Arzt erstreitet Recht auf Waffenschein
Mit Pistole statt Pfefferspray zum Hausbesuch
Ein Arzt aus Soest darf künftig bei nächtlichen Krankenbesuchen eine Pistole tragen. Nach einem aktuellen Urteil des Arnsberger Verwaltungsgerichts muss der Soester Landrat als Chef der Kreispolizei dem Mann einen Waffenschein ausstellen.
23.11.07 - Allerdings, so das Gericht (Az.: 14 K 50/06), könne die Behörde für das Tragen der Waffe sowohl zeitliche wie räumliche Begrenzungen festlegen. Der Arzt hatte geklagt, weil er bereits mehrfach bei Patientenbesuchen mit Waffen bedroht worden war. Die Behörde hatte seinen Antrag zunächst abgelehnt und dem Mann Pfefferspray zur Verteidigung empfohlen.
Das Gericht habe in der Entscheidung den Ausnahmefall betont, sagte der Anwalt des Mediziners, Reinhard Becker aus Eisenach. Es sei nicht so, dass nun jeder Arzt auf die Idee kommen könne, einen Waffenschein zu beantragen.
Häufig Hausbesuche in sozialen Brennpunkten
Die Richter folgten in ihrer Begründung der Argumentation des Mediziners, der bereits mehrfach in brenzlige Situationen gekommen war, weil er häufiger in sozialen Brennpunkten zu drogensüchtigen oder psychisch kranken Patienten muss.
Der Arzt habe glaubhaft gemacht, dass er stärker gefährdet sei als die Allgemeinheit, so die Richter. Der Mann habe durch sein Verhalten in der Vergangenheit gezeigt, dass er in Notlagen Ruhe bewahre und den Einsatz einer Waffe als letztes Mittel begreife, so das Gericht.
Becker sagte, sein Mandant begrüße die Entscheidung und könne gut mit möglichen Einschränkungen leben. "Er ist ja kein Rambo, der mit der Waffe durch die Gegend laufen will."
me / dpa
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 821529.htm
Fundstelle:
Mit Pistole statt Pfefferspray zum Hausbesuch
Moderator: WernerSchell
-
- Full Member
- Beiträge: 165
- Registriert: 19.03.2007, 17:36
Mit Pistole statt Pfefferspray zum Hausbesuch
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de
http://www.aerztlichepraxis.de