PLAISIR - Personalplanungshilfe

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Gast

PLAISIR - Personalplanungshilfe

Beitrag von Gast » 20.07.2003, 10:25

PLAISIR - verbindliches Messinstrument ?

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wenn ich mich nicht irre, ist PLAISIR vom Tisch. Kann jemand dieses bestätigen oder widersprechen?
Ich finde eine Fülle an Artikel über das Projekt PLAISIR, das zwischen 1999 und 2001 im Gange sei, nicht aber ein Ergebnis.
Da aber, durch zunehmende Einschränkungen von zusätzliches Personal (wie z.B. Fachpraktikanten, ABM's, Vorpraktikanten und ZDL's), es immer enger wird in den Wohnbereichen der Altenpflege, wird es Zeit, dass ordentlich protestiert wird - und vielleicht setzt sich u.a. das KDA auch für das Personal ein, anstatt nur über Mängel zu klagen.
Ich bin nicht derjeniger, der gleich 40% mehr Personal haben will, doch irgendetwas muss geschehen, um die Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, die Ansprüche gerecht zu werden, die das QsG unter die Angehörigen losgelassen hat. Sie stehen schutzlos an der Front.

MfG
Bob Brewer

Gast

Re: PLAISIR - verbindliches Messinstrument ?

Beitrag von Gast » 20.07.2003, 10:25

Hallo Bob,
soweit ich weiß, ist PLAISIR nicht vom Tisch. Es sind wohl einige Projekte mit den entsprechenden Vorschlägen auf dem Weg. Näheres, d.h. Aktuelles, wird wahrscheinlich nur das KDA sagen können. Es wäre daher vielleicht zweckmäßig, das KDA direkt anzusprechen.
Im Rechtsalamnach dieser Homepage gibt es auch einige Artikel, die sich mit dem Personalbedarf bzw. der Situation befassen. Siehe Rechtsalmanach, Nr. 24, die Artikel
Resolution zur Situation in Pflegeheimen
Altenheimbewohner brauchen bedarfsgerechte Pflege
Pflegezeit- und Personalbedarfsermittlung in der vollstationären Pflege (PPvP)
Dass die Heime mehr Personal brauchen, weiß eigentlich jeder. Allerdings kostet mehr Personal auch mehr Geld - und dies ist zur Zeit nicht vorhanden, im Gegenteil! Daher wird es nicht mehr Personal geben - so einfach ist das m.E. Die Methode zur Berechnung ist eigentlicht unerheblich. Traurig aber wahr!!!
Gruß Sabrina

Gast

PLAISIR - keine Einführung !

Beitrag von Gast » 03.09.2004, 22:34

Keine Einführung von PLAISIR in Deutschland
Verhandlungen mit dem Rechteinhaber sind gescheitert

KDA: "Ein Rückschlag für die stationäre Altenpflege"

Köln ( KDA) - 3. September 2004 - Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) stellt mit großem Bedauern fest, dass das Pflegezeitbemessungsverfahren PLAISIR in absehbarer Zeit nicht in Deutschland eingeführt wird. Die Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für die systematische Erfassung von Pflegebedarf mbH (dgep) mit dem kanadischen Rechteinhaber EROS sind gescheitert.

PLAISIR steht für Planification Informatisée des Soins Infirmiers Requis, was frei übersetzt soviel wie EDV-unterstützte Planung der erforderlichen Pflege in Pflegeheimen heißt. Damit ist es möglich, den tatsächlichen Bedarf an Pflege und Betreuung der in Heimen lebenden alten Menschen zu messen. Auf Grundlage dieser verlässlichen Informationen kann auch der erforderliche Personalbedarf für jedes Heim exakt kalkuliert werden.

"Das Scheitern ist sehr beklagenswert, denn nach unseren Erfahrungen ist PLAISIR das derzeit beste Verfahren zur Ermittlung der individuell erforderlichen Pflegezeit in Heimen", sagt KDA-Geschäftsführer Klaus Großjohann. Das Kuratorium Deutsche Altershilfe hatte im Auftrag des Bundesseniorenministeriums intensiv die gängigen Bemessungsverfahren in der Pflege untersucht und PLAISIR in mehr als 10.000 Evaluationen erprobt.

