Umfrage: Mehrheit für aktive Sterbehilfe
Moderator: WernerSchell
Umfrage: Mehrheit für aktive Sterbehilfe
Umfrage: Mehrheit für aktive Sterbehilfe
Dienstag, 5. August 2008
Allensbach – Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung befürwortet nach einer Meinungsumfrage aktive Sterbehilfe. 53 Prozent der rund 1.800 Befragten befürworten den Standpunkt, unheilbar schwerkranke Menschen auf deren Wunsch hin durch Eingreifen von außen zu töten, wie das Institut für Demoskopie am Montagabend in Allensbach mitteilte. Nur 19 Prozent seien dagegen, 23 Prozent konnten sich bei dieser Fragestellung nicht entscheiden.
... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=27298
Dienstag, 5. August 2008
Allensbach – Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung befürwortet nach einer Meinungsumfrage aktive Sterbehilfe. 53 Prozent der rund 1.800 Befragten befürworten den Standpunkt, unheilbar schwerkranke Menschen auf deren Wunsch hin durch Eingreifen von außen zu töten, wie das Institut für Demoskopie am Montagabend in Allensbach mitteilte. Nur 19 Prozent seien dagegen, 23 Prozent konnten sich bei dieser Fragestellung nicht entscheiden.
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das war vorauszusehen. Ich denke, der Anteil wird noch erheblich größer. Und wenn die jetzige Justizministerin abtritt, gehe ich davon aus, daß ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren aufgenommen wird.
Da die Entwicklung sehr schnell voranschreiten wird, gehe ich davon aus, daß auch der nächste Schritt nicht mehr lange auf sich warten läßt - Dritte entscheiden, welches Leben als lebenswert einzustufen ist oder noch als lebenswert gilt. Menschen wie Johannes Heesters gehören wahrscheinlich dazu, wobei Menschen mit schweren Erkrankungen oder extremer Pflegebedürftigkeit als lebensunwert betrachtet werden. Die Konsequenz wurde schon vor einigen Jahren in Frankreich in Worte gefaßt:
Euthanasie wird das Mittel der Zukunft sein, die sozialen Probleme in den Griff zu bekommen. Ich gehe davon aus, daß in den nächsten 20 Jahren wesentliche Schritte in diese Richtung unternommen werden. Wir gehen interessanten Zeiten entgegen ...
johannes
Da die Entwicklung sehr schnell voranschreiten wird, gehe ich davon aus, daß auch der nächste Schritt nicht mehr lange auf sich warten läßt - Dritte entscheiden, welches Leben als lebenswert einzustufen ist oder noch als lebenswert gilt. Menschen wie Johannes Heesters gehören wahrscheinlich dazu, wobei Menschen mit schweren Erkrankungen oder extremer Pflegebedürftigkeit als lebensunwert betrachtet werden. Die Konsequenz wurde schon vor einigen Jahren in Frankreich in Worte gefaßt:
Euthanasie wird das Mittel der Zukunft sein, die sozialen Probleme in den Griff zu bekommen. Ich gehe davon aus, daß in den nächsten 20 Jahren wesentliche Schritte in diese Richtung unternommen werden. Wir gehen interessanten Zeiten entgegen ...
johannes
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Keine Ängste schüren!
"Euthanasie wird das Mittel der Zukunft sein, die sozialen Probleme in den Griff zu bekommen", so die Vision von Johannes.
Dem wird mitnichten so sein, mal ganz abgesehen davon, dass durch eine solche "Botschaft" offensichtlich nicht der Kern des Selbstbestimmungsrechts erfasst wird. Es wird nicht der "Euthanasie" das Wort geredet, sondern hier plädiert die Mehrheit der Bevölkerung für die strikte Einhaltung u.a. eines fundamentalen Rechts eines Schwerkranken auf einen würdigen Tod. Dass unsere Gesellschaft - allen voran die Hobbyphilosophen - Probleme damit hat, ist zwar nachvollziehbar, aber letztlich unbeachtlich.
Die Frage, wieviel Leid ein Sterbenskranker zu tragen bereit ist, entscheidet weder die Gesellschaft noch der "Papst" in Rom, geschweige denn Ärztefunktionäre oder einige Neopaternalisten, zu denen nicht selten auch Berufspolitiker und so mancher Pflegerechtler zählen. Der Wille des Patienten ist maßgebende Richtschnur und wir alle sind nicht verpflichtet, irgendein "Erbe" anzutreten, zumal wir in dieser Frage keine "Erbschuld" tragen!
Lutz Barth
Dem wird mitnichten so sein, mal ganz abgesehen davon, dass durch eine solche "Botschaft" offensichtlich nicht der Kern des Selbstbestimmungsrechts erfasst wird. Es wird nicht der "Euthanasie" das Wort geredet, sondern hier plädiert die Mehrheit der Bevölkerung für die strikte Einhaltung u.a. eines fundamentalen Rechts eines Schwerkranken auf einen würdigen Tod. Dass unsere Gesellschaft - allen voran die Hobbyphilosophen - Probleme damit hat, ist zwar nachvollziehbar, aber letztlich unbeachtlich.
Die Frage, wieviel Leid ein Sterbenskranker zu tragen bereit ist, entscheidet weder die Gesellschaft noch der "Papst" in Rom, geschweige denn Ärztefunktionäre oder einige Neopaternalisten, zu denen nicht selten auch Berufspolitiker und so mancher Pflegerechtler zählen. Der Wille des Patienten ist maßgebende Richtschnur und wir alle sind nicht verpflichtet, irgendein "Erbe" anzutreten, zumal wir in dieser Frage keine "Erbschuld" tragen!
Lutz Barth
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!
Was heißt schon: Keine Ängste schüren!?
Lieber Herr Barth,
das ist nicht die Vision von Johannes, das ist die Vision von Politikern! Sicher, noch nicht in Deutschland, aber schon vor einigen Jahren in Frankreich. Man muß nur die Ausflüsse der Politiker beachten, vor allem dann, wenn es um elementare Bereiche des Lebens geht.
Wenn ein Mensch sich das Leben nimmt, hat wohl kaum jemand was dagegen. Anders sieht es aus, wenn ein anderer Mensch sich daran beteiligt. Gerade das macht die Schizophrenie des modernen Denkens aus.
Sie plädieren für einen "würdigen Tod". Was ist am Tod schon würdig? Ich kann daran nichts würdiges erkennen.
