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Angst vor Operationen: Was hilft dagegen?

Verfasst: 01.02.2013, 07:27
von Presse
Fall des Monats der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD)
Angst vor Operationen: Was hilft dagegen?

+++ Eine Operation macht vielen Patienten verständlicherweise Angst. Sie sind aufgeregt und das Beratungsgespräch beim Arzt rauscht an ihnen vorbei. Übrig bleiben unklare Zweifel und Sorgen. Ein Teufelskreis, aus dem es Auswege gibt. +++

Chirurgische Eingriffe sind in der Medizin alltäglich. Laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) wird etwa eine von 20 Personen im Laufe eines Jahres operiert. Trotzdem löst das Wort "Operation" bei den meisten Menschen Ängste aus – sei es vor der Narkose, möglichen Komplikationen oder der Zeit nach dem Eingriff.
„Wenn eine OP ansteht, hat jeder ein mulmiges Gefühl, das ist normal“, sagt Claudia Schlund von der Nürnberger Beratungsstelle der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). "Wir beraten immer wieder Patienten, die durch ihre Sorgen geradezu blockiert sind und nicht wissen, ob der Eingriff die richtige Entscheidung für sie ist."
So geht es auch dem 71-jährigen Heinz P. Er hat nur noch ein Auge und das ist durch Grauen Star getrübt. Seine Augenärztin rät zur Operation, bei der eine künstliche Linse ins Auge eingesetzt wird. Sie erklärt ihm die Details, aber vor lauter Angst um sein verbliebenes Auge kann Herr P. kaum zuhören. Zurück zu Hause gerät er ins Grübeln. Ist der Eingriff wirklich nötig? Kann ich am Ende vielleicht gar nichts mehr sehen, falls es Komplikationen gibt? Ohne das Risiko genau zu kennen, erscheint es ihm viel größer, als es wirklich ist.
"Tatsächlich sind die Gefahren einer Operation des Grauen Stars gering", sagt Patientenberaterin Schlund. Bei ein bis vier Prozent der Eingriffe kommt es zu Komplikationen, die meisten lassen sich aber gut behandeln. Das zeigen wissenschaftliche Studien aus den USA. Doch die Furcht vor möglichen Folgen nimmt manche Patienten so in Beschlag, dass sie wichtige Details wie diese im Arztgespräch gar nicht mitbekommen, verstehen oder nachfragen."
Ein Teufelskreis – denn gerade umfangreiche Informationen können ein gutes Mittel gegen die Angst sein. "Um ihr zu begegnen sollte man sich in aller Ruhe und ausführlich mit dem Für und Wider einer Operation auseinandersetzen", rät Claudia Schlund. Dazu gehört vor allem, dass man sich über seine Befürchtungen klar wird und diese mit dem Arzt bespricht. Schlund: "Am besten schreibt man sich seine Fragen vorher auf. Und wenn man nicht alles versteht, sollte man auf jeden Fall nachfragen."
Auch die Angst selber sollte im Arztgespräch eine Rolle spielen. Neben ausführlichen Informationen über die Operation gibt es weitere Möglichkeiten, um ihr zu begegnen, zum Beispiel Entspannungstechniken oder beruhigende Musik. Direkt vor einem Eingriff können angstlösende Medikamente sinnvoll sein – auch wenn ambulant operiert wird.
UPD-Tipp: Überstürzen Sie die Entscheidung für oder gegen eine Operation nicht. Sprechen Sie mit Freunden und Angehörigen über Ihre Situation und lassen Sie sich beraten. Vor allem sollte man seinen Arzt offen alles fragen, was einem auf dem Herzen liegt. In jedem Fall dürfen Sie ihn auch ein zweites Mal aufsuchen oder sich eine ärztliche Zweitmeinung einholen.
Weitere Informationen zu den Themen Angst vor Operationen und Grauer Star finden Betroffene beim IQWiG unter: www.gesundheitsinformation.de.
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Die UPD berät im gesetzlichen Auftrag zu gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen – in 21 Beratungsstellen, über ihren Arzneimittelberatungsdienst und ein kostenfreies* Beratungstelefon:
Deutsch: 0800 0 11 77 22 (Mo. bis Fr. 10-18 Uhr, Do. bis 20 Uhr)
Türkisch: 0800 0 11 77 23 (Mo. und Mi. 10-12 Uhr, 15-17 Uhr)
Russisch: 0800 0 11 77 24 (Mo. und Mi. 10-12 Uhr, 15-17 Uhr)
* Mobilfunktarife für die Beratung auf Deutsch abweichend
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Mehr zur UPD:
Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) berät seit 2006 Patientinnen und Patienten in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen - qualitätsgesichert, kostenfrei, neutral und unabhängig. Hierbei handelt sie im gesetzlichen Auftrag nach § 65 b Sozialgesetzbuch V. Dessen Ziel ist es, die Patientenorientierung im Gesundheitswesen zu stärken und Problemlagen im Gesundheitssystem aufzuzeigen. Die UPD berichtet daher einmal jährlich über die Erkenntnisse ihrer Beratungsarbeit an den Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten. Finanziert wird die UPD durch den Spitzenverband Bund der Krankenkassen, der per Gesetz keinen Einfluss auf den Inhalt oder den Umfang der Beratungstätigkeit nehmen darf. Für die muttersprachliche Beratung in Russisch und Türkisch existiert eine gesonderte Förderungdurch den Verband der Privaten Krankenversicherung.

