Eine zweite Chance für Jugendliche mit Behinderungen

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Eine zweite Chance für Jugendliche mit Behinderungen

Beitrag von Service » 06.12.2008, 13:22

Minister Karl-Josef Laumann:
Eine zweite Chance für Jugendliche mit Behinderungen
1,7 Mio. Euro für Aktion "100 zusätzliche Ausbildungsplätze für behinderte Jugendliche"


Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

„Junge Menschen mit Behinderungen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, bekommen auch in diesem Jahr eine zweite Chance.“ Das sagte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann heute (5. Dezember 2008) in Düsseldorf.

Das nordrhein-westfälische Arbeitsministerium fördert gemeinsam mit der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit in diesem Ausbildungsjahr wieder die Aktion „100 zusätzliche Ausbildungsplätze für behinderte Jugendliche und junge Erwachsene in Nordrhein-Westfalen“.

Minister Laumann: „Trotz der allgemeinen Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt fällt jungen Menschen mit Behinderungen der Einstieg in Ausbildung und Beschäftigung oft besonders schwer. Deshalb wollen wir sie auf ihrem Weg in die Arbeitswelt so gut wie möglich unterstützen. Der bisherige Erfolg unserer Aktion ermutigt uns weiterzumachen.“

Gefördert werden Ausbildungen, die von einem beruflichen Bildungsträger durchgeführt werden und einen hohen Anteil an betrieblicher Praxis bieten. Die Ausbildung wird durch sozialpädagogische Begleitung, Stützunterricht und Coaching flankiert und kann bei Bedarf auch nach behindertenspezifischen Ausbildungsregelungen absolviert werden.

Betriebe stellen neben Bildungsträger und Berufskolleg den dritten Lernort dar. „Die praktische Ausbildung erfolgt überwiegend in Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes. Damit wird nicht nur die Praxisnähe der Ausbildungen gewährleistet. Die Jugendlichen bekommen so auch intensiven Kontakt zu möglichen Arbeitgebern und können sich in der wirklichen Arbeitswelt beweisen“, betonte Minister Laumann.

Die Bildungsträger bereiten die Jugendlichen schon während der Ausbildung auf den Übergang in Beschäftigung vor. Dazu gehören auch Hilfen bei der Bewerbung und Kontaktsuche zu potentiellen Arbeitgebern. Am Ende der Ausbildung steht ein vollwertiger Abschluss in einem regulären Ausbildungsberuf beziehungsweise einer so genannten Werker- oder Helferausbildung.

Die Aktion wird in diesem Ausbildungsjahr zum dritten Mal aufgelegt. Inzwischen haben die ersten Auszubildenden bereits erfolgreich ihre Zwischenprüfungen bestanden und bereiten sich auf die Abschlussprüfungen in verschiedensten Berufen vor. Dabei handelt es sich überwiegend um Verkaufs- und Büroberufe, sowie um Berufe des Metallbereichs und des Gastgewerbes (Einige Praxisbeispiele im Anhang).

Die Landesregierung fördert die Aktion mit rund 1,7 Millionen Euro aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds. Die Ausbildungen beginnen ab dem 2. Januar 2009.

Mehr Informationen unter http://www.arbeitsmarkt.nrw.de/ausbildungsplaetze.pdf

Praxisbeispiele aus der Aktion „100 zusätzliche Ausbildungsplätze …“

Zisa G. wurde im Kosovo geboren und hatte mit ihrem Abschlusszeugnis von der Förderschule zunächst keinen Ausbildungsplatz gefunden. Nach verschiedenen Praktika und berufsvorbereitenden Maßnahmen hat sie im Jahr 2007 den Einstieg in eine Berufsausbildung als Verkaufskraft beim Berufsförderungswerk Düren geschafft. Den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolviert sie bei der Dürener Galerie Kaufhof, wo sie sich problemlos in das Team eingefügt hat und sehr gut und selbstständig mitarbeitet. Nach erfolgreich absolvierter Zwischenprüfung wurde ihr jetzt angeboten, eine betriebliche Ausbildung als Verkäuferin bei der Galerie Kaufhof anzuschließen.

Patrick H. hat eine Hörbehinderung. Seit Anfang 2007 macht er eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer beim Berufsförderungswerk (BFW) Dortmund. Seine praktische Ausbildung absolviert er bei der WILO AG, einem führenden Hersteller für Pumpensysteme. Die Mitarbeiter des BFW haben Patrick H. während der gesamten Ausbildung begleitet und ständig Kontakt zur Berufsschule und dem Betrieb gehalten. Seine Noten waren gut bis sehr gut, die theoretische Prüfung hat er bereits absolviert und auch die praktische wird er voraussichtlich erfolgreich abschließen. Die Firma WILO wird ihn gerne übernehmen, wenn die wirtschaftliche Lage es zulässt.

Dennis R. wartet seit Jahren auf eine Nierentransplantation. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen macht er eine zweijährige Ausbildung zum Verkäufer und besucht ein Berufskolleg in Oberhausen, wo er ausgesprochen gute Leistungen zeigt. Die praktische Ausbildung erfolgt bei zwei EDEKA-Märkten in Oberhausen und Bottrop, wo er als hilfsbereiter und freundlicher Mitarbeiter geschätzt wird. Nach einer sehr gut abgeschlossenen Zwischenprüfung möchte er die Ausbildung um ein Jahr verlängern und diese als Einzelhandels-Kaufmann abschließen. Auch diesen Teil der Ausbildung möchte der EDEKA-Markt in Bottrop gerne übernehmen.

Quelle: Pressemitteilung vom 5.12.2008
http://www.mags.nrw.de/06_Service/001_P ... index.html

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