Und daß es jetzt bereits "unbeachtlich" sein soll, wenn vor dem Eingriff in das Leben durch Dritte gewarnt wird, wird deutlich, wieviel das Leben heute noch wert ist. Sie unterstreichen damit nur meine Aussage, daß die Entwicklung hin zum gewaltsamen Eingriff ins Leben unter dem Schutz des Gesetzes schneller voran schreitet, als viele erwarten - auch Sie.
Wir hatten bereits eine Zeit, in der die Kriterien für lebenswert und nicht lebenswert von Dritten festgelegt wurden. In ersten Ansätzen haben wir dies bereits wieder in den Niederlanden. Andere Nationen bereiten sich darauf vor. Mein Szenario ist also nicht so weit von bereits jetzt vorhandenen Realitäten. Wir werden sehen, wie die Entwicklung sich zeigt, wenn der Anteil der hochaltrigen und dadurch multimorbiden Bevölkerungsschicht real größer geworden ist.
Im "Zauberlehrling" findet sich die Zeile: "die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht mehr los ..."
Ich schüre gewiß keine Ängste, ich spreche nur die Realitäten an, die wir bereits haben und die sich weiter entwickeln werden. Ich bin mir selbstverständlich darüber im Klaren, daß diese Entwicklung nicht aufzuhalten ist! Heute macht man den Menschen noch Angst mit dem Pflegeheim, morgen werden viele davor keine Angst mehr haben.
In den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts haben viel Eltern gesagt: "Unsere Kinder sollen es einmal besser haben." "Wir wollen unseren Kindern nicht auf der Tasche liegen." Klingt es nicht wunderbar, wenn ein alter, kranker Mensch künftig sagt: "Ich will dem Lebensstandard der Jungen nicht im Wege stehen, bringt mich um, dann habt ihr Ruhe vor mir." Wird nicht bereits heute gesagt, daß die Alten Schmarotzer sind?
Um es noch einmal zu unterstreichen: Wenn Sie Ihrem Leben ein Ende setzen, ist das Ihre ganz persönliche Angelegenheit. Wenn ein Dritter daran beteiligt wird, ist es nicht mehr Ihre persönliche Angelegenheit, sondern die der Gesellschaft.
Johannes
das ist nicht die Vision von Johannes, das ist die Vision von Politikern! Sicher, noch nicht in Deutschland, aber schon vor einigen Jahren in Frankreich. Man muß nur die Ausflüsse der Politiker beachten, vor allem dann, wenn es um elementare Bereiche des Lebens geht.
Wenn ein Mensch sich das Leben nimmt, hat wohl kaum jemand was dagegen. Anders sieht es aus, wenn ein anderer Mensch sich daran beteiligt. Gerade das macht die Schizophrenie des modernen Denkens aus.
Sie plädieren für einen "würdigen Tod". Was ist am Tod schon würdig? Ich kann daran nichts würdiges erkennen.
Und daß es jetzt bereits "unbeachtlich" sein soll, wenn vor dem Eingriff in das Leben durch Dritte gewarnt wird, wird deutlich, wieviel das Leben heute noch wert ist. Sie unterstreichen damit nur meine Aussage, daß die Entwicklung hin zum gewaltsamen Eingriff ins Leben unter dem Schutz des Gesetzes schneller voran schreitet, als viele erwarten - auch Sie.
Wir hatten bereits eine Zeit, in der die Kriterien für lebenswert und nicht lebenswert von Dritten festgelegt wurden. In ersten Ansätzen haben wir dies bereits wieder in den Niederlanden. Andere Nationen bereiten sich darauf vor. Mein Szenario ist also nicht so weit von bereits jetzt vorhandenen Realitäten. Wir werden sehen, wie die Entwicklung sich zeigt, wenn der Anteil der hochaltrigen und dadurch multimorbiden Bevölkerungsschicht real größer geworden ist.
Im "Zauberlehrling" findet sich die Zeile: "die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht mehr los ..."
Ich schüre gewiß keine Ängste, ich spreche nur die Realitäten an, die wir bereits haben und die sich weiter entwickeln werden. Ich bin mir selbstverständlich darüber im Klaren, daß diese Entwicklung nicht aufzuhalten ist! Heute macht man den Menschen noch Angst mit dem Pflegeheim, morgen werden viele davor keine Angst mehr haben.
In den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts haben viel Eltern gesagt: "Unsere Kinder sollen es einmal besser haben." "Wir wollen unseren Kindern nicht auf der Tasche liegen." Klingt es nicht wunderbar, wenn ein alter, kranker Mensch künftig sagt: "Ich will dem Lebensstandard der Jungen nicht im Wege stehen, bringt mich um, dann habt ihr Ruhe vor mir." Wird nicht bereits heute gesagt, daß die Alten Schmarotzer sind?
Um es noch einmal zu unterstreichen: Wenn Sie Ihrem Leben ein Ende setzen, ist das Ihre ganz persönliche Angelegenheit. Wenn ein Dritter daran beteiligt wird, ist es nicht mehr Ihre persönliche Angelegenheit, sondern die der Gesellschaft.
Johannes
Ein Mensch funktioniert nicht - er lebt!
Umfrage zu aktiver Sterbehilfe zeichnet falsches Bild
Allensbach-Umfrage zu aktiver Sterbehilfe zeichnet falsches Bild
Gemeinsame Presseinformation der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP)
Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung (58 Prozent), so meldet das Allensbach-Institut für Demoskopie nach einer aktuellen Umfrage, befürworte die aktive Sterbehilfe. Dieses Befragungsergebnis basiert jedoch auf suggestiven Fragen und zeichnet deswegen ein verzerrtes Bild der Realität. Darauf weisen die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP) hin. Schmerztherapie und Palliativmedizin werden in den Fragen ausgeblendet.
Linderung ist möglich - das wurde ausgeblendet
"Zurzeit wird ja viel über aktive Sterbehilfe diskutiert. Das bedeutet, dass man das Leben schwerkranker Menschen, die keine Chance mehr zum Überleben haben und große Schmerzen erdulden müssen, auf deren eigenen Wunsch hin beendet. Sind Sie für oder gegen die aktive Sterbehilfe?", lautete die Kernfrage der Befragung. Diese Formulierung blende die Existenz von Schmerztherapie und Palliativmedizin komplett aus und schürt damit ungerechtfertigte Ängste, kritisieren die beiden wissenschaftlichen Gesellschaften. Tatsächlich gibt es Verfahren zur Linderung selbst schwerster Schmerzen. "Wir können in fast immer die Schmerzen und Symptome sterbender Patienten lindern und ihnen ein Lebensende in Würde ermöglichen", sagte Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede, Präsident der DGSS. Prof. Dr. Müller-Busch, Präsident der DGP, fügt hinzu: "Wir erfahren immer wieder, dass der Wunsch nach vorzeitiger Lebensbeendigung in dem Maße in den Hintergrund tritt, in dem es uns gelingt, durch eine gute palliativmedizinische Behandlung auch die letzte Lebenszeit erträglich zu gestalten."
