Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann:
Alte Menschen vor gefährlichen Stürzen bewahren
Gütesiegel für Sturzprävention in Senioreneinrichtungen
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat heute ein bundesweit einmaliges Projekt gestartet, das ältere Menschen vor gefährlichen Stürzen bewahren soll. „Während Kinder meist sofort wieder aufstehen, bedeutet jeder Sturz für alte und kranke Menschen ein großes Risiko – von Wunden und Brüchen bis hin zur dauerhaften Pflegebedürftigkeit.“ Das sagte Minister Laumann heute ( 29. Dezember 2008 ) in Düsseldorf zum Auftakt der Aktion „Sturzprävention bei Seniorinnen und Senioren“.
Heime und Pflegeeinrichtungen, die mit wirksamen Konzepten gefährliche Stürze vermeiden helfen, werden dafür mit dem so genannten Landesbutton „Sturzpräventive Einrichtung“ ausgezeichnet. Mit diesem Gütesiegel können sie für ihre qualitätsgesicherten Aktivitäten zur Sturzvorbeugung werben.
Wirkungsvolle Prävention kann beispielsweise durch regelmäßiges Kraft- und Balancetraining mit den älteren Menschen erreicht werden. Auch sollte regelmäßig überprüft werden, ob Medikamentengabe und Sehhilfen richtig eingestellt sind, da hier Ursachen für Schwindelgefühle, Bewegungsunsicherheiten und Stürze liegen können. Die Beseitigung von Stolperfallen wie Teppichkanten und Bodenunebenheiten kann ebenfalls schon helfen.
Den Button erhalten Einrichtungen, die nach dem allgemein anerkannten Nationalen Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“ arbeiten und sich dies von unabhängigen Experten haben bestätigen lassen.
Das Projekt wird vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium und den Kranken- und Pflegekassen in Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert und von der Landesinitiative Sturzprävention getragen. Mit der Durchführung wurde der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe beauftragt. Fachliche Unterstützung leisten insbesondere das Kuratorium Deutsche Altershilfe und die Ärztekammer Nordrhein.
Die Landesinitiative “Sturzprävention bei Seniorinnen und Senioren“ ist eine Initiative des Landespräventionskonzepts Nordrhein-Westfalen. Dieses wird von der Landesgesundheitskonferenz getragen, der alle maßgeblichen Akteure des nordrhein-westfälischen Gesundheitswesens angehören. Die Initiative soll dazu beitragen, die Zahl der Hüftfrakturen im Alter zu verringern. Die Landesinitiative strebt an, dass innerhalb der nächsten drei Jahre mindestens ein Fünftel der Altenpflegeeinrichtungen des Landes mit dem Landesbutton zeigt, dass sie Sturzprävention vorbildlich umsetzen.
Etwa ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt mindestens einmal im Jahr. In Altenheimen stürzt etwa jeder zweite Bewohner mindestens einmal im Jahr. Jeder 25. Bewohner eines Pflegeheims erleidet einmal im Jahr eine Hüftfraktur. Die Operations- und Rehabilitationskosten bei einer Hüftfraktur betragen pro Person weit über 10.000 Euro; bundesweit entstehen dadurch jährliche Behandlungskosten von fast drei Milliarden Euro.
Weitere Informationen zum Landesbutton beim Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe, Tel. 0201 / 36557-0, E-Mail: essen@dbfk.de
Quelle: Pressemitteilung vom 29.12.2008
http://www.mags.nrw.de/06_Service/001_P ... index.html
Gütesiegel für Sturzprävention in Senioreneinrichtungen
Moderator: WernerSchell