Welt-Alzheimertag - 21.09.2011 ...

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Welt-Alzheimertag - 21.09.2011 ...

Beitrag von Presse » 20.09.2011, 18:49

Pressemitteilung zum Welt-Alzheimertag am 21. September 2011

Demenz: Bessere Versorgung gefordert

Die Zahl der Demenzerkrankungen (davon zwei Drittel vom Typ Alzheimer) nimmt ständig zu, und die Zeit drängt. Etwa jeder Vierte über 80 ist betroffen. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Erkrankten von etwa 1, 2 Millionen auf 2,4 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt. Der hohe und lange Pflegeaufwand macht sie zu einer der teuersten Krankheiten, deren Kosten weiter steigen werden, wie auch die aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zeigen.

Seit 1994 findet jeweils am 21. September der Welt-Alzheimertag statt, der von der Dachorganisation Alzheimer's Disease International (ADI) mit Unterstützung der WHO initiiert wurde, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Alzheimer-Krankheit und andere Formen der Demenz-Erkrankungen zu richten.

Die Alzheimer-Gesellschaften wenden sich dieses Jahr weltweit unter dem Motto "Gesichter der Demenz" an die Öffentlichkeit.
"Wir zeigen, dass Demenzerkrankungen viele Gesichter haben, dass sowohl hochaltrige als auch relativ junge Menschen betroffen sind, dass die Krankheitsverläufe unterschiedlich sind, dass Menschen im frühen Stadium oft mit ein wenig Unterstützung noch selbstständig leben können, während im Endstadium der Krankheit oft intensive Betreuung und Pflege notwendig sind", so Heike von Lützau-Hohlbein, Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V.

"Entsprechend brauchen wir eine passgenaue medizinische Behandlung, Pflege und soziale Unterstützung. Hier ist, wie wir jeden Tag etwa am Alzheimer-Telefon erfahren, noch viel zu tun. Schon lange liegen Vorschläge zur Reform der Pflegeversicherung auf dem Tisch - etwa hinsichtlich einer Definition der Pflegebedürftigkeit und eines Begutachtungsverfahrens - die die speziellen Bedürfnisse Demenzkranker berücksichtigen. Die Betroffenen und ihre Angehörigen brauchen dringend bessere Betreuung, Pflege und Unterstützung. Doch unsere Politiker reden über die Finanzierung, sie reden von "privater Zusatzpflichtvorsorge", "Kapitaldeckung", "Demographiereserve" oder "Demenzversicherung". Wann begreifen sie, dass es in erster Linie um die kranken Menschen geht?"

"Bislang gibt es kein Medikament, das die Alzheimer-Krankheit heilen kann. Wann und ob überhaupt eine solche Arznei zur Verfügung stehen wird, lässt sich nicht vorhersagen", so Prof. Ralf Ihl vom Vorstand der Hirnliga e. V.
"Die Forschung geht intensiv voran und es gibt vielversprechende Ergebnisse, aber auch Ernüchterungen, so ist etwa die Euphorie über eine baldig verfügbare ursachenbezogene Behandlung verflogen. Als Forscher können wir nur immer wieder dringend empfehlen, alle heute schon vorhandenen Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung zu nutzen. Bei einer frühzeitigen Diagnose und rechtzeitigem Beginn der Therapie ist es möglich, den Verlauf der Alzheimer-Krankheit positiv zu beeinflussen", so Prof. Ihl weiter.
Dabei sollen Medikamente, nichtmedikamentöse Therapien und pflegerische Maßnahmen in einem therapeutischen Gesamtkonzept eingesetzt werden. Die Therapien bewirken eine Verlangsamung der Krankheitsentwicklung und ermöglichen den Betroffenen und ihren Angehörigen, über einen längeren Zeitraum in Selbstbestimmung und Würde zu leben. Durch eine deshalb später erfolgende Aufnahme in Pflegeheime werden zusätzlich noch Kosten gespart.

