Depressionen - Tabuisiert, verbreitet, behandelbar

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Depressionen - Tabuisiert, verbreitet, behandelbar

Beitrag von Presse » 22.09.2010, 09:40

Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts 22.09.2010

Tabuisiert, verbreitet, behandelbar - neues Themenheft der Gesundheitsberichterstattung zum Thema Depressionen erschienen

Depressionen haben aufgrund ihrer Häufigkeit, ihrer Komplikationen und Folgen eine herausragende Bedeutung. Das neue (51.) Heft der Gesundheitsberichterstattung "Depressive Erkrankungen" gibt auf gut 40 Seiten einen Überblick über das Thema; dargestellt werden Krankheitsformen, Diagnostik, Ursachen und Risikofaktoren, Verbreitung, Folgen, Versorgung, Prävention und Perspektiven.

In der Öffentlichkeit sind die Begriffe "depressiv" und "Depression" (sofern sie sich nicht explizit auf moderne Depressionskriterien beziehen) kein verlässlicher Ausdruck für eine behandlungsbedürftige psychische Störung. Gemeint ist meist eine negative Befindlichkeit, sei es im Zusammenhang mit sozialen Stressereignissen und Belastungssituationen, Konflikten oder medizinischen Leiden.

Depressionen lassen sich zuverlässig von normalen Stimmungsschwankungen abgrenzen. Zu den Hauptsymptomen werden Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und der Verlust von Interesse und Freude über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen gezählt. Daneben sind weitere Symptome erforderlich, um eine depressive Episode (nach ICD, oder Major Depression nach DSM) zu diagnostizieren. Hierzu gehören Störungen von Appetit und Gewicht, Schlafstörungen, Verlust des Selbstwertgefühls, Konzentrationsstörungen oder Suizidgedanken (drei bis vier Prozent aller depressiv Kranken stirbt durch Suizid). In den akuten depressiven Phasen ist definitionsgemäß die Leistungsfähigkeit massiv eingeschränkt, bis hin zur Arbeitsunfähigkeit. Depressive Erkrankungen sind meist episodenhafte Störungen, die unterschiedlich lange dauern können. Die Dauer einer Episode liegt bei der Hälfte der Betroffenen unter zwölf Wochen. Viele Patienten erleben mehrere depressive Episoden.

Die Zahl derjenigen, die irgendwann im Laufe ihres Lebens an einer Depression erkranken, liegt bei 19 Prozent (25 Prozent der Frauen, 12 Prozent der Männer). Diese Zahlen wurden im Modul Psychische Störungen des Bundes-Gesundheitssurveys 1998 erhoben. Die Häufigkeit ist ähnlich hoch wie in den meisten anderen vergleichbaren Studien im EU-Raum aus den letzten Jahren.

Bei der Entstehung einer Depression wird von einem Zusammenwirken von Veranlagung (genetische Prädisposition) und psychosozialen Faktoren ausgegangen. Zu den psychosozialen Faktoren zählen zum Beispiel Verlusterlebnisse und Traumatisierungen in der frühen Kindheit, kritische Lebensereignisse und fehlende soziale Unterstützung. Möglichkeiten zur Prävention bestehen im Vermeiden von Risikofaktoren und in der Stärkung und Förderung von "Resilienzfaktoren". Resilienz (von lateinisch resilire für "zurückspringen, abprallen", deutsch etwa Widerstandsfähigkeit) bezeichnet die Fähigkeit, erfolgreich mit belastenden Lebensumständen und Stress umzugehen, vor allem durch soziale Kompetenz, stabile Beziehungen und körperliche Gesundheit. Zur Therapie der depressiven Störungen gibt es medikamentöse und psychotherapeutische Verfahren sowie unterstützende Maßnahmen.

Das GBE-Heft "Depressive Erkrankungen" kann kostenlos bestellt werden (RKI, GBE, General-Pape-Str. 62, 12101 Berlin, E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 030-18754-3513) und ist abrufbar unter http://www.rki.de/gbe.

Weitere Informationen: http://www.rki.de/gbe
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Herausgeber:
Robert Koch-Institut
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D-13353 Berlin
http://www.rki.de

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit

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Vier Millionen Deutsche haben Depressionen

Beitrag von Gaby Modig » 14.04.2011, 06:54

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtet heute u.a. wie folgt:

Zivilisationskrankheit belastet auch Wirtschaft
Vier Millionen Deutsche haben Depressionen

zuletzt aktualisiert: 13.04.2011 - 15:37 München (RPO).
Depressionen von Mitarbeitern kommen die deutschen Unternehmen teuer zu stehen. Die Krankheit kostet die Volkswirtschaft 22 Milliarden Euro jährlich und ist einer Studie der Allianz-Versicherung und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) zufolge inzwischen die "Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung" in Deutschland. .... mehr
http://www.rp-online.de/gesundheit/stre ... 87186.html
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Alters-Depression nicht einfach hinnehmen

Beitrag von Presse » 19.10.2011, 07:17

Alters-Depression nicht einfach hinnehmen
Die Therapiemöglichkeiten werden von Senioren zu wenig genutzt


Baierbrunn (ots) - Bei älteren Menschen werden Depressionen oft als nachvollziehbare Reaktion auf bittere Erfahrungen und Verlusterlebnisse zurückgeführt. "Verbunden ist damit die Vorstellung, dass hier Antidepressiva nicht helfen können - und deswegen diese Therapiemöglichkeit auch nicht genutzt wird", bedauert Professor Ulrich Hegerl, Depressionsforscher in Leipzig, im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Die Krankheit lasse sich jedoch auch im Alter gut behandeln. Auch falsche Vorstellungen über die eingesetzten Medikamente verhindern oft eine Therapie. Aber Antidepressiva verändern weder die Persönlichkeit, noch wirken sie wie Beruhigungs- oder Aufputschmittel. Sie gehören einer anderen Wirkstoffgruppe an.

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Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" 10/2011 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 19.10.2011
Pressekontakt: Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
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E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
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Schalter gegen Depression entdeckt

Beitrag von Presse » 25.11.2011, 16:47

Schalter gegen Depression entdeckt

Spektakulärer Erfolg im Kampf gegen Depressionen: Forscher haben offenbar einen Schalter im Hirn der Erkrankten gefunden, mit dem sich die Depressionen einfach abschalten lassen. Wurden ganz bestimmte Faserbahnen gereizt, besserten sich die Symptome bei all den schwer kranken Probanden. Ist das die Therapie der Zukunft? mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=680 ... nen&n=1513

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