an der stationären Notfallversorgung teilnehmen, Portalpraxen eingerichtet werden. Der G-BA soll festlegen, wie viele ambulante Notfallärzte je 100.000 Einwohner vorzuhalten sind.
5. Die Qualifikation der Personen, die in der Notfallversorgung tätig sind, muss verbessert werden. Dies gilt insbesondere für das nichtärztliche Personal, das die Schwere der Erkrankungen bewertet und die Weiterleitung in Arztpraxis, Notdienstpraxis oder Notaufnahme vornimmt. Ärzte, die in der Notdienstpraxis arbeiten, müssen entsprechend fortgebildet werden.
6. Die KVen und Rettungsdienste sollten gemeinsame Rettungsleitstellen betreiben, die alle Anrufe der Rufnummer 112 sowie der Rufnummer 116 117 (Rufnummer der KVen) entgegennehmen und die Patienten an den geeigneten Notdienst vermitteln.
„Wir brauchen transparentere Strukturen in der Notfallversorgung. Immer mehr Patienten steuern im Notfall das Krankenhaus an, auch wenn sie eigentlich ambulant hätten behandelt werden können“, sagte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. Unklare Sprechstundenzeiten und Anlaufstellen der niedergelassenen Ärzte, unklare Aufgabenteilung zwischen ambulantem und stationärem Notdienst und die Unsicherheit der Patientinnen und Patienten seien die Hauptgründe dafür. So werden jährlich bis zu 25 Millionen Menschen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser behandelt, mit steigender Tendenz. Nach Aussagen von Fachgesellschaften könnten ein Drittel der Patienten bedenkenlos im niedergelassenen Bereich behandelt werden, gehören also nicht ins Krankenhaus.
„Unser Ziel muss es daher sein, die Patientinnen und Patienten in den richtigen Behandlungspfad zu lotsen. Mithilfe der Anlaufstelle können wir erreichen, dass schnell abgeklärt wird, ob es sich um eine Bagatellerkrankung oder einen lebensbedrohlichen Notfall handelt.“ Die Verantwortlichkeit für die Umsetzung des Portalpraxenkonzeptes sieht Elsner bei den KVen. „Der Sicherstellungsauftrag bei der ambulanten Versorgung liegt bei den niedergelassenen Ärzten – dies gilt auch für den Notfall.“
Professor Joachim Szecsenyi, Leiter des AQUA-Instituts, forderte eine engere Kooperation zwischen den KVen und Krankenhäusern, um das Konzept der Portalpraxen umzusetzen. „Grundsätzlich sollte in den Notdienstpraxen in den Krankenhäusern eine Vergütung über den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) und eine Abrechnung mit der KV erfolgen. Darüber hinaus muss es vertragliche Absprachen mit den Krankenhäusern etwa über die personelle Besetzung der Anlaufstelle oder der gemeinsamen Nutzung von Untersuchungs- und Behandlungsräumen sowie der Finanzierung des ärztlichen und nichtärztlichen Personals geben.“ Dies gelte auch für die Errichtung einer gemeinsamen Rettungsdienstleitstelle. Zudem müssten die KVen verbindliche Qualifikationsprofile für das Personal in der ambulanten Notfallversorgung festlegen und ein entsprechendes Weiterbildungsangebot entwickeln.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 26 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
- Techniker Krankenkasse (TK)
- BARMER GEK
- DAK-Gesundheit
- KKH Kaufmännische Krankenkasse
- hkk - Handelskrankenkasse
- HEK – Hanseatische Krankenkasse
* (sortiert nach Mitgliederstärke)
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist die Nachfolgeorganisation des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK), der am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)" in Eisenach gegründet wurde. In der vdek-Zentrale in Berlin sind rund 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 320 sowie weiteren 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.
Quelle: Pressemitteilung vom 06.09.2016
Michaela Gottfried
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Verstopfung in der Notaufnahme
Die Rheinische Post berichtet am 25.10.2016 :
Verstopfung in der Notaufnahme
Jeder vierte Mensch landet in Deutschland im Schnitt einmal im Jahr in der Notaufnahme eines Krankenhauses. Tendenz: steigend. Der Löwenanteil besteht aus Bagatellfällen.
Von Wolfram Goertz
Neulich war Herr F. in der Notaufnahme. Seitdem ist er ein erbitterter Gegner von Krankenhäusern. "Ich habe da drei Stunden warten müssen." Fragt sein Nachbar: "Was hast du denn gehabt?" Antwort Herr F.: "Mir war komisch."
