BARMER GEK Report Krankenhaus 2013

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BARMER GEK Report Krankenhaus 2013

Beitrag von Presse » 23.07.2013, 13:12

Pressemitteilung der BARMER GEK vom 23. Juli 2013

BARMER GEK Report Krankenhaus 2013
Deutlich weniger Klinikaufenthalte wegen Darmkrebs


Berlin - In Deutschland müssen weniger Menschen wegen Darmkrebs im Krankenhaus behandelt werden. Zu diesem Ergebnis kommt der heute in Berlin vorgestellte Report Krankenhaus 2013 der BARMER GEK. Zwischen 2005 und 2012 sank die Zahl der Betroffenen um 21 Prozent, auch Chemotherapie und Bestrahlung gehen zurück und werden offensichtlich zunehmend von niedergelassenen Fachärzten angewendet. „Diese erfreuliche Entwicklung lässt den Rückschluss zu, dass mit Hilfe gezielter Vorsorgemaßnahmen Darmkrebs heute so früh erkannt wird, dass er seltener im Krankenhaus behandelt werden muss“, so Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK.

Mit jährlich rund 69.000 Neuerkrankungen ist Darmkrebs eine der häufigsten Krebsarten in Deutschland. Das Autorenteam des BARMER GEK Reports um Prof. Dr. Eva Maria Bitzer vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung (ISEG) konnte Veränderungen in der Darmkrebsbehandlung belegen. So haben schonendere laparoskopische Operationstechniken in den letzten sieben Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Ihr Anteil stieg von 5 auf 15 Prozent. Ein Anstieg war außerdem im Bereich der Fallkosten zu verzeichnen: „Die Kosten je Betroffenem für die Behandlung von Darmkrebs im Krankenhaus sind zwischen 2005 und 2012 um 21 Prozent gestiegen, von durchschnittlich 9.316 auf 11.314 Euro“, so Bitzer.

Patientenbefragung: Ein Drittel beklagt Komplikationen
Bestandteil des diesjährigen Reports ist auch eine Befragung von rund 800 Patientinnen und Patienten, die 2012 eine stationäre Darmkrebsbehandlung erfuhren. Ein Drittel der Betroffenen berichtet dabei von Komplikationen im Zusammenhang mit der Krebsbehandlung. Am häufigsten werden Wundheilungsstörungen (15,4 Prozent) und Darmverschluss (4,1 Prozent) genannt. Patienten erleben zudem häufig Scham und soziale Einschränkungen.

Für BARMER GEK Vorstandsvize Schlenker belegt die rückläufige Darmkrebsbehandlung in Kliniken den Stellenwert der Früherkennung. Man wolle die Impulse durch das Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz vom Frühjahr dieses Jahres nutzen, um die Aufklärung weiter auszubauen. „Eigentlich ist ab 2017 geplant, routinemäßig zu Vorsorgeuntersuchungen einzuladen. Die BARMER GEK wird dies voraussichtlich früher tun, ein entsprechendes individualisiertes Einladungsverfahren wollen wir in Bayern erproben“, so Schlenker.

Behandlungszahlen in Kliniken insgesamt weiter auf hohem Niveau
Das Gesamtbild der stationären Versorgung war 2012 durch unverändert hohe Behandlungszahlen, einen Rückgang der Verweildauer je Behandlungsfall und eine geringfügig niedrigere Gesamtverweilzeit gekennzeichnet. „Unverändert setzt sich ein seit den neunziger Jahren beobachteter Trend fort. Auch 2012 sind die Aufenthalte im Krankenhaus im Durchschnitt kürzer als im Vorjahr“, so Bitzer. Waren es bis 1992 mehr als 13 Tage, so sank die Verweildauer 2012 auf 8,3 Tage. Die Behandlungshäufigkeit blieb 2012 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (189 Fälle je 1.000 Versicherte gegenüber 190 im Jahr 2011). Beide Effekte führen dazu, dass die Gesamtverweildauer 2012 geringfügig zurückging.

BARMER GEK Vize Schlenker sieht für die kommende Legislaturperiode eine Reform im Krankenhausbereich vorgezeichnet. Zumindest auf Seiten der Politik und der Krankenkassen sei man sich über die Problemlagen weitgehend einig. „Wir müssen das Mengenproblem in den Griff bekommen, indem wir die medizinisch nicht zwingend notwendigen Behandlungen verhindern. Wir wollen außerdem die Qualitätssicherung im Krankenhaus vorantreiben und eine Lösung dafür finden, dass sich die Bundesländer immer mehr aus der Finanzierung der Krankenhausinvestitionen zurückziehen.“ Einen wichtigen Ansatzpunkt sieht Schlenker in Direktverträgen zwischen Kliniken und Krankenkassen für planbare Behandlungen. Krankenkassen sollten zudem mehr Mitspracherecht bei der Krankenhausplanung bekommen.