Tötung auf Verlangen ist keine Alternative
Statt mit tendenziellen Fragestellungen die Ängste der Menschen vor Sterben und Tod zu instrumentalisieren, sollten die Möglichkeiten der Palliativmedizin und der Schmerztherapie noch mehr als bisher in der Behandlung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen zum Tragen kommen. Eine flächendeckende Versorgung mit Schmerztherapeuten und mit Palliativeinrichtungen zur Linderung schweren Leids würde den menschlichen Bedürfnissen in jedem Fall mehr entsprechen als fragwürdige Tötungsangebote. In den letzten Jahren konnten in der Schmerztherapie und der Palliativmedizin erhebliche Fortschritte gemacht werden. Es wurde sogar ein individueller Rechtsanspruch auf Palliativversorgung gesetzlich verankert. "Eine optimale Versorgung jedes schwerkranken Menschen ist unser Ziel, und wir sind auf einem guten Weg", unterstrich Prof. Treede. "Tötung auf Verlangen ist keine Alternative."
Kontakt
Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V., Lehrstuhl für Neurophysiologie, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Ludolf-Krehl-Str.13-17, 68167 Mannheim, Tel.: 0621-383-9926, FAX: 0621-383-9921
Prof. Dr.med. Christof Müller-Busch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V., Aachener Str.5, 10713 Berlin, Tel: 030/8182 6885, Fax: 030/8182 6776, E-Mail: dgp@dgpalliativmedizin.de
Weitere Informationen:
http://www.ifd-allensbach.de/pdf/prd_0814.pdf - Allensbacher Umfrage
Quelle: Pressemitteilung vom 8.8.2008
Meike Drießen, Pressestelle
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)
08.08.2008
Gemeinsame Presseinformation der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP)
Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung (58 Prozent), so meldet das Allensbach-Institut für Demoskopie nach einer aktuellen Umfrage, befürworte die aktive Sterbehilfe. Dieses Befragungsergebnis basiert jedoch auf suggestiven Fragen und zeichnet deswegen ein verzerrtes Bild der Realität. Darauf weisen die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP) hin. Schmerztherapie und Palliativmedizin werden in den Fragen ausgeblendet.
Linderung ist möglich - das wurde ausgeblendet
"Zurzeit wird ja viel über aktive Sterbehilfe diskutiert. Das bedeutet, dass man das Leben schwerkranker Menschen, die keine Chance mehr zum Überleben haben und große Schmerzen erdulden müssen, auf deren eigenen Wunsch hin beendet. Sind Sie für oder gegen die aktive Sterbehilfe?", lautete die Kernfrage der Befragung. Diese Formulierung blende die Existenz von Schmerztherapie und Palliativmedizin komplett aus und schürt damit ungerechtfertigte Ängste, kritisieren die beiden wissenschaftlichen Gesellschaften. Tatsächlich gibt es Verfahren zur Linderung selbst schwerster Schmerzen. "Wir können in fast immer die Schmerzen und Symptome sterbender Patienten lindern und ihnen ein Lebensende in Würde ermöglichen", sagte Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede, Präsident der DGSS. Prof. Dr. Müller-Busch, Präsident der DGP, fügt hinzu: "Wir erfahren immer wieder, dass der Wunsch nach vorzeitiger Lebensbeendigung in dem Maße in den Hintergrund tritt, in dem es uns gelingt, durch eine gute palliativmedizinische Behandlung auch die letzte Lebenszeit erträglich zu gestalten."
Tötung auf Verlangen ist keine Alternative
Statt mit tendenziellen Fragestellungen die Ängste der Menschen vor Sterben und Tod zu instrumentalisieren, sollten die Möglichkeiten der Palliativmedizin und der Schmerztherapie noch mehr als bisher in der Behandlung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen zum Tragen kommen. Eine flächendeckende Versorgung mit Schmerztherapeuten und mit Palliativeinrichtungen zur Linderung schweren Leids würde den menschlichen Bedürfnissen in jedem Fall mehr entsprechen als fragwürdige Tötungsangebote. In den letzten Jahren konnten in der Schmerztherapie und der Palliativmedizin erhebliche Fortschritte gemacht werden. Es wurde sogar ein individueller Rechtsanspruch auf Palliativversorgung gesetzlich verankert. "Eine optimale Versorgung jedes schwerkranken Menschen ist unser Ziel, und wir sind auf einem guten Weg", unterstrich Prof. Treede. "Tötung auf Verlangen ist keine Alternative."
Kontakt
Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V., Lehrstuhl für Neurophysiologie, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Ludolf-Krehl-Str.13-17, 68167 Mannheim, Tel.: 0621-383-9926, FAX: 0621-383-9921
Prof. Dr.med. Christof Müller-Busch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V., Aachener Str.5, 10713 Berlin, Tel: 030/8182 6885, Fax: 030/8182 6776, E-Mail: dgp@dgpalliativmedizin.de
Weitere Informationen:
http://www.ifd-allensbach.de/pdf/prd_0814.pdf - Allensbacher Umfrage
Quelle: Pressemitteilung vom 8.8.2008
Meike Drießen, Pressestelle
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)
08.08.2008
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Dossier · Sterbehilfe - Informationen
Wer sich mit dem Thema Sterbehilfe befassen will / muss, sollte nachlesen in:
Dossier · Sterbehilfe
Immer wieder plädiert der Präsident der Bundesärztekammer
(BÄK), Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe,
für eine Förderung der Palliativmedizin und wirbt
gleichzeitig „an jeder Ecke, wo ich nur Ärzte treffe“ für
die Grundsätze der Bundesärztekammer zur Sterbebegleitung.
Aktive Euthanasie lehnt er nachdrücklich ab.
Er sieht unter anderem die Gefahr des Slippery Slope
(schiefe Ebene). .....