"Bei psychisch kranken Älteren, insbesondere den Alzheimer-Kranken, herrscht seit Jahren eine klare medizinische Unter- und Fehlversorgung", so der Präsident der deutschen Alterspsychiater Prof. Dr. Hans Gutzmann. "Viele Alzheimer-Patienten sind unerkannt und werden nicht behandelt. Aber auch bei jenen, die erkannt wurden, ist eine spezifische Behandlung leider nicht obligatorisch, auch kommt trotz des sehr komplexen Krankheitsbildes nur etwa jeder zehnte Alzheimer-Kranke im Laufe seiner Krankheit mit einem Facharzt in Kontakt. Diese Tendenz zur Unterversorgung setzt sich selbst in den Abteilungen für Alterspsychiatrie fort. Waren diese in den vergangenen Jahrzehnten Motor für eine Vernetzung und Verbesserung der ambulanten Versorgung, so können heute viele wegen fehlendem und überlastetem Personal schon länger nicht mehr mit der notwendigen Intensität und Qualität arbeiten."

Deshalb fordern Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie, Deutsche Alzheimer Gesellschaft und Hirnliga, dass die Gesundheitspolitik sich endlich um eine bessere Versorgung der an Demenz leidenden Menschen kümmern muss.

Kontaktadressen:

Hirnliga e.V.
Geschäftsstelle
Tel.: 02262 / 999 99 17
http://www.hirnliga.de

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Tel.: 030 / 25 93 79 5-0
http://www.deutsche-alzheimer.de
http://www.alzheimerblog.de

Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V.
Tel.: 02262 / 79 76 83
http://www.dggpp.de

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Solidaritätszeichen für Demenzkranke ...

Beitrag von Presse » 20.09.2011, 18:58

PRESSEMITTEILUNG vom 20.09.2011

Pünktlich zum Welt-Alzheimertag stellt die Alzheimer Selbsthilfe e.V. ihr Solidaritätszeichen für Demenzkranke und ihre Angehörigen der Öffentlichkeit vor.

Das blaue Symbol ist einem doppelten Achterknoten mit Schleife nachempfunden. Es symbolisiert Halt und Sicherheit. Rettungsorganisationen wie Bergwacht, Feuerwehr, THW, Wasserwacht oder DLRG bevorzugen ihn aufgrund seiner besonders sicheren Verbindung.

Die Alzheimer-Selbsthilfe e.V. nutzt seit Jahren die Farbe Blau in ihrem Logo, ihren Flyern und verschiedenen Veröffentlichungen.

"Wir haben dieses Zeichen gewählt um die Verbundenheit zu den Betroffenen, ihren Familien und Pflegenden auszudrücken. Wir möchten symbolisieren, dass wir alle ihnen Halt und Sicherheit auf einem langen Weg geben wollen.
Es symbolisiert die sichere Verbindung zwischen allen Erkrankten, Pflegenden und uns als Gesellschaft." so Gabriela Zander-Schneider, Vorsitzende der Alzheimer Selbsthilfe e.V.

Zeigen auch Sie ihre Verbundenheit durch das Tragen des Solidaritätszeichens, welches ab sofort bei der Alzheimer Selbsthilfe e.V. erhältlich ist.

Nähere Informationen hierzu finden Sie unter http://www.alzheimer-selbsthilfe.de

Alzheimer-Selbsthilfe e.V.
Tel: +49 2234-97 90 12
FAX: +49 32 22 / 11 87 286
http://www.alzheimer-selbsthilfe.de

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Welt-Alzheimertag wird zur Abrechnung mit Bahr

Beitrag von Presse » 21.09.2011, 06:25

Welt-Alzheimertag wird zur Abrechnung mit Bahr
"Da fehlt komplett der Plan" - die Kritik an der Pflegepolitik der Regierungskoalition fällt heftig aus - und kommt von allen Seiten. Jetzt nutzen Selbsthilfegruppen und Alzheimerforscher den Welt-Alzheimertag zur Generalabrechnung. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=670 ... ege&n=1372

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Welt-Alzheimertag -Mehr Pflegezeit für die Pflegebedürftigen

Beitrag von Presse » 21.09.2011, 06:38

bpa-Präsident Meurer zum Welt-Alzheimertag: "Es muss mehr Pflegezeit beim Pflegebedürftigen ankommen"

Berlin (ots) - Aus Anlass des Welt-Alzheimertages am 21. September 2011 erinnert der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, daran, dass die Diskussion um den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff deutlich gemacht hat, dass das System der Pflegeversicherung die Situation der demenzkranken Menschen unzureichend berücksichtigt.