Ergebnisse aus dem Report Krankenhaus 2013

Behandlungszeiten
Maßgeblich für die zurückgehende Verweildauer im Krankenhaus ist vor allem der Rückgang an Behandlungszeit bei Kreislauferkrankungen. Sie sank von 1990 bis 2012 um 44 Prozent – von 380 Behandlungstagen je 1.000 Versicherte auf 213 Behandlungstage. Im Gegenzug haben jedoch die Verweildauern wegen psychischer Erkrankungen erheblich zugenommen. 1990 wurden 175 Behandlungstage je 1.000 Versicherte gezählt, 2012 waren es 293. Das entspricht, unter Annahme einer unveränderten Geschlechts- und Altersstruktur, einem Zuwachs von 67 Prozent.

Kosten
Nach altersstandardisierten Auswertungen hat ein durchschnittlicher BARMER GEK Versicherter im vergangenen Jahr 1,9 Tage im Krankenhaus zugebracht und dabei Kosten von 792 Euro verursacht. Während die Kosten bei Kindern zwischen fünf und neun Jahren jährlich im Schnitt unter 200 Euro lagen, betrugen sie bei Menschen über 80 Jahre mehr als 2.000 Euro. Hauptursache für die Kosten waren Krankheiten des Kreislaufsystems und Krebs.

Krankheitsarten
Die meisten Krankenhaustage entfielen 2012 mit 17,6 Prozent, wie bereits im Vorjahr (17,7 Prozent), auf Behandlungen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen. Den größten Anteil machten durch Alkohol bedingte Störungen aus. Für die Verweilzeiten sind allerdings Depressionen und Schizophrenien wegen ihrer langen Behandlungsdauer relevanter. So machten 2012 allein Depressionen 6,3 Prozent aller Behandlungstage aus.

Patientenbefragung
An der Patientenbefragung beteiligten sich 816 von 1.303 angeschriebenen Versicherten der BARMER GEK. Neun von zehn Betroffenen sind chirurgisch behandelt worden. Die Hälfte der Befragten wurde anschließend ambulant chemotherapeutisch behandelt. Die Hälfte der Männer und Frauen ist im Nachhinein mit der Behandlung des Darmkrebses wegen medizinischer Komplikationen und Funktionseinschränkungen nicht uneingeschränkt zufrieden.

Entscheidungshilfe
Ihren Versicherten bietet die BARMER GEK eine Entscheidungshilfe zum Thema „Darmkrebsfrüherkennung“ an. Sie ist im Internet zu finden unter www.barmer-gek.de/139821.

Mehr Informationen und Materialien zum Download unter www.barmer-gek.de/543802.
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Tel.: 0800 33 20 60 99 1420
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Krankenhaus-Report: Darmkrebs seltener in Kliniken

Beitrag von Presse » 24.07.2013, 06:26

Krankenhaus-Report: Darmkrebs seltener in Kliniken
Weniger Ops, weniger Fälle: Darmkrebs muss immer seltener im Krankenhaus behandelt werden. Doch Grund zur Entwarnung gibt es nicht: Darmkrebs, der stationär behandelt wird, ist noch immer eine in vielen Fällen tödliche Erkrankung.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=843 ... ung&n=2857
Kommentar zur Darmkrebs-Prävention: Gut gemeint ist nicht gleich gut
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat bis 2016 Zeit, um Einzelheiten des Darmkrebs-Screenings auszuarbeiten. Das ist zu lang, monieren die Kassen und preschen mit eigenen Modellprojekten vor. Leidtragende sind die Versicherten.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=843 ... ion&n=2857

Barmer GEK: Darmkrebs­früherkennung wirkt
Die Anzahl der Krankenhausbehandlungen ist im vergangenen Jahr nur leicht von 189 auf 190 Fälle pro 1.000 Patienten angestiegen. Die Verweildauer im Krankenhaus ist hingegen ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... nung-wirkt

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Klinik-Aufenthalt immer kürzer

Beitrag von Presse » 04.10.2013, 11:20

Klinik-Aufenthalt immer kürzer / Aber die Zahl der Behandlungstage für psychische Störungen steigt

Baierbrunn (ots) - Im Jahr 2012 verbrachte ein Patient im Schnitt
8,3 Tage für eine Behandlung im Krankenhaus. 1990 waren es noch 13,4 Tage - ein Rückgang um 38 Prozent, berichtet die "Apotheken Umschau"
unter Berufung auf Zahlen der Krankenkasse Barmer GEK. Die Verringerung geht vor allem auf das Konto kürzerer Behandlungszeiten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Stark zugenommen hat demgegenüber die Zahl der Behandlungstage bei psychischen Leiden. Sie betrug im vergangenen Jahr 22,7 Tage - ein Anstieg gegenüber 1990 um 67 Prozent.

Dieser Text ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 10/2013 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 04.10.2013 Wort und Bild - Apotheken Umschau
Pressekontakt: Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
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Kolon-Ca: Vorsorgen ja, aber nicht immer beim Arzt

Beitrag von WernerSchell » 17.03.2015, 07:43

Ärzte Zeitung vom 17.03.2015:
Kolon-Ca: Vorsorgen ja, aber nicht immer beim Arzt
Nur neun Prozent der Deutschen sehen unter allen onkologischen Erkrankungen den Darmkrebs
als größte persönliche Bedrohung an. 86 Prozent betreiben aber trotzdem aktiv Prävention.
Dies geht aber über medizinische Angebote hinaus.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=881 ... gel&n=4103
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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