Weitere lesen mit vielen Hinweisen zu ergänzenden Informationen unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/dossiers/default.asp?id=8
Dossier · Sterbehilfe
Immer wieder plädiert der Präsident der Bundesärztekammer
(BÄK), Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe,
für eine Förderung der Palliativmedizin und wirbt
gleichzeitig „an jeder Ecke, wo ich nur Ärzte treffe“ für
die Grundsätze der Bundesärztekammer zur Sterbebegleitung.
Aktive Euthanasie lehnt er nachdrücklich ab.
Er sieht unter anderem die Gefahr des Slippery Slope
(schiefe Ebene). .....
Weitere lesen mit vielen Hinweisen zu ergänzenden Informationen unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/dossiers/default.asp?id=8
Das Pflegesystem bedarf einer umfassenden Reform - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung zukunftsfest machen!
hallo
johannes ,lese seine beiträge nicht,sehe ich die pure angst um seinen job und das geld,das ihm verloren geht.
aber keine angst,die politk hilft bei der machtübernahme und verschwendung von beitragsgeldern und sparguthaben .
aber es wird eine flaute geben, mit der jetzigen generation,mit der nächsten hat man leichtes spiel,da sie nicht mehr so gebildet ist und alles glaubt,deshalb,mehr "pflege"heime,die von steuergeldern bezahlt werden.
pflege wird nicht besser,wenn sie über 3000eureo kostet.,
pflgende angehörige haben oft nicht diese summe zur verfügung und pflegen trotzdem mehr als 8std am tag und dies über jahre.
mfg enno
johannes ,lese seine beiträge nicht,sehe ich die pure angst um seinen job und das geld,das ihm verloren geht.
aber keine angst,die politk hilft bei der machtübernahme und verschwendung von beitragsgeldern und sparguthaben .
aber es wird eine flaute geben, mit der jetzigen generation,mit der nächsten hat man leichtes spiel,da sie nicht mehr so gebildet ist und alles glaubt,deshalb,mehr "pflege"heime,die von steuergeldern bezahlt werden.
pflege wird nicht besser,wenn sie über 3000eureo kostet.,
pflgende angehörige haben oft nicht diese summe zur verfügung und pflegen trotzdem mehr als 8std am tag und dies über jahre.
mfg enno
Umfrage zu aktiver Sterbehilfe kritisiert
Fachgesellschaften kritisieren Umfrage zu aktiver Sterbehilfe
Freitag, 8. August 2008
Mannheim/Berlin – Eine Umfrage des Allensbach-Instituts für Demoskopie zum Thema Sterbehilfe haben die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP) kritisiert. Laut der Umfrage befürwortet die Mehrheit der deutschen Bevölkerung (58 Prozent) die aktive Sterbehilfe. Dieses Befragungsergebnis basiere jedoch auf suggestiven Fragen und zeichne deswegen ein verzerrtes Bild der Realität, kritisierten die Fachgesellschaften. ... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33297
Freitag, 8. August 2008
Mannheim/Berlin – Eine Umfrage des Allensbach-Instituts für Demoskopie zum Thema Sterbehilfe haben die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP) kritisiert. Laut der Umfrage befürwortet die Mehrheit der deutschen Bevölkerung (58 Prozent) die aktive Sterbehilfe. Dieses Befragungsergebnis basiere jedoch auf suggestiven Fragen und zeichne deswegen ein verzerrtes Bild der Realität, kritisierten die Fachgesellschaften. ... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33297
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Umfrage zur Sterbehilfe ´liefert verzerrtes Bild`
Fachgesellschaften monieren suggestive Fragestellung
Allensbach-Umfrage zur Sterbehilfe "liefert verzerrtes Bild"
08.08.08 - 58 Prozent der deutschen Bevölkerung befürworten die aktive Sterbehilfe - das jedenfalls meldet das Allensbach-Institut für Demoskopie nach einer aktuellen Umfrage. Doch zwei renommierte medizinische Fachgesellschaften wollen diese Aussage so nicht akzeptieren.
Das Befragungsergebnis basiere auf suggestiven Fragen und zeichne deswegen ein verzerrtes Bild der Realität, monieren die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP). Schmerztherapie und Palliativmedizin würden in den Fragen ausgeblendet.
Die Formulierung der Kernfrage (Infokasten) blende die Existenz von Schmerztherapie und Palliativmedizin komplett aus und schüre damit ungerechtfertigte Ängste, kritisieren die beiden wissenschaftlichen Gesellschaften.
Tatsächlich gebe es Verfahren zur Linderung selbst schwerster Schmerzen. "Wir können fast immer die Schmerzen und Symptome sterbender Patienten lindern und ihnen ein Lebensende in Würde ermöglichen", sagt Prof. Rolf-Detlef Treede, Präsident der DGSS.
Prof. Christof Müller-Busch, Präsident der DGP, ergänzt: "Wir erfahren immer wieder, dass der Wunsch nach vorzeitiger Lebensbeendigung in dem Maße in den Hintergrund tritt, in dem es uns gelingt, durch gute palliativmedizinische Behandlung auch die letzte Lebenszeit erträglich zu gestalten."
Tötung auf Verlangen ist keine Alternative
Statt mit tendenziellen Fragestellungen die Ängste der Menschen vor Sterben und Tod zu instrumentalisieren - so DGSS und DGP -, sollten die Möglichkeiten der Palliativmedizin und der Schmerztherapie noch mehr als bisher in der Behandlung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen zum Tragen kommen.
Eine flächendeckende Versorgung mit Schmerztherapeuten und Palliativeinrichtungen entspreche den menschlichen Bedürfnissen in jedem Fall mehr als fragwürdige Tötungsangebote. Es wurde sogar ein individueller Rechtsanspruch auf Palliativversorgung gesetzlich verankert.
"Eine optimale Versorgung jedes schwerkranken Menschen ist unser Ziel, und wir sind auf einem guten Weg", verweist Treede auf die erheblichen Fortschritte der vergangenen Jahre. "Tötung auf Verlangen ist keine Alternative."
Die Kernfrage der Befragung
"Zurzeit wird ja viel über aktive Sterbehilfe diskutiert. Das bedeutet, dass man das Leben schwerkranker Menschen, die keine Chance mehr zum Überleben haben und große Schmerzen erdulden müssen, auf deren eigenen Wunsch hin beendet. Sind Sie für oder gegen die aktive Sterbehilfe?"