Notaufnahmen sind das Nadelöhr jeder Klinik. Viele wollen hinein und zügig behandelt werden, leider oft gleichzeitig. Da kommt es zum Stau und mitunter zu großen Wartezeiten. Das hat viele Gründe. In einer Notaufnahme können die Ärzte nie einschätzen, was auf sie zukommt. Es gibt Nächte, da stellen sich drei Patienten mit heftigen Beklemmungen in der Brust vor, bei denen ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie in der Luft hängt. Manche kommen im Rettungswagen, andere mit dem Taxi oder mit der Ehefrau. Alle müssen von den Ärzten professionell behandelt werden, allein aus Haftungsgründen. Aber nirgendwo steht geschrieben, dass alle auch gleich schnell behandelt werden müssen.
Es ist unerlässlich, dass die Patienten sortiert werden
… (weiter lesen unter) … http://m.rp-online.de/leben/gesundheit/ ... 5?mobile=1
Verstopfung in der Notaufnahme
Jeder vierte Mensch landet in Deutschland im Schnitt einmal im Jahr in der Notaufnahme eines Krankenhauses. Tendenz: steigend. Der Löwenanteil besteht aus Bagatellfällen.
Von Wolfram Goertz
Neulich war Herr F. in der Notaufnahme. Seitdem ist er ein erbitterter Gegner von Krankenhäusern. "Ich habe da drei Stunden warten müssen." Fragt sein Nachbar: "Was hast du denn gehabt?" Antwort Herr F.: "Mir war komisch."
Notaufnahmen sind das Nadelöhr jeder Klinik. Viele wollen hinein und zügig behandelt werden, leider oft gleichzeitig. Da kommt es zum Stau und mitunter zu großen Wartezeiten. Das hat viele Gründe. In einer Notaufnahme können die Ärzte nie einschätzen, was auf sie zukommt. Es gibt Nächte, da stellen sich drei Patienten mit heftigen Beklemmungen in der Brust vor, bei denen ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie in der Luft hängt. Manche kommen im Rettungswagen, andere mit dem Taxi oder mit der Ehefrau. Alle müssen von den Ärzten professionell behandelt werden, allein aus Haftungsgründen. Aber nirgendwo steht geschrieben, dass alle auch gleich schnell behandelt werden müssen.
Es ist unerlässlich, dass die Patienten sortiert werden
… (weiter lesen unter) … http://m.rp-online.de/leben/gesundheit/ ... 5?mobile=1
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Studie deckt auf: Ohne Not in die Notaufnahme
Ärzte Zeitung vom 25.11.2016:
Studie deckt auf: Ohne Not in die Notaufnahme - aus Faulheit
Mit Männerschnupfen in die Notaufnahme? Keine Seltenheit. Nun zeigen Forscher die Motive der Patienten, die sich wegen Bagatellen
lieber an eine Klinik als an ihren Hausarzt wenden: Unwissenheit, Angst und Bequemlichkeit.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=924 ... ent&n=5400
Studie deckt auf: Ohne Not in die Notaufnahme - aus Faulheit
Mit Männerschnupfen in die Notaufnahme? Keine Seltenheit. Nun zeigen Forscher die Motive der Patienten, die sich wegen Bagatellen
lieber an eine Klinik als an ihren Hausarzt wenden: Unwissenheit, Angst und Bequemlichkeit.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=924 ... ent&n=5400
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Notfälle: KBV fordert Kliniken zu mehr Kooperation auf
Ärzte Zeitung vom 06.12.2016:
Notfälle: KBV fordert Kliniken zu mehr Kooperation auf
Die KBV präsentiert ein eigenes Gutachten über die Kosten ambulanter Notfallbehandlungen. Sie wirft der Krankenhausgesellschaft vor,
mit falschen Zahlen zu operieren. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=925 ... tik&n=5421
Notfälle: KBV fordert Kliniken zu mehr Kooperation auf
Die KBV präsentiert ein eigenes Gutachten über die Kosten ambulanter Notfallbehandlungen. Sie wirft der Krankenhausgesellschaft vor,
mit falschen Zahlen zu operieren. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=925 ... tik&n=5421
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Krankenhauseinweisungen oft unnötig
Am 02.01.2017 bei Facebook gepostet:
Krankenhauseinweisungen oft unnötig - Video - 3,48 Minuten - informiert!
