Der Kassenpatient: Mensch zweiter Klasse? - 09.05.09
Verfasst: 06.05.2009, 05:46
Dienstag, 05.05.2009 | 22:45 Uhr - Länge: 75 Minuten - Das Erste ARD
Menschen bei Maischberger
Wiederholungstermine der Sendung vom 5. Mai 2009
Mittwoch, 6. Mai, 9.30 Uhr (MDR)
Samstag, 9. Mai, 23.00 Uhr (3sat)
„Der Kassenpatient: Mensch zweiter Klasse?"
Die Gäste:
Sibylle Herbert (Medizinjournalistin)
Dr. Marianne Koch (Ärztin)
Volker Leienbach (Verband der privaten Krankenversicherung)
Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD-Gesundheitspolitiker)
Ingo Kailuweit (Vorstandschef KKH-Allianz)
Ralf Riemeyer (Patient, klagt gegen die AOK)
Sibylle Herbert
Die Medizinjournalistin hat mit ihrem Buch „Diagnose unbezahlbar. Aus der Praxis der Zweiklassenmedizin" ein Tabu gebrochen. „Vielen Patienten in Deutschland werden heute Therapien und Medikamente wider besseres Wissen vorenthalten. Ärzte können längst nicht mehr allen Patienten das geben, was sie für richtig halten", sagt Sibylle Herbert, selbst Kassenpatientin.
Dr. Marianne Koch
Die Ärztin will nicht mehr hinnehmen, dass ihr Berufsstand als „geldgierig abgewatscht" wird. „Ärzte sind auch Opfer: Sie können mit den heutigen Honorarsätzen weder ihre Praxis halten noch ihre Familie ernähren. Den meisten Ärzten geht es um ihre Patienten und um die Möglichkeit, diese auch in schwierigen Zeiten gut und nach den modernsten Standards zu behandeln", sagt Marianne Koch.
Volker Leienbach
Der Chef des Verbandes der privaten Krankenkassen sieht keine großen Unterschiede in der Behandlung von Kassenpatienten im Vergleich zu Privatversicherten: „Ich bestreite entschieden, dass gesetzlich Versicherte mit ernsthaften Erkrankungen nicht behandelt werden, weil Privatversicherte vorgezogen werden", sagt Volker Leienbach.
Prof. Dr. Karl Lauterbach
„Von der Wiege bis zur Bahre herrscht in Deutschland der Zweiklassenstaat. Arme Kassenpatienten bekommen trotz schwerster Krankheit ihr Leben lang keine Experten zu sehen und sterben deshalb fünf bis zehn Jahre früher", behauptet der SPD-Gesundheitsexperte und ergänzt: „Privat Versicherte hingegen bekommen sogar für die Behandlung eines trivialen Leistenbruches einen Topspezialisten."
Ingo Kailuweit
„Ein gesetzlich Versicherter wird in Deutschland nicht schlechter behandelt als ein privat Versicherter", sagt der Vorstandsvorsitzende der gesetzlichen Krankenkasse KKH-Allianz. Er habe nichts gegen private Zusatzversicherungen, es müsse aber gewährleistet sein, dass die ärztliche Grundversorgung solidarisch versichert sei, betont Kailuweit.
Ralf Riemeyer
Der 49-Jährige leidet an der seltenen Erbkrankheit HSP und ist von einer fortschreitenden Lähmung seiner Beinmuskulatur betroffen. Vor einigen Jahren probierte er eine spezielle Botox-Behandlung - mit Erfolg. Die Injektionen lösten die spastischen Verkrampfungen in seinen Beinen und erleichterten ihm das Laufen erheblich. Doch plötzlich Ende 2007 die schlechte Nachricht: Seine Krankenkasse, die regionale AOK, zahlt die Behandlung nicht. „Danach ging es mit mir bergab", berichtet der gelernte Klempner. „Obwohl die Ärzte belegen können, dass mir das Medikament nützt, will die Kasse nicht zahlen", sagt Riemeyer. Deshalb klagt er jetzt vor dem Sozialgericht gegen die AOK.
„Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent Berlin GmbH.
