Zahl der Sterbehilfe-Fälle in Belgien steigt

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

Gaby Modig
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Zahl der Sterbehilfe-Fälle in Belgien steigt

Beitrag von Gaby Modig » 24.08.2011, 06:42

Das Deutsche Ärzteblatt informierte gestern:

Zahl der Sterbehilfe-Fälle in Belgien steigt
Brüssel – Bei der aktiven Sterbehilfe in Belgien wird 2011 voraussichtlich erstmals die Schwelle von 1.000 registrierten Fällen pro Jahr überschritten. Von der Möglichkeit, lebensbeendende Maßnahmen zu erhalten, machten vor allem Männer Gebrauch, berichtete die Zeitung Le Soir am [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=41698

Musterland oder Abschreckung?

Gaby
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

Lutz Barth
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"Musterland" (!?)

Beitrag von Lutz Barth » 24.08.2011, 15:44

Zumindest ein Land, dass nicht einem ethischen Neopaternalismus der Ärzteschaft frönt und zudem ein unverkrampftes Verhältnis zum Selbstbestimmungsrecht der Patienten hat!

Hierzulande können wir von unseren europäischen Nachbarländern durchaus lernen!
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Presse
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Sterbehilfe in Belgien

Beitrag von Presse » 13.10.2011, 17:52

Belgische Ärzte geben jedem zweiten Antrag auf Sterbehilfe nach

Brüssel – Belgische Ärzte geben im Durchschnitt in jedem zweiten Fall einer Anfrage nach aktiver Sterbehilfe nach. Das geht aus einer Umfrage unter Medizinern hervor, aus der belgische Medien heute zitierten. Demnach wurden zwei Fünftel der Ärzte seit der Legalisierung im Jahr 2002 bereits in mindestens einem Fall um aktive Sterbehilfe gebeten. 2010 wurden 954 Fälle aktiver Sterbehilfe offiziell registriert.
.... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... e_nach.htm

Lutz Barth
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"Kommentar" bedarf einer Stellungnahme!

Beitrag von Lutz Barth » 14.10.2011, 07:18

Ein „Kommentar“ im Deutschen Ärzteblatt zum Beitrag „Belgische Ärzte geben jedem zweiten Antrag auf Sterbehilfe nach“ v. 13.10.11 fordert eine Stellungnahme heraus.

Das Thema „Sterbehilfe“ ist zu ernst, als dass man/frau hier mit „Sprüchen“ aufwarten sollte, die an Zynismus kaum zu überbieten sind. Belgien ist ein europäisches Land, das sich neben anderen Euro-Ländern zu einem deutlichen Bekenntnis zum Selbstbestimmungsrecht seiner Bürgerinnen und Bürger auszeichnet >>> weiter dazu >>> http://aerztliche-assistenz-beim-suizid ... %e2%80%9c/
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Lutz Barth
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Nachtrag zum Kommentar im Deutschen Ärzteblatt!

Beitrag von Lutz Barth » 15.10.2011, 16:30

Zwischenzeitlich hat die Redaktion des Deutschen Ärztblatts reagiert und den Kommentar eines Kommentators mit einem Nicknamen "Ist Dr. Mengele nach Belgien ausgewandert?" gelöscht. Dies ist zu begrüßen und hat wenig mit einer Zensur gemein!

Lutz Barth
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johannes
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Beitrag von johannes » 15.10.2011, 20:35

Wie überall, wird es auch in Belgien eine Dunkelziffer geben. Sollen wir diese einmal deckungsgleich machen mit der Methode der Hochrechnung der Todesfälle durch Dekubitus in deutschen Pflegeheimen?

Also, warum werden nicht die Zahlen genannt, wo Menschen OHNE eigene Willensentscheidung durch Ärzte auf Grund der Liberalisierung des Gesetzes ihr Leben verloren? Selbstbestimmungsrecht?

Euthanasie ist das Mittel der Zukunft, die sozialen Probleme in den Griff zu bekommen!

Und sollte jetzt ein Aufschrei gegen mich laut werden - das ist nicht von mir! Solche Äußerungen kommen von der französischen Regierung. Das wurde bereits vor längerer Zeit in der Presse veröffentlicht. Und die Geschichte hat erwiesen:

Was Politiker sich ausdenken, das tun sie - mal früher, mal später - aber sie tun es!
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Euthanasie - ein Mittel der Zukunft?

Beitrag von Lutz Barth » 16.10.2011, 08:16

Ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird. Sehen wir mal davon ab, dass wir erneut mit einer Diktatur hierzulande konfrontiert werden, dann ist jedenfalls ein "sozialverträgliches Frühableben" auch bei einem entsprechenden Konsens resp. Mehrheitsentscheidung der bundesdeutschen Bevölkerung nicht möglich. Hier kommt dann in der Tat die Staatsfundamentalnorm in Art. 1 des Grundgesetzes zum Tragen.