Haben Patienten akute medizinische Beschwerden wissen sie oft nicht, wohin sie sich wenden sollen. Oft wählen sie dann den Weg ins Krankenhaus - häufig unnötig.
Mit weitreichenden Folgen für das Gesundheitssystem, wie eine neue Erhebung zeigt. KBV-Chef Dr. Andreas Gassen erklärt, wo das Problem liegt und wie Lösungen
aussehen können. - Der ärztliche Bereitschaftsdienst 116117 !
>>> http://www.kbv.de/html/25179.php
Krankenhauseinweisungen oft unnötig - Video - 3,48 Minuten - informiert!
Haben Patienten akute medizinische Beschwerden wissen sie oft nicht, wohin sie sich wenden sollen. Oft wählen sie dann den Weg ins Krankenhaus - häufig unnötig.
Mit weitreichenden Folgen für das Gesundheitssystem, wie eine neue Erhebung zeigt. KBV-Chef Dr. Andreas Gassen erklärt, wo das Problem liegt und wie Lösungen
aussehen können. - Der ärztliche Bereitschaftsdienst 116117 !
>>> http://www.kbv.de/html/25179.php
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Bereitschaftsdienst
Am 03.01.2017 bei Facebook gepostet:
Die 116117 - die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, überall in Deutschland.
Die 112 - hier erreicht man den Rettungsdienst, auch überall.
Aber wann wählt man die eine Nummer und wann die andere?
>>> http://www.kbv.de/html/13173.php
Die 116117 - die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, überall in Deutschland.
Die 112 - hier erreicht man den Rettungsdienst, auch überall.
Aber wann wählt man die eine Nummer und wann die andere?
>>> http://www.kbv.de/html/13173.php
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Oft ein Problem: Vom Pflegeheim in die Klinik und zurück
Ärzte Zeitung vom 16.02.2017:
Oft ein Problem: Vom Pflegeheim in die Klinik und zurück
Könnten Hausärzte im Pflegeheim ein EKG machen oder Ultraschalluntersuchungen vornehmen, ließe sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen
bereits erheblich reduzieren. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=929 ... ege&n=5567
Oft ein Problem: Vom Pflegeheim in die Klinik und zurück
Könnten Hausärzte im Pflegeheim ein EKG machen oder Ultraschalluntersuchungen vornehmen, ließe sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen
bereits erheblich reduzieren. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=929 ... ege&n=5567
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Klinikfälle: Ein Fünftel wäre vermeidbar
Ärzte Zeitung vom 24.02.2017:
Klinikfälle: Ein Fünftel wäre vermeidbar
1,5 Millionen AOK-Versicherte wurden im Jahr 2015 mindestens einmal wegen einer potenziell vermeidbaren Erkrankung stationär behandelt.
So das Ergebnis einer WIdO-Analyse. Hauptauslöser waren Herz- und Lungenerkrankungen, Suchtprobleme und Grippefälle.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=930 ... sen&n=5585
Klinikfälle: Ein Fünftel wäre vermeidbar
1,5 Millionen AOK-Versicherte wurden im Jahr 2015 mindestens einmal wegen einer potenziell vermeidbaren Erkrankung stationär behandelt.
So das Ergebnis einer WIdO-Analyse. Hauptauslöser waren Herz- und Lungenerkrankungen, Suchtprobleme und Grippefälle.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=930 ... sen&n=5585
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Notaufnahmen der Krankenhäuser entlasten
Marburger Bund – Landesverband Hessen
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressemitteilung vom 3. März 2017
Johna: Notaufnahmen der Krankenhäuser entlasten
Frankfurt/M. - In der Debatte über die ambulante Notfallversorgung in Hessen ruft die Vorsitzende des Marburger Bundes Hessen, Dr. Susanne Johna, die Beteiligten zu mehr Sachlichkeit auf: „Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind inzwischen selbst in einer Notsituation. Sie tragen derzeit die größte Last an der Verdopplung der Patientenzahlen in der ambulanten Notfallversorgung innerhalb der letzten 10 Jahre. Die Patienten gehen vermehrt ins Krankenhaus, weil der eigentlich behandelnde Vertragsarzt nicht verfügbar ist, weil sie eine rasche Abklärung ihrer Beschwerden wünschen oder weil sie schlicht keine Kenntnis davon haben, wie der Bereitschaftsdienst der Vertragsärzte zu erreichen ist. Dies führt bei einer unzureichenden Personaldecke zu enormer Arbeitsverdichtung bei Ärzten und Pflegekräften. Letztlich geht dies auch zu Lasten einer adäquaten Versorgung der echten Notfallpatienten“, kritisierte Johna. Eine Neustrukturierung der Notfallversorgung müsse unter Berücksichtigung der tatsächlichen Versorgungsverhältnisse und in einem Gesamtkonzept erfolgen. „Ziel muss es sein, die Notaufnahmen in den Krankenhäusern so zu entlasten, dass die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte sich mit ausreichender Zeit um Patienten kümmern können, die auch wirklich eine Behandlung durch das Krankenhaus benötigen“, forderte die hessische MB-Vorsitzende, die auch Mitglied des MB-Bundesvorstands ist.