Tod auf Bestellung - Geschäft oder Erlösung?

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Tod auf Bestellung - Geschäft oder Erlösung?

Beitrag von Service » 10.12.2007, 11:27

ARD - "Menschen bei Maischberger" - am Dienstag, 11. Dezember 2007, 22.45 Uhr

Das Thema:

Tod auf Bestellung - Geschäft oder Erlösung?

Gäste: Uwe Christian Arnold (Arzt, Dignitate-Vorstand) Peter Hahne (Fernsehmoderator) Bettina Breda-Betting (Ehemann nahm sich das Leben) Elke Ehrenfeld (Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben) Elisabeth Heister-Neumann (CDU, Niedersächsische Justizministerin)

Uwe Christian Arnold Das Vorstandsmitglied des Sterbehilfevereins Dignitate sorgte in den letzten Wochen für große Aufregung. Der Berliner Arzt fordert den legalen, assistierten Suizid in Deutschland. Durch einen Präzedenzfall will er im kommenden Jahr in Deutschland eine klare rechtliche Grundlage dafür schaffen. "Wir dürfen diese Patienten mit dem Wunsch zu sterben nicht alleine lassen", sagt Arnold.

Peter Hahne Der ZDF-Moderator und Bestsellerautor ("Schluss mit lustig") kritisiert eine Liberalisierung der Sterbehilfe nach niederländischem Vorbild: "Immer mehr alte Menschen sterben durch die Hand des Arztes, nicht auf eigenen, sondern ihrer Verwandten Wunsch". Das Mitglied der Synode des Rates der Evangelischen Kirche fürchtet, dass der Zeitgeist ohne christliche Glaubensfundamente über solche existentiellen Zukunftsfragen wie die Sterbehilfe entscheide.

Brigitta Breda-Betting Vor zehn Jahren nahm sich ihr Ehemann mit Unterstützung der Schweizer Sterbehilfeorganisation "Exit" das Leben. "Für mich kam es aus dem Nichts, denn mein Mann war nicht sterbenskrank. So schwer es aber für mich war, ich habe seine Entscheidung akzeptiert", sagt die 90-jährige, die selbst auch einmal Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte.

Elke Ehrenfeld Als Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben reiste Elke Ehrenfeld bereits mehrmals in die Schweiz, um dort Bundesbürger bei der Sterbehilfe zu begleiten. Vor vier Jahren erkrankte sie selbst an Krebs und wird seither ärztlich behandelt. Die 65-Jährige ist entschlossen: "Wenn ich die Schmerzen nicht mehr ertragen könnte, würde ich meinem Leiden ein Ende setzen."

Elisabeth Heister-Neumann Die niedersächsische Justizministerin (CDU) will eine geschäftsmäßige Vermittlung von Sterbehilfe unter Strafe stellen. "Der Tod darf nicht zur Ware werden", sagt die Vorreiterin im Kampf gegen die Sterbehilfeorganisation Dignitate." Die Politikerin warnt vor der Gefahr, dass die Zahl der Selbstmorde steigen werde.

Pressekontakt:
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD,
hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent Berlin GmbH. (Redaktion: Carsten Wiese)
Kontakt: POSITION Institut für Kommunikation
Michael Mohr, Tel.: 0221 / 931806 - 50, Fax 0221 / 33180 - 74

Quelle: Pressemitteilung vom 10.12.2007

Siehe auch in diesem Forum unter
"Dignitate": Beihilfe zur Selbsttötung oder Tötung
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Herbert Kunst
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Geschäftsmäßige Sterbehilfe verfassungswidrig!

Beitrag von Herbert Kunst » 16.12.2007, 13:39

Es hat schon wesentlich bessere Sendungen zum Thema Sterbehilfe gegeben. Manche Fragen, die fällig gewesen wären, wurden nicht gestellt. Unpassend fand ich, dass am Anfang ein Fall langatmig präsentiert wurde, der nicht der typischen Situation entsprach. Da hat sich jemand so einfach umgebracht. Die näheren Beweggründe, abgesehen von Atemnot, vage beschrieben, blieben offen.
Mir scheint wichtig, dass von der bundesdeutschen Verfassung her die aktive Sterbehilfe und der begleitete geschäftsmäßig vorbereitete Suizid ausscheiden muss! Darüber kann man nicht ernsthaft diskutieren. Solche Aktionen sind schlicht rechtswidrig. Ende!


H.K.
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

Gaby Modig
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Mehr tun für Palliativmedizin und Hospizbewegung!

Beitrag von Gaby Modig » 21.12.2007, 07:47

Mehr tun für Palliativmedizin und Hospizbewegung!

Denjenigen, die sich für das Leben bzw. den Lebensschutz einsetzen, kann man nur zustimmen. Allerdings sind die staatlichen Maßnahmen, die auf Verbesserungen in der Palliativmedizin bzw. Hospizarbeit abzielen, doch eher bescheiden. Wir müssen endlich begreifen, dass wir in Sachen Palliativmedizin - immer noch - einem Entwicklungsland nahe kommen, wir brauchen grundlegende Verbesserungen! Nur, wenn wir in diesen Bereichen klar besser geworden ist, wird der Ruf nach aktiver Sterbehilfe bzw. begleiteter Selbsttötung verstummen können.

Gaby

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