Quelle: http://programm.daserste.de/detail1.asp ... 44&ziel=34
http://www.daserste.de/maischberger/sen ... seite=true
Menschen bei Maischberger
Wiederholungstermine der Sendung vom 5. Mai 2009
Mittwoch, 6. Mai, 9.30 Uhr (MDR)
Samstag, 9. Mai, 23.00 Uhr (3sat)
„Der Kassenpatient: Mensch zweiter Klasse?"
Die Gäste:
Sibylle Herbert (Medizinjournalistin)
Dr. Marianne Koch (Ärztin)
Volker Leienbach (Verband der privaten Krankenversicherung)
Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD-Gesundheitspolitiker)
Ingo Kailuweit (Vorstandschef KKH-Allianz)
Ralf Riemeyer (Patient, klagt gegen die AOK)
Sibylle Herbert
Die Medizinjournalistin hat mit ihrem Buch „Diagnose unbezahlbar. Aus der Praxis der Zweiklassenmedizin" ein Tabu gebrochen. „Vielen Patienten in Deutschland werden heute Therapien und Medikamente wider besseres Wissen vorenthalten. Ärzte können längst nicht mehr allen Patienten das geben, was sie für richtig halten", sagt Sibylle Herbert, selbst Kassenpatientin.
Dr. Marianne Koch
Die Ärztin will nicht mehr hinnehmen, dass ihr Berufsstand als „geldgierig abgewatscht" wird. „Ärzte sind auch Opfer: Sie können mit den heutigen Honorarsätzen weder ihre Praxis halten noch ihre Familie ernähren. Den meisten Ärzten geht es um ihre Patienten und um die Möglichkeit, diese auch in schwierigen Zeiten gut und nach den modernsten Standards zu behandeln", sagt Marianne Koch.
Volker Leienbach
Der Chef des Verbandes der privaten Krankenkassen sieht keine großen Unterschiede in der Behandlung von Kassenpatienten im Vergleich zu Privatversicherten: „Ich bestreite entschieden, dass gesetzlich Versicherte mit ernsthaften Erkrankungen nicht behandelt werden, weil Privatversicherte vorgezogen werden", sagt Volker Leienbach.
Prof. Dr. Karl Lauterbach
„Von der Wiege bis zur Bahre herrscht in Deutschland der Zweiklassenstaat. Arme Kassenpatienten bekommen trotz schwerster Krankheit ihr Leben lang keine Experten zu sehen und sterben deshalb fünf bis zehn Jahre früher", behauptet der SPD-Gesundheitsexperte und ergänzt: „Privat Versicherte hingegen bekommen sogar für die Behandlung eines trivialen Leistenbruches einen Topspezialisten."
Ingo Kailuweit
„Ein gesetzlich Versicherter wird in Deutschland nicht schlechter behandelt als ein privat Versicherter", sagt der Vorstandsvorsitzende der gesetzlichen Krankenkasse KKH-Allianz. Er habe nichts gegen private Zusatzversicherungen, es müsse aber gewährleistet sein, dass die ärztliche Grundversorgung solidarisch versichert sei, betont Kailuweit.
Ralf Riemeyer
Der 49-Jährige leidet an der seltenen Erbkrankheit HSP und ist von einer fortschreitenden Lähmung seiner Beinmuskulatur betroffen. Vor einigen Jahren probierte er eine spezielle Botox-Behandlung - mit Erfolg. Die Injektionen lösten die spastischen Verkrampfungen in seinen Beinen und erleichterten ihm das Laufen erheblich. Doch plötzlich Ende 2007 die schlechte Nachricht: Seine Krankenkasse, die regionale AOK, zahlt die Behandlung nicht. „Danach ging es mit mir bergab", berichtet der gelernte Klempner. „Obwohl die Ärzte belegen können, dass mir das Medikament nützt, will die Kasse nicht zahlen", sagt Riemeyer. Deshalb klagt er jetzt vor dem Sozialgericht gegen die AOK.
„Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent Berlin GmbH.
Quelle: http://programm.daserste.de/detail1.asp ... 44&ziel=34
http://www.daserste.de/maischberger/sen ... seite=true