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung habe jüngst erst selbst auf die Probleme des kassenärztlichen Notdienstes hingewiesen, der nach wie vor vielen Patienten nicht bekannt ist. Hinzu komme, dass Patienten vor allem in unterversorgten ländlichen Regionen die Erfahrung machten, im nächst gelegenen Krankenhaus schneller Hilfe zu bekommen. „Es ist deshalb sinnvoll, den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung an Krankenhäusern anzusiedeln, da diese von Patienten schon jetzt als erste Anlaufstelle aufgesucht werden“, sagte Johna. Im Sinne der Patientenversorgung müsse jetzt ein Lösungskonzept erstellt werden – „dafür ist es höchste Zeit“. Niedergelassene und Krankenhausärzte müssten gemeinsam daran mitwirken. „Der Versuch einer Steuerung der Patientenströme über eine Gebührenordnung ist weder sinnvoll, noch wird die jetzt schon vorhandene unzureichende Finanzierung der Notaufnahmen berücksichtigt“, betonte die Landesvorsitzende des Marburger Bundes Hessen.
_____________________________________________
Marburger Bund
Landesverband Hessen
Pressestelle: Kerstin Mitternacht (Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Wildunger Straße 10a – 60487 Frankfurt a. M.
Tel.: 069-76800-124
Handy: 0177-7160313
presse@mbhessen.de
http://www.marburger-bund.de
Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit bundesweit mehr als 119.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressemitteilung vom 3. März 2017
Johna: Notaufnahmen der Krankenhäuser entlasten
Frankfurt/M. - In der Debatte über die ambulante Notfallversorgung in Hessen ruft die Vorsitzende des Marburger Bundes Hessen, Dr. Susanne Johna, die Beteiligten zu mehr Sachlichkeit auf: „Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind inzwischen selbst in einer Notsituation. Sie tragen derzeit die größte Last an der Verdopplung der Patientenzahlen in der ambulanten Notfallversorgung innerhalb der letzten 10 Jahre. Die Patienten gehen vermehrt ins Krankenhaus, weil der eigentlich behandelnde Vertragsarzt nicht verfügbar ist, weil sie eine rasche Abklärung ihrer Beschwerden wünschen oder weil sie schlicht keine Kenntnis davon haben, wie der Bereitschaftsdienst der Vertragsärzte zu erreichen ist. Dies führt bei einer unzureichenden Personaldecke zu enormer Arbeitsverdichtung bei Ärzten und Pflegekräften. Letztlich geht dies auch zu Lasten einer adäquaten Versorgung der echten Notfallpatienten“, kritisierte Johna. Eine Neustrukturierung der Notfallversorgung müsse unter Berücksichtigung der tatsächlichen Versorgungsverhältnisse und in einem Gesamtkonzept erfolgen. „Ziel muss es sein, die Notaufnahmen in den Krankenhäusern so zu entlasten, dass die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte sich mit ausreichender Zeit um Patienten kümmern können, die auch wirklich eine Behandlung durch das Krankenhaus benötigen“, forderte die hessische MB-Vorsitzende, die auch Mitglied des MB-Bundesvorstands ist.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung habe jüngst erst selbst auf die Probleme des kassenärztlichen Notdienstes hingewiesen, der nach wie vor vielen Patienten nicht bekannt ist. Hinzu komme, dass Patienten vor allem in unterversorgten ländlichen Regionen die Erfahrung machten, im nächst gelegenen Krankenhaus schneller Hilfe zu bekommen. „Es ist deshalb sinnvoll, den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung an Krankenhäusern anzusiedeln, da diese von Patienten schon jetzt als erste Anlaufstelle aufgesucht werden“, sagte Johna. Im Sinne der Patientenversorgung müsse jetzt ein Lösungskonzept erstellt werden – „dafür ist es höchste Zeit“. Niedergelassene und Krankenhausärzte müssten gemeinsam daran mitwirken. „Der Versuch einer Steuerung der Patientenströme über eine Gebührenordnung ist weder sinnvoll, noch wird die jetzt schon vorhandene unzureichende Finanzierung der Notaufnahmen berücksichtigt“, betonte die Landesvorsitzende des Marburger Bundes Hessen.