"Es gibt gegenwärtig keine gleichwertigen Alternativen. Nur mit PLAISIR ist es bislang möglich, den erforderlichen Bedarf an Pflegeleistungen und Pflegezeit für jeden einzelnen Heimbewohner realistisch zu ermitteln", so Großjohann weiter. Nach seiner Einschätzung hätte die Einführung von PLAISIR für eine rationalere Personalbemessung und Personaleinsatzplanung sowohl für die pflegebedürftigen Heimbewohner als auch für die Pflegeeinrichtungen und ihre Mitarbeiter sowie für die Kassen große Vorteile gebracht.

Dass das Verfahren nun dennoch nicht in Deutschland eingeführt werden kann, liegt an immer wieder neuen und nicht tragbaren Forderungen, die der Rechteinhaber gestellt hat.

Für Rückfragen:
Klaus Großjohann: klaus.grossjohann@kda.de - Tel.: 0221/93 18 47 - 13
Dr. Willi Rückert: willi.rueckert@kda.de- Tel.: 0221/93 18 47 - 26 (27)

Quelle: Pressemitteilung vom 3.9.2004
http://www.kda.de/german/showarticles.php?id_art=206

Gast

Einführung von Plaisir in Deutschland gekippt

Beitrag von Gast » 07.09.2004, 11:32

Aus für Verfahren zur Bemessung von Pflegezeit
Weil kanadische Lizenzgeber immer neue Forderungen stellen, wird Einführung von Plaisir in Deutschland gekippt

BERLIN/KIEL (di). Das Pflegezeitbemessungsverfahren Plaisir wird nach gescheiterten Verhandlungen mit den kanadischen Lizenzgebern in Deutschland nicht eingeführt. Damit drohen Pflegeanbietern und -kassen nun schwierige Verhandlungen.
Die Deutsche Gesellschaft für die systematische Erfassung von Pflegebedarf (dgep), die als Zusammenschluß von Anbietern und Kassen für die Einführung des Verfahrens gegründet wurde, begründete das Scheitern der Verhandlungen mit immer neuen Forderungen des kanadischen Rechteinhabers. Neben zusätzlichen finanziellen Forderungen drängten die Rechteinhaber laut dgep zum Beispiel auch auf unübliche Haftungsausschlüsse. Dgep-Geschäftsführer Herbert Mauel bedauerte das Scheitern der Verhandlungen und betonte, daß an der Leistunsgfähigkeit von Plaisir kein Zweifel bestehe.

Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/0 ... tik/pflege

Gast

Pflegepersonal-Ermittlungsverfahren PLAISIR

Beitrag von Gast » 11.09.2004, 09:22

VDAB sieht sich bestätigt:
Pflegepersonal-Ermittlungsverfahren PLAISIR wird nicht eingeführt

PLAISIR, das aus Kanada stammende System zur Bemessung von Pflegezeiten und zur Ermittlung des Pflegepersonalbedarfes, hat keine Aussicht in Deutschland eingeführt zu werden, da die hierzu notwendigen Lizenzverhandlungen Ende August 2004 für gescheitert erklärt worden sind.

Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) hatte zuvor stets betont, dass PLAISIR mit nicht akzeptablen Mängeln behaftet sei.
„Der VDAB hatte deshalb für sich eine Beteiligung an der Vermarktung und flächendeckenden Einführung des Systems ausgeschlossen, da nach unserer realistischen Einschätzung das Instrument zur nachhaltigen Verbesserung der Personalsituation in der Pflege wenig tauglich und im Übrigen nicht finanzierbar gewesen wäre“, betont Artur Geisler, Vorsitzender des VDAB heute gegenüber der Presse.

