Kritik am Schulnotensystem reißt nicht ab / Peter: "Gute Lobbyarbeit der Träger"
München. Die Kritik am neuen Schulnotensystem reißt nicht ab – im Gegenteil: Gerd Peter, Geschäftsführer des städtischen Heimträgers Münchenstift, hat Berichten der Süddeutschen Zeitung zufolge seine Kritik an dem Bewertungssystem noch verschärft. Bei einem Expertentag des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung in Bayern (MDK) sagte Peter, "es mag sein, dass der Gesetzgeber es gut gemeint hat, aber gut gemeint ist nicht immer gelungen". Gute Lobbyarbeit der Träger habe stattdessen dafür gesorgt, "dass sich nichts ändert, ja sogar erreicht, dass die Geprüften über Prüfverfahren und Prüfkriterien mit abstimmen konnten".
Der Prüfkatalog sei so gestaltet, dass sich die schlechten Einrichtungen "künftig ihre Note schon hinbiegen können", so Peter weiter. Offenbar bestehe gar kein Interesse daran, Heimen, die ihr Geschäft auf Kosten der alten Menschen betreiben, das Handwerk zu legen, sagte Peter. Stattdessen fühle sich die Szene wohl, "wenn alles schön unter der Decke bleibt". Mit dem nun bundesweit eingeführten Benotungssystem werde der MDK gezwungen, "sich mit in dieses Bett zu legen".
Dabei habe der MDK Bayern einen aussagekräftigen Pflegequalitätstest entwickelt, der gut und übersichtlich sei. "Aber weil ihn außer ein paar versprengte Einrichtungen und der Münchenstift GmbH keiner will, kommt, wie so oft im Leben, das Beste nicht zum Zug", bedauert Peter.
Tipp: Ein ausführlicher Bericht über die Kritik am Bewertungssystem und mögliche Änderungen an der Form der Darstellung ist am vergangenen Freitag in der CAREkonkret erschienen.
Quelle: Mitteilung vom 30.3.2009
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