Mehr zum Thema:
Die Allensbach-Umfrage (PDF; 18,6 KB)
http://www.ifd-allensbach.de/pdf/prd_0814.pdf
idw / me
Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 096496.htm
Allensbach-Umfrage zur Sterbehilfe "liefert verzerrtes Bild"
08.08.08 - 58 Prozent der deutschen Bevölkerung befürworten die aktive Sterbehilfe - das jedenfalls meldet das Allensbach-Institut für Demoskopie nach einer aktuellen Umfrage. Doch zwei renommierte medizinische Fachgesellschaften wollen diese Aussage so nicht akzeptieren.
Das Befragungsergebnis basiere auf suggestiven Fragen und zeichne deswegen ein verzerrtes Bild der Realität, monieren die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP). Schmerztherapie und Palliativmedizin würden in den Fragen ausgeblendet.
Die Formulierung der Kernfrage (Infokasten) blende die Existenz von Schmerztherapie und Palliativmedizin komplett aus und schüre damit ungerechtfertigte Ängste, kritisieren die beiden wissenschaftlichen Gesellschaften.
Tatsächlich gebe es Verfahren zur Linderung selbst schwerster Schmerzen. "Wir können fast immer die Schmerzen und Symptome sterbender Patienten lindern und ihnen ein Lebensende in Würde ermöglichen", sagt Prof. Rolf-Detlef Treede, Präsident der DGSS.
Prof. Christof Müller-Busch, Präsident der DGP, ergänzt: "Wir erfahren immer wieder, dass der Wunsch nach vorzeitiger Lebensbeendigung in dem Maße in den Hintergrund tritt, in dem es uns gelingt, durch gute palliativmedizinische Behandlung auch die letzte Lebenszeit erträglich zu gestalten."
Tötung auf Verlangen ist keine Alternative
Statt mit tendenziellen Fragestellungen die Ängste der Menschen vor Sterben und Tod zu instrumentalisieren - so DGSS und DGP -, sollten die Möglichkeiten der Palliativmedizin und der Schmerztherapie noch mehr als bisher in der Behandlung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen zum Tragen kommen.
Eine flächendeckende Versorgung mit Schmerztherapeuten und Palliativeinrichtungen entspreche den menschlichen Bedürfnissen in jedem Fall mehr als fragwürdige Tötungsangebote. Es wurde sogar ein individueller Rechtsanspruch auf Palliativversorgung gesetzlich verankert.
"Eine optimale Versorgung jedes schwerkranken Menschen ist unser Ziel, und wir sind auf einem guten Weg", verweist Treede auf die erheblichen Fortschritte der vergangenen Jahre. "Tötung auf Verlangen ist keine Alternative."
Die Kernfrage der Befragung
"Zurzeit wird ja viel über aktive Sterbehilfe diskutiert. Das bedeutet, dass man das Leben schwerkranker Menschen, die keine Chance mehr zum Überleben haben und große Schmerzen erdulden müssen, auf deren eigenen Wunsch hin beendet. Sind Sie für oder gegen die aktive Sterbehilfe?"
Die Allensbach-Umfrage (PDF; 18,6 KB)
http://www.ifd-allensbach.de/pdf/prd_0814.pdf
idw / me
Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 096496.htm
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de
http://www.aerztlichepraxis.de
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- Registriert: 01.11.2007, 07:23
Menschen begleiten - Rahmenbedingungen verändern
Guten Morgen,
ich denke, dass uns Gott das Leben geschenkt hat, und er es auch wieder nimmt. Wir Menschen dürfen dabei nicht eingreifen. Allerdings sind wir in der Pflicht, jedem Menschen auf seinem letzten Weg beizustehen, seine Hand zu nehmen! Dazu muss die Gesellschaft, der Staat, bessere Rahmenbedingungen schaffen. Dann wird auch der Ruf nach "Erlösung" durch die Hand anderer aufhören!
Liebe Grüße
Sr. Gundula
ich denke, dass uns Gott das Leben geschenkt hat, und er es auch wieder nimmt. Wir Menschen dürfen dabei nicht eingreifen. Allerdings sind wir in der Pflicht, jedem Menschen auf seinem letzten Weg beizustehen, seine Hand zu nehmen! Dazu muss die Gesellschaft, der Staat, bessere Rahmenbedingungen schaffen. Dann wird auch der Ruf nach "Erlösung" durch die Hand anderer aufhören!
Liebe Grüße
Sr. Gundula
Christliche Kirchen sind zur menschenwürdigen Pflege verpflichtet. - Allerdings sehe ich noch erhebliche Umsetzungsmängel!
Fragwürdige Umfrageergebnisse
Fragwuerdige Umfrageergebnisse: Deutsche mehrheitlich fuer aktive Sterbehilfe
Allensbach / Berlin (ALfA). Eine klare Mehrheit von 58 Prozent der deutschen Bevoelkerung steht der Forderung, unheilbar schwerstkranken Menschen auf deren Wunsch hin aktiv Sterbehilfe zu gewaehren, positiv gegenueber. Nur 19 Prozent sind gegen aktive Sterbehilfe. 23 Prozent koennen sich bei dieser geradezu existentiellen Fragestellung nicht entscheiden. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer zwischen dem 7. und 17. Juli unter 1.786 Menschen aus ganz Deutschland ab 16 Jahre vom Institut fuer Demoskopie Allensbach (IfD) durchgefuehrten Umfrage zur Einstellung der Deutschen zu aktiver und passiver Sterbehilfe. Die Ergebnisse wurden am 5. August veroeffentlicht. Die zentrale Frage lautete woertliche: "Zurzeit wird ja viel ueber aktive Sterbehilfe diskutiert. Das bedeutet, dass man das Leben schwerkranker Menschen, die keine Chance mehr zum Ueberleben haben und grosse Schmerzen erdulden muessen, auf deren eigenen Wunsch hin beendet. Sind Sie fuer oder gegen die aktive Sterbehilfe?"
