ARMUT DURCH PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT: VOLLVERSICHERUNG KANN RISIKO DEUTLICH SENKEN - Studie informiert
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Die Eigenanteile in der stationären Pflege steigen weiter ...
Die Eigenanteile in der stationären Pflege steigen weiter – und damit der Druck, eine Reform der Pflegefinanzierung endlich anzugehen
Blogbeitrag von Prof. Dr. Stefan Sell vom 1. August 2020 von Stefan Sell
»Bewohner von Pflegeheimen müssen einen immer höheren Eigenanteil aufbringen. Im Schnitt liegt er inzwischen bei über 2.000 Euro pro Monat. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind groß«, so eine der vielen Meldungen in diesen Tagen: Eigenanteil in der Pflege steigt weiter. Ganz korrekt müsste es heißen: Die Eigenanteile der Pflegebedürftigen steigen weiter. Dazu bereits der Beitrag Die Eigenanteile der Pflegebedürftigen (nicht nur) in den Pflegeheimen steigen – und warum der Plural wichtig ist für die Diskussion über eine Begrenzung des Eigenanteils vom 20. Februar 2020: > https://aktuelle-sozialpolitik.de/2020/ ... egeheimen/
Die Abbildung über die Zusammensetzung der Finanzierungsanteile in der vollstationären Pflege verdeutlicht, warum man den Plural verwenden sollte:
... (weiter lesen unter) ...> https://aktuelle-sozialpolitik.de/2020/ ... en-weiter/
Blogbeitrag von Prof. Dr. Stefan Sell vom 1. August 2020 von Stefan Sell
»Bewohner von Pflegeheimen müssen einen immer höheren Eigenanteil aufbringen. Im Schnitt liegt er inzwischen bei über 2.000 Euro pro Monat. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind groß«, so eine der vielen Meldungen in diesen Tagen: Eigenanteil in der Pflege steigt weiter. Ganz korrekt müsste es heißen: Die Eigenanteile der Pflegebedürftigen steigen weiter. Dazu bereits der Beitrag Die Eigenanteile der Pflegebedürftigen (nicht nur) in den Pflegeheimen steigen – und warum der Plural wichtig ist für die Diskussion über eine Begrenzung des Eigenanteils vom 20. Februar 2020: > https://aktuelle-sozialpolitik.de/2020/ ... egeheimen/
Die Abbildung über die Zusammensetzung der Finanzierungsanteile in der vollstationären Pflege verdeutlicht, warum man den Plural verwenden sollte:
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In NRW sind die Heimkosten am höchsten - "Warum?" fragt Alzheimer NRW
Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V.
In NRW sind die Heimkosten am höchsten
"Warum?" fragt Alzheimer NRW
Düsseldorf, 4.08.2020 - Pflegebedürftige in NRW müssen für die Unterbringung im Heim immer tiefer in die Tasche greifen. Während die Eigenanteile im Bundesdurchschnitt bei knapp 2.000 Euro im Monat liegen, müssen Bewohnerinnen und Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen in NRW laut Statistik des Verbands der Ersatzkassen im Schnitt 2.400 Euro hinzuzahlen. „Für uns liegt kein erkennbarer Grund vor, warum Pflegebedürftige in NRW deutlich stärker belastet werden als in anderen Bundesländern“, erklärt Regina Schmidt-Zadel, Vorsitzende des Landesverbands Alzheimer NRW. „Dafür erwarten wir eine Erklärung von der Landesregierung und den Pflegekassen“, so Schmidt-Zadel.
Laut Verband der Ersatzkassen beträgt der Eigenanteil in NRW derzeit durchschnittlich 2.405 Euro im Monat. Das entspricht einem Anstieg um 68 Euro binnen eines Jahres. Damit hat NRW die teuersten Heimplätze in ganz Deutschland. Bundesweit liegt der monatliche Eigenanteil bei 2.015 Euro im Monat, also rund 400 Euro niedriger als in NRW. Die Pflegeversicherung zahlt lediglich je nach Pflegegrad einen Festbetrag für die rein pflegerischen Versorgungsleistungen. Die Differenz zwischen den tatsächlichen Pflegekosten und den Leistungen der Pflegeversicherung müssen die Betroffenen selbst decken. Allein für die reine Pflege stieg der Eigenanteil in NRW auf 818 Euro im Monat, gut 100 Euro mehr als Anfang 2019. „Das ist weder nachvollziehbar noch zumutbar“, sagt Schmidt-Zadel.
Immer mehr Pflegebedürftige sind auf Sozialhilfe angewiesen
Zu den reinen Pflegekosten kommen noch Kosten für Unterbringung und Verpflegung sowie Investitionskosten. Diese müssen Pflegebedürftige aus ihrer Rente oder ihrem Vermögen bestreiten. Schon jetzt sind immer mehr Menschen nicht mehr in der Lage, die Zuzahlungen selbst aufzubringen und auf Sozialhilfe angewiesen, so Alzheimer NRW. Das wiederum belastet die Kommunen. „Die Eigenanteile müssen gesenkt und gedeckelt werden, um gerade einkommensschwache Menschen in Heimen zu entlasten“, fordert Schmidt-Zadel. Zur Finanzierung könnten unter anderem Steuermittel eingesetzt werden. Lohnsteigerungen für Pflegekräfte etwa, die berechtigt und notwendig seien, dürften nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen gehen. „Was es braucht, ist eine Pflegeversicherung, die ihren Namen verdient und alle pflegebedingten Kosten abdeckt“, so die langjährige Gesundheitspolitikerin.
Knackpunkt Investitionskosten
Ein Knackpunkt sind nach Ansicht von Alzheimer NRW zudem die Investitionskosten. Dazu gehören Ausgaben für Aus- oder Umbau und Instandhaltung sowie für Anschaffungen und technische Ausstattung. Laut Sozialgesetzgebung müssen sich die Bundesländer an den Investitionskosten beteiligen und so für eine angemessene Infrastruktur in den Pflegeeinrichtungen sorgen. Doch die Landesmittel fließen nur spärlich. Vielmehr wird ein Großteil der Investitionskosten auf die Heimbewohner umgelegt. „Es kann doch nicht sein, dass Pflegebedürftige mit ihrer Rente dazu beitragen müssen, Bäder umzubauen oder den Aufzug instand zu halten“, so Schmidt-Zadel.
Die von Gesundheitsminister Spahn für den Herbst angekündigte Pflegereform sei daher schon lange überfällig. „Alle älteren und pflegebedürftigen Menschen haben ein Recht auf gute und bezahlbare Pflege, egal in welchem Bundesland sie leben“, erklärt die Vorsitzende von Alzheimer NRW.
Quelle: Pressemitteilung vom 04.08.2020
V.i.S.d.P. Regina Schmidt-Zadel MdB a.D., Vorsitzende
Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. Bergische Landstraße 2 * 40629 Düsseldorf
Tel. 0211/240869 – 18 * Fax. 0211/240869 - 11
presse@alzheimer-nrw.de * www.alzheimer-nrw.de
Der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. wurde 2003 gegründet. Er ist die Interessenvertretung der regionalen Alzheimer Gesellschaften und Alzheimer Angehörigen- Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeinitiativen in NRW. Er führt laufend eigene Projekte durch, z.B. das Projekt "Leben mit Demenz", eine Schulungsreihe für Angehörige. Er ist Veranstalter von Fachtagungen und Herausgeber eigener Publikationen. Er setzt sich für einen würdevollen Umgang mit Menschen mit Demenz ein, insbesondere in der Pflege, und wirkt an der Verbesserung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Gremien, Ausschüssen und auf politischer Ebene mit.