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Marburger Bund
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Ambulante Notfallversorgung im Krankenhaus - Gutachten
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN)
Behandlung im Notfall: Nur zwei Minuten pro Patient werden bezahlt
Abklärungspauschalen für Notaufnahmen weit entfernt vom tatsächlichen Aufwand
Berlin – Immer mehr Patienten suchen nachts und am Wochenende die Notfallambulanz in einem Krankenhaus auf, wenn sie glauben, dringend ärztliche Hilfe zu benötigen. Nicht alle sind Notfälle und könnten auch beim Hausarzt behandelt werden. Das muss jedoch sorgfältig abgeklärt werden. Für diese Untersuchungen können die Notfallambulanzen deutscher Kliniken seit April 2017 eine Abklärungspauschale abrechnen. Umgerechnet in Arbeitszeit pro Patient sind das zwei Minuten. Dies bildet den Aufwand für die Untersuchung der Patienten keineswegs ab, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN). Die Fachgesellschaft fordert eine angemessene Vergütung für die Versorgung dieser Notfallpatienten.
Für jeden Patienten, den die Notfallambulanzen tagsüber an einen niedergelassenen Arzt verweisen, bekommen die Kliniken ein Honorar von 4,74 Euro. Nachts und am Wochenende beträgt die Pauschale 8,42 Euro. „Diese Beträge bildeten den Aufwand für die Kliniken jedoch nicht im Geringsten ab“, erklärt Professor Dr. med. Reimer Riessen, Präsident der DGIIN. Die Pauschalen vergüten für jeden aufgenommenen Patienten nämlich nur zwei Minuten. In dieser Zeit muss eine Pflegekraft den Patienten administrativ aufnehmen, eine kurze Anamnese erheben, Vitalparameter messen (Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Temperatur), die Befunde dokumentieren und den Patienten einem Arzt vorstellen, der dann – eventuell nach einer körperlichen Untersuchung – die endgültige Entscheidung über die ambulante oder stationäre Weiterbehandlung zu treffen hat. Dabei nähme die Zahl der Patienten in den Notaufnahmen kontinuierlich zu, so die Fachgesellschaft. Darunter gäbe es einen wachsenden Anteil von älteren Patienten, die an mehreren komplexen Erkrankungen leiden, die bei der Abklärung mehr Zeit in Anspruch nehmen.
„Die Vorstellung der kassenärztlichen Bundesvereinigung zu diesem Vorgehen und der damit verbundenen Vergütung ist nicht haltbar“, sagt Professor Dr. med. Uwe Janssens, Generalsekretar der DGIIN. Zudem unterstellte der Vorsitzende der kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Eckart Starke, den Krankenhäusern, dass diese sich zunehmend in der ambulanten Versorgung „breitgemacht“ hätten. Die Kliniken hätten in den letzten Jahren den Grundsatz unterlaufen, Patienten nur dann stationär aufzunehmen, wenn eine ambulante Versorgung auf höchstem medizinischem Niveau nicht ohne Risiken möglich ist. „Dabei wird die Versorgung außerhalb der Regelzeiten der kassenärztlichen Versorgung mittlerweile zunehmend und eher unfreiwillig durch die Notfallambulanzen der Kliniken wahrgenommen“, widerspricht Janssens. Diese stießen damit aufgrund der erheblich wachsenden Patientenzahlen an ihre Belastungsgrenzen. Zusätzlich suchen auch immer mehr Patienten mit eher banalen Erkrankungen die Notaufnahme auf. „Die Entscheidung, ob ein Patient eine stationäre Behandlung benötigt, ist aber komplex und kann nicht innerhalb von zwei Minuten getroffen werden,“ sagt der DGIIN-Experte. Grundsätzlich müssen für die Notfallversorgung an der Schnittstelle vom ambulanten zum stationären Versorgungsbereich neue innovative Finanzierungsmodelle entwickelt werden, die den tatsächlichen Aufwand angemessen abbilden, fordert die DGIIN.