Interessant war bei den Antworten zu dieser Frage die Aufschluesselung nach Religionszugehoerigkeit. Dass die Kirchen aktive Sterbehilfe uebereinstimmend ablehnen, habe auf die Einstellungen unter den Mitgliedern der beiden grossen Konfessionsgemeinschaften offenbar nur geringen Einfluss, so das Institut. Denn 56 Prozent der Protestanten, 50 Prozent der Katholiken und 65 Prozent der Befragten anderer Religionszugehoerigkeiten bzw. ohne Konfession befuerworteten demnach die Euthanasie. Juengere und aeltere Menschen waren sich in ihrer mehrheitlich positiven Einstellung zur aktiven Sterbehilfe einig. 63 Prozent der Befragten zwischen 16-29 Jahren sprachen sich dafuer aus. Bei der Gruppe der ueber 60-Jaehrigen sprachen sich jedoch nur 51 Prozent entschieden dafuer aus. Demgegenueber befuerworteten 59 Prozent der 30- bis 44-Jaehrigen und 60 Prozent der Befragten im Alter zwischen 45 und 59 Jahre die aktive Sterbehilfe. Die durch die Lebensjahre groessere Naehe zu Krankheit, Leiden und Tod mache viele aeltere Menschen offenbar in der Frage der aktiven Sterbehilfe zoegerlich, so das IfD. Jeder vierte Aeltere habe die Frage mit "Unentschieden" beantwortet.
Beim Thema "passive Sterbehilfe", d.h. bei der Frage: "Man spricht ja manchmal von passiver Sterbehilfe. Das bedeutet, dass der Arzt lebensverlaengernde Massnahmen einstellt, wenn der Patient ausdruecklich erklaert, dass er das wuenscht. Sind Sie fuer oder gegen eine solche passive Sterbehilfe?", befuerworteten 72 Prozent der Befragten passive Sterbehilfe, 11 Prozent waren dagegen und 17 Prozent waren unentschlossen. Nach Altersgruppen aufgeschluesselt zeigten sich aeltere Menschen deutlich entschlossener als juengere. 76 Prozent in der Altersgruppe 60 Jahre und aelter sprachen sich in der Befragung fuer passive Sterbehilfe aus. Von den Unter-30-Jaehrigen hielten jedoch ebenfalls 63 Prozent eine passive Sterbehilfe fuer richtig. Bei den Protestanten waren es 73 Prozent, bei den Katholiken 64 Prozent und bei den Befragten anderer Religionszugehoerigkeiten bzw. ohne Konfession78 Prozent, die die Einstellung lebensverlaengernder Massnahmen durch den Arzt befuerworteten, sofern es der Patient wuenscht.
Kritik an der Sterbehilfe-Umfrage
Bei Fachgesellschaften und Lebensrechtlern stiess die Umfrage zur Haltung der Deutschen zur Toetung auf Verlangen auf Kritik. Die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und die Deutsche Gesellschaft fuer Palliativmedizin e.V. (DGP) kritisierten in einer gemeinsamen Pressemiteilung vom 8. August, dass das Befragungsergebnis auf suggestiven Fragen basiere und deswegen ein verzerrtes Bild der Realitaet zeichne, denn Schmerztherapie und Palliativmedizin wurden in den Fragen ausgeblendet. "Statt mit tendenziellen Fragestellungen die Aengste der Menschen vor Sterben und Tod zu instrumentalisieren, sollten die Moeglichkeiten der Palliativmedizin und der Schmerztherapie noch mehr als bisher in der Behandlung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen zum Tragen kommen. Eine flaechendeckende Versorgung mit Schmerztherapeuten und mit Palliativeinrichtungen zur Linderung schweren Leids wuerde den menschlichen Beduerfnissen in jedem Fall mehr entsprechen als fragwuerdige Toetungsangebote", so die Fachgesellschaften. Prof. Dr. Mueller-Busch, Praesident der DGP, fuegte hinzu: "Wir erfahren immer wieder, dass der Wunsch nach vorzeitiger Lebensbeendigung in dem Masse in den Hintergrund tritt, in dem es uns gelingt, durch eine gute palliativmedizinische Behandlung auch die letzte Lebenszeit ertraeglich zu gestalten."
Auch die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht (BVL), Dr. Claudia Kaminski, bemaengelte die Sterbehilfe-Umfrage im Hinblick auf die Fragestellung. In einer Pressemitteilung vom 6. August warnte Kaminski zugleich davor, die Umfrage deshalb nicht ernst zu nehmen. "Diese Mehrheiten sind schockierend. Das gilt auch fuer Christen, die dem Lebensschutz oftmals aufgeschlossener gegenueber stehen, als andere. Wenn 56 Prozent der Protestanten und 50 Prozent der Katholiken sich praktisch fuer Euthanasie aussprechen, tun die Kirchen wohl gut daran, einmal zu ueberpruefen, ob die "ars morendi" auch noch Gegenstand der Verkuendigung ist", so Kaminski. Niemand solle den Ernst der Lage unterschaetzen. Die Gesellschaft benoetige beim Thema Sterbehilfe "von beiden Kirchen einen aehnlich starken Einsatz, wie ihn die katholische Kirche in der Stammzelldebatte gezeigt hat", so die BVL-Vorsitzende weiter. "Andernfalls werden wir recht schnell und immer drastischer erfahren, wie bruechig die Solidaritaet mit alten, kranken und schwachen Menschen vielerorts inzwischen geworden ist."
Fuer den Geschaeftsfuehrer der Deutschen Hospiz-Stiftung, Eugen Brysch, sind die Umfrageergebnisse wenig verwunderlich. "In den Medien lesen wir immer mehr Schreckensmeldungen ueber schlechte Zustaende in Pflegeheimen und Krankenhaeusern, wir erfahren von leidenden, schwerkranken Menschen und solchen, die aus Angst davor, zu einem Pflegefall zu werden, sich lieber selbst toeten", erklaerte Brysch gegenueber der katholischen Tagespost vom 7. August. "Wer jetzt noch ueberrascht und entsetzt tut, dass Menschen nach solchen Nachrichten und Szenarien aktive Sterbehilfe befuerworten, verschliesst die Augen vor der Realitaet", so sein Fazit.
Weitere Informationen
Einstellungen zur aktiven und passiven Sterbehilfe
Allensbacher Bericht Nr. 14/2008
4 Seiten im PDF-Format, Institut fuer Demoskopie Allensbach 05.08.08
http://www.ifd-allensbach.de/pdf/prd_0814.pdf
Das letzte Tabu steht vor dem Fall
Von Stefan Rehder
Zugegeben: Dramatischer haette die Frage kaum formuliert werden koennen.
