Ich habe ein paar Fragen in Bezug auf die Verantwortlichkeit bei der Patientenlagerung im OP:
Wer hat die Verantwortung?
Kann der Operateur die Lagerung an einen Studenten delegieren? Wenn man dann sieht, dass der Student gefährlich lagert; wer hat ein Recht. was dagegen zu sagen? Mir wurde erzählt, dass das Pflegepersonal dazu kein Recht habe, wenn überhaupt, dann habe nur ein Anästhesist das Recht dazu?
Ich dagegen habe mir das alles still schweigend mit anzusehen? Das hört sich für mich ziemlich komisch an. Ich kann mir das nicht vorstellen - jeder hat doch eine Mitverantwortung?!
Wäre schön wenn mir jemand helfen könnte - vielleicht auch mit Tipp, wo man das nachlesen kann.
Vielen Dank
jule
Patientenlagerung im OP
Moderator: WernerSchell
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Gast
Patientenlagerung im OP - Delegation ?
Hallo Jule,
für die Patientenlagerung im OP ist der zuständige Arzt verantwortlich. In engen Grenzen ist die Delegation dieser Tätigkeit zulässig. Ob allerdings ein Medizinstudent verantwortlich mit dieser Aufgabe betraut werden darf, dürfte von den einzelnen Umständen abhängig sein: Wie schwierig ist die Patientenlagerung im konkreten Fall, erfordert sie das Handeln des „Chefs“ selbst oder kann eine ansonsten dafür geeignete Person mit der Durchführung betraut werden?
Man kann sich bei der Beurteilung dieser Fragen anlehnen an die in dieser Homepage, und zwar im Rechtsalmanach, Nr. 12, vorgestellten Delegationsgrundsätze. Sie sind zwar vorrangig für die Delegation der Injektionstätigkeit bestimmt; aber die maßgeblichen Grundsätze sind entsprechend auf andere Situationen übertragbar.
Zwei Urteile, die sich mit der Lagerungsproblematik befassen, konnte ich auf die Schnelle finden:
-- Urteil des OLG Stuttgart vom 14.12.1989 – 14 U 16/89 -
-- Urteil des OLG Bamberg vom 21.1.1991 – 4 U 59/89 -
Ich halte es unabhängig von der allgemeinen Verantwortlichkeit und der Delegationsmöglich für zulässig oder unter Umständen sogar für verpflichtend, dass das im Operationsbereich versammelte Personal bei entsprechenden Erkenntnissen auf Fehler aufmerksam macht. Ob dann solchen Hinweisen gefolgt wird, ist eine andere Sache. Aber: jeder Arbeitnehmer ist gehalten, den Arbeitgeber vor Schaden zu bewahren (hier mögliche Patientenschädigung mit Schadensersatzforderungen). Man spricht insoweit von der Remonstrationspflicht. Dazu gibt es im archivierten Forum reichlich Texte (mit Suchfunktion auffindbar).
Gruß Berti
für die Patientenlagerung im OP ist der zuständige Arzt verantwortlich. In engen Grenzen ist die Delegation dieser Tätigkeit zulässig. Ob allerdings ein Medizinstudent verantwortlich mit dieser Aufgabe betraut werden darf, dürfte von den einzelnen Umständen abhängig sein: Wie schwierig ist die Patientenlagerung im konkreten Fall, erfordert sie das Handeln des „Chefs“ selbst oder kann eine ansonsten dafür geeignete Person mit der Durchführung betraut werden?
Man kann sich bei der Beurteilung dieser Fragen anlehnen an die in dieser Homepage, und zwar im Rechtsalmanach, Nr. 12, vorgestellten Delegationsgrundsätze. Sie sind zwar vorrangig für die Delegation der Injektionstätigkeit bestimmt; aber die maßgeblichen Grundsätze sind entsprechend auf andere Situationen übertragbar.
Zwei Urteile, die sich mit der Lagerungsproblematik befassen, konnte ich auf die Schnelle finden:
-- Urteil des OLG Stuttgart vom 14.12.1989 – 14 U 16/89 -
-- Urteil des OLG Bamberg vom 21.1.1991 – 4 U 59/89 -
Ich halte es unabhängig von der allgemeinen Verantwortlichkeit und der Delegationsmöglich für zulässig oder unter Umständen sogar für verpflichtend, dass das im Operationsbereich versammelte Personal bei entsprechenden Erkenntnissen auf Fehler aufmerksam macht. Ob dann solchen Hinweisen gefolgt wird, ist eine andere Sache. Aber: jeder Arbeitnehmer ist gehalten, den Arbeitgeber vor Schaden zu bewahren (hier mögliche Patientenschädigung mit Schadensersatzforderungen). Man spricht insoweit von der Remonstrationspflicht. Dazu gibt es im archivierten Forum reichlich Texte (mit Suchfunktion auffindbar).
Gruß Berti
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Gast
Patientenlagerung im OP
Nachtrag einiger Links, die vielleicht weiter helfen:
-- http://www.patientenlagerung.at/
-- http://www.pflege-im-op.de/Praxisberich ... erung.html
Im Übrigen enthält das Onlinebuch von W. Schell „Pflegerecht im Spiegel der Rechtsprechung (http://www.pflegerechtportal.de ) umfangreiche Ausführungen zum Haftungsrecht und rd. 280 komprimierte Gerichtsentscheidung.
Gruß Berti
-- http://www.patientenlagerung.at/
-- http://www.pflege-im-op.de/Praxisberich ... erung.html
Im Übrigen enthält das Onlinebuch von W. Schell „Pflegerecht im Spiegel der Rechtsprechung (http://www.pflegerechtportal.de ) umfangreiche Ausführungen zum Haftungsrecht und rd. 280 komprimierte Gerichtsentscheidung.
Gruß Berti
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Gast
Lagerung des Patienten im OP
Hallo Jule,
mir fiel soeben auf, dass es auch im Onlinebuch http://www.pflegerechtportal.de konkrete Materialien zur ordnungsgemäßen Lagerung des Patienten auf dem OP-Tisch gibt. U.a. wird das Urteil des LG Hagen vom 8.11.2000 im Onlinebuch vorgestellt.
Gruß Berti
mir fiel soeben auf, dass es auch im Onlinebuch http://www.pflegerechtportal.de konkrete Materialien zur ordnungsgemäßen Lagerung des Patienten auf dem OP-Tisch gibt. U.a. wird das Urteil des LG Hagen vom 8.11.2000 im Onlinebuch vorgestellt.
Gruß Berti
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Gast
Re: Patientenlagerung im OP
hi, bin hier zwar nur so reingestolpert, aber hierzu kann ich auch meinen senf zugeben: verantwortlich für die lagerung des patienten ist der operateur, delegieren ist zwar möglich, entbindet ihn aber nicht von seiner verantwortung. der lagernde hat natürlich eine durchführungs- oder übernahmeverantwortung zu tragen. manchmal kann es schwer sein, den mittelweg zwischen op-dienlicher lagerung und dem, was der pat. "aushält" zu finden, sollte aber bei einem guten op-team möglich sein.