Vorstandsvorsitzende: Regina Schmidt-Zadel MdB a.D., stellv. Vorsitzende: Prof. Dr. Ralf Ihl, Dr. Harald Brauer
Geschäftsführerin: Beate Rohr-Sobizack
VR9233 Amtsgericht Düsseldorf
In NRW sind die Heimkosten am höchsten
"Warum?" fragt Alzheimer NRW
Düsseldorf, 4.08.2020 - Pflegebedürftige in NRW müssen für die Unterbringung im Heim immer tiefer in die Tasche greifen. Während die Eigenanteile im Bundesdurchschnitt bei knapp 2.000 Euro im Monat liegen, müssen Bewohnerinnen und Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen in NRW laut Statistik des Verbands der Ersatzkassen im Schnitt 2.400 Euro hinzuzahlen. „Für uns liegt kein erkennbarer Grund vor, warum Pflegebedürftige in NRW deutlich stärker belastet werden als in anderen Bundesländern“, erklärt Regina Schmidt-Zadel, Vorsitzende des Landesverbands Alzheimer NRW. „Dafür erwarten wir eine Erklärung von der Landesregierung und den Pflegekassen“, so Schmidt-Zadel.
Laut Verband der Ersatzkassen beträgt der Eigenanteil in NRW derzeit durchschnittlich 2.405 Euro im Monat. Das entspricht einem Anstieg um 68 Euro binnen eines Jahres. Damit hat NRW die teuersten Heimplätze in ganz Deutschland. Bundesweit liegt der monatliche Eigenanteil bei 2.015 Euro im Monat, also rund 400 Euro niedriger als in NRW. Die Pflegeversicherung zahlt lediglich je nach Pflegegrad einen Festbetrag für die rein pflegerischen Versorgungsleistungen. Die Differenz zwischen den tatsächlichen Pflegekosten und den Leistungen der Pflegeversicherung müssen die Betroffenen selbst decken. Allein für die reine Pflege stieg der Eigenanteil in NRW auf 818 Euro im Monat, gut 100 Euro mehr als Anfang 2019. „Das ist weder nachvollziehbar noch zumutbar“, sagt Schmidt-Zadel.
Immer mehr Pflegebedürftige sind auf Sozialhilfe angewiesen
Zu den reinen Pflegekosten kommen noch Kosten für Unterbringung und Verpflegung sowie Investitionskosten. Diese müssen Pflegebedürftige aus ihrer Rente oder ihrem Vermögen bestreiten. Schon jetzt sind immer mehr Menschen nicht mehr in der Lage, die Zuzahlungen selbst aufzubringen und auf Sozialhilfe angewiesen, so Alzheimer NRW. Das wiederum belastet die Kommunen. „Die Eigenanteile müssen gesenkt und gedeckelt werden, um gerade einkommensschwache Menschen in Heimen zu entlasten“, fordert Schmidt-Zadel. Zur Finanzierung könnten unter anderem Steuermittel eingesetzt werden. Lohnsteigerungen für Pflegekräfte etwa, die berechtigt und notwendig seien, dürften nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen gehen. „Was es braucht, ist eine Pflegeversicherung, die ihren Namen verdient und alle pflegebedingten Kosten abdeckt“, so die langjährige Gesundheitspolitikerin.
Knackpunkt Investitionskosten
Ein Knackpunkt sind nach Ansicht von Alzheimer NRW zudem die Investitionskosten. Dazu gehören Ausgaben für Aus- oder Umbau und Instandhaltung sowie für Anschaffungen und technische Ausstattung. Laut Sozialgesetzgebung müssen sich die Bundesländer an den Investitionskosten beteiligen und so für eine angemessene Infrastruktur in den Pflegeeinrichtungen sorgen. Doch die Landesmittel fließen nur spärlich. Vielmehr wird ein Großteil der Investitionskosten auf die Heimbewohner umgelegt. „Es kann doch nicht sein, dass Pflegebedürftige mit ihrer Rente dazu beitragen müssen, Bäder umzubauen oder den Aufzug instand zu halten“, so Schmidt-Zadel.
Die von Gesundheitsminister Spahn für den Herbst angekündigte Pflegereform sei daher schon lange überfällig. „Alle älteren und pflegebedürftigen Menschen haben ein Recht auf gute und bezahlbare Pflege, egal in welchem Bundesland sie leben“, erklärt die Vorsitzende von Alzheimer NRW.
Quelle: Pressemitteilung vom 04.08.2020
V.i.S.d.P. Regina Schmidt-Zadel MdB a.D., Vorsitzende
Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. Bergische Landstraße 2 * 40629 Düsseldorf
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Der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. wurde 2003 gegründet. Er ist die Interessenvertretung der regionalen Alzheimer Gesellschaften und Alzheimer Angehörigen- Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeinitiativen in NRW. Er führt laufend eigene Projekte durch, z.B. das Projekt "Leben mit Demenz", eine Schulungsreihe für Angehörige. Er ist Veranstalter von Fachtagungen und Herausgeber eigener Publikationen. Er setzt sich für einen würdevollen Umgang mit Menschen mit Demenz ein, insbesondere in der Pflege, und wirkt an der Verbesserung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Gremien, Ausschüssen und auf politischer Ebene mit.
Vorstandsvorsitzende: Regina Schmidt-Zadel MdB a.D., stellv. Vorsitzende: Prof. Dr. Ralf Ihl, Dr. Harald Brauer
Geschäftsführerin: Beate Rohr-Sobizack
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Pflegereport der DAK-Gesundheit zeigt Reformbedarf nach 25 Jahren Pflegeversicherung
DAK
Gesundheit
Pflegereport: Große regionale Unterschiede in NRW
• Report der DAK-Gesundheit zeigt Reformbedarf nach 25 Jahren Pflegeversicherung
• In Westfalen-Lippe wird öfter Heimpflege gewählt als im Rheinland
• Kritik an der Qualität über dem Bundesschnitt
25 Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung hat die DAK-Gesundheit einen Pflegereport für Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Darin analysiert die Krankenkasse die regionalen Unterschiede in Art, Qualität und Kosten der Pflege im bevölkerungsreichsten Bundesland. Im Norden und Nord-Osten des Bundeslandes ist der Anteil der stationären und teilstationären Pflege wesentlich höher. So werden beispielsweise im Kreis Lippe 42 Prozent, in Heinsberg hingegen nur 24 Prozent in Heimen und Einrichtungen betreut. Bei der Pflege durch Angehörige ergibt sich beim Blick auf die Landkarte genau das gegenteilige Bild: Im Rheinland werden insgesamt deutlich mehr Pflegebedürftige im eigenen Haushalt versorgt, als in Westfalen-Lippe. Die Qualität der Pflege wurde in einer DAK-Umfrage hinterfragt. Im stationären Bereich attestierten 19 Prozent und im ambulanten Bereich 13 Prozent mangelnde Qualität – beides schlechtere Werte als der Bundesdurchschnitt. Die DAK-Gesundheit legt gemeinsam mit dem Autor, dem Pflegeexperten Professor Thomas Klie von der Evangelischen Hochschule Freiburg, auch ein detailliertes Konzept zur langfristigen finanziellen Entlastung der Pflegebedürftigen vor. Durch eine neue Finanzarchitektur und steigende Steuerzuschüsse könnten die Eigenanteile der Versicherten bis zum Jahr 2045 gedeckelt werden.
„Die umfangreiche Analyse der Daten aus mehreren Jahren erlaubt eine detaillierte Sichtweise auf die Fakten“ sagt Klaus Overdiek, Leiter der DAK-Landesvertretung in Nordrhein-Westfalen. „Die Situation wäre ohne die bereits eingeleiteten Maßnahmen in NRW wie zum Beispiel das Altenpflegegesetz und das Pflegewohngeld derzeit schlechter. Dennoch brauchen wir Veränderungen und eine Weiterentwicklung“, so Overdiek. Bei der Pflege sei die Qualität und die hohen Kosten der Heimpflege Ansatzpunkte für Reformen. „Aktuell verfehlt die Pflegeversicherung ihren Gründungsgedanken, die Menschen im Pflegefall vor einem Armutsrisiko zu bewahren und die Kosten der Pflege fair zwischen Beitragszahlern, Steuerzahlern und Pflegebedürftigen zu verteilen”, erläutert Overdiek die Reformvorschläge der DAK-Gesundheit. „Ordnungspolitisch brauchen wir für die kommenden 25 Jahre eine völlig neue Finanzstatik in der Pflege.”