DIE TAGESPOST 07.08.08
http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... p?ID=41864
Quelle: Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V. - ALfA-Newsletter 31/08 vom 09.08.2008
Allensbach / Berlin (ALfA). Eine klare Mehrheit von 58 Prozent der deutschen Bevoelkerung steht der Forderung, unheilbar schwerstkranken Menschen auf deren Wunsch hin aktiv Sterbehilfe zu gewaehren, positiv gegenueber. Nur 19 Prozent sind gegen aktive Sterbehilfe. 23 Prozent koennen sich bei dieser geradezu existentiellen Fragestellung nicht entscheiden. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer zwischen dem 7. und 17. Juli unter 1.786 Menschen aus ganz Deutschland ab 16 Jahre vom Institut fuer Demoskopie Allensbach (IfD) durchgefuehrten Umfrage zur Einstellung der Deutschen zu aktiver und passiver Sterbehilfe. Die Ergebnisse wurden am 5. August veroeffentlicht. Die zentrale Frage lautete woertliche: "Zurzeit wird ja viel ueber aktive Sterbehilfe diskutiert. Das bedeutet, dass man das Leben schwerkranker Menschen, die keine Chance mehr zum Ueberleben haben und grosse Schmerzen erdulden muessen, auf deren eigenen Wunsch hin beendet. Sind Sie fuer oder gegen die aktive Sterbehilfe?"
Interessant war bei den Antworten zu dieser Frage die Aufschluesselung nach Religionszugehoerigkeit. Dass die Kirchen aktive Sterbehilfe uebereinstimmend ablehnen, habe auf die Einstellungen unter den Mitgliedern der beiden grossen Konfessionsgemeinschaften offenbar nur geringen Einfluss, so das Institut. Denn 56 Prozent der Protestanten, 50 Prozent der Katholiken und 65 Prozent der Befragten anderer Religionszugehoerigkeiten bzw. ohne Konfession befuerworteten demnach die Euthanasie. Juengere und aeltere Menschen waren sich in ihrer mehrheitlich positiven Einstellung zur aktiven Sterbehilfe einig. 63 Prozent der Befragten zwischen 16-29 Jahren sprachen sich dafuer aus. Bei der Gruppe der ueber 60-Jaehrigen sprachen sich jedoch nur 51 Prozent entschieden dafuer aus. Demgegenueber befuerworteten 59 Prozent der 30- bis 44-Jaehrigen und 60 Prozent der Befragten im Alter zwischen 45 und 59 Jahre die aktive Sterbehilfe. Die durch die Lebensjahre groessere Naehe zu Krankheit, Leiden und Tod mache viele aeltere Menschen offenbar in der Frage der aktiven Sterbehilfe zoegerlich, so das IfD. Jeder vierte Aeltere habe die Frage mit "Unentschieden" beantwortet.
Beim Thema "passive Sterbehilfe", d.h. bei der Frage: "Man spricht ja manchmal von passiver Sterbehilfe. Das bedeutet, dass der Arzt lebensverlaengernde Massnahmen einstellt, wenn der Patient ausdruecklich erklaert, dass er das wuenscht. Sind Sie fuer oder gegen eine solche passive Sterbehilfe?", befuerworteten 72 Prozent der Befragten passive Sterbehilfe, 11 Prozent waren dagegen und 17 Prozent waren unentschlossen. Nach Altersgruppen aufgeschluesselt zeigten sich aeltere Menschen deutlich entschlossener als juengere. 76 Prozent in der Altersgruppe 60 Jahre und aelter sprachen sich in der Befragung fuer passive Sterbehilfe aus. Von den Unter-30-Jaehrigen hielten jedoch ebenfalls 63 Prozent eine passive Sterbehilfe fuer richtig. Bei den Protestanten waren es 73 Prozent, bei den Katholiken 64 Prozent und bei den Befragten anderer Religionszugehoerigkeiten bzw. ohne Konfession78 Prozent, die die Einstellung lebensverlaengernder Massnahmen durch den Arzt befuerworteten, sofern es der Patient wuenscht.
Kritik an der Sterbehilfe-Umfrage
Bei Fachgesellschaften und Lebensrechtlern stiess die Umfrage zur Haltung der Deutschen zur Toetung auf Verlangen auf Kritik. Die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und die Deutsche Gesellschaft fuer Palliativmedizin e.V. (DGP) kritisierten in einer gemeinsamen Pressemiteilung vom 8. August, dass das Befragungsergebnis auf suggestiven Fragen basiere und deswegen ein verzerrtes Bild der Realitaet zeichne, denn Schmerztherapie und Palliativmedizin wurden in den Fragen ausgeblendet. "Statt mit tendenziellen Fragestellungen die Aengste der Menschen vor Sterben und Tod zu instrumentalisieren, sollten die Moeglichkeiten der Palliativmedizin und der Schmerztherapie noch mehr als bisher in der Behandlung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen zum Tragen kommen. Eine flaechendeckende Versorgung mit Schmerztherapeuten und mit Palliativeinrichtungen zur Linderung schweren Leids wuerde den menschlichen Beduerfnissen in jedem Fall mehr entsprechen als fragwuerdige Toetungsangebote", so die Fachgesellschaften. Prof. Dr. Mueller-Busch, Praesident der DGP, fuegte hinzu: "Wir erfahren immer wieder, dass der Wunsch nach vorzeitiger Lebensbeendigung in dem Masse in den Hintergrund tritt, in dem es uns gelingt, durch eine gute palliativmedizinische Behandlung auch die letzte Lebenszeit ertraeglich zu gestalten."
Auch die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht (BVL), Dr. Claudia Kaminski, bemaengelte die Sterbehilfe-Umfrage im Hinblick auf die Fragestellung. In einer Pressemitteilung vom 6. August warnte Kaminski zugleich davor, die Umfrage deshalb nicht ernst zu nehmen. "Diese Mehrheiten sind schockierend. Das gilt auch fuer Christen, die dem Lebensschutz oftmals aufgeschlossener gegenueber stehen, als andere. Wenn 56 Prozent der Protestanten und 50 Prozent der Katholiken sich praktisch fuer Euthanasie aussprechen, tun die Kirchen wohl gut daran, einmal zu ueberpruefen, ob die "ars morendi" auch noch Gegenstand der Verkuendigung ist", so Kaminski. Niemand solle den Ernst der Lage unterschaetzen. Die Gesellschaft benoetige beim Thema Sterbehilfe "von beiden Kirchen einen aehnlich starken Einsatz, wie ihn die katholische Kirche in der Stammzelldebatte gezeigt hat", so die BVL-Vorsitzende weiter. "Andernfalls werden wir recht schnell und immer drastischer erfahren, wie bruechig die Solidaritaet mit alten, kranken und schwachen Menschen vielerorts inzwischen geworden ist."
