Organspende - Deutschland kann mehr
Moderator: WernerSchell
Organspende - Deutschland kann mehr
Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 2.06.2009
Organspende - Deutschland kann mehr
Bundesweiter Tag der Organspende am 6. Juni - Neue Ergebnisse der Repräsentativbefragung der BZgA
Organspende schenkt Leben - und das jeden Tag. In den letzten 45 Jahren wurden in Deutschland rund 94.000 Organe transplantiert. Das ist ein großer Erfolg der Transplantationsmedizin. Vor allem aber ist jede Organspende ein uneigennütziges Geschenk der Menschen, die sich für eine Spende entscheiden. Damit praktizieren sie Nächstenliebe und Solidarität mit ihren Mitmenschen. Es ist für die vielen schwerkranken Menschen, die dringend auf ein Spenderorgan warten, eine gute Nachricht, dass sich nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation bei den Organspenderzahlen im ersten Quartal 2009 nach dem Rückgang im Jahr 2008 wieder ein erfreulicher Aufwärtstrend zeigt.
Die jüngste Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Organ- und Gewebespende zeigt eine positive Entwicklung des Anteils derer, die einen Organspendeausweis besitzen. Hatten im Jahr 2001 noch 12 Prozent der Befragten einen Organspendeausweis ausgefüllt, waren es im Jahr 2008 17 Prozent.
Hierzu erklärt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Rolf Schwanitz: „Dieser positive Trend muss weiter gestärkt und das Bewusstsein für die Bedeutung der Organspende in der Bevölkerung noch deutlich erhöht werden. Wichtig ist, dass die Bürgerinnen und Bürger durch eine umfassende und sachliche Information motiviert werden, sich mit dem Thema Organspende auseinander zu setzen, und eine Entscheidung in einem Organspendeausweis zu dokumentieren. Deswegen freue ich mich, dass es gelungen ist, die finanziellen Mittel für die Organspendeaufklärung der BZgA für das Jahr 2009 auf 1,5 Millionen Euro aufzustocken.“
Die aktuellen Studienergebnisse der BZgA zeigen, dass 50 Prozent der Befragten gut bis sehr gut über die Organ- und Gewebespende informiert sind. Mit 48 Prozent ist der Anteil derer, die bereits daran gedacht haben, sich einen Organspendeausweis zu besorgen, ähnlich hoch.
Deswegen konzentriert die BZgA ihre Aufklärungsangebote auf drei Ziele: Die breite Streuung des Organspendeausweises, die Einbindung von Kooperationspartnern und die Intensivierung des Gesprächsangebotes für Bürgerinnen und Bürger. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht, Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, ihre persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organentnahme nach dem eigenen Tod auf einem Organspendeausweis zu dokumentieren. Wer den Ausweis ausfüllt, erspart seinen Angehörigen - falls es zu einer Situation kommt, in der er als Organspender in Betracht kommt - eine sehr belastende Entscheidung. Denn Angehörige, die den Willen des Verstorbenen nicht kennen, müssen nach dessen mutmaßlichen Willen entscheiden.
„Ärztinnen und Ärzte werden von drei Viertel aller Befragten als wichtigste Gesprächspartner zum Thema Organspende benannt. Gegenüber 59 Prozent im Jahr 2001 hat damit das Vertrauen in die ärztliche Beratung deutlich zugenommen. Gleichzeitig bekräftigt die Ärzteschaft ihr großes Interesse an dem Thema und ihre Bereitschaft zur Mitarbeit“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Ärztinnen und Ärzte, Apotheken und Selbsthilfeverbände sind wichtige Partner für die Informationsvermittlung und die Bereitstellung des Organspendeausweises.“
Das persönliche Gespräch mit (Ehe-) Partnern und Angehörigen spielt für 50 Prozent der Befragten ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei den 14- bis 25-Jährigen nehmen die Freunde eine wichtige Funktion als Gesprächspartner ein. Deswegen stellt die BZgA speziell für Schulen begleitendes Unterrichtsmaterial zur Verfügung, um gerade auch junge Menschen für dieses sensible Thema zu motivieren.
Die Mitarbeiterinnen des kostenlosen Infotelefons Organspende, einem gemeinsamen Angebot der BZgA und der Deutschen Stiftung Organtransplantation, sind für viele Menschen zunehmend wichtige Ansprechpartnerinnen für persönliche Fragen. Deshalb werden die Sprechzeiten des Infotelefons ausgedehnt und die Anzahl der Expertinnen erhöht, um dadurch möglichst viele Interessierte fachkundig und neutral beraten zu können.
Infotelefon Organspende: 0800 - 90 40 400 (Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr)
http://www.organspende-info.de
Repräsentativerhebung der BZgA zur Organ- und Gewebespende unter http://www.bzga.de/?id=Seite1417
Quelle: Pressemitteilung vom 2.6.2009
--------------------------------------------------------------------------------
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / Durchwahl: -280
Fax: 0221 8992-300 / - 201
eMail: marita.voelker-albert@bzga.de
Internet: http://www.bzga.de
Organspende - Deutschland kann mehr
Bundesweiter Tag der Organspende am 6. Juni - Neue Ergebnisse der Repräsentativbefragung der BZgA
Organspende schenkt Leben - und das jeden Tag. In den letzten 45 Jahren wurden in Deutschland rund 94.000 Organe transplantiert. Das ist ein großer Erfolg der Transplantationsmedizin. Vor allem aber ist jede Organspende ein uneigennütziges Geschenk der Menschen, die sich für eine Spende entscheiden. Damit praktizieren sie Nächstenliebe und Solidarität mit ihren Mitmenschen. Es ist für die vielen schwerkranken Menschen, die dringend auf ein Spenderorgan warten, eine gute Nachricht, dass sich nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation bei den Organspenderzahlen im ersten Quartal 2009 nach dem Rückgang im Jahr 2008 wieder ein erfreulicher Aufwärtstrend zeigt.
Die jüngste Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Organ- und Gewebespende zeigt eine positive Entwicklung des Anteils derer, die einen Organspendeausweis besitzen. Hatten im Jahr 2001 noch 12 Prozent der Befragten einen Organspendeausweis ausgefüllt, waren es im Jahr 2008 17 Prozent.