Die Kosten der Pflege sind in NRW, dem Bundesland mit den vergleichsweise höchsten Belastungen in den stationären Einrichtungen aus Sicht der Bevölkerung ein Problem. Zwei Drittel der Befragten gaben an, die Pflege selbst zu übernehmen, da sie sich die Kosten nicht leisten könnten. Nur 24 Prozent sind der Meinung, dass die Kinder für die Pflegekosten der Eltern aufkommen müssten. In NRW sind 46 Prozent der Meinung, dass die Pflegebeiträge steigen, jedoch nur ein Viertel ist bereit, diese auch zu zahlen.
Der demografische Wandel und die zu erwartende Zunahme der Pflegebedürftigen macht zukünftige Änderungen der Pflegeversicherung notwendig. „Wir müssen frühzeitig die Probleme erkennen, analysieren und aktiv die Zukunft der Pflege gestalten. Warten wir erst ab, bis die Situation sich zuspitzt, haben wir kaum mehr Möglichkeiten“, so Klaus Overdiek zur weiteren Entwicklung. „Eine tragbare Finanzierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, das erfordert höhere Steuermittel in der Pflege. Außerdem können strukturelle Veränderungen im Versorgungsbereich zur Verbesserung der Situation in der Pflege genutzt werden.“ Die DAK-Gesundheit habe mit dem Ansatz der „Regionalen Pflegekompetenzzentren“ bereits ein Modellprojekt geschaffen, das in dieser Hinsicht geeignete Perspektiven biete.
Quelle: Pressemitteilung vom 24.08.2020
Rainer Lange
DAK-Gesundheit
Unternehmenskommunikation / Public Relations
Pressesprecher Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen
in Vertretung Rheinland-Pfalz
Graf-Adolf-Str. 89, 40210 Düsseldorf
Postfach 10 19 23, 40010 Düsseldorf
Tel.: 0211 550415-1120, Fax: 0049 40 33470553755
Mobil: 0172-4200593
rainer.lange@dak.de
www.dak.de
www.dak.de/presse
Gesundheit
Pflegereport: Große regionale Unterschiede in NRW
• Report der DAK-Gesundheit zeigt Reformbedarf nach 25 Jahren Pflegeversicherung
• In Westfalen-Lippe wird öfter Heimpflege gewählt als im Rheinland
• Kritik an der Qualität über dem Bundesschnitt
25 Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung hat die DAK-Gesundheit einen Pflegereport für Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Darin analysiert die Krankenkasse die regionalen Unterschiede in Art, Qualität und Kosten der Pflege im bevölkerungsreichsten Bundesland. Im Norden und Nord-Osten des Bundeslandes ist der Anteil der stationären und teilstationären Pflege wesentlich höher. So werden beispielsweise im Kreis Lippe 42 Prozent, in Heinsberg hingegen nur 24 Prozent in Heimen und Einrichtungen betreut. Bei der Pflege durch Angehörige ergibt sich beim Blick auf die Landkarte genau das gegenteilige Bild: Im Rheinland werden insgesamt deutlich mehr Pflegebedürftige im eigenen Haushalt versorgt, als in Westfalen-Lippe. Die Qualität der Pflege wurde in einer DAK-Umfrage hinterfragt. Im stationären Bereich attestierten 19 Prozent und im ambulanten Bereich 13 Prozent mangelnde Qualität – beides schlechtere Werte als der Bundesdurchschnitt. Die DAK-Gesundheit legt gemeinsam mit dem Autor, dem Pflegeexperten Professor Thomas Klie von der Evangelischen Hochschule Freiburg, auch ein detailliertes Konzept zur langfristigen finanziellen Entlastung der Pflegebedürftigen vor. Durch eine neue Finanzarchitektur und steigende Steuerzuschüsse könnten die Eigenanteile der Versicherten bis zum Jahr 2045 gedeckelt werden.
„Die umfangreiche Analyse der Daten aus mehreren Jahren erlaubt eine detaillierte Sichtweise auf die Fakten“ sagt Klaus Overdiek, Leiter der DAK-Landesvertretung in Nordrhein-Westfalen. „Die Situation wäre ohne die bereits eingeleiteten Maßnahmen in NRW wie zum Beispiel das Altenpflegegesetz und das Pflegewohngeld derzeit schlechter. Dennoch brauchen wir Veränderungen und eine Weiterentwicklung“, so Overdiek. Bei der Pflege sei die Qualität und die hohen Kosten der Heimpflege Ansatzpunkte für Reformen. „Aktuell verfehlt die Pflegeversicherung ihren Gründungsgedanken, die Menschen im Pflegefall vor einem Armutsrisiko zu bewahren und die Kosten der Pflege fair zwischen Beitragszahlern, Steuerzahlern und Pflegebedürftigen zu verteilen”, erläutert Overdiek die Reformvorschläge der DAK-Gesundheit. „Ordnungspolitisch brauchen wir für die kommenden 25 Jahre eine völlig neue Finanzstatik in der Pflege.”
Die Kosten der Pflege sind in NRW, dem Bundesland mit den vergleichsweise höchsten Belastungen in den stationären Einrichtungen aus Sicht der Bevölkerung ein Problem. Zwei Drittel der Befragten gaben an, die Pflege selbst zu übernehmen, da sie sich die Kosten nicht leisten könnten. Nur 24 Prozent sind der Meinung, dass die Kinder für die Pflegekosten der Eltern aufkommen müssten. In NRW sind 46 Prozent der Meinung, dass die Pflegebeiträge steigen, jedoch nur ein Viertel ist bereit, diese auch zu zahlen.
Der demografische Wandel und die zu erwartende Zunahme der Pflegebedürftigen macht zukünftige Änderungen der Pflegeversicherung notwendig. „Wir müssen frühzeitig die Probleme erkennen, analysieren und aktiv die Zukunft der Pflege gestalten. Warten wir erst ab, bis die Situation sich zuspitzt, haben wir kaum mehr Möglichkeiten“, so Klaus Overdiek zur weiteren Entwicklung. „Eine tragbare Finanzierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, das erfordert höhere Steuermittel in der Pflege. Außerdem können strukturelle Veränderungen im Versorgungsbereich zur Verbesserung der Situation in der Pflege genutzt werden.“ Die DAK-Gesundheit habe mit dem Ansatz der „Regionalen Pflegekompetenzzentren“ bereits ein Modellprojekt geschaffen, das in dieser Hinsicht geeignete Perspektiven biete.
Quelle: Pressemitteilung vom 24.08.2020
Rainer Lange
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Unternehmenskommunikation / Public Relations
Pressesprecher Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen
in Vertretung Rheinland-Pfalz
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www.dak.de/presse
Anlagen:
- Pressemeldung DAK-Pflegereport NRW - 20200824_PM_Pflegereport_NRW.pdf > https://cache.pressmailing.net/content/ ... rt_NRW.pdf
- Präsentation DAK-Pflegereport NRW - 20200824_Präsentation_Pflegereport_NRW.pdf > https://cache.pressmailing.net/content/ ... rt_NRW.pdf
- Langfassung DAK-Pflegereport NRW - 2020-04-22_Landesreport NRW_final.pdf > https://cache.pressmailing.net/content/ ... ndesreport NRW_final.pdf
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Steigende Eigenanteile - Koalition nimmt Anlauf für weitere Pflegereform
Ärzte Zeitung vom 10.09.2020:
Steigende Eigenanteile
Koalition nimmt Anlauf für weitere Pflegereform
Wie lässt sich eine bessere Bezahlung in der Pflege realisieren, ohne dass Eigenanteile explodieren? Durch kreative Lösungen, sagt CDU-Gesundheitsexperte Rüddel – und kündigt ein weiteres Pflegegesetz noch für 2020 an.
erlin. Die Koalition will noch in dieser Legislaturperiode eine weitere Reform der Pflegeversicherung aufs Gleis setzen. „Wir werden noch ein Pflegegesetz in der zweiten Jahreshälfte auf den Weg bringen“, sagte der CDU-Gesundheitspolitiker und Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel, beim Demografiekongress 2020 am Donnerstag in Berlin.