Quelle: Pressemitteilung vom 31.01.2013
Pressekontakt: Jan Bruns
Referatsleitung Information und Kommunikation
Unabhängige Patientenberatung Deutschland – UPD gGmbH
Bundesgeschäftsstelle
Littenstraße 10 | 10179 Berlin
jan.bruns@upd-online.de | http://www.upd-online.de
Tel. 030.200 89 23-43 | Fax 030.200 89 23-50

Zweitmeinungsverfahren - unnötige OP vermeiden

Verfasst: 06.03.2013, 10:29
von Presse
Pressemitteilung der BARMER GEK vom 6. März 2013

Zweitmeinungsverfahren soll unnötige Operationen bei Rückenschmerzpatienten vermeiden

Berlin - Patienten, die vor einer Rückenoperation stehen, bietet die BARMER GEK ab sofort bundesweit eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung. Ermöglicht wird dies im Rahmen einer Integrierten Versorgung mit auf Rückenschmerzen spezialisierten regionalen Behandlernetzwerken. „Die Zahl der Operationen an der Wirbelsäule ist in den letzten Jahren dramatisch angestiegen, obwohl Experten seit Jahren auf die Risiken und den teilweise begrenzten Nutzen hinweisen“, so Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK. „Wir verzeichnen in nur sechs Jahren einen Anstieg der Zahl der Wirbelsäulen-OP um rund 75 Prozent. Durch eine differenzierte Indikationsstellung und geeignete konservative Behandlungsalternativen ließe sich ein erheblicher Teil der geplanten Eingriffe verhindern und mehr Nachhaltigkeit in der Behandlung von Rückenschmerzen erzielen.“

BARMER GEK Versicherte können sich nun vor einer geplanten Rückenoperation zunächst beim BARMER GEK Teledoktor ausführlich beraten und dann zu einem erfahrenen niedergelassenen Rückenspezialisten in Wohnortnähe vermitteln lassen. Der Arzt ermöglicht innerhalb von einer Woche den Zweitmeinungstermin, wirft dabei einen Blick über alle bisherigen Befunde und Therapieempfehlungen und berät den Patienten umfassend über Behandlungsoptionen. Ziel dabei ist es, Patienten mehr Sicherheit für seine persönliche Therapieentscheidung zu geben und bei Bedarf eine alternative Behandlungsplanung einzuleiten.

Das Zweitmeinungsverfahren ist Teil des Versorgungsprogramms „Pro Rücken“ der BARMER GEK. Es soll Patienten mit Rückenbeschwerden mit individuellen Behandlungsangeboten und speziellen konservativen Therapien nachhaltig helfen.

Rückenschmerzen gehören in Deutschland zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen. Rund 20 Millionen Menschen (darunter 11,5 Millionen Männer) sind betroffen und zum Teil massiv in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Rückenschmerzen sind zugleich ein beträchtlicher gesundheitsökonomischer Faktor. Die Zahl der Krankenhausfälle von Operationen an der Wirbelsäule war bei der BARMER GEK von 2006 bis 2012 von 31.300 auf 54.800 gestiegen. Auch die Ausgaben steigen – von 201 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 225 Millionen Euro im Jahr darauf.

Mehr Informationen zur Zweitmeinung vor Rückenoperationen unter http://www.barmer-gek.de/133255 und beim BARMER GEK Teledoktor unter 0800 45 40 250.
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BARMER GEK Pressestelle
Tel.: 0800 33 20 60 99 1420
presse@barmer-gek.de
Athanasios Drougias (Ltg.), Tel.: 0800 33 20 60 99 1421
Dr. Kai Behrens, Tel.: 0800 33 20 60 44 3020

Zweitmeinung vor Rückenoperationen

Verfasst: 07.03.2013, 12:38
von Presse
Barmer Gek führt Zweitmeinung vor Rückenoperationen ein
Eine ärztliche Zweitmeinung übernimmt die Krankenkasse Barmer Gek ab sofort für Patienten, die vor einer Rückenoperation stehen.
„Die Zahl der Operationen an der Wirbelsäule ist in den letzten Jahren dramatisch angestiegen, obwohl ... » http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... tionen-ein