"Es muss mehr Pflegezeit beim Pflegebedürftigen ankommen. Das gilt ganz besonders für Menschen, die an Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz erkrankt sind", fordert Meurer.

Mit Blick auf die zukünftige Finanzierung der Pflegekosten mahnt der bpa-Präsident eine Ehrlichkeit im Umgang mit mündigen Bürgern an.

Bis 2050 wird sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen nahezu verdoppeln. Alleine dadurch steigen auch die Kosten. Hinzu kommen die Investitionen, die notwendig sind, um demenzkranke Menschen endlich angemessen bei den Leistungen der Pflegeversicherung zu berücksichtigen. Soll zusätzlich für die Situation in 20 Jahren mit einem Kapitalstock vorgesorgt werden, kostet auch das erneut Geld.

"Wer heute noch behauptet, dass die Kosten für die Pflege nicht steigen werden, weiß längst, dass das Gegenteil stimmt. Die Pflegeversicherung ist angetreten, um die Menschen im Falle der Pflegebedürftigkeit vom Absturz in die Sozialhilfe und vor Altersarmut zu bewahren. Insofern darf es auf keinen Fall zur Kürzung von Leistungen kommen. Nicht vergessen werden darf, dass ansonsten die Sozialhilfekosten rasant steigen und dann aus Steuermitteln bezahlt werden müssen, welche auch die Bürger aufbringen", so Meurer.

Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2011
Pressekontakt: Herbert Mauel, Bernd Tews 030 / 30 87 88 60.

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Weltalzheimertag - Pflegereform vergessen?

Beitrag von Presse » 21.09.2011, 06:43

Pflegereform vergessen?

Zum morgigen Weltalzheimertag erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:

Der Ruf der Pflegebedürftigen und Pflegenden, aller Verbände und Experten nach einer Pflegereform ist unüberhörbar. Die schwarz-gelbe Koalition aber stellt sich taub und verliert sich in Streitereien. Die Pflegebedürftigen und insbesondere die wachsende Zahl demenzkranker Menschen bleiben dabei auf der Strecke. Weder eine zukunftsfeste Finanzierung der Pflegeversicherung ist in Sicht noch die Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs, die gerade für Menschen mit Demenz Leistungsverbesserungen bringen soll. Schwarz-Gelb schiebt alles auf die lange Bank.

Auch die von Ministerin Schröder geplante Familienpflegezeit ist eine einzige Baustelle. Die öffentliche Anhörung im Familienausschuss am 19. September war ein Fiasko für die Bundesregierung. Ein handwerklich schlecht gemachtes Gesetz mit etlichen Regelungslücken, so die einhellige Meinung selbst der Experten, die die Koalition geladen hatte.

Unsere Kritik wurde durch die Anhörung bestätigt. Der fehlende Rechtsanspruch und die geplante Ausfallversicherung machen das Gesetz noch wirkungsloser, als es ohnehin schon ist. Auch für Angehörige demenziell erkrankter Menschen bringt die Familienpflegezeit nichts. Denn solange der Pflegebedürftigkeitsbegriff nicht reformiert ist, haben Demenzkranke kaum eine Chance, eine Pflegestufe zu erhalten.

Wir brauchen eine Neudefinition von Pflegebedürftigkeit. Wir brauchen dringend sinnvolle Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige, etwa durch den Ausbau von Tages- und Nachtpflege. Für die bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf brauchen wir ein pflegerisches Gesamtkonzept. Unser Antrag zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf sieht die Stärkung der ambulanten Strukturen, die Schaffung niedrigschwelliger Dienstleistungsangebote, die Erweiterung des Familienbegriffs sowie eine dreimonatige Pflegezeit mit steuerfinanzierten Lohnersatzleistung vor.

Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2011
Madeleine Viol
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Abgeordnetenbüro Elisabeth Scharfenberg MdB
Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Tel.: ++49 (0)30 227 -74572, Fax: -76655
E-Mail: elisabeth.scharfenberg.ma03@bundestag.de
Web: http://www.elisabeth-scharfenberg.de
Postanschrift:
Deutscher Bundestag, 11011 Berlin

Veranstaltungshinweis:
Konferenz "Grüner Tag der Gesundheitsberufe" 24.09.11 in Berlin
Programm u. Anmeldung: http://www.gruene-bundestag.de/cms/term ... erufe.html

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