... (weiter lesen unter) ... > https://nlcontent.aerztezeitung.de/redi ... 538338F9CE
Reformdebatte
Unionspolitiker wollen Pflegezusatzversicherung
Der einflussreiche Wirtschaftsflügel der Union wirbt für eine betriebliche Zusatzversicherung in der Pflege. Kritik am Konzept bleibt nicht aus.
Von Thomas Hommel
Berlin. Der Wirtschaftsflügel der Union drängt auf eine Modernisierung der Finanzarchitektur in der Pflegeversicherung. „Es besteht Reformbedarf“, heißt es in einem Beschluss des Bundesvorstands der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT).
Steigende Kosten auffangen
... (weiter lesen unter) > https://nlcontent.aerztezeitung.de/redi ... 0F64C26686
Steigende Eigenanteile
Koalition nimmt Anlauf für weitere Pflegereform
Wie lässt sich eine bessere Bezahlung in der Pflege realisieren, ohne dass Eigenanteile explodieren? Durch kreative Lösungen, sagt CDU-Gesundheitsexperte Rüddel – und kündigt ein weiteres Pflegegesetz noch für 2020 an.
erlin. Die Koalition will noch in dieser Legislaturperiode eine weitere Reform der Pflegeversicherung aufs Gleis setzen. „Wir werden noch ein Pflegegesetz in der zweiten Jahreshälfte auf den Weg bringen“, sagte der CDU-Gesundheitspolitiker und Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel, beim Demografiekongress 2020 am Donnerstag in Berlin.
... (weiter lesen unter) ... > https://nlcontent.aerztezeitung.de/redi ... 538338F9CE
Reformdebatte
Unionspolitiker wollen Pflegezusatzversicherung
Der einflussreiche Wirtschaftsflügel der Union wirbt für eine betriebliche Zusatzversicherung in der Pflege. Kritik am Konzept bleibt nicht aus.
Von Thomas Hommel
Berlin. Der Wirtschaftsflügel der Union drängt auf eine Modernisierung der Finanzarchitektur in der Pflegeversicherung. „Es besteht Reformbedarf“, heißt es in einem Beschluss des Bundesvorstands der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT).
Steigende Kosten auffangen
... (weiter lesen unter) > https://nlcontent.aerztezeitung.de/redi ... 0F64C26686
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Profit oder Würde - was zählt mehr im Pflegeheim? - Steigende Eigenanteile ....
- SWR Bürgertalk mit Florian Weber am 23.09.2020:
Mal ehrlich...Profit oder Würde - was zählt mehr im Pflegeheim?
>>> Video (61 Min.) verfügbar: bis 23.09.2021 >>> https://www.ardmediathek.de/swr/video/m ... fOYVF0vBTA
Prof. Dr. Stefan Sell war Studiogast beim Pflege-Bürgertalk. Er erläuterte - mit anderen - die Unzulänglichkeiten des Pflegesystems und verdeutlichte die Reformerfordernisse - Korrekturerfordernisse, die eigentlich seit vielen Jahren bekannt sind. - Siehe insoweit auch die Ausführungen von Prof. Dr. Stefan Sell in der Panorama-3-Sendung vom 22.09.2020:
Eine Erhöhung der Pflegeheimkosten sorgt für Diskussionen. Während die Beiträge der Pflegekassen starr bleiben, zahlen allein die Heimbewohner die explodierenden Preise. - Quelle: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... i3612.html /
Detaillierte Informationen zu der genauen Zusammensetzung der Pflegeheimkosten und der aktuellen Diskussion über eine Reform der Pflegefinanzierung findet man in diesen Beiträgen:
➔ Die Eigenanteile in der stationären Pflege steigen weiter – und damit der Druck, eine Reform der Pflegefinanzierung endlich anzugehen (01. August 2020) > https://aktuelle-sozialpolitik.de/2020/ ... en-weiter/
➔ Die Eigenanteile der Pflegebedürftigen (nicht nur) in den Pflegeheimen steigen – und warum der Plural wichtig ist für die Diskussion über eine Begrenzung des Eigenanteils (20. Februar 2020) > https://aktuelle-sozialpolitik.de/2020/ ... egeheimen/
Quelle: https://stefan-sell.de/
Siehe u.a.; > "Wir brauchen fachlich qualifizierte Pflegekräfte in ausreichender Zahl" > viewtopic.php?f=3&t=23783
Mal ehrlich...Profit oder Würde - was zählt mehr im Pflegeheim?
>>> Video (61 Min.) verfügbar: bis 23.09.2021 >>> https://www.ardmediathek.de/swr/video/m ... fOYVF0vBTA
Prof. Dr. Stefan Sell war Studiogast beim Pflege-Bürgertalk. Er erläuterte - mit anderen - die Unzulänglichkeiten des Pflegesystems und verdeutlichte die Reformerfordernisse - Korrekturerfordernisse, die eigentlich seit vielen Jahren bekannt sind. - Siehe insoweit auch die Ausführungen von Prof. Dr. Stefan Sell in der Panorama-3-Sendung vom 22.09.2020:
Eine Erhöhung der Pflegeheimkosten sorgt für Diskussionen. Während die Beiträge der Pflegekassen starr bleiben, zahlen allein die Heimbewohner die explodierenden Preise. - Quelle: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... i3612.html /
Detaillierte Informationen zu der genauen Zusammensetzung der Pflegeheimkosten und der aktuellen Diskussion über eine Reform der Pflegefinanzierung findet man in diesen Beiträgen:
➔ Die Eigenanteile in der stationären Pflege steigen weiter – und damit der Druck, eine Reform der Pflegefinanzierung endlich anzugehen (01. August 2020) > https://aktuelle-sozialpolitik.de/2020/ ... en-weiter/
➔ Die Eigenanteile der Pflegebedürftigen (nicht nur) in den Pflegeheimen steigen – und warum der Plural wichtig ist für die Diskussion über eine Begrenzung des Eigenanteils (20. Februar 2020) > https://aktuelle-sozialpolitik.de/2020/ ... egeheimen/
Quelle: https://stefan-sell.de/
Siehe u.a.; > "Wir brauchen fachlich qualifizierte Pflegekräfte in ausreichender Zahl" > viewtopic.php?f=3&t=23783
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Pläne für Pflegereform - Spahn will Eigenanteil für stationäre Pflege auf 700 Euro deckeln
Ärzte Zeitung vom 04.10.2020:
Pläne für Pflegereform
Spahn will Eigenanteil für stationäre Pflege auf 700 Euro deckeln
Die Kosten für Pflegebedürftige steigen und steigen. Jetzt will Gesundheitsminister Jens Spahn gegensteuern – und zugleich bessere Gehälter für Pflegekräfte durchsetzen. Kostenpunkt: Sechs Milliarden Euro pro Jahr.
Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will den Eigenanteil in der stationären Pflege im Zuge einer Pflegereform begrenzen. „Mein Vorschlag ist, dass Heimbewohner für die stationäre Pflege künftig für längstens 36 Monate maximal 700 Euro pro Monat zahlen“, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“ (BamS). „Das wären maximal 25.200 Euro. Zwar bleibt die Pflegeversicherung auch dann eine Teilkaskoversicherung. Aber der Eigenanteil wird berechenbar.“
... (weiter lesen unter) ... https://www.aerztezeitung.de/Politik/Sp ... NEWSLETTER
Pläne für Pflegereform
Spahn will Eigenanteil für stationäre Pflege auf 700 Euro deckeln
Die Kosten für Pflegebedürftige steigen und steigen. Jetzt will Gesundheitsminister Jens Spahn gegensteuern – und zugleich bessere Gehälter für Pflegekräfte durchsetzen. Kostenpunkt: Sechs Milliarden Euro pro Jahr.
Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will den Eigenanteil in der stationären Pflege im Zuge einer Pflegereform begrenzen. „Mein Vorschlag ist, dass Heimbewohner für die stationäre Pflege künftig für längstens 36 Monate maximal 700 Euro pro Monat zahlen“, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“ (BamS). „Das wären maximal 25.200 Euro. Zwar bleibt die Pflegeversicherung auch dann eine Teilkaskoversicherung. Aber der Eigenanteil wird berechenbar.“
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Spahn-Vorschläge für eine Pflegereform sind halbherzig
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)
Spahn-Vorschläge sind halbherzig
Statement von Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zu aktuellen Vorschlägen von Gesundheitsminister Jens Spahn zur Reform der Pflegefinanzierung
Gesundheitsminister Spahn will Medienberichten zufolge den Eigenanteil für die stationäre Pflege begrenzen und eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte durchsetzen. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), kommentiert:
„Pflege wird für immer mehr Menschen zur existenziellen Kostenfalle. Es ist wichtig, dass Minister Spahn Vorschläge auf den Tisch gelegt hat, aber sie sind bestenfalls halbherzig und lösen nicht das Problem. Gut ist, dass Pflegekräfte besser bezahlt werden sollen. Die geplante Deckelung des Eigenanteils bei der stationären Pflege wird die Heimbewohner jedoch kaum entlasten. Minister Spahn will einen Deckel von 700 Euro für die ersten drei Jahre. Dazu muss man wissen: Heimbewohner sind in Deutschland im Durchschnitt nur 18 Monate im Pflegeheim. Hinzu kommt, dass die Heimbewohner zusätzlich zu den Pflegekosten auch die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen bezahlen müssen und diese im Bundesdurchschnitt bereits 1.229 Euro ausmachen. Insgesamt würde der Eigenanteil mit einem 700-Euro-Deckel also bei 1.929 Euro liegen. Angesichts einer Durchschnittsrente von 1.500 Euro ist das für die meisten Pflegebedürftigen weiterhin viel zu hoch.
Wenn Minister Spahn die Verbraucher wirklich finanziell entlasten will, sollte er zwei Punkte umsetzen. Erstens müsste er den pflegebedingten Eigenanteil deutlich stärker begrenzen. Zweitens dafür sorgen, dass die Bundesländer die Pflegebedürftigen nicht weiter im Stich lassen und sich endlich wieder – wie gesetzlich vorgeschrieben – an der Übernahme der Investitionskosten beteiligen.
Positiv hervorzuheben ist, dass Minister Spahn die Pflege wohl auch aus Steuermitteln bezuschussen und die Leistungssätze jährlich anpassen will. Diese Anpassung sollte sich aber nicht nur an der Inflation, sondern auch an der Lohnentwicklung orientieren.“
Quelle: Pressemitteilung vom 05.10.2020
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)
Pressestelle
Rudi-Dutschke-Straße 17
10969 Berlin
Tel.: (030) 25 800-525
Spahn-Vorschläge sind halbherzig
Statement von Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zu aktuellen Vorschlägen von Gesundheitsminister Jens Spahn zur Reform der Pflegefinanzierung
Gesundheitsminister Spahn will Medienberichten zufolge den Eigenanteil für die stationäre Pflege begrenzen und eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte durchsetzen. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), kommentiert:
„Pflege wird für immer mehr Menschen zur existenziellen Kostenfalle. Es ist wichtig, dass Minister Spahn Vorschläge auf den Tisch gelegt hat, aber sie sind bestenfalls halbherzig und lösen nicht das Problem. Gut ist, dass Pflegekräfte besser bezahlt werden sollen. Die geplante Deckelung des Eigenanteils bei der stationären Pflege wird die Heimbewohner jedoch kaum entlasten. Minister Spahn will einen Deckel von 700 Euro für die ersten drei Jahre. Dazu muss man wissen: Heimbewohner sind in Deutschland im Durchschnitt nur 18 Monate im Pflegeheim. Hinzu kommt, dass die Heimbewohner zusätzlich zu den Pflegekosten auch die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen bezahlen müssen und diese im Bundesdurchschnitt bereits 1.229 Euro ausmachen. Insgesamt würde der Eigenanteil mit einem 700-Euro-Deckel also bei 1.929 Euro liegen. Angesichts einer Durchschnittsrente von 1.500 Euro ist das für die meisten Pflegebedürftigen weiterhin viel zu hoch.
Wenn Minister Spahn die Verbraucher wirklich finanziell entlasten will, sollte er zwei Punkte umsetzen. Erstens müsste er den pflegebedingten Eigenanteil deutlich stärker begrenzen. Zweitens dafür sorgen, dass die Bundesländer die Pflegebedürftigen nicht weiter im Stich lassen und sich endlich wieder – wie gesetzlich vorgeschrieben – an der Übernahme der Investitionskosten beteiligen.
Positiv hervorzuheben ist, dass Minister Spahn die Pflege wohl auch aus Steuermitteln bezuschussen und die Leistungssätze jährlich anpassen will. Diese Anpassung sollte sich aber nicht nur an der Inflation, sondern auch an der Lohnentwicklung orientieren.“
Quelle: Pressemitteilung vom 05.10.2020
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)
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Wir brauchen eine Pflegerevolution, kein Reförmchen
0755 / 5. Oktober 2020
Pressemitteilung von Pia Zimmermann
Wir brauchen eine Pflegerevolution, kein Reförmchen
"Wer Menschen mit Pflegebedarf finanzielle Belastungen aufbürdet, hat jeden sozialen Anstand verloren. Und wer eine minimale Veränderung dieser Belastungen als Pflegereform verkaufen will, zeigt, dass er diese Menschen nicht ernst nimmt", kommentiert Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik, die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur Deckelung der Eigenanteile in Pflegeheimen. "Viele ältere Menschen können sich keinen Eigenanteil von 700 Euro leisten. Pflegebedarf bleibt damit ein Armutsrisiko." Zimmermann weiter:
"Spahns Vorschlag ist allenfalls ein Reförmchen. Nötig ist aber eine Revolution der Pflegefinanzierung. Wir müssen die Einnahmenseite verbessern. Dazu wird die weltweit einmalige private Pflegeversicherung abgeschafft und die dort Versicherten in die soziale Pflegeversicherung integriert. Wenn endlich alle Menschen ohne Beitragsbemessungsgrenze auf alle Einkommensarten einheitliche Beitragssätze zahlen, ist eine Pflegevollversicherung leicht möglich. So können alle pflegebedingten Kosten einschließlich allgemeinverbindlicher tariflicher Bezahlung, die endlich dem verantwortungsvollen Beruf in der Altenpflege gerecht wird, solide und solidarisch finanziert werden."
F.d.R. Susanne Müller
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Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer, Tel. 030/227-52801, Mobil 0151/282 02 708 Stellv. Pressesprecherin: Sandy Stachel, Tel. 030/227-52810, Mobil 0151/22 10 28 35 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de
Pressemitteilung von Pia Zimmermann
Wir brauchen eine Pflegerevolution, kein Reförmchen
"Wer Menschen mit Pflegebedarf finanzielle Belastungen aufbürdet, hat jeden sozialen Anstand verloren. Und wer eine minimale Veränderung dieser Belastungen als Pflegereform verkaufen will, zeigt, dass er diese Menschen nicht ernst nimmt", kommentiert Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik, die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur Deckelung der Eigenanteile in Pflegeheimen. "Viele ältere Menschen können sich keinen Eigenanteil von 700 Euro leisten. Pflegebedarf bleibt damit ein Armutsrisiko." Zimmermann weiter:
"Spahns Vorschlag ist allenfalls ein Reförmchen. Nötig ist aber eine Revolution der Pflegefinanzierung. Wir müssen die Einnahmenseite verbessern. Dazu wird die weltweit einmalige private Pflegeversicherung abgeschafft und die dort Versicherten in die soziale Pflegeversicherung integriert. Wenn endlich alle Menschen ohne Beitragsbemessungsgrenze auf alle Einkommensarten einheitliche Beitragssätze zahlen, ist eine Pflegevollversicherung leicht möglich. So können alle pflegebedingten Kosten einschließlich allgemeinverbindlicher tariflicher Bezahlung, die endlich dem verantwortungsvollen Beruf in der Altenpflege gerecht wird, solide und solidarisch finanziert werden."