Für viele Patienten findet sich eine Alternative zur Operati

Verfasst: 31.03.2014, 07:12
von Presse
Lieber eine zweite Meinung / Für viele Patienten findet sich eine Alternative zur Operation

Baierbrunn (ots) - Wer einen zweiten Arzt um Rat fragt, kann Operationen oft vermeiden, berichtet das Patientenmagazin "HausArzt" unter Berufung auf eine statistische Auswertung der Deutschen Betriebskrankenkasse. Analysiert wurden die Fälle von 329 Versicherten, die vor einem größeren orthopädischen Eingriff standen, etwa am Knie. Für 220 der Patienten fand sich eine andere Behandlungsmöglichkeit, nachdem sie eine zweite Expertenmeinung eingeholt hatten. Am häufigsten ließen sich Rückenoperationen umgehen.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Patienten-Magazin "HausArzt" gibt der Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag heraus.
Die Ausgabe 2/2014 wird bundesweit in Hausarztpraxen an Patienten abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 31.03.2014 Wort und Bild - HausArzt - PatientenMagazin
Pressekontakt:
Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
http://www.wortundbildverlag.de

80 Prozent der Rücken-Operationen sind überflüssig

Verfasst: 30.11.2015, 07:47
von WernerSchell
"80 Prozent der Rücken-Operationen sind überflüssig"

Bild

"80 Prozent der Rücken-Operationen sind überflüssig" - so der TK-Chef Jens Baas in einem Interview mit der Redaktion der RP am 21.11.2015. Jens Baas: "Hier schafft sich offenbar ein Überangebot an Chirurgen seine Nachfrage. Patienten, denen der erste Arzt eine Rücken-Operation empfohlen hat, kamen nach Meinung eines zweiten Arztes auch mit Physiotherapie und anderen konservativen Methoden aus. Das ist übrigens im Sinne der Patienten, denn eine Operation am Rücken ist keine Kleinigkeit." Vgl. dazu die Hinweise > viewtopic.php?f=2&t=21246
Wo bleibt eigentlich der große öffentliche Aufschrei, der sonst bei Pflegemängeln üblich ist? Wenn eine Operation ohne entsprechende medizinische Indikation nur aus ökonomischen Erwägungen erfolgt, muss von einer strafrechtlich relevanten Körperverletzung durch die zuständigen Ärzte (Chirurgen) ausgegangen werden. Wieso beschreiben Kassenvertreter solche Prozeduren nur in Studien und Interviews, ohne, zusammen mit den Patienten, gegen die gefährlichen und kostenträchtigen Maßnahmen mit Entschiedenheit vorzugehen? - Werner Schell

Verdoppelung der Rückenoperationen

Verfasst: 24.06.2016, 15:07
von WernerSchell
Pressemitteilung der BARMER GEK vom 24. Juni 2016

Verdoppelung der Rückenoperationen
Ärztliche Zweitmeinung vermeidet unnötige Eingriffe


Rostock/Berlin – Die BARMER GEK warnt vor einer Zunahme unnötiger Operationen an der Wirbelsäule. So habe sich die Zahl dieser Eingriffe zwischen den Jahren 2006 und 2014 bundesweit auf gut 780.000 verdoppelt. Zudem sei die Zahl der BARMER GEK-versicherten Patientinnen und Patienten, die sich ein bis zwei Jahre nach einer Rückenoperation einem erneuten Eingriff unterziehen mussten und eine Wirbelversteifung erhielten, in der Zeit von 2006 bis 2013 um 137 Prozent gestiegen. Darauf wies der Verwaltungsrat der Kasse bei seiner heutigen Sitzung in Rostock hin. „Nicht jede Operation ist medizinisch sinnvoll, mitunter bringt sie für die Betroffenen viel Leid mit sich. Wir raten den Patientinnen und Patienten dringend, vor Operationen eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen“, so die stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende der BARMER GEK, Ute Engelmann.

Patientensouveränität durch Zweitmeinung stärken
Erfahrungen der BARMER GEK zeigten, dass rund die Hälfte der Rückenpatienten sich nach einer zweiten Expertenmeinung gegen eine Operation an der Wirbelsäule entscheidet. Engelmann: „Die ärztliche Zweitmeinung stärkt die Patientensouveränität. Insbesondere bei komplizierten Eingriffen wie Rückenoperationen kommt es nicht nur auf die ärztliche Heilkunst an, sondern auch auf die selbstbestimmte Entscheidung der Betroffenen.“ Die Rolle der Zweitmeinung müsse deshalb deutlich gestärkt werden. Die BARMER GEK bietet ihren Versicherten seit März 2013 ein strukturiertes Zweitmeinungsverfahren an.

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Presseabteilung der BARMER GEK
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