Fuer den Geschaeftsfuehrer der Deutschen Hospiz-Stiftung, Eugen Brysch, sind die Umfrageergebnisse wenig verwunderlich. "In den Medien lesen wir immer mehr Schreckensmeldungen ueber schlechte Zustaende in Pflegeheimen und Krankenhaeusern, wir erfahren von leidenden, schwerkranken Menschen und solchen, die aus Angst davor, zu einem Pflegefall zu werden, sich lieber selbst toeten", erklaerte Brysch gegenueber der katholischen Tagespost vom 7. August. "Wer jetzt noch ueberrascht und entsetzt tut, dass Menschen nach solchen Nachrichten und Szenarien aktive Sterbehilfe befuerworten, verschliesst die Augen vor der Realitaet", so sein Fazit.
Weitere Informationen
Einstellungen zur aktiven und passiven Sterbehilfe
Allensbacher Bericht Nr. 14/2008
4 Seiten im PDF-Format, Institut fuer Demoskopie Allensbach 05.08.08
http://www.ifd-allensbach.de/pdf/prd_0814.pdf
Das letzte Tabu steht vor dem Fall
Von Stefan Rehder
Zugegeben: Dramatischer haette die Frage kaum formuliert werden koennen.
DIE TAGESPOST 07.08.08
http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... p?ID=41864
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Kritik an der Sterbehilfe-Umfrage überzogen
Die Kritik an der Sterbehilfe-Umfrage des IfD scheint überzogen, und zwar unabhängig davon, dass selbstverständlich der Palliativmedizin ein höherer Stellenwert einzuräumen ist. Es ist daran zu erinnern, dass nicht wenige Palliativmediziner und –Ethiker den Patienten einen egozentrischen Individualismus vorwerfen, wenn und soweit diese im Rahmen einer von ihnen selbst formulierten Patientenverfügung den freiverantwortlichen Suizid ggf. durch eine ärztliche Assistenz vorziehen würden. Die Patientenverfügung selbst leiste damit einen Beitrag, dass künftig wohl kein Interesse daran bestehe, dass der palliativmedizinischen Forschung und Therapie der Vorrang eingeräumt werde.
Sofern nunmehr die Fachgesellschaften der „Instrumentalisierung“ der Bürger im Rahmen einer Umfrage das Wort reden, wird daran zu erinnern sein, dass mit dem Hinweis auf den Patienten als einen „egozentrischen Individualisten“ der künftige Patient selbst zum „Objekt“ einer Wissenschaftsdisziplin wird.
Das redliche Bemühen der Palliativmediziner auch um eine qualifizierte und nachhaltige Schmerzforschung steht nicht - wie vielfach behauptet – in einem direkten Widerspruch zu den aktiven Formen der Sterbehilfe. Es obliegt künftigen Patienten, sich für eine der Optionen entscheiden zu können.
Bemerkenswert ist auch, dass ein verstärktes Engagement der Kirchen eingefordert wird. Diesbezüglich wird gleichfalls daran zu erinnern sein, dass sich allerlei Mythen um die sog. ars morendi ranken und in einem säkularen Verfassungsstaat den kirchenspezifischen Zentraldogmen nur eine untergeordnete Rolle beizumessen sind, mal ganz davon abgesehen, dass im Übrigen die Kirchen nicht selten erhebliche Defizite an gesichertem medizinischen Grundwissen offenbaren, wie nicht zuletzt die Debatte um die künstliche Ernährung zeigt.
Dem Christen bleibt selbstverständlich die Entscheidung offen, einen „christlich akzeptierten Tod zu sterben“, auch wenn hiermit in gewisserweise „Leid“ zu tragen ist.
Kurzum: Die Palliativmedizin muss freilich gefördert werden, aber nicht um den Preis, dass der Patient daran gehindert wird, selbstbestimmt eine Suizidentscheidung zu treffen. Eine Entscheidung freilich, die nicht zu einer Fremdbestimmung etwa der Ärzte führt.
Der Patient kann nämlich ohne weiteres das palliativmedizinische Angebot ablehnen, wenn und soweit er sein „Leben“ als nicht mehr „lebenswert“ erachtet und dies mögen wir schlicht und ergreifend akzeptieren.
Lutz Barth
Sofern nunmehr die Fachgesellschaften der „Instrumentalisierung“ der Bürger im Rahmen einer Umfrage das Wort reden, wird daran zu erinnern sein, dass mit dem Hinweis auf den Patienten als einen „egozentrischen Individualisten“ der künftige Patient selbst zum „Objekt“ einer Wissenschaftsdisziplin wird.
Das redliche Bemühen der Palliativmediziner auch um eine qualifizierte und nachhaltige Schmerzforschung steht nicht - wie vielfach behauptet – in einem direkten Widerspruch zu den aktiven Formen der Sterbehilfe. Es obliegt künftigen Patienten, sich für eine der Optionen entscheiden zu können.
Bemerkenswert ist auch, dass ein verstärktes Engagement der Kirchen eingefordert wird. Diesbezüglich wird gleichfalls daran zu erinnern sein, dass sich allerlei Mythen um die sog. ars morendi ranken und in einem säkularen Verfassungsstaat den kirchenspezifischen Zentraldogmen nur eine untergeordnete Rolle beizumessen sind, mal ganz davon abgesehen, dass im Übrigen die Kirchen nicht selten erhebliche Defizite an gesichertem medizinischen Grundwissen offenbaren, wie nicht zuletzt die Debatte um die künstliche Ernährung zeigt.
Dem Christen bleibt selbstverständlich die Entscheidung offen, einen „christlich akzeptierten Tod zu sterben“, auch wenn hiermit in gewisserweise „Leid“ zu tragen ist.
Kurzum: Die Palliativmedizin muss freilich gefördert werden, aber nicht um den Preis, dass der Patient daran gehindert wird, selbstbestimmt eine Suizidentscheidung zu treffen. Eine Entscheidung freilich, die nicht zu einer Fremdbestimmung etwa der Ärzte führt.
Der Patient kann nämlich ohne weiteres das palliativmedizinische Angebot ablehnen, wenn und soweit er sein „Leben“ als nicht mehr „lebenswert“ erachtet und dies mögen wir schlicht und ergreifend akzeptieren.
Lutz Barth
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!