Quelle: Pressemitteilung vom 30.06.2017
Kontakt für Journalisten:
Lisa Ströhlein
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel: 0711 89 31 459
Fax: 0711 89 31 167
E-Mail: stroehlein@medizinkommunikation.org
+++
Anmerkung der Moderation:
Die unzureichende Finanzierung ist eigentlich seit Jahren bekannt. Bekannt ist aber auch, dass viele sog. Notfallpatienten überhaupt keine stationäre Versorgung benötigen, sondern einfach aus Bequemlichkeit oder sogar kalkuliert die ambulanten Angeboten durch die KV meiden. Dem muss Einhalt geboten werden! Die Krankenhäuser sind in ihren Ambulanzen aufgefordert, die ambulant behandelbaren Patienten auszusortieren und entsprechend abzuweisen. Das hat nichts mit unterlassener Hilfeleistung zu tun, sondern ist ein Erfordernis, das unserem gegliederten Gesundheitssystem Rechnung trägt. Im Übrigen muss ohne Abstriche gewährleistet sein, dass die wirklichen Notfälle ohne Zeitverzögerung kompetent versorgt werden.
Behandlung im Notfall: Nur zwei Minuten pro Patient werden bezahlt
Abklärungspauschalen für Notaufnahmen weit entfernt vom tatsächlichen Aufwand
Berlin – Immer mehr Patienten suchen nachts und am Wochenende die Notfallambulanz in einem Krankenhaus auf, wenn sie glauben, dringend ärztliche Hilfe zu benötigen. Nicht alle sind Notfälle und könnten auch beim Hausarzt behandelt werden. Das muss jedoch sorgfältig abgeklärt werden. Für diese Untersuchungen können die Notfallambulanzen deutscher Kliniken seit April 2017 eine Abklärungspauschale abrechnen. Umgerechnet in Arbeitszeit pro Patient sind das zwei Minuten. Dies bildet den Aufwand für die Untersuchung der Patienten keineswegs ab, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN). Die Fachgesellschaft fordert eine angemessene Vergütung für die Versorgung dieser Notfallpatienten.
Für jeden Patienten, den die Notfallambulanzen tagsüber an einen niedergelassenen Arzt verweisen, bekommen die Kliniken ein Honorar von 4,74 Euro. Nachts und am Wochenende beträgt die Pauschale 8,42 Euro. „Diese Beträge bildeten den Aufwand für die Kliniken jedoch nicht im Geringsten ab“, erklärt Professor Dr. med. Reimer Riessen, Präsident der DGIIN. Die Pauschalen vergüten für jeden aufgenommenen Patienten nämlich nur zwei Minuten. In dieser Zeit muss eine Pflegekraft den Patienten administrativ aufnehmen, eine kurze Anamnese erheben, Vitalparameter messen (Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Temperatur), die Befunde dokumentieren und den Patienten einem Arzt vorstellen, der dann – eventuell nach einer körperlichen Untersuchung – die endgültige Entscheidung über die ambulante oder stationäre Weiterbehandlung zu treffen hat. Dabei nähme die Zahl der Patienten in den Notaufnahmen kontinuierlich zu, so die Fachgesellschaft. Darunter gäbe es einen wachsenden Anteil von älteren Patienten, die an mehreren komplexen Erkrankungen leiden, die bei der Abklärung mehr Zeit in Anspruch nehmen.
„Die Vorstellung der kassenärztlichen Bundesvereinigung zu diesem Vorgehen und der damit verbundenen Vergütung ist nicht haltbar“, sagt Professor Dr. med. Uwe Janssens, Generalsekretar der DGIIN. Zudem unterstellte der Vorsitzende der kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Eckart Starke, den Krankenhäusern, dass diese sich zunehmend in der ambulanten Versorgung „breitgemacht“ hätten. Die Kliniken hätten in den letzten Jahren den Grundsatz unterlaufen, Patienten nur dann stationär aufzunehmen, wenn eine ambulante Versorgung auf höchstem medizinischem Niveau nicht ohne Risiken möglich ist. „Dabei wird die Versorgung außerhalb der Regelzeiten der kassenärztlichen Versorgung mittlerweile zunehmend und eher unfreiwillig durch die Notfallambulanzen der Kliniken wahrgenommen“, widerspricht Janssens. Diese stießen damit aufgrund der erheblich wachsenden Patientenzahlen an ihre Belastungsgrenzen. Zusätzlich suchen auch immer mehr Patienten mit eher banalen Erkrankungen die Notaufnahme auf. „Die Entscheidung, ob ein Patient eine stationäre Behandlung benötigt, ist aber komplex und kann nicht innerhalb von zwei Minuten getroffen werden,“ sagt der DGIIN-Experte. Grundsätzlich müssen für die Notfallversorgung an der Schnittstelle vom ambulanten zum stationären Versorgungsbereich neue innovative Finanzierungsmodelle entwickelt werden, die den tatsächlichen Aufwand angemessen abbilden, fordert die DGIIN.