Horrorvisionen bringen uns in den aktuellen Debatten nicht weiter; insbesondere die "Lebensschützer-Fraktionen" sollten sich von hobbyphilosophischen Betrachtungen verabschieden und endlich mit handfesten Argumenten aufwarten.

"Europa" steht nicht in Sachen Lebensschutz "vor der Rampe". Dies in der Öffentlichkeit zu kolportieren, ist nicht nur großer Unsinn, sondern auch höchst gefährlich. Hier präsentiert sich eine Schar von Lebensschützern mit ihren Visionen, von denen gerade besondere Gefahren ausgehen: Sie leugnen das "Selbstbestimmungsrecht" der Patienten und setzen dem eine "Kultur des Leidens" entgegen.

Die Debatte sollte auf die Kernfragen zurückgeführt werden; die Ethisierung hat ein Ausmaß angenommen, dass nur noch schwer erträglich ist. Es kann und darf nicht sein, dass "ethische Überzeugungstäter" dauerhaft die Öffentlichkeit mit ihren höchst seltsamen "Thesen" verunsichern, die zu glauben freilich dem Einzelnen vorbehalten sind, gleichwohl aber nicht zum "allgemeinen Standard" gehören. Ein unverkrampfter Blick in das Grundgesetz könnte hier Wesentliches zur Debatte beitragen und gelegentlich dem vornehmen "Geschwätz" ein Ende bereiten. Das ewige "Geseiere" von den moralischen Pflichten des Einzelnen gegen sich selbst entbehrt jeglicher sachlicher Grundlage, zumal bei den Fragen am Lebensende. Allein der Vorwurf, diejenigen, die da meinen, eine Patientenverfügung abfassen zu wollen, seien "egozentrische Individualisten", gehört zu der Schar von "moralischen Überzeugungstätern", die unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung gerade nicht braucht. Punkt um!
Das Gedankengut tugendhafter Ethiker dürfte vielmehr ein anderes sein und dies zu betonen, ist mir persönlich insofern wichtig, weil ich denke, das zwischenzeitlich so mancher "Ethiker" in seiner Eigenschaft als "Moralapostel" zum "gefährlichsten Manne im Staat" werden könnte.
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Beitrag von johannes » 29.10.2011, 08:24

Wenn es nicht so ernst wäre, müßte man darüber lachen, wenn es heißt
Hier kommt dann in der Tat die Staatsfundamentalnorm in Art. 1 des Grundgesetzes zum Tragen.
Das Grundgesetz wurde bereits mehrfach geändert. Wer sollte die Staatsdiktatoren, die sich bereits heute über Volkeswillen hinwegsetzen, daran hindern, auch in dieser Frage ihren Willen oder den der übermächtigen Lobbyisten durchzusetzen?

Übrigens dürften die Mitteilungen aus Belgien sehr wohl handfeste Argumente sein. Aber darüber setzen sich Menschen, die nur ihren eigenen Vorteil sehen, selbstgefällig hinweg.
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Staatsfundamentalnorm!

Beitrag von Lutz Barth » 29.10.2011, 15:32

Verehrter Johannes.

Ihre Antwort zeigt mir, dass Sie ggf. mit der Verfassungsdogmatik ein wenig überfordert sind. Ein Blick in das Grundgesetz und die Rspr. des BVerfG zeigt, dass es auch mit "Willen des Staatsvolkes" (sehen wir mal von einer Diktatur ab) hierzulande kein "sozialverträgiches Frühableben" geben wird. Punkt um!
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Beitrag von johannes » 30.10.2011, 08:43

Sehr geehrter Herr Barth,

Sie haben ein einziges, aber entscheidendes Wort in Ihrer Antwort unterschlagen

DERZEIT

Und da weder Sie noch ich in der Lage sind die sich bereits heute verselbständigten Politiker zu steuern, kann Ihre Antwort tatsächlich nur als vorläufig eingestuft werden.

Von einer Diktatur können wir nicht absehen, wie Sie so schön sagen, da die Parteien mittlerweile Einzelpersonen abgelöst haben, sich aber wie diese aufführen - das sind nur einige Tausend Bürger (nach WIKI im Mai/Juni 2011: CDU 499.646 Mitglieder; CSU ca. 154.000; SPD 495.000; B90/Grün 58.000) - und über die Köpfe der Bevölkerung hinweg setzen.

Wir haben in den letzten beiden Jahrzehnten den Wandel von

NEIN - JEIN - JA

erlebt, als daß diese Herrschaften vertrauenswürdig wären.