„Was wir brauchen sind einfach anzuwendende Systeme und keine Verkomplizierung und Verwissenschaftlichung der Pflege, wie dies durch PLAISIR der Fall gewesen wäre“, so Geisler weiter.

Grundsätzlich sieht auch der VDAB den dringenden Bedarf, ein geeignetes Instrument zur Erhebung von Personalrichtwerten zu etablieren. PLAISIR hätte jedoch mit einem enormen verwaltungstechnischen Aufwand die Bemühungen um eine Entbürokratisierung der Pflege konterkariert und in unvertretbarer Weise zu nicht sachgerechten Ergebnissen geführt.

Mit erheblich weniger Aufwand liefert das VDAB-Dienstplanmodell zur Bemessung einer erforderlichen Personalmenge die notwendige Verknüpfung zwischen individuell notwendiger Leistung und entsprechender Personalausstattung in der Pflege. Das Dienstplanmodell, das derzeit wissenschaftlich evaluiert wird, hat einen wesentlich praxisbezogeneren Ansatz und liefert insofern sachgerechte und transparente Ergebnisse.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.9.2004
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V.

Gast

PLAISIR - Personalplanungshilfe

Beitrag von Gast » 08.10.2004, 09:31

Ohne Plaisir werden die Pflege-Verhandlungen kein Vergnügen sein

Von Eva Richter

Die flächendeckende Einführung des Personalbemessungssystems Plaisir in der Pflege ist gescheitert. Was bedeutet das für Pflegeanbieter und Kostenträger? Zunächst einmal die Fortsetzung der "alten Rituale": Das Geschachere um die Pflegesätze geht weiter, wobei es vor allem um Preise geht, weniger um den in der stationären Pflegeeinrichtung erforderlichen Personalbedarf.
Doch nur ausreichend vorhandenes Personal kann auch die notwendige Pflege leisten. Plaisir wäre eine Möglichkeit gewesen, den Personalbedarf - orientiert am erforderlichen Pflegezeitbedarf jedes einzelnen Heimbewohners - zu ermitteln. Die Dauerklage der Pflegeeinrichtungen über Personalmangel hätte dadurch wissenschaftlich untermauert werden können. Im Modellversuch mit elf stationären Pflegeeinrichtungen der Arbeiterwohlfahrt war dies vor vier Jahren bereits eindrucksvoll deutlich geworden: Die Auswertung durch Plaisir ergab damals einen Personalmehrbedarf von fast 40 Prozent.

Pflegeeinrichtungen können miteinander verglichen werden

Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/1 ... system_uns

Gast

Personalplanung - Kostenminimierung entscheidet

Beitrag von Gast » 10.10.2004, 16:24

Was sollen alle Meßinstrumente für die Personalberechnung, wenn doch nach Belieben gekürzt wird. Die Anstellung qualifizierter Pflegekräfte wird möglichst vermieden. Nur die Kostenminimierung entscheidet.

Unter diesen Umständen können wir auf PLAISIR und ähnliche Berechnungsmodelle verzichten.

Gast

Plaisir in abgespeckter Form

Beitrag von Gast » 08.12.2004, 10:58

Plaisir in abgespeckter Form

(er) Das Personalbemessungsverfahren Plaisir soll in Deutschland weiterhin verfügbar bleiben. Eine ehemalige Supervisorin des im Plaisir-Projekts will das Verfahren künftig in Kooperation mit Institut für Altenwohnbau und Qualitätsmanagement (INFAQT) anbieten. Das in Köln ansässige Unternehmen wurde im Frühjahr von dem ehemaligen KDA-Mitarbeiter und
Plaisir-Spezialisten Rolf Gennrich gegründet. Eine flächendeckende Einführung des in Kanada entwickelten Personalbemessungsverfahrens war im Spätsommer gescheitert.
Die vollständige Meldung vom 29. November 2004 lesen Sie in auf unserer Startseite unter http://www.forumsozialstation.de

Quelle: NEWSLETTER FORUM SOZIALSTATION vom 7. Dezember 2004

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