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Schmerzen - Richtlinien zur Behandlung

Verfasst: 07.05.2011, 06:02
von Presse
58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin (DGAI)/Deutscher Anästhesiecongress DAC 2011

Schmerzen im Krankenhaus:
Anästhesisten fordern nationale Richtlinien zur Behandlung


Hamburg – In deutschen Krankenhäusern leiden laut einer aktuellen Umfrage immer noch zu viele Menschen nach Operationen oder infolge von Krankheiten unter starken, mitunter vermeidbaren Schmerzen. Bislang gibt es hierzulande keine gesetzlichen Vorgaben, um die Schmerztherapie an Kliniken zu regeln. Warum Experten jetzt mehr Studien und nationale Richtlinien für das Management akuter Schmerzen fordern, ist ein Thema einer Vorab-Pressekonferenz am 12. Mai 2011 anlässlich des Deutschen Anästhesiecongress (DAC 2011) in Hamburg. Diesen veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) zusammen mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA).

Eine Befragung an 25 deutschen Kliniken offenbarte erst kürzlich die Defizite im Akutschmerzmanagement: 30 Prozent der operativ und 37 Prozent der konservativ versorgten Patienten klagten über Schmerzen in Ruhe. Unter Belastung litt jeder Zweite unter Schmerzen. „Vor allem medikamentös behandelte Patienten leiden laut Umfrage an vermeidbaren Schmerzen“, berichtet Professor Dr. med. Wolfgang Koppert von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Davon seien 46 Prozent nicht ausreichend behandelt, verglichen mit 30 Prozent bei operierten Patienten. Weltweit betrachtet sei die Situation sogar noch deutlich dramatischer, so Koppert. Die International Association for the Study of Pain hat deshalb das Jahr 2011 unter das Motto „Global Year Against Acute Pain“ gestellt. DGAI und BDA tragen zum Gelingen dieser Kampagne aktiv bei.

Denn eine unzureichende Schmerztherapie hat weitreichende Folgen: Unbehandelt können Schmerzen dauerhaft werden. „Doch es besteht nicht nur die Gefahr einer Chronifizierung“, warnt Koppert im