Hierzu erklärt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Rolf Schwanitz: „Dieser positive Trend muss weiter gestärkt und das Bewusstsein für die Bedeutung der Organspende in der Bevölkerung noch deutlich erhöht werden. Wichtig ist, dass die Bürgerinnen und Bürger durch eine umfassende und sachliche Information motiviert werden, sich mit dem Thema Organspende auseinander zu setzen, und eine Entscheidung in einem Organspendeausweis zu dokumentieren. Deswegen freue ich mich, dass es gelungen ist, die finanziellen Mittel für die Organspendeaufklärung der BZgA für das Jahr 2009 auf 1,5 Millionen Euro aufzustocken.“
Die aktuellen Studienergebnisse der BZgA zeigen, dass 50 Prozent der Befragten gut bis sehr gut über die Organ- und Gewebespende informiert sind. Mit 48 Prozent ist der Anteil derer, die bereits daran gedacht haben, sich einen Organspendeausweis zu besorgen, ähnlich hoch.
Deswegen konzentriert die BZgA ihre Aufklärungsangebote auf drei Ziele: Die breite Streuung des Organspendeausweises, die Einbindung von Kooperationspartnern und die Intensivierung des Gesprächsangebotes für Bürgerinnen und Bürger. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht, Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, ihre persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organentnahme nach dem eigenen Tod auf einem Organspendeausweis zu dokumentieren. Wer den Ausweis ausfüllt, erspart seinen Angehörigen - falls es zu einer Situation kommt, in der er als Organspender in Betracht kommt - eine sehr belastende Entscheidung. Denn Angehörige, die den Willen des Verstorbenen nicht kennen, müssen nach dessen mutmaßlichen Willen entscheiden.
„Ärztinnen und Ärzte werden von drei Viertel aller Befragten als wichtigste Gesprächspartner zum Thema Organspende benannt. Gegenüber 59 Prozent im Jahr 2001 hat damit das Vertrauen in die ärztliche Beratung deutlich zugenommen. Gleichzeitig bekräftigt die Ärzteschaft ihr großes Interesse an dem Thema und ihre Bereitschaft zur Mitarbeit“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Ärztinnen und Ärzte, Apotheken und Selbsthilfeverbände sind wichtige Partner für die Informationsvermittlung und die Bereitstellung des Organspendeausweises.“
Das persönliche Gespräch mit (Ehe-) Partnern und Angehörigen spielt für 50 Prozent der Befragten ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei den 14- bis 25-Jährigen nehmen die Freunde eine wichtige Funktion als Gesprächspartner ein. Deswegen stellt die BZgA speziell für Schulen begleitendes Unterrichtsmaterial zur Verfügung, um gerade auch junge Menschen für dieses sensible Thema zu motivieren.
Die Mitarbeiterinnen des kostenlosen Infotelefons Organspende, einem gemeinsamen Angebot der BZgA und der Deutschen Stiftung Organtransplantation, sind für viele Menschen zunehmend wichtige Ansprechpartnerinnen für persönliche Fragen. Deshalb werden die Sprechzeiten des Infotelefons ausgedehnt und die Anzahl der Expertinnen erhöht, um dadurch möglichst viele Interessierte fachkundig und neutral beraten zu können.
Infotelefon Organspende: 0800 - 90 40 400 (Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr)
http://www.organspende-info.de
Repräsentativerhebung der BZgA zur Organ- und Gewebespende unter http://www.bzga.de/?id=Seite1417
Quelle: Pressemitteilung vom 2.6.2009
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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / Durchwahl: -280
Fax: 0221 8992-300 / - 201
eMail: marita.voelker-albert@bzga.de
Internet: http://www.bzga.de
Tag der Organspende: Aufklärung wirkt
Tag der Organspende: Aufklärung wirkt
Hoppe: EU darf Kompetenzen nicht überschreiten
Gegen eine EU-weite Harmonisierung der Transplantationsgesetzgebung hat sich die Bundesärztekammer gewandt. „Der Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission für eine behördenlastige, europaweite Regelung zur Qualitätssicherung der Organtransplantation ist vielleicht gut gemeint, aber eine Überschätzung der eigenen, im EG-Vertrag geregelten Kompetenzen. Es ist zu befürchten, dass damit in Deutschland die eingespielten Strukturen der Selbstverwaltung und damit ein gut funktionierendes transplantationsmedizinisches System sowie die beteiligten Institutionen in Frage gestellt werden“, sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg Dietrich Hoppe anlässlich des morgigen Tages der Organspende. Vordringlich sei es, innerhalb der EU eine vergleichbare transplantationsmedizinische Versorgung zu gewährleisten.
Der Ärztepräsident warb eindringlich für eine verstärkte Aufklärung über die Chancen der Organspende. „Jeder von uns kann in die Situation geraten, auf eine Organspende angewiesen zu sein. Deshalb ist es wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen - auch wenn es eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod bedeutet“, erklärte Hoppe. Ärztinnen und Ärzte unterstützen nachdrücklich die Aufklärungsarbeit in Deutschland, indem sie Fragen rund um das Thema Organspende beantworten und Informationen zur Verfügung stellen.
Umfragen belegen, dass die generelle Bereitschaft in der Bevölkerung zur Organspende hoch ist. Der Anteil derjenigen, die tatsächlich einen Organspendeausweis bei sich tragen, ist im Vergleich zu 2001 von zwölf auf aktuell 17 Prozent gestiegen. „Diese positive Entwicklung zeigt, dass Aufklärung wirkt“, lobte Hoppe die Informationskampagnen der vergangenen Jahre. „Aber das reicht noch nicht. Es warten etwa 12.000 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan. Lange Wartezeiten bedeuten eine Einschränkung im Alltag und eine verringerte Lebensqualität. Deshalb müssen wir noch mehr tun, um die Bevölkerung für dieses lebenswichtige Thema zu sensibilisieren und dabei gegebenenfalls auch neue Wege beschreiten." So könnten zum Beispiel Aufklärungsinhalte vermehrt in den Schulunterricht integriert und dadurch über Jugendliche in die Gesellschaft getragen werden.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 5.6.2009
Hoppe: EU darf Kompetenzen nicht überschreiten
Gegen eine EU-weite Harmonisierung der Transplantationsgesetzgebung hat sich die Bundesärztekammer gewandt. „Der Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission für eine behördenlastige, europaweite Regelung zur Qualitätssicherung der Organtransplantation ist vielleicht gut gemeint, aber eine Überschätzung der eigenen, im EG-Vertrag geregelten Kompetenzen. Es ist zu befürchten, dass damit in Deutschland die eingespielten Strukturen der Selbstverwaltung und damit ein gut funktionierendes transplantationsmedizinisches System sowie die beteiligten Institutionen in Frage gestellt werden“, sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg Dietrich Hoppe anlässlich des morgigen Tages der Organspende. Vordringlich sei es, innerhalb der EU eine vergleichbare transplantationsmedizinische Versorgung zu gewährleisten.
Der Ärztepräsident warb eindringlich für eine verstärkte Aufklärung über die Chancen der Organspende. „Jeder von uns kann in die Situation geraten, auf eine Organspende angewiesen zu sein. Deshalb ist es wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen - auch wenn es eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod bedeutet“, erklärte Hoppe. Ärztinnen und Ärzte unterstützen nachdrücklich die Aufklärungsarbeit in Deutschland, indem sie Fragen rund um das Thema Organspende beantworten und Informationen zur Verfügung stellen.
Umfragen belegen, dass die generelle Bereitschaft in der Bevölkerung zur Organspende hoch ist. Der Anteil derjenigen, die tatsächlich einen Organspendeausweis bei sich tragen, ist im Vergleich zu 2001 von zwölf auf aktuell 17 Prozent gestiegen. „Diese positive Entwicklung zeigt, dass Aufklärung wirkt“, lobte Hoppe die Informationskampagnen der vergangenen Jahre. „Aber das reicht noch nicht. Es warten etwa 12.000 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan. Lange Wartezeiten bedeuten eine Einschränkung im Alltag und eine verringerte Lebensqualität. Deshalb müssen wir noch mehr tun, um die Bevölkerung für dieses lebenswichtige Thema zu sensibilisieren und dabei gegebenenfalls auch neue Wege beschreiten." So könnten zum Beispiel Aufklärungsinhalte vermehrt in den Schulunterricht integriert und dadurch über Jugendliche in die Gesellschaft getragen werden.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 5.6.2009
Organspende: Aufklärung statt einseitige Werbung
Tag der Organspende: Kritiker fordern umfassende Aufklaerung statt einseitiger Werbung
Bremen / Muenchen / Hamburg (ALfA). Am 6. Juni fand der jaehrliche "Tag der Organspende" statt. An diesem Tag warben unter dem Motto "Ja zum Leben" zahlreichen Vereinen, Verbaenden und ministeriellen Stellen bundesweit mit Veranstaltungen und Informationsstaenden fuer eine Organspende. Bioethik-kritische Initiativen uebten dagegen scharfe Kritik an den ihrer Ansicht nach einseitigen Informationen pro Organspende und forderten umfassende Aufklaerung statt einseitiger Werbekampagnen. So forderte die Initiative Kritische Aufklaerung ueber Organtransplantation KAO e.V. aus Bremen in einer Pressemitteilung vom 5. Juni, das "Ja zum Leben" muesse auch fuer den sterbenden "Spender" gelten. Ihn bis zuletzt zu begleiten, sei ein Liebesdienst, der in der Werbung fuer Organspende nicht vorkomme und der durch Organtransplantation verhindert werde. Die Bundesregierung und die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) verlangten zum Tag der Organspende zwar mehr Aufklaerung, verstuenden darunter aber lediglich mehr Werbung. Offenbar herrsche immer noch die von Transplantationsmedizinern geaeusserte Angst vor: "Wenn wir die Gesellschaft aufklaeren, bekommen wir keine Organe mehr", so der Verein. KAO ist eine Initiative von Eltern, die ihre verunglueckten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergruende zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen. Erst nachdem ihre Kinder beerdigt waren, haben sie nach eigenen Aussagen begriffen, wozu sie ja gesagt hatten und ihre Entscheidung daher bitter bereut.
KAO sieht auch die juengsten Zahlen einer Studie der BzgA, wonach 17 Prozent der Befragten einen Organspendeausweis besaessen, skeptisch. Auch wenn mehr Menschen einen Organspenderausweis haben - in dem uebrigens auch ein "Nein ich widerspreche einer Organentnahme" angekreuzt werden kann - bedeute dies noch lange nicht, dass mehr Menschen ihre Organe spenden, wie hier suggeriert werde. Denn tatsaechlich ging die Zahl der Organspenden im selben Jahr um neun Prozent zurueck. Der Hauptgrund fuer die geringe Spendebereitschaft, so die Erfahrungen der Vereinsmitarbeiter, sei das Gefuehl, in der Transplantationsmedizin gehe es nicht mit rechten Dingen zu. Dieses Gefuehl werde bestaetigt, wenn die Menschen sehen, dass im Organspendeausweis von Organentnahme "nach meinem Tod" die Rede ist, aber verschwiegen wird, dass die Organe bei lebendigem Leib entnommen werden, so KAO. Der Verein weist nachdruecklich darauf hin, dass insbesondere Informationen ueber den so genannten Hirntod sowie die transplantablen Organe und Gewebe fehlen.
Fakten zur Organentnahme
"Wer einen Organspendeausweis ausfuellt, sollte wissen: Patienten werden fuer tot erklaert und als Leiche definiert, wenn bei ihnen ein unumkehrbares Hirnversagen festgestellt wird. Sie sollen tot sein, obwohl sie weiterhin beatmet werden und ihr Herz schlaegt. Trotz eindeutiger Lebenszeichen wie Verdauung, Heilen von Wunden, Reflexe, Fieber und trotz der Moeglichkeit einer Schwangerschaft, Geburt und sogar Milchbildung wird der Totenschein ausgestellt. Juristischer Todeszeitpunkt ist das Ende der letzten Hirntodfeststellung, obwohl sich am Zustand des Patienten nichts geaendert hat. Die Organe werden bei noch schlagendem Herzen und fortgefuehrter Beatmung herausoperiert. Bei der Entnahmeoperation erhalten die Patienten vielfach muskelentspannende Medikamente. Zur Optimierung des operativen Eingriffs (Entnahme) empfiehlt die DSO die Gabe von Fentanyl, einem Schmerzmittel, das hundertmal staerker ist als ein Morphin", erlaeuterte KAO ausfuehrlich die Vorgaenge einer Organentnahme.
"Wenn jemand im vollen Wissen um die Problematik der sog. Organspende trotzdem zustimmt, hat er meine Achtung, denn er bringt ein Opfer. Was ich verabscheue, ist die Art, wie die meisten Angehoerigen in einer Extremsituation, in der sie eine Entscheidung fuer oder gegen eine Organentnahme treffen sollen, ueber den Tisch gezogen werden", sagte Gebhard Focke, Angehoeriger eines Organspenders und KAO-Vorstandsmitglied. Hintergrund der Kritik ist die Regelung der "erweiterten Zustimmungsloesung" in Deutschland. Das bedeutet, Eltern muessen stellvertretend fuer ihre minderjaehrigen Kinder entscheiden. Bei Volljaehrigen, die nicht schriftlich in eine Organentnahme eingewilligt haben, werden die Angehoerigen nach dem "mutmasslichen Willen des Verstorbenen" gefragt.
Umfassende Aufklaerung ueber Organspende statt einseitiger Werbung
Um den einseitigen Informationen der Organspendebefuerworter entgegenzutreten, betreibt die Initiative KAO eine eigene Webseite, mit der sie potentielle Spender ueber die andere Seite der Organspende informiert (siehe unten). Auch die InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland kritisierte die einseitigen Informationen der oeffentlichen Stellen und forderte umfassende Aufklaerung. Sie bietet daher unter http://www.organspende-aufklaerung.de/ ebenfalls ein eigenes Informationsportal zum Thema Organspende, Lebendspende, Transplantation und Hirntod, wo sich Interessierte auch einen Nicht-Organspenderausweis runterladen koennen.
Die "Informationsstelle Transplantation und Organspende" in Hamburg machte unterdessen darauf aufmerksam, dass der Zeitrahmen in der Organspende zeige, dass Angehoerigengespraeche unter einem enormen Zeitdruck erfolgen. "Sie werden nicht im Sinne der Organspender" oder der Angehoerigen sondern ausschliesslich im Hinblick auf potentielle Organempfaenger gefuehrt", erklaerte der Psychologe Roberto Rotondo, Betreiber der Informationsstelle, in einer Pressemitteilung vom 5. Juni. Er regte an, fuer Organspenden, bei denen Angehoerige entscheiden sollen, eine mehrtaegige Bedenkzeit einzuraeumen, aehnlich wie es juengst bei der Neuregelung zu Spaetabtreibungen im Mai beschlossen wurde. Denn die 2008 praktizierten schnellen Prozessablaeufe in der Transplantationsmedizin lassen vermuten, dass tragfaehige Entscheidungen von Angehoerigen von "potentiellen Organspendern", die unter Schock stehen, nicht moeglich sind, so Rotondo.
Weitere Informationen
Kritische Aufklaerung ueber Organtransplantation e.V. - KAO
http://www.initiative-kao.de
Infoportal der InteressenGemeinschaften Kritische Bioethik Deutschland zum Thema Organspende, Lebendspende, Transplantation, Hirntod. Dort gibt es auch einen Nicht-Organspenderausweis.
http://www.organspende-aufklaerung.de/
Informationsstelle Transplantation und Organspende von Roberto Rotondo, Psychologe und Krankenpfleger
http://www.transplantation-information.de/
Kampagnenseite der Deutschen Stiftung Organstransplantation
http://www.fuers-leben.de/
Quelle: Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V. Mitteilung vom
07.06.2009
Bremen / Muenchen / Hamburg (ALfA). Am 6. Juni fand der jaehrliche "Tag der Organspende" statt. An diesem Tag warben unter dem Motto "Ja zum Leben" zahlreichen Vereinen, Verbaenden und ministeriellen Stellen bundesweit mit Veranstaltungen und Informationsstaenden fuer eine Organspende. Bioethik-kritische Initiativen uebten dagegen scharfe Kritik an den ihrer Ansicht nach einseitigen Informationen pro Organspende und forderten umfassende Aufklaerung statt einseitiger Werbekampagnen. So forderte die Initiative Kritische Aufklaerung ueber Organtransplantation KAO e.V. aus Bremen in einer Pressemitteilung vom 5. Juni, das "Ja zum Leben" muesse auch fuer den sterbenden "Spender" gelten. Ihn bis zuletzt zu begleiten, sei ein Liebesdienst, der in der Werbung fuer Organspende nicht vorkomme und der durch Organtransplantation verhindert werde. Die Bundesregierung und die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) verlangten zum Tag der Organspende zwar mehr Aufklaerung, verstuenden darunter aber lediglich mehr Werbung. Offenbar herrsche immer noch die von Transplantationsmedizinern geaeusserte Angst vor: "Wenn wir die Gesellschaft aufklaeren, bekommen wir keine Organe mehr", so der Verein. KAO ist eine Initiative von Eltern, die ihre verunglueckten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergruende zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen. Erst nachdem ihre Kinder beerdigt waren, haben sie nach eigenen Aussagen begriffen, wozu sie ja gesagt hatten und ihre Entscheidung daher bitter bereut.
KAO sieht auch die juengsten Zahlen einer Studie der BzgA, wonach 17 Prozent der Befragten einen Organspendeausweis besaessen, skeptisch. Auch wenn mehr Menschen einen Organspenderausweis haben - in dem uebrigens auch ein "Nein ich widerspreche einer Organentnahme" angekreuzt werden kann - bedeute dies noch lange nicht, dass mehr Menschen ihre Organe spenden, wie hier suggeriert werde. Denn tatsaechlich ging die Zahl der Organspenden im selben Jahr um neun Prozent zurueck. Der Hauptgrund fuer die geringe Spendebereitschaft, so die Erfahrungen der Vereinsmitarbeiter, sei das Gefuehl, in der Transplantationsmedizin gehe es nicht mit rechten Dingen zu. Dieses Gefuehl werde bestaetigt, wenn die Menschen sehen, dass im Organspendeausweis von Organentnahme "nach meinem Tod" die Rede ist, aber verschwiegen wird, dass die Organe bei lebendigem Leib entnommen werden, so KAO. Der Verein weist nachdruecklich darauf hin, dass insbesondere Informationen ueber den so genannten Hirntod sowie die transplantablen Organe und Gewebe fehlen.
Fakten zur Organentnahme
"Wer einen Organspendeausweis ausfuellt, sollte wissen: Patienten werden fuer tot erklaert und als Leiche definiert, wenn bei ihnen ein unumkehrbares Hirnversagen festgestellt wird. Sie sollen tot sein, obwohl sie weiterhin beatmet werden und ihr Herz schlaegt. Trotz eindeutiger Lebenszeichen wie Verdauung, Heilen von Wunden, Reflexe, Fieber und trotz der Moeglichkeit einer Schwangerschaft, Geburt und sogar Milchbildung wird der Totenschein ausgestellt. Juristischer Todeszeitpunkt ist das Ende der letzten Hirntodfeststellung, obwohl sich am Zustand des Patienten nichts geaendert hat. Die Organe werden bei noch schlagendem Herzen und fortgefuehrter Beatmung herausoperiert. Bei der Entnahmeoperation erhalten die Patienten vielfach muskelentspannende Medikamente. Zur Optimierung des operativen Eingriffs (Entnahme) empfiehlt die DSO die Gabe von Fentanyl, einem Schmerzmittel, das hundertmal staerker ist als ein Morphin", erlaeuterte KAO ausfuehrlich die Vorgaenge einer Organentnahme.
"Wenn jemand im vollen Wissen um die Problematik der sog. Organspende trotzdem zustimmt, hat er meine Achtung, denn er bringt ein Opfer. Was ich verabscheue, ist die Art, wie die meisten Angehoerigen in einer Extremsituation, in der sie eine Entscheidung fuer oder gegen eine Organentnahme treffen sollen, ueber den Tisch gezogen werden", sagte Gebhard Focke, Angehoeriger eines Organspenders und KAO-Vorstandsmitglied. Hintergrund der Kritik ist die Regelung der "erweiterten Zustimmungsloesung" in Deutschland. Das bedeutet, Eltern muessen stellvertretend fuer ihre minderjaehrigen Kinder entscheiden. Bei Volljaehrigen, die nicht schriftlich in eine Organentnahme eingewilligt haben, werden die Angehoerigen nach dem "mutmasslichen Willen des Verstorbenen" gefragt.
Umfassende Aufklaerung ueber Organspende statt einseitiger Werbung
Um den einseitigen Informationen der Organspendebefuerworter entgegenzutreten, betreibt die Initiative KAO eine eigene Webseite, mit der sie potentielle Spender ueber die andere Seite der Organspende informiert (siehe unten). Auch die InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland kritisierte die einseitigen Informationen der oeffentlichen Stellen und forderte umfassende Aufklaerung. Sie bietet daher unter http://www.organspende-aufklaerung.de/ ebenfalls ein eigenes Informationsportal zum Thema Organspende, Lebendspende, Transplantation und Hirntod, wo sich Interessierte auch einen Nicht-Organspenderausweis runterladen koennen.
Die "Informationsstelle Transplantation und Organspende" in Hamburg machte unterdessen darauf aufmerksam, dass der Zeitrahmen in der Organspende zeige, dass Angehoerigengespraeche unter einem enormen Zeitdruck erfolgen. "Sie werden nicht im Sinne der Organspender" oder der Angehoerigen sondern ausschliesslich im Hinblick auf potentielle Organempfaenger gefuehrt", erklaerte der Psychologe Roberto Rotondo, Betreiber der Informationsstelle, in einer Pressemitteilung vom 5. Juni. Er regte an, fuer Organspenden, bei denen Angehoerige entscheiden sollen, eine mehrtaegige Bedenkzeit einzuraeumen, aehnlich wie es juengst bei der Neuregelung zu Spaetabtreibungen im Mai beschlossen wurde. Denn die 2008 praktizierten schnellen Prozessablaeufe in der Transplantationsmedizin lassen vermuten, dass tragfaehige Entscheidungen von Angehoerigen von "potentiellen Organspendern", die unter Schock stehen, nicht moeglich sind, so Rotondo.
Weitere Informationen
Kritische Aufklaerung ueber Organtransplantation e.V. - KAO
http://www.initiative-kao.de
Infoportal der InteressenGemeinschaften Kritische Bioethik Deutschland zum Thema Organspende, Lebendspende, Transplantation, Hirntod. Dort gibt es auch einen Nicht-Organspenderausweis.
http://www.organspende-aufklaerung.de/
Informationsstelle Transplantation und Organspende von Roberto Rotondo, Psychologe und Krankenpfleger
http://www.transplantation-information.de/
Kampagnenseite der Deutschen Stiftung Organstransplantation
http://www.fuers-leben.de/
Quelle: Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V. Mitteilung vom
07.06.2009
Experten kritisieren Organspende-Praxis
Experten kritisieren Organspende-Praxis
Hamburg (dpa) - Angesichts der geringen Zahl von Organspendern in Deutschland fordern Experten Änderungen in der Transplantations- Politik. Zum «Tag der Organspende» plädierte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, am Samstag in der «Bild»-Zeitung dafür, den persönlichen Organspendeausweis durch ein zentrales Melderegister zu ersetzen. «So können wir deutlich mehr Menschen motivieren, ihre Bereitschaft zur Organspende zu dokumentieren», sagte Baum.
Prof. Hermann Reichenspurner, der Sprecher der Deutschen Herz- und Lungentransplantationszentren vermutet, dass der Aufwand für eine Organentnahme vielen Kliniken zu groß sei. «Hunderte Menschen, die jetzt mangels eines Spenderorgans sterben müssen, könnten noch leben, wenn alle deutschen Krankenhäuser ihrer Pflicht nachkämen und jeden potenziellen Organspender melden würden», sagte Reichenspurner, der das Herzzentrum im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf leitet, dem «Hamburger Abendblatt».
Nach Schätzungen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) meldet nur die Hälfte der etwa 1400 deutschen Krankenhäuser mit Intensivstation potenzielle Spender.
Eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat ergeben, dass ein Drittel der Deutschen zwar grundsätzlich mit einer Organentnahme nach ihrem Tod einverstanden sei - nur 17 Prozent besitzen jedoch einen entsprechenden Ausweis.
Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann machte sich am Samstag erneut für Organspenden stark. Dem Radiosender MDR Info sagte sie: «Für mich ist eine Organspende ein Akt der Nächstenliebe.» Nach Ansicht von Käßmann entscheiden sich Menschen vor allem dann dafür, Organspender zu werden, wenn sie sich damit beschäftigen, wie viele Patienten beispielsweise auf eine Nierentransplantation warten.
Quelle: Pressemitteilung vom 6.6.2009
GKV-Spitzenverband Bund
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=757
Hamburg (dpa) - Angesichts der geringen Zahl von Organspendern in Deutschland fordern Experten Änderungen in der Transplantations- Politik. Zum «Tag der Organspende» plädierte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, am Samstag in der «Bild»-Zeitung dafür, den persönlichen Organspendeausweis durch ein zentrales Melderegister zu ersetzen. «So können wir deutlich mehr Menschen motivieren, ihre Bereitschaft zur Organspende zu dokumentieren», sagte Baum.
Prof. Hermann Reichenspurner, der Sprecher der Deutschen Herz- und Lungentransplantationszentren vermutet, dass der Aufwand für eine Organentnahme vielen Kliniken zu groß sei. «Hunderte Menschen, die jetzt mangels eines Spenderorgans sterben müssen, könnten noch leben, wenn alle deutschen Krankenhäuser ihrer Pflicht nachkämen und jeden potenziellen Organspender melden würden», sagte Reichenspurner, der das Herzzentrum im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf leitet, dem «Hamburger Abendblatt».
Nach Schätzungen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) meldet nur die Hälfte der etwa 1400 deutschen Krankenhäuser mit Intensivstation potenzielle Spender.
Eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat ergeben, dass ein Drittel der Deutschen zwar grundsätzlich mit einer Organentnahme nach ihrem Tod einverstanden sei - nur 17 Prozent besitzen jedoch einen entsprechenden Ausweis.
Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann machte sich am Samstag erneut für Organspenden stark. Dem Radiosender MDR Info sagte sie: «Für mich ist eine Organspende ein Akt der Nächstenliebe.» Nach Ansicht von Käßmann entscheiden sich Menschen vor allem dann dafür, Organspender zu werden, wenn sie sich damit beschäftigen, wie viele Patienten beispielsweise auf eine Nierentransplantation warten.
Quelle: Pressemitteilung vom 6.6.2009
GKV-Spitzenverband Bund
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=757
CSU für Widerspruchslösung bei Organspende
CSU für Widerspruchslösung bei Organspende
München – Anlässlich des Tags der Organspende erneuert die CSU ihre Forderung nach einer Reform der jetzigen gesetzlichen Regelungen. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt mahnte die Einführung einer sogenannten Widerspruchslösung in Deutschland an. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... spende.htm
München – Anlässlich des Tags der Organspende erneuert die CSU ihre Forderung nach einer Reform der jetzigen gesetzlichen Regelungen. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt mahnte die Einführung einer sogenannten Widerspruchslösung in Deutschland an. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... spende.htm
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Organe: Verzicht mit Folgen - TV-Tipp
Montag, 15. Juni 2009, 21.00 - 21.45 Uhr, WDR, Markt
Dienstag, 16. Juni 2009, 12.00 - 12.45 Uhr (Wdh.).
Thema u.a.:
Organe: Verzicht mit Folgen
Es liegt nicht nur an der geringen Zahl der Spender, dass Tausende Patienten auf ein rettendes Organ warten müssen: Viele Kliniken verzichten auf die Organentnahme, weil sie zu wenig Geld bringt.
... Weitere Informationen unter
http://www.wdr.de/tv/markt/
http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeit ... rsicht.jsp
Dienstag, 16. Juni 2009, 12.00 - 12.45 Uhr (Wdh.).
Thema u.a.:
Organe: Verzicht mit Folgen
Es liegt nicht nur an der geringen Zahl der Spender, dass Tausende Patienten auf ein rettendes Organ warten müssen: Viele Kliniken verzichten auf die Organentnahme, weil sie zu wenig Geld bringt.
... Weitere Informationen unter
http://www.wdr.de/tv/markt/
http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeit ... rsicht.jsp
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- Registriert: 15.06.2009, 09:38
Lebendspende von Organen erleichtern
KAUCH:
Lebendspende von Organen erleichtern
BERLIN. Zur morgigen Beratung des FDP-Antrages zur Reform des Transplantationsgesetzes im Gesundheitsausschuss des Bundestages erklärt der zuständige Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Michael KAUCH:
Die FDP-Bundestagsfraktion will mehr Lebendspenden von Organen zulassen. Wir wollen mehr Freiheit zum Helfen. Nächstenliebe darf nicht weiter unter Strafe stehen.
Wir Liberale wollen den Kreis der zulässigen Spender erweitern. So sollen z.B. bei Blutgruppenunverträglichkeit Ehepaare über Kreuz einem anderen Paar spenden dürfen – und zwar ohne die heutigen Einschränkungen. Außerdem will die FDP die Nachrangigkeit der Lebendspende gegenüber der postmortalen Spende aufheben. Sollte für einen Empfänger ein postmortal gespendetes Organ zur Verfügung stehen, muss nach heutiger Rechtslage dieses transplantiert werden, selbst wenn zeitgleich das Angebot einer Lebendspende besteht. Und das obwohl bei Lebendspenden die Überlebensraten für den Empfänger zum Beispiel einer Niere deutlich besser sind. Wir Liberale halten die Menschen für mündig, auch in ihren höchst persönlichen Angelegenheiten wie der Organ-Lebendspende selbst zu entscheiden.
Noch immer herrscht in Deutschland ein Mangel an Spenderorganen. 2008 ging die Zahl der Spender sogar um 9 Prozent zurück. 12.000 Menschen stehen auf den Wartelisten, davon 8.000 für eine Niere. Viele versterben in dieser Zeit oder leiden über Jahre unter den Einschränkungen der Dialyse. Während die meisten Organe nur nach dem Tod gespendet werden können, ist das bei Leber und Niere auch unter Lebenden möglich. Doch das Transplantationsgesetz setzt dem Helfen enge Grenzen. So dürfen nur Verwandte und enge Freunde einem Todkranken ein Organ spenden.
Quelle; Mitteilung vom 16.6.2009
Dr. Christoph Steegmans
Pressesprecher und
Leiter der Fraktions-Pressestelle
Tel. 030/227 52388
Fax. 030/227 56778
Steegmans@fdp-bundestag.de
Lebendspende von Organen erleichtern
BERLIN. Zur morgigen Beratung des FDP-Antrages zur Reform des Transplantationsgesetzes im Gesundheitsausschuss des Bundestages erklärt der zuständige Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Michael KAUCH:
Die FDP-Bundestagsfraktion will mehr Lebendspenden von Organen zulassen. Wir wollen mehr Freiheit zum Helfen. Nächstenliebe darf nicht weiter unter Strafe stehen.
Wir Liberale wollen den Kreis der zulässigen Spender erweitern. So sollen z.B. bei Blutgruppenunverträglichkeit Ehepaare über Kreuz einem anderen Paar spenden dürfen – und zwar ohne die heutigen Einschränkungen. Außerdem will die FDP die Nachrangigkeit der Lebendspende gegenüber der postmortalen Spende aufheben. Sollte für einen Empfänger ein postmortal gespendetes Organ zur Verfügung stehen, muss nach heutiger Rechtslage dieses transplantiert werden, selbst wenn zeitgleich das Angebot einer Lebendspende besteht. Und das obwohl bei Lebendspenden die Überlebensraten für den Empfänger zum Beispiel einer Niere deutlich besser sind. Wir Liberale halten die Menschen für mündig, auch in ihren höchst persönlichen Angelegenheiten wie der Organ-Lebendspende selbst zu entscheiden.
Noch immer herrscht in Deutschland ein Mangel an Spenderorganen. 2008 ging die Zahl der Spender sogar um 9 Prozent zurück. 12.000 Menschen stehen auf den Wartelisten, davon 8.000 für eine Niere. Viele versterben in dieser Zeit oder leiden über Jahre unter den Einschränkungen der Dialyse. Während die meisten Organe nur nach dem Tod gespendet werden können, ist das bei Leber und Niere auch unter Lebenden möglich. Doch das Transplantationsgesetz setzt dem Helfen enge Grenzen. So dürfen nur Verwandte und enge Freunde einem Todkranken ein Organ spenden.
Quelle; Mitteilung vom 16.6.2009
Dr. Christoph Steegmans
Pressesprecher und
Leiter der Fraktions-Pressestelle
Tel. 030/227 52388
Fax. 030/227 56778
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Zahl der Organspender geht deutlich zurück
Zahl der Organspender geht deutlich zurück
Gesundheit/Unterrichtung
Berlin: (hib/HLE/BOB) Die Zahl der Organspender in Deutschland ist im vergangenen Jahr nach jahrelanger Zunahme erstmals wieder gesunken. Dies geht aus dem von der Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegten Bericht zur Situation der Transplantationsmedizin in Deutschland zehn Jahre nach Inkrafttreten des Transplantationsgesetzes (16/13740 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/137/1613740.pdf ) hervor. Danach sei die Zahl der Organspender nach ihrem Tod seit 1998 von 1.111 auf 1.313 im Jahr 2007 gestiegen. Im letzten Jahr sei sie auf 1.198 zurückgegangen. Insgesamt sei seit Verabschiedung des Transplantationsgesetzes nur bei älteren Organspendern ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen gewesen. So habe sich die Zahl der über 64 Jahre alten Organspender von 135 im Jahr 1998 auf 352 im Jahr 2007 erhöht. "Das erhöhte Spenderalter führt unter anderem dazu, dass die Qualität der Spenderorgane abnimmt, was sich in aufwändigeren Verfahren zur Prüfung der Organqualität und in einem verkürzten Transplantatüberleben niederschlagen kann", heißt es in der Unterrichtung. Der Grund für das steigende Alter der Organspender liege nicht nur im demographischen Wandel begründet, sondern auch im medizinischen Fortschritt, der die Nutzung von Organen älterer Spender erst möglich mache.
Die Zahl der gespendeten Organe sei zwischen 1998 und 2007 von 3.331 auf 4.140 gestiegen, was einem Zuwachs von 24 Prozent entspreche. 84 Prozent aller Spender seien mehrere Organe entnommen worden. Am häufigsten wurden 2007 mit 2.320 Fällen Nieren und mit 1.042 Fällen Lebern gespendet. Es folgen Herzen (377) und Lungen (264). Selten gab es Spenden von Bauchspeicheldrüsen (131 Fälle) und Dünndarm (6 Fälle). Ende Dezember hätten in Deutschland 11.827 Menschen auf den Wartelisten für eine Organtransplantation gestanden, davon mit 8.207 die meisten für Nierentransplantationen. Es folgten Lebertransplantationen (1.940), Herz (839) und Lunge (594). Die Wartelisten seien aber nur ein grober Indikator für den tatsächlichen Organbedarf, heißt es einschränkend.
In der Bevölkerung seien Ängste im Hinblick auf die Organspende weit verbreitet, heißt es in dem Bericht weiter. Es würden auch Akzeptanzprobleme im Hinblick auf das Hirntodkonzept bestehen, heißt es in dem Bericht. Nach dem Transplantationsgesetz ist die Entnahme von Organen unzulässig, "wenn nicht vor der Entnahme bei der Organspenderin oder dem Organspender der endgültige, nicht behebbare Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms (kurz: Hirntod) nach Verfahrensregeln, die dem Stand der Wissenschaft entsprechen, festgestellt ist. Der Hirntod ist somit eine notwendige Bedingung für die Organentnahme", heißt es in der Unterrichtung.
Wie dem Bericht weiter zu entnehmen ist, werden Organspender nur von einem Teil der bundesweit 1.336 Krankenhäuser mit Intensivstationen gemeldet, obwohl eine gesetzliche Verpflichtung zur Meldung hirntoter Patienten, die als Spender in Betracht kommen, besteht. Nur 612 Krankenhäuser (46 Prozent) hätten mindestens einen Patienten zur Organspende gemeldet. Krankenhäuser könnten sich der Meldepflicht dadurch entziehen, indem sie keine Hirntoddiagnostik durchführen. Daher schlage die deutsche Stiftung Organtransplantation vor, die Krankenhäuser zu verpflichten, bei einem entsprechenden Krankheitsverlauf (Ausfall Großhirn, Kleinhirn, Hirnstamm) eine Hirntoddiagnostik vorzunehmen.
Quelle: Mitteilung vom 6.8.2009
Deutscher Bundestag
Parlamentskorrespondenz, PuK 2
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36191
http://www.bundestag.de e-mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de
Gesundheit/Unterrichtung
Berlin: (hib/HLE/BOB) Die Zahl der Organspender in Deutschland ist im vergangenen Jahr nach jahrelanger Zunahme erstmals wieder gesunken. Dies geht aus dem von der Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegten Bericht zur Situation der Transplantationsmedizin in Deutschland zehn Jahre nach Inkrafttreten des Transplantationsgesetzes (16/13740 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/137/1613740.pdf ) hervor. Danach sei die Zahl der Organspender nach ihrem Tod seit 1998 von 1.111 auf 1.313 im Jahr 2007 gestiegen. Im letzten Jahr sei sie auf 1.198 zurückgegangen. Insgesamt sei seit Verabschiedung des Transplantationsgesetzes nur bei älteren Organspendern ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen gewesen. So habe sich die Zahl der über 64 Jahre alten Organspender von 135 im Jahr 1998 auf 352 im Jahr 2007 erhöht. "Das erhöhte Spenderalter führt unter anderem dazu, dass die Qualität der Spenderorgane abnimmt, was sich in aufwändigeren Verfahren zur Prüfung der Organqualität und in einem verkürzten Transplantatüberleben niederschlagen kann", heißt es in der Unterrichtung. Der Grund für das steigende Alter der Organspender liege nicht nur im demographischen Wandel begründet, sondern auch im medizinischen Fortschritt, der die Nutzung von Organen älterer Spender erst möglich mache.
Die Zahl der gespendeten Organe sei zwischen 1998 und 2007 von 3.331 auf 4.140 gestiegen, was einem Zuwachs von 24 Prozent entspreche. 84 Prozent aller Spender seien mehrere Organe entnommen worden. Am häufigsten wurden 2007 mit 2.320 Fällen Nieren und mit 1.042 Fällen Lebern gespendet. Es folgen Herzen (377) und Lungen (264). Selten gab es Spenden von Bauchspeicheldrüsen (131 Fälle) und Dünndarm (6 Fälle). Ende Dezember hätten in Deutschland 11.827 Menschen auf den Wartelisten für eine Organtransplantation gestanden, davon mit 8.207 die meisten für Nierentransplantationen. Es folgten Lebertransplantationen (1.940), Herz (839) und Lunge (594). Die Wartelisten seien aber nur ein grober Indikator für den tatsächlichen Organbedarf, heißt es einschränkend.
In der Bevölkerung seien Ängste im Hinblick auf die Organspende weit verbreitet, heißt es in dem Bericht weiter. Es würden auch Akzeptanzprobleme im Hinblick auf das Hirntodkonzept bestehen, heißt es in dem Bericht. Nach dem Transplantationsgesetz ist die Entnahme von Organen unzulässig, "wenn nicht vor der Entnahme bei der Organspenderin oder dem Organspender der endgültige, nicht behebbare Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms (kurz: Hirntod) nach Verfahrensregeln, die dem Stand der Wissenschaft entsprechen, festgestellt ist. Der Hirntod ist somit eine notwendige Bedingung für die Organentnahme", heißt es in der Unterrichtung.
Wie dem Bericht weiter zu entnehmen ist, werden Organspender nur von einem Teil der bundesweit 1.336 Krankenhäuser mit Intensivstationen gemeldet, obwohl eine gesetzliche Verpflichtung zur Meldung hirntoter Patienten, die als Spender in Betracht kommen, besteht. Nur 612 Krankenhäuser (46 Prozent) hätten mindestens einen Patienten zur Organspende gemeldet. Krankenhäuser könnten sich der Meldepflicht dadurch entziehen, indem sie keine Hirntoddiagnostik durchführen. Daher schlage die deutsche Stiftung Organtransplantation vor, die Krankenhäuser zu verpflichten, bei einem entsprechenden Krankheitsverlauf (Ausfall Großhirn, Kleinhirn, Hirnstamm) eine Hirntoddiagnostik vorzunehmen.
Quelle: Mitteilung vom 6.8.2009
Deutscher Bundestag
Parlamentskorrespondenz, PuK 2
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36191
http://www.bundestag.de e-mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de
Zahl der Organspenden stagniert
Zahl der Organspenden stagniert
Frankfurt/Düsseldorf – Die Zahl der Organspenden in Deutschland stagnierte 2009 auf dem Ergebnis des Vorjahres und damit auf einem langjährigen Tiefpunkt. Das teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Dienstag in Frankfurt mit. Insgesamt haben 2009 bundesweit 1.217 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet. Das sind 19 Spender mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Organspender pro eine Million Einwohner hat sich mit 14,9 gegenüber dem Vorjahr (14,6) kaum bewegt. .... [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=34102
Frankfurt/Düsseldorf – Die Zahl der Organspenden in Deutschland stagnierte 2009 auf dem Ergebnis des Vorjahres und damit auf einem langjährigen Tiefpunkt. Das teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Dienstag in Frankfurt mit. Insgesamt haben 2009 bundesweit 1.217 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet. Das sind 19 Spender mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Organspender pro eine Million Einwohner hat sich mit 14,9 gegenüber dem Vorjahr (14,6) kaum bewegt. .... [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=34102