Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser eingeschränkt: FH Frankfurt befragt OP- Pflegepersonal
Frankfurt/Main, 24. November 2010. Zu dem Mangel an Operations(OP)- und Anästhesie-Pflegekräften in Krankenhäusern hat Thomas Busse, Direktor des Zentrums für Gesundheitswirtschaft und –recht (ZGWR) der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM), geforscht. Der bereits bekannte Mangel an Pflegekräften insgesamt hat Busse und sein Team bewogen, die Stellensituation im OP-Bereich genauer zu untersuchen. Hierfür wurde das Personal von mehr als 150 Krankenhäusern mit OP-Abteilungen befragt. Dies entspricht etwa zehn Prozent aller deutschen Kliniken. 25 Prozent der teilnehmenden Krankenhäuser gaben an, ihre OP-Leistungen einschränken zu müssen. 30 Prozent der untersuchten Häuser müssen wegen Personalmangels sogar bereits jetzt ihre OP-Säle schließen. Mit Überstunden versuchen mehr als 60 Prozent der befragten Kliniken den Mangel an Pflegepersonal zu kompensieren.
„Der OP-Bereich ist der Motor einer jeden chirurgischen Klinik. Wenn dieser stottert, hat dies Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit eines gesamten Krankenhauses“, erklärt Busse, Professor am Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit der FH FFM. „Die qualitative und quantitative Leistungsfähigkeit eines OP-Bereiches hängt aber nicht nur von den Operateuren und Anästhesisten ab, sondern auch in hohem Maße von dem dort eingesetzten Pflegepersonal“, betont Busse.
Mehr als 45 Prozent der befragten OP-Bereiche gaben an, sehr große Probleme mit der Besetzung von OP-Pflegestellen zu haben. Fast 29 Prozent haben damit noch häufig Schwierigkeiten. In der OP-Pflege haben 30 Prozent der befragten Kliniken ihre Stellen bis zu zehn Prozent nicht besetzt, in der Anästhesiepflege sind es 21 Prozent, die ihre Stellen bis zu zehn Prozent nicht besetzt haben.
Die Gründe für die Missstände lägen unter anderem darin, dass der Pflegeberuf im OP-Bereich an Attraktivität verloren habe, erklärt Busse. Dies zeige das vom ZGWR erhobene „OP-Barometer 2009“, für das über 2.200 Pflegekräfte aus der Operations- und Anästhesiepflege befragt wurden. „In Hinsicht auf Verbesserungsmaßnahmen wurden die Pflegekräfte in den letzten Jahren vernachlässigt, da die Verantwortlichen oftmals eher den ärztlichen Dienst im Blick hatten“, meint Busse.
Die vollständigen Ergebnisse des „OP-Personalreports Pflege“ werden voraussichtlich Anfang 2011 veröffentlicht.
Weitere Informationen zum ZGWR sowie das „OP-Barometer 2009“: http://www.zgwr.de
Kontakt: FH FFM, ZGWR, Thomas Busse, Telefon: 069/1533-2973, E-Mail: busse@fb4.fh-frankfurt.de
Weitere Informationen:
http://www.zgwr.de
Quelle: Pressemitteilung vom 24.11.2010
Sarah Blaß Pressestelle
Fachhochschule Frankfurt am Main
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/de/news398506
OP- Pflegepersonal - Leistungsfähigkeit eingeschränkt
Moderator: WernerSchell
Kliniken müssen OPs wegen Fachkräftemangel schließen
Kliniken müssen OPs wegen Fachkräftemangel schließen
Frankfurt – Der Pflegekräftemangel führt in vielen Kliniken bereits zu deutlichen Einschränkungen im OP-Betrieb. Das berichtet Thomas Busse, Direktor des Zentrums für Gesundheitswirtschaft und –recht (ZGWR) der Fachhochschule Frankfurt am Main aufgrund einer aktuellen Umfrage. 25 Prozent der teilnehmenden Krankenhäuser gaben an, ihre OP-Leistungen einschränken zu müssen. ....
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... iessen.htm
Frankfurt – Der Pflegekräftemangel führt in vielen Kliniken bereits zu deutlichen Einschränkungen im OP-Betrieb. Das berichtet Thomas Busse, Direktor des Zentrums für Gesundheitswirtschaft und –recht (ZGWR) der Fachhochschule Frankfurt am Main aufgrund einer aktuellen Umfrage. 25 Prozent der teilnehmenden Krankenhäuser gaben an, ihre OP-Leistungen einschränken zu müssen. ....
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... iessen.htm
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Pflegenotstand - und alle schauen untätig zu
Solche Botschaften bestätigen erneut sehr eindrucksvoll, was es mit dem Pflegenotstand konkret auf sich hat. Es werden nicht nur pflegerische Leistungen zurückgeführt, sondern u.U. ganz gestrichen. Und das alles scheint nur der Anfang einer Entwicklung, die uns noch mehr zu schaffen machen wird. Und die Verantwortlichen reden "um den Brei herum", tun nichts wirklich, um die Pflegenot-Situation zu entschärfen oder gar zu beheben.Presse hat geschrieben: .... Der Pflegekräftemangel führt in vielen Kliniken bereits zu deutlichen Einschränkungen im OP-Betrieb. ....
Wäre es rechtlich möglich, müsste man all diejenigen, die untätig bleiben, wegen "politisch motivierter unterlassener Hilfeleistung" anklagen.
Karl Büser
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de
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Re: Pflegenotstand - und alle schauen untätig zu
Hallo Karl,Karl Büser hat geschrieben: ....Solche Botschaften bestätigen erneut sehr eindrucksvoll, was es mit dem Pflegenotstand konkret auf sich hat. Es werden nicht nur pflegerische Leistungen zurückgeführt, sondern u.U. ganz gestrichen. Und das alles scheint nur der Anfang einer Entwicklung, die uns noch mehr zu schaffen machen wird. Und die Verantwortlichen reden "um den Brei herum", tun nichts wirklich, um die Pflegenot-Situation zu entschärfen oder gar zu beheben.
Wäre es rechtlich möglich, müsste man all diejenigen, die untätig bleiben, wegen "politisch motivierter unterlassener Hilfeleistung" anklagen. ....
ja so sehe ich das auch. Manchmal bin ich erstaunt darüber, mit wieviel Geduld und Verständnis (für die unter Druck stehenden Pflegekräfte) die Patienten das alles (noch) ertragen.
Ich gehe aber einmal davon aus, dass das so nicht mehr lange gut gehen kann.
MfG. Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
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"Leidensfähigkeit" der Pflegenden und Patienten
Nun - das sehe ich nicht so und zwar aus guten verfassungsrechtlichen Gründen: Mit unserem Bekenntnis zur repräsentativen parlamentarischen Demokratie ist zugleich zum Ausdruck gebracht, dass sich des Volkes Wille (und damit auch der Wille der beruflich Pflegenden) über die Abgeordneten gleichsam mitteilt, wenngleich es kein imparatives Mandat gibt.
Von daher entspricht es nicht dem Geist unserer demokratischen Grundverfassung, die gewählten Volksvertreter in irgendeiner Form "abzustrafen"; lediglich über die "Wiederwahl" können Kurskorrekturen vorgenommen werden, wenngleich es doch zu befürchten ansteht, dass - wie hinlänglich bekannt - Wahlversprechen schnell nach der Wahl wieder vergessen werden und die Abgeordneten sich in der Mehrzeil den "Parteizielen" unterordnen.
Die "Leidensfähigkeit" der beruflich Pflegenden und auch der Patienten scheint derart hoch zu sein, dass sich auch in naher Zukunft keine Veränderungen abzeichnen werden.
Von daher entspricht es nicht dem Geist unserer demokratischen Grundverfassung, die gewählten Volksvertreter in irgendeiner Form "abzustrafen"; lediglich über die "Wiederwahl" können Kurskorrekturen vorgenommen werden, wenngleich es doch zu befürchten ansteht, dass - wie hinlänglich bekannt - Wahlversprechen schnell nach der Wahl wieder vergessen werden und die Abgeordneten sich in der Mehrzeil den "Parteizielen" unterordnen.
Die "Leidensfähigkeit" der beruflich Pflegenden und auch der Patienten scheint derart hoch zu sein, dass sich auch in naher Zukunft keine Veränderungen abzeichnen werden.
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!
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Pflegenotstand - Politiker sind gefordert
Pflegenotstand - Politiker sind gefordert
Es geht hier nicht allein um irgendwelche Leidensfähigkeiten. Tatsache ist, dass wir einen gravierenden Pflegenotstand haben. Punkt. Den müssen die verantwortlichen Politiker längst wahrgenommen haben. Dann sind sie in der Pflicht gegenzusteuern. Politker müssen nicht warten, bis sie zum Handeln aufgefordert werden. Sie sind bereits dazu per Wahlentscheid bereits beauftragt (sozusagen mittels Dauerauftrag), die Bürgerinteressen aufzugreifen und durchzusetzen.
C.S.
Es geht hier nicht allein um irgendwelche Leidensfähigkeiten. Tatsache ist, dass wir einen gravierenden Pflegenotstand haben. Punkt. Den müssen die verantwortlichen Politiker längst wahrgenommen haben. Dann sind sie in der Pflicht gegenzusteuern. Politker müssen nicht warten, bis sie zum Handeln aufgefordert werden. Sie sind bereits dazu per Wahlentscheid bereits beauftragt (sozusagen mittels Dauerauftrag), die Bürgerinteressen aufzugreifen und durchzusetzen.
C.S.
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.