F.d.R. Susanne Müller
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Echte Pflegereform notwendig und keine politischen Trippelschritte
Diakonie Deutschland
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Diakonie-Zitat: Echte Pflegereform notwendig und keine politischen Trippelschritte
Berlin, den 5. Oktober 2020 - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat angekündigt, eine Pflegereform auf den Weg zu bringen, welche die Eigenanteile der Versicherten beschränkt und den Pflegekräften eine tarifliche Bezahlung garantieren soll. Dazu äußert sich Diakonie-Präsident Ulrich Lilie:
"Eine Pflegereform ist längst überfällig. Der Vorschlag von Herrn Spahn, die Eigenanteile der Versicherten zu begrenzen, geht in die richtige Richtung. Es sind aber nur politische Trippelschritte auf dem Weg zu einer echten Reform in der Pflegeversicherung. Was wir brauchen, ist eine umfassende Gesamtkonzeption, keine Salamitaktik einzelner Maßnahmen. Die Deckelung der Eigenanteile für Pflegeheime ist nur eine Stellschraube und bleibt, ebenso wie die 20.000 Stellen für Pflegehilfskräfte, ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die Pflegeversicherung braucht eine Kompletterneuerung. Dazu gehört vor allem eine bedarfsgerechte Personalausstattung in den Einrichtungen und ein sinnvolles Konzept zur Verzahnung von ambulanten und stationären Angeboten. Die Familien von pflegebedürftigen Menschen müssen spürbar entlastet werden.
Die Diakonie Deutschland hat bereits im Juni 2019 ein umfassendes Reformkonzept für die Pflegeversicherung vorgelegt. Zusätzlich zu der Deckelung der Eigenanteile wird dort auch eine Umverteilung der Investitionskosten vorgeschlagen. Außerdem müssen pflegende Angehörige nicht pauschal mehr Geld bekommen, sondern zuverlässige Angebote, die sie wirklich entlasten. Diese Reform wäre finanzierbar und sofort umsetzbar. Ich fordere Herrn Spahn dazu auf, endlich Nägel mit Köpfen zu machen."
Weitere Informationen:
https://www.diakonie.de/fileadmin/user_ ... reform.pdf
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Quelle: Pressemitteilung vom 05.10.2020
Kathrin Klinkusch, Pressesprecherin
Pressestelle, Zentrum Kommunikation
T +49 30 65211-1780
F +49 30 65211-3780
pressestelle@diakonie.de
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Diakonie-Zitat: Echte Pflegereform notwendig und keine politischen Trippelschritte
Berlin, den 5. Oktober 2020 - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat angekündigt, eine Pflegereform auf den Weg zu bringen, welche die Eigenanteile der Versicherten beschränkt und den Pflegekräften eine tarifliche Bezahlung garantieren soll. Dazu äußert sich Diakonie-Präsident Ulrich Lilie:
"Eine Pflegereform ist längst überfällig. Der Vorschlag von Herrn Spahn, die Eigenanteile der Versicherten zu begrenzen, geht in die richtige Richtung. Es sind aber nur politische Trippelschritte auf dem Weg zu einer echten Reform in der Pflegeversicherung. Was wir brauchen, ist eine umfassende Gesamtkonzeption, keine Salamitaktik einzelner Maßnahmen. Die Deckelung der Eigenanteile für Pflegeheime ist nur eine Stellschraube und bleibt, ebenso wie die 20.000 Stellen für Pflegehilfskräfte, ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die Pflegeversicherung braucht eine Kompletterneuerung. Dazu gehört vor allem eine bedarfsgerechte Personalausstattung in den Einrichtungen und ein sinnvolles Konzept zur Verzahnung von ambulanten und stationären Angeboten. Die Familien von pflegebedürftigen Menschen müssen spürbar entlastet werden.
Die Diakonie Deutschland hat bereits im Juni 2019 ein umfassendes Reformkonzept für die Pflegeversicherung vorgelegt. Zusätzlich zu der Deckelung der Eigenanteile wird dort auch eine Umverteilung der Investitionskosten vorgeschlagen. Außerdem müssen pflegende Angehörige nicht pauschal mehr Geld bekommen, sondern zuverlässige Angebote, die sie wirklich entlasten. Diese Reform wäre finanzierbar und sofort umsetzbar. Ich fordere Herrn Spahn dazu auf, endlich Nägel mit Köpfen zu machen."
Weitere Informationen:
https://www.diakonie.de/fileadmin/user_ ... reform.pdf
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Quelle: Pressemitteilung vom 05.10.2020
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Pläne für eine Pflegereform - "Kleiner Wurf in die richtige Richtung"
Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V.
"Kleiner Wurf in die richtige Richtung"
Düsseldorf, 05.10.2020. Mit dem Plan, im Zuge einer neuen Pflegereform die Zuzahlung von Heimbewohnern zu den Pflegekosten zu begrenzen, ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein gravierendes soziales Problem angegangen. „Wir warten schon lange darauf, dass die pflegebedürftigen Menschen finanziell entlastet werden“, sagt Regina Schmidt-Zadel, die Vorsitzende von Alzheimer NRW. „Allerdings hoffen wir immer noch auf einen größeren Wurf. Denn zu den Pflegekosten, deren Eigenanteile Minister Spahn auf monatlich 700 Euro begrenzen möchte, kommen ja noch die regelmäßigen Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen der Heime.“
Erst kürzlich hatte der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW darauf hingewiesen, dass die Kosten für die stationäre Pflege in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind und in Nordrhein-Westfalen besonders hoch ausfallen. 2405 Euro müssen Heimbewohner hier im Schnitt jeden Monat zusätzlich zu den Leistungen ihrer Pflegekasse aufbringen, 818 Euro davon für die Pflege, die restlichen 1.587 Euro für Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten. „Viele können das weder von ihrer Rente noch aus ihrem Angesparten bezahlen und werden im Heim zu Sozialhilfeempfängern,“ bemängelt Regina Schmidt-Zadel. „Das belastet auch die Kommunen. Deswegen setzen wir uns für eine Pflegeversicherung ein, die diesen Namen auch verdient und alle pflegebedingten Kosten abdeckt.“
Spahns Vorschlag, die Pflegekassen sollten künftig nur mit solchen Pflegeheimen Verträge eingehen, die ihren Pflegekräften mindestens Tariflohn zahlen, bezeichnet die langjährige Gesundheitspolitikerin als begrüßenswert, aber auch überfällig. „Es ist im Grunde beschämend, dass dies nicht schon längst Standard ist.“
Quelle: Pressemitteilung vom 05.10.2020
V.i.S.d.P. Regina Schmidt-Zadel MdB a.D., Vorsitzende
Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. Bergische Landstraße 2 * 40629 Düsseldorf
Tel. 0211/240869 – 18 * Fax. 0211/240869 - 11
presse@alzheimer-nrw.de * www.alzheimer-nrw.de
Der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. wurde 2003 gegründet. Er ist die Interessenvertretung der regionalen Alzheimer Gesellschaften und Alzheimer Angehörigen- Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeinitiativen in NRW. Er führt laufend eigene Projekte durch, z.B. das Projekt "Leben mit Demenz", eine Schulungsreihe für Angehörige. Er ist Veranstalter von Fachtagungen und Herausgeber eigener Publikationen. Er setzt sich für einen würdevollen Umgang mit Menschen mit Demenz ein, insbesondere in der Pflege, und wirkt an der Verbesserung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Gremien, Ausschüssen und auf politischer Ebene mit.
