Wenn Eltern altern - TV-Tipp 24.07.2009

Beitrag von **WernerSchell** » 19.07.2009, 17:25

30.06.2009, 21.50 - 22.30 Uhr, ARTE

Wiederholung:
24.07.2009 um 10:40

Wenn Eltern altern
Wie stellen sich Menschen der Verantwortung, wenn ihre Eltern alt oder pflegebedürftig werden?

(Frankreich, 2009, 45mn)
ARTE F
Regie: Isabelle Cottenceau

Wie stellen sich Menschen der Verantwortung, wenn ihre Eltern alt oder pflegebedürftig werden? Wenn sie gefordert sind, das Leben derjenigen zu bestimmen, die lange Zeit in den Familien das Sagen hatten? Filmemacherin Isabelle Cottenceau zeigt das Verhalten von Familien in Europa, die auf ganz unterschiedliche Weise versuchen, die bestmögliche Lösung für ihre alt gewordenen Eltern und sich selbst zu finden.

Was geschieht, wenn Eltern alt werden? Wenn ihre erwachsenen Kinder für sie entscheiden und ihnen einen würdevollen Lebensabend sichern müssen? Wenn sich die Rollen vertauschen und die Eltern plötzlich zu den Abhängigen werden? Die Dokumentation beschreibt den Moment, in dem Familien grundlegende Entscheidungen treffen. Sollen die Eltern ins Altersheim? Kann man ihre Betreuung zu Hause mit Hilfe ambulanter Pflege organisieren? Was wird das alles kosten und wer bezahlt? Wie soll man sich zurechtfinden zwischen seinen Erinnerungen, seinen Schuldgefühlen und dem Wunsch, alles richtig zu machen?
Filmemacherin Isabelle Cottenceau befragt Familien in Deutschland, Frankreich und Belgien und zeigt für Europa typische Fälle. Zum Beispiel Samuel alias "Il Padre". Der ehemalige Arbeiter italienischer Herkunft ist 80 und nur noch ein Schatten seiner selbst. Die Parkinson-Krankheit und die Folgen eines Sturzes haben aus ihm einen Menschen gemacht, den seine acht Kinder und seine Frau kaum wiedererkennen. Die Familie lebt in Nordfrankreich. Sohn Rafaele bringt seinen Vater schweren Herzens nach Belgien in ein Seniorenheim. Wie viele Europäer wählte er Belgien aus Kostengründen. Und "weil die Pflegekräfte dort zahlreicher, kompetenter und aufmerksamer sind", so Rafaele.
Colette lebt seit zwei Jahren bei ihrer Mutter, die nach einem Schlaganfall auf Hilfe angewiesen ist. Die Tochter entschied spontan, sich um die pflegebedürftige Mutter zu kümmern. Die übrigen Familienangehörigen reagierten anders, sei es aus Egoismus oder aus Angst vor dem Umgang mit der Behinderung. Colette wohnt mit ihrer Mutter und ihrem jüngsten Sohn Erwin in einem Mehrgenerationenhaus; eine Lebensweise, die wie für sie gemacht scheint. Erwin ist elf Jahre alt und er weiß bereits, was Nächstenliebe bedeutet.
Anhand dieser und weiterer Beispiele erzählt die Dokumentation feinfühlig, humorvoll und bisweilen schonungslos, wie die Generationen in Europa miteinander umgehen.

Quelle: ARTE
http://www.arte.tv/de/programm/242,dayP ... ening.html