So wird auch in dieser Frage des "sozialverträglichen Frühablebens" nicht das letzte Wort gesprochen sein. Ich betrachte Ihre Einlassung
Zumindest ein Land, dass nicht einem ethischen Neopaternalismus der Ärzteschaft frönt und zudem ein unverkrampftes Verhältnis zum Selbstbestimmungsrecht der Patienten hat!

Hierzulande können wir von unseren europäischen Nachbarländern durchaus lernen!


als zynisch. Selbstbestimmung? Die wurde bereits vor langer Zeit abgeschafft. Sie verurteilen all jene, die sich nicht Ihrer Sicht der Dinge beugen, der Sie die schrittweise Hinführung zu einer Fremdbestimmung über Leben und Tod das Wort reden. Daß Sie sich hinter derzeit gültigen Rechtsnormen und einem angeblichen Selbstbestimmungsrecht verstecken, macht Ihre Haltung auch nicht vertrauenswürdiger.

Wer nur die halbe Wahrheit öffentlich macht (die Hirntod-Verfechter), um Menschen über den Weg des "Schlechtes-Gewissen-machen" die Handelsware "menschliche Organe" abzuluchsen, ist nach wie vor ein Lügner. So etwas nennt man Manipulation! Ist es nicht interessant, daß man Coca Cola die Manipulation der Menschen untersagte, hier aber sogar Gesetzesänderungen initiiert?

Ich gehöre sicher keiner "Lebensschützer-Fraktion" an und bin gewiß kein größerer Hobbyphilosoph als Sie. Auch die dicken Schwarten, die sie Gesetzbücher nennen, aus denen Rechtsanwälte alles heraus holen, nur kein Recht nach dem gesunden Menschenverstand, geben keine wirkliche Sicherheit. Sie kennen doch bestimmt das Wort

Recht hat nicht, wer Recht hat, sondern wer für seine Vorstellung eine Mehrheit bekommt.
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Sterbehilfe - Carine, 43, lässt sich töten

Beitrag von Service » 01.11.2011, 07:49

Sterbehilfe
Carine, 43, lässt sich töten


Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit ereignete sich in Belgien eine Weltpremiere: Ärzte ließen eine Patientin auf deren Wunsch hin sterben, sofort danach entnahmen ihr andere Mediziner Organe.
.... weiter lesen
http://www.zeit.de/2011/43/DOS-Euthanasie

Quelle: NL patientenverfuegung.de
31.10.2011

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Belgische Sozialisten: Aktive Sterbehilfe auch für Minderjäh

Beitrag von Presse » 19.12.2012, 09:06

Deutsches Ärzteblatt:
Belgische Sozialisten: Aktive Sterbehilfe auch für Minderjährige
Belgien fasst die Möglichkeit der Sterbehilfe für Minderjährige ins Auge. Es gehe dabei ausschließlich um extreme Fälle, erklärte die regierende Sozialistische Partei (PS), bevor ihr Senator Philippe Mahoux heute den Vorschlag im ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52790
Zahl der Sterbehilfe-Fälle in Belgien steigt
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/47062
Belgien: Organspenden nach Sterbehilfe
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/44607

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Sterbehilfe für Zwillingspaar in Belgien

Beitrag von Presse » 15.01.2013, 08:34

Sterbehilfe für Zwillingspaar in Belgien
Ein taubes Zwillingspaar hat in Belgien laut einem Pressebericht gemeinsam ärztliche Sterbehilfe in Anspruch genommen,
nachdem die Geschwister allmählich zu erblinden begannen. Die beiden 45 Jahre alten Männer aus dem Raum ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53007
Belgische Sozialisten: Aktive Sterbehilfe auch für Minderjährige
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52790
Belgien: Verein will Recht auf Sterbehilfe für Minderjährige
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/50136

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Belgien: Debatte über aktive Sterbehilfe für Minderjährige

Beitrag von Presse » 07.02.2013, 07:56

Belgien: Debatte über aktive Sterbehilfe für Minderjährige
Mittwoch, 6. Februar 2013
Brüssel – Belgiens Senat hat eine Debatte über die Ausweitung aktiver Sterbehilfe auf Minderjährige und demente Menschen begonnen.
Wie belgische Medien berichten, tritt heute die Justiz- und Sozialkommission des Senats zusammen, um gemeinsam mehrere entsprechende
Gesetzesvorschläge zu prüfen.
... (mehr) ... http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53339

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Belgien: Senatskammer will Sterbehilfe für Minderjährige

Beitrag von Presse » 29.11.2013, 08:07

Belgien: Senatskammer will Sterbehilfe für Minderjährige
In Belgien hat der Senats-Ausschuss für Justiz und Soziales einem Gesetzentwurf zugestimmt,
der aktive Sterbehilfe auch für Minderjährige möglich machen würde. Belgien hat seit 2002
eines der weltweit "liberalsten" Sterbehilfegesetze. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=850 ... ung&n=3137

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