Vorstandsvorsitzende: Regina Schmidt-Zadel MdB a.D., stellv. Vorsitzende: Prof. Dr. Ralf Ihl, Dr. Harald Brauer
Geschäftsführerin: Beate Rohr-Sobizack
VR9233 Amtsgericht Düsseldorf
"Kleiner Wurf in die richtige Richtung"
Düsseldorf, 05.10.2020. Mit dem Plan, im Zuge einer neuen Pflegereform die Zuzahlung von Heimbewohnern zu den Pflegekosten zu begrenzen, ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein gravierendes soziales Problem angegangen. „Wir warten schon lange darauf, dass die pflegebedürftigen Menschen finanziell entlastet werden“, sagt Regina Schmidt-Zadel, die Vorsitzende von Alzheimer NRW. „Allerdings hoffen wir immer noch auf einen größeren Wurf. Denn zu den Pflegekosten, deren Eigenanteile Minister Spahn auf monatlich 700 Euro begrenzen möchte, kommen ja noch die regelmäßigen Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen der Heime.“
Erst kürzlich hatte der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW darauf hingewiesen, dass die Kosten für die stationäre Pflege in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind und in Nordrhein-Westfalen besonders hoch ausfallen. 2405 Euro müssen Heimbewohner hier im Schnitt jeden Monat zusätzlich zu den Leistungen ihrer Pflegekasse aufbringen, 818 Euro davon für die Pflege, die restlichen 1.587 Euro für Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten. „Viele können das weder von ihrer Rente noch aus ihrem Angesparten bezahlen und werden im Heim zu Sozialhilfeempfängern,“ bemängelt Regina Schmidt-Zadel. „Das belastet auch die Kommunen. Deswegen setzen wir uns für eine Pflegeversicherung ein, die diesen Namen auch verdient und alle pflegebedingten Kosten abdeckt.“
Spahns Vorschlag, die Pflegekassen sollten künftig nur mit solchen Pflegeheimen Verträge eingehen, die ihren Pflegekräften mindestens Tariflohn zahlen, bezeichnet die langjährige Gesundheitspolitikerin als begrüßenswert, aber auch überfällig. „Es ist im Grunde beschämend, dass dies nicht schon längst Standard ist.“
Quelle: Pressemitteilung vom 05.10.2020
V.i.S.d.P. Regina Schmidt-Zadel MdB a.D., Vorsitzende
Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. Bergische Landstraße 2 * 40629 Düsseldorf
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Der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. wurde 2003 gegründet. Er ist die Interessenvertretung der regionalen Alzheimer Gesellschaften und Alzheimer Angehörigen- Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeinitiativen in NRW. Er führt laufend eigene Projekte durch, z.B. das Projekt "Leben mit Demenz", eine Schulungsreihe für Angehörige. Er ist Veranstalter von Fachtagungen und Herausgeber eigener Publikationen. Er setzt sich für einen würdevollen Umgang mit Menschen mit Demenz ein, insbesondere in der Pflege, und wirkt an der Verbesserung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Gremien, Ausschüssen und auf politischer Ebene mit.
Vorstandsvorsitzende: Regina Schmidt-Zadel MdB a.D., stellv. Vorsitzende: Prof. Dr. Ralf Ihl, Dr. Harald Brauer
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Eckpunkte Pflegereform - Pflegebedürftige auch von Investitionskosten entlasten
Eckpunkte Pflegereform
vdek begrüßt geplante Pflegereform – Pflegebedürftige auch von Investitionskosten entlasten
(Berlin, 5.10.2020) Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) begrüßt das von Gesundheitsminister Jens Spahn vorgelegte Konzept für eine Pflegereform. Die Politik gehe drängende Probleme an, erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. Die Reform sei im Sinne der Pflegebedürftigen und Beschäftigten.
„Dass Minister Spahn die pflegebedingten Eigenanteile in der stationären Pflege bei 700 Euro deckeln und auf 36 Monate begrenzen will, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die steigenden finanziellen Belastungen sind für immer mehr Bewohner von Pflegeeinrichtungen und ihre Angehörigen kaum noch zu stemmen“, sagte Elsner. Die Ersatzkassen fordern seit vielen Jahren eine finanzielle Entlastung der Betroffenen. Derzeit müssen sie für einen Heimplatz im Bundesdurchschnitt 2.015 Euro monatlich aus eigener Tasche zuzahlen - für Pflege, Investitionskosten sowie Unterkunft und Verpflegung.
Elsner forderte zugleich weitere Reformmaßnahmen: „Es muss geklärt werden, wer die Investitionskosten zu tragen hat. Auch hier brauchen die Pflegebedürftigen eine Entlastung. Denn die Kosten, die sie übernehmen, belaufen sich im Bundesschnitt bereits jetzt auf 455 Euro pro Monat. Eine verbindliche Verpflichtung zur Übernahme der Investitionskosten durch die Länder muss daher Teil der Pflegereform werden.“
Für die Reform ist ein Steuerzuschuss geplant. Dies sei richtig, so Elsner. „Zugleich sollte sich die private Pflegeversicherung (PPV) aber über einen gemeinsamen Solidarausgleich mit der sozialen Pflegeversicherung (SPV) an der Finanzierung beteiligen.“ Dies sei solidarisch, da die PPV vor allem einkommensstarke Personen mit einer günstigeren Alters- und Geschlechtsstruktur versichert. Ein gemeinsamer Finanzausgleich könnte die SPV um bis zu zwei Milliarden Euro jährig entlasten.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen rund 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
- Techniker Krankenkasse (TK), Twitter: @TK_Presse
- BARMER, Twitter: @BARMER_Presse
- DAK-Gesundheit, Twitter: @DAKGesundheit
- KKH Kaufmännische Krankenkasse, Twitter: @KKH_Politik
- hkk - Handelskrankenkasse
- HEK – Hanseatische Krankenkasse, Twitter: @HEKonline
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).
In der vdek-Zentrale in Berlin sind mehr als 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 350 sowie mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.
Quelle: Pressemitteilung vom 05.10.2020
Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Pressesprecherin, Abteilungsleiterin Kommunikation
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
Tel.: 0 30 / 2 69 31 – 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 15
Mobil: 01 73 / 25 13 13 3
michaela.gottfried@vdek.com
www.vdek.com
vdek begrüßt geplante Pflegereform – Pflegebedürftige auch von Investitionskosten entlasten
(Berlin, 5.10.2020) Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) begrüßt das von Gesundheitsminister Jens Spahn vorgelegte Konzept für eine Pflegereform. Die Politik gehe drängende Probleme an, erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. Die Reform sei im Sinne der Pflegebedürftigen und Beschäftigten.
„Dass Minister Spahn die pflegebedingten Eigenanteile in der stationären Pflege bei 700 Euro deckeln und auf 36 Monate begrenzen will, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die steigenden finanziellen Belastungen sind für immer mehr Bewohner von Pflegeeinrichtungen und ihre Angehörigen kaum noch zu stemmen“, sagte Elsner. Die Ersatzkassen fordern seit vielen Jahren eine finanzielle Entlastung der Betroffenen. Derzeit müssen sie für einen Heimplatz im Bundesdurchschnitt 2.015 Euro monatlich aus eigener Tasche zuzahlen - für Pflege, Investitionskosten sowie Unterkunft und Verpflegung.
Elsner forderte zugleich weitere Reformmaßnahmen: „Es muss geklärt werden, wer die Investitionskosten zu tragen hat. Auch hier brauchen die Pflegebedürftigen eine Entlastung. Denn die Kosten, die sie übernehmen, belaufen sich im Bundesschnitt bereits jetzt auf 455 Euro pro Monat. Eine verbindliche Verpflichtung zur Übernahme der Investitionskosten durch die Länder muss daher Teil der Pflegereform werden.“
Für die Reform ist ein Steuerzuschuss geplant. Dies sei richtig, so Elsner. „Zugleich sollte sich die private Pflegeversicherung (PPV) aber über einen gemeinsamen Solidarausgleich mit der sozialen Pflegeversicherung (SPV) an der Finanzierung beteiligen.“ Dies sei solidarisch, da die PPV vor allem einkommensstarke Personen mit einer günstigeren Alters- und Geschlechtsstruktur versichert. Ein gemeinsamer Finanzausgleich könnte die SPV um bis zu zwei Milliarden Euro jährig entlasten.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen rund 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
- Techniker Krankenkasse (TK), Twitter: @TK_Presse
- BARMER, Twitter: @BARMER_Presse
- DAK-Gesundheit, Twitter: @DAKGesundheit
- KKH Kaufmännische Krankenkasse, Twitter: @KKH_Politik
- hkk - Handelskrankenkasse
- HEK – Hanseatische Krankenkasse, Twitter: @HEKonline
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).
In der vdek-Zentrale in Berlin sind mehr als 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 350 sowie mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.
Quelle: Pressemitteilung vom 05.10.2020
Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
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Askanischer Platz 1
10963 Berlin
Tel.: 0 30 / 2 69 31 – 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 15
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Pflegereform: „Langsam reicht´s mit den leeren Versprechungen.“
Pflegereform: „Langsam reicht´s mit den leeren Versprechungen.“
5. Oktober 2020 | Autor: Christoph Lixenfeld
Jens Spahn will den Eigenanteil für die stationäre Pflege auf 700 Euro pro Monat begrenzen und das aus Steuermitteln bezahlen.
Warum diese „Pflegereform“ nicht mehr ist als eine Geste – und am Ende vermutlich noch nicht mal das.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.lixenfeldsthemen.de/2020/10 ... kotcLXZcSM
5. Oktober 2020 | Autor: Christoph Lixenfeld
Jens Spahn will den Eigenanteil für die stationäre Pflege auf 700 Euro pro Monat begrenzen und das aus Steuermitteln bezahlen.
Warum diese „Pflegereform“ nicht mehr ist als eine Geste – und am Ende vermutlich noch nicht mal das.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.lixenfeldsthemen.de/2020/10 ... kotcLXZcSM
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Pflegeheime: Spahn will Eigenanteile deckeln
Deutsches Ärzteblatt vom 05.10.2020:
Pflegeheime: Spahn will Eigenanteile deckeln
Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will noch in dieser Legislaturperiode die Pflegeversicherung reformieren. Dabei schlägt er vor, die Eigenanteile bei den Pflegekosten für die Bewohner von Pflegeheimen auf 700 Euro pro Monat für... [mehr] > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/34 ... b697cf3918
Pflegeheime: Spahn will Eigenanteile deckeln
Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will noch in dieser Legislaturperiode die Pflegeversicherung reformieren. Dabei schlägt er vor, die Eigenanteile bei den Pflegekosten für die Bewohner von Pflegeheimen auf 700 Euro pro Monat für... [mehr] > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/34 ... b697cf3918
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Menschenwürdige Pflege erfordert "Pflege-Wumms" ...
Die aktuellen Ankündigungen für eine Pflegereform lassen erkennen, dass es offensichtlich keine wirkungsvollen Verbesserungen im Pflegesystem geben wird. Es erscheint daher geboten, nochmals alle Aspekte der jetzt notwendigen Reformmaßnahmen zu verdeutlichen. Das Bundesgesundheitsministerium wurde daher am 05.10.2020 gebeten, die näheren Einzelheiten der Planungen zu erläutern. Sobald die konkreten Regelungsabsichten bekannt sind, wird es von hier eine Stellungnahme für einen "Masterplan Pflege" geben. Es muss angesichts der immer deutlicher werdenden Pflegemängel einen wirklichen "Pflege-Wumms" geben. Alles andere wird den Pflegenotstand nicht auflösen können! - Werner Schell
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Linnemann will Debatte über Finanzierbarkeit des Pflegesystems
Deutsches Ärzteblatt vom 06.10.2020:
Linnemann will Debatte über Finanzierbarkeit des Pflegesystems
Berlin – Unions-Fraktionsvize Carsten Linnemann hat sich für eine Debatte über die künftige Finanzierbarkeit des Kranken- und Pflegeversicherungssystems ausgesprochen. Die Pflegeversicherung stehe aufgrund des demografischen Wandels unter enormen Druck, sagte er. Man stoße mit der Beitragsfinanzierung immer stärker an Grenzen, wenn man die Lohnkosten auch in Zukunft in einem bezahlbaren Rahmen halten wolle.
Hintergrund der Aussagen ist eine geplante Pflegereform von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Insgesamt rechnet Spahn mit Mehrkosten von rund sechs Milliarden Euro. Höhere Pflegebeiträge sollen dafür vermieden werden. Stattdessen setzt Spahn zum großen Teil auf eine Finanzierung aus Steuergeldern.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
+++
Ärzte Zeitung vom 06.10.2020:
Pflegeversicherung
SPD murrt wegen Spahns Pflegereform-Vorschlägen
Alle sind sich einig: Die explodierenden Eigenanteile in der Pflege gehören gestoppt. Die Frage, wie das zu finanzieren ist, entzweit die Gemüter – auch die in der Koalition.
Von Thomas Hommel
Berlin. Bei der geplanten Reform der Pflegeversicherung ist koalitionsinterner Ärger programmiert. Die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag, Heike Baehrens, sagte, ihre Partei begrüße zwar die Forderung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die pflegebezogenen Eigenanteile bei den Heimkosten deckeln zu wollen. Allerdings ließen die Pläne Spahns „noch viele inhaltliche Fragen offen“, setzte die SPD-Politikerin hinzu.
So sei in der Koalition noch über die „Höhe der Eigenanteile und eine differenzierte Staffelung abhängig von der Dauer der stationären Versorgung“ zu reden.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
Linnemann will Debatte über Finanzierbarkeit des Pflegesystems
Berlin – Unions-Fraktionsvize Carsten Linnemann hat sich für eine Debatte über die künftige Finanzierbarkeit des Kranken- und Pflegeversicherungssystems ausgesprochen. Die Pflegeversicherung stehe aufgrund des demografischen Wandels unter enormen Druck, sagte er. Man stoße mit der Beitragsfinanzierung immer stärker an Grenzen, wenn man die Lohnkosten auch in Zukunft in einem bezahlbaren Rahmen halten wolle.
Hintergrund der Aussagen ist eine geplante Pflegereform von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Insgesamt rechnet Spahn mit Mehrkosten von rund sechs Milliarden Euro. Höhere Pflegebeiträge sollen dafür vermieden werden. Stattdessen setzt Spahn zum großen Teil auf eine Finanzierung aus Steuergeldern.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Ärzte Zeitung vom 06.10.2020:
Pflegeversicherung
SPD murrt wegen Spahns Pflegereform-Vorschlägen
Alle sind sich einig: Die explodierenden Eigenanteile in der Pflege gehören gestoppt. Die Frage, wie das zu finanzieren ist, entzweit die Gemüter – auch die in der Koalition.
Von Thomas Hommel
Berlin. Bei der geplanten Reform der Pflegeversicherung ist koalitionsinterner Ärger programmiert. Die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag, Heike Baehrens, sagte, ihre Partei begrüße zwar die Forderung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die pflegebezogenen Eigenanteile bei den Heimkosten deckeln zu wollen. Allerdings ließen die Pläne Spahns „noch viele inhaltliche Fragen offen“, setzte die SPD-Politikerin hinzu.
So sei in der Koalition noch über die „Höhe der Eigenanteile und eine differenzierte Staffelung abhängig von der Dauer der stationären Versorgung“ zu reden.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e