Quelle: Pressemitteilung vom 30.06.2017
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Die unzureichende Finanzierung ist eigentlich seit Jahren bekannt. Bekannt ist aber auch, dass viele sog. Notfallpatienten überhaupt keine stationäre Versorgung benötigen, sondern einfach aus Bequemlichkeit oder sogar kalkuliert die ambulanten Angeboten durch die KV meiden. Dem muss Einhalt geboten werden! Die Krankenhäuser sind in ihren Ambulanzen aufgefordert, die ambulant behandelbaren Patienten auszusortieren und entsprechend abzuweisen. Das hat nichts mit unterlassener Hilfeleistung zu tun, sondern ist ein Erfordernis, das unserem gegliederten Gesundheitssystem Rechnung trägt. Im Übrigen muss ohne Abstriche gewährleistet sein, dass die wirklichen Notfälle ohne Zeitverzögerung kompetent versorgt werden.
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Mehr Transparenz und Struktur für die Notfallversorgung
G+G 10/17:
Mehr Transparenz und Struktur für die Notfallversorgung
(24.10.17) Rund die Hälfte der Patienten, die in die Notaufnahmen kommen, wird später auch stationär aufgenommen. "Das ist im internationalen Vergleich eine außergewöhnlich hohe Quote", konstatiert Professor Ferdinand Gerlach, Vorsitzender des Gesundheits-Sachverständigenrates, in der aktuellen Ausgabe des AOK-Forums "Gesundheit und Gesellschaft" (G+G). "Zwischen ambulanter und stationärer Notfallversorgung gibt es zu wenig Zusammenarbeit und Transparenz", ergänzt der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch. Im G+G-Gespräch erörtern sie zusammen mit einem Patientenvertreter und dem Ärztlichen Leiter des Berliner Rettungsdienstes neue Wege in der Notfallversorgung.
Weitere Informationen und die Leseproben:
http://aok-bv.de/hintergrund/gesundheit ... 19494.html
----
Quelle: Mitteilung vom 24.10.2017
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber:
AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto:aok-mediendienst@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de
Mehr Transparenz und Struktur für die Notfallversorgung
(24.10.17) Rund die Hälfte der Patienten, die in die Notaufnahmen kommen, wird später auch stationär aufgenommen. "Das ist im internationalen Vergleich eine außergewöhnlich hohe Quote", konstatiert Professor Ferdinand Gerlach, Vorsitzender des Gesundheits-Sachverständigenrates, in der aktuellen Ausgabe des AOK-Forums "Gesundheit und Gesellschaft" (G+G). "Zwischen ambulanter und stationärer Notfallversorgung gibt es zu wenig Zusammenarbeit und Transparenz", ergänzt der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch. Im G+G-Gespräch erörtern sie zusammen mit einem Patientenvertreter und dem Ärztlichen Leiter des Berliner Rettungsdienstes neue Wege in der Notfallversorgung.
Weitere Informationen und die Leseproben:
http://aok-bv.de/hintergrund/gesundheit ... 19494.html
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Neuss - Arzt alarmiert: Zahl der Gewaltopfer steigt
Aus Forum:
viewtopic.php?f=3&t=18265&p=101560#p101560
Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 02.01.2018:
Neuss
Arzt alarmiert: Zahl der Gewaltopfer steigt
Die Gewaltbereitschaft nimmt offenbar zu; auch in Neuss. Ein Arzt setzt Notruf ab. FOTO: pixabay.com
Neuss. Bernhard J. Lamers vom Lukaskrankenhaus muss immer öfter Menschen mit Schuss- und Stichverletzungen operieren. Von Ludger Baten
Bernhard J. Lamers (55) wohnt nahe der Kardinal-Frings-Brücke. Wird er bei einem Notfall alarmiert, steht er in wenigen Minuten im Operationssaal im Neusser "Lukas". Das ist sein Beruf und seine Berufung. Dabei muss er sich immer öfter um Menschen kümmern, die nach gewalttätigen Übergriffen eingeliefert wurden.
Schuss- und Stichverletzungen sind ebenso operativ zu versorgen wie Notfallopfer, die brutal geschlagen oder getreten wurden. "Die Tendenz ist steigend", sagt der Leitende Arzt der Chirurgie I am städtischen Lukaskrankenhaus. Zwar gebe es keine wissenschaftlich belastbare Statistik, "aber mein Gefühl täuscht mich sicherlich nicht, auch wenn mein Weckruf auf subjektiven Erfahrungen beruht."
…
Der Arzt wünscht sich, dass Polizei, Justiz und Politik die Straftaten auch klar Benennen: "Wir Ärzte können Hilfe leisten, wenn etwas passiert ist. Was im sozialen und im präventiven Bereich getan werden muss, dass muss die Politik auf den Weg bringen." Die Gewaltübergriffe zu bagatellisieren, sei in seinen Augen aber der falsche Weg. "Downsizing" nennt Lamers das, was so viel wie "Verringerung" bedeutet.
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.7295080
viewtopic.php?f=3&t=18265&p=101560#p101560
Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 02.01.2018:
Neuss
Arzt alarmiert: Zahl der Gewaltopfer steigt
Die Gewaltbereitschaft nimmt offenbar zu; auch in Neuss. Ein Arzt setzt Notruf ab. FOTO: pixabay.com
Neuss. Bernhard J. Lamers vom Lukaskrankenhaus muss immer öfter Menschen mit Schuss- und Stichverletzungen operieren. Von Ludger Baten
Bernhard J. Lamers (55) wohnt nahe der Kardinal-Frings-Brücke. Wird er bei einem Notfall alarmiert, steht er in wenigen Minuten im Operationssaal im Neusser "Lukas". Das ist sein Beruf und seine Berufung. Dabei muss er sich immer öfter um Menschen kümmern, die nach gewalttätigen Übergriffen eingeliefert wurden.
Schuss- und Stichverletzungen sind ebenso operativ zu versorgen wie Notfallopfer, die brutal geschlagen oder getreten wurden. "Die Tendenz ist steigend", sagt der Leitende Arzt der Chirurgie I am städtischen Lukaskrankenhaus. Zwar gebe es keine wissenschaftlich belastbare Statistik, "aber mein Gefühl täuscht mich sicherlich nicht, auch wenn mein Weckruf auf subjektiven Erfahrungen beruht."
…
Der Arzt wünscht sich, dass Polizei, Justiz und Politik die Straftaten auch klar Benennen: "Wir Ärzte können Hilfe leisten, wenn etwas passiert ist. Was im sozialen und im präventiven Bereich getan werden muss, dass muss die Politik auf den Weg bringen." Die Gewaltübergriffe zu bagatellisieren, sei in seinen Augen aber der falsche Weg. "Downsizing" nennt Lamers das, was so viel wie "Verringerung" bedeutet.
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.7295080
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Re: Ambulante Notfallversorgung im Krankenhaus - Gutachten
Die Rheinische Post berichtet in ihrer Ausgabe vom 06.01.2018 über "Ärzte wollen Aufnahme von Notfällen verbessern". Siehe unter > http://www.pressreader.com/germany/rhei ... 0751640031 - Dazu ergibt sich in Kürze: Offensichtlich ist eine große Zahl von Patienten in den Krankenhausnotaufnahmen nicht an der richtigen Stelle. Möglicherweise sind insoweit vorrangig die ambulant tätigen Ärzte bzw. die Bereitschaftsdienste zuständig. Offensichtlich fehlt es den Krankenhäusern und Politikern an Mut, der Fehlentwicklung durch klare Aussagen entgegen zu werden. Krankenhäuser müssen im Zweifel mit ihren auf stationäre Versorgung abgestellten Strukturen ambulant zu versorgende Patienten entsprechend abweisen und auf die ambulanten Behandlungsmöglichkeiten verweisen. Politisch muss ggf. über verbesserte Angebote im Rahmen der ambulanten Versorgungssysteme nachgedacht und entschieden werden. Wenn die Krankenhäuser in den Notfallambulanzen entlastet werden und im Übrigen noch überflüssige Behandlungen bzw. medizinische Prozeduren unterbleiben, können Kapazitäten frei werden für diejenigen Patienten, die zweifelsfrei zwingend einer Krankenhausbehandlung bedürfen. Dann hätte auch das Krankenhaus-Pflegepersonal mehr Zeit, sich den Patienten zuzuwenden. Der Pflegenotstand wäre damit - zumindest in den Krankenhäusern - weniger dramatisch. - Werner Schell