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Demenzversorgung zu Hause – Angehörige tragen Hauptlast

Verfasst: 24.08.2011, 06:45
von Gaby Modig
Das Deutsche Ärzteblatt informierte gestern:

Demenzversorgung zu Hause – Angehörige tragen Hauptlast
Neuherberg – Die Pflege durch Angehörige deckt achtzig Prozent der gesell­schaft­lichen Versorgungskosten von Demenz­kranken, die zu Hause leben. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... ptlast.htm

Die Hinweise zeigen, dass erheblich mehr für Demenzkranke bzw. die Angehörigenarbeit getan werden muss. Die Pflegereform wird es richten müssen.

Gaby

Re: Demenzversorgung zu Hause – Angehörige tragen Hauptlast

Verfasst: 24.08.2011, 07:19
von Elke
Gaby Modig hat geschrieben: Die Pflegereform wird es richten müssen.
Gaby
Gibt es schon KONKRETES - können Angehörige wirklich hoffen?
Oder alles nur wieder Sprüche?

Gaby Modig - in einem anderen Beitrag hat geschrieben: Hallo Elke,
wenn ich das richtig sehe, wurde hier auf eine Veröffentlichung in einer renomierten Fachzeitschrift aufmerksam gemacht. Das ist doch zunächst einmal begrüßenswert, regt zu weiteren Überlegungen und Diskussionen an. Diese Textvorstellung zu beanstanden, ist mir nicht ganz verständlich.
Es spricht natürlich nichts dagegen, sich inhaltlich mit den vorgestellten Feststellungen auseinander zu setzen. Dazu darf man allerdings mehr erwarten als nur Kopfschütteln.
Lb Grüße Gaby
Das die Angehörigen die Hauptlast tragen ist nicht neu.
Ich erwarte mehr als nur ein "müsste"

Pflegereform und die Angehörigen

Verfasst: 24.08.2011, 14:01
von PflegeCologne
Hallo,
die seit Jahren erwarteten / geforderten Verbesserungen für die Angehörigen sind nun auch wieder für die Pflegereform in Aussicht gestellt. Was dabei rauskommt, müssen wir abwarten. Die Arbeitgeber meinen jetzt schon, die Pflege dürfe nicht teurer werden. Andere reden von kostenneutraler Reform usw. Alles wirr nach dem Motto: nichts Genaues weiß man nicht.
MfG Pflege Cologene

Angehörige umfassend stärken - Kurverschickung reicht nicht

Verfasst: 31.08.2011, 09:08
von Bajuware
Angeblich will der neue Gesundheitsminister Bahr die Angehörigen stärken. Jedenfalls gab es entsprechende Ankündigungen. Was er genau damit meint, ist mir nicht klar geworden. Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt, die Angehörigen nur mal in Kur schicken zu wollen, so, wie das der nette Herr Rösler bereits einmal formuliert hat.

Bajuware

Versorgungskosten von Demenzpatienten ...

Verfasst: 01.09.2011, 07:08
von Presse
Versorgungskosten von Demenzpatienten verdoppeln sich im Krankheitsverlauf

Demenz kann jährliche Kosten von über 40.000 Euro pro Patient verursachen – Pflege durch Angehörige macht einen Großteil der Versorgung aus.

Bedingt durch den demografischen Wandel müssen wir in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten mit einer stark wachsenden Zahl an Demenzpatienten rechnen. Derzeit leben bereits 1,1 Millionen Menschen mit Demenzen in Deutschland. Bei gleichbleibenden Vorbeugemöglichkeiten und Behandlungsbedingungen wird sich diese Zahl innerhalb der kommenden 30 Jahre verdoppeln.

In Rahmen der multizentrischen „German Study on Ageing, Cognition and Dementia“ (AgeCoDe), die im Rahmen des Kompetenznetzes Degenerative Demenzen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, werden erstmals die durch Demenz verursachten Krankheitskosten in Deutschland im Zeitverlauf und für die verschiedenen Krankheitsstadien ausgewertet. Die von Versicherungen getragenen Kosten werden ebenso berücksichtigt wie auch die unbezahlte, sog. informelle Pflege, die von Angehörigen geleistet wird. Durch den Vergleich mit gleichaltrigen Studienteilnehmern ohne Demenz wurden zudem erstmals in einer deutschen Studie die ausschließlich durch die Demenzerkrankung verursachten Kosten geschätzt.

Danach liegen die durchschnittlichen durch Demenz verursachten Kosten aus gesellschaftlicher Perspektive im leichten Krankheitsstadium pro Patient bei ca. 15.000 Euro jährlich und steigern sich bei schwerer Demenz auf rund 42.000 Euro pro Jahr. Diese Kostensteigerung resultiert in erster Linie aus dem steigenden Pflegebedarf bei fortgeschrittener Krankheit, der im Durchschnitt zur Hälfte durch informelle Pflege gedeckt wird. Die oft diskutierten Ausgaben für Medikamente verursachen dagegen deutlich weniger als fünf Prozent der insgesamt anfallenden Kosten. Dies sind die Ergebnisse einer Auswertung von AgeCoDe-Daten, die kürzlich in der Fachzeitschrift „Acta Psychiatrica Scandinavica“ publiziert worden sind.

Menschen mit einer Demenzerkrankung sind in ihrem Alltag bereits früh auf Unterstützung angewiesen. Die Hauptlast tragen dabei die Familien. Wie wichtig eine Pflege durch Angehörige ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass sich das geistige Leistungsvermögen des Demenzkranken unmittelbar nach einer Verlegung ins Pflegeheim meist nachweislich verschlechtert. Durch den zunehmenden Anteil alter Menschen an der Bevölkerung wird die Zahl derer zurückgehen, die Angehörige in den nachfolgenden Generationen selbst pflegen können. Die Folgen sind schwer abschätzbar. Die gesellschaftlichen Kosten der Demenzversorgung waren bislang nicht kalkulierbar, da verlässliche und repräsentative Schätzungen über alle anfallenden Kostenarten (einschließlich der Leistungen von Familien) fehlten.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zeigen die Ergebnisse aus der Studie die ökonomische Dimension der Demenz und verdeutlichen die Notwendigkeit, Strukturen für die Pflege von Demenzpatienten zu entwickeln, die Ersatz für den bisher hohen Anteil an informeller Pflege schaffen können.

Quelle: Pressemitteilung vom 31.08.2011
Christine Jähn Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
http://idw-online.de/de/news438379

Hauptlast tragen die Familien ....

Verfasst: 01.09.2011, 07:17
von Gaby Modig
Presse hat geschrieben: .... Menschen mit einer Demenzerkrankung sind in ihrem Alltag bereits früh auf Unterstützung angewiesen. Die Hauptlast tragen dabei die Familien. Wie wichtig eine Pflege durch Angehörige ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass sich das geistige Leistungsvermögen des Demenzkranken unmittelbar nach einer Verlegung ins Pflegeheim meist nachweislich verschlechtert. Durch den zunehmenden Anteil alter Menschen an der Bevölkerung wird die Zahl derer zurückgehen, die Angehörige in den nachfolgenden Generationen selbst pflegen können. Die Folgen sind schwer abschätzbar. Die gesellschaftlichen Kosten der Demenzversorgung waren bislang nicht kalkulierbar, da verlässliche und repräsentative Schätzungen über alle anfallenden Kostenarten (einschließlich der Leistungen von Familien) fehlten. ....
Schön, dass in dieser Mitteilung die Wichtigkeit der Angehörigenarbeit hervor gehoben wird. Allerdings müssen jetzt auch Taten folgen: Die Angehörigenarbeit muss eine deutliche Stärkung erfahren.

Gaby

Demenzversorgung zu Hause – Angehörige tragen Hauptlast

Verfasst: 11.09.2011, 09:40
von Gerhard Schenker
Gaby Modig hat geschrieben: .... Demenzversorgung zu Hause – Angehörige tragen Hauptlast ....
Ja, da kommt einiges auf uns zu. Auch die Zeitschrift "CAREkonkret" berichtet in ihrer Ausgabe vom 09.09.2011 ausführlich zu diesem Thema.
Ich denke, die Pflegereform muss die Problematik aufgreifen.

G.Sch.

"Will Ich sterben dürfen"

Verfasst: 11.09.2011, 11:13
von Lutz Barth
von Martin Ahrends

Der Vater vegetierte am Ende mehr, als dass er noch lebte. Unser Autor wünscht sich einen besseren Tod. Wer soll ihn daran hindern? Eine Streitschrift

Quelle: PNN.de v. 10.09.11 >>> http://www.pnn.de/wirtschaft/575678/ <<< (html)


Innenansichten, die zum weiteren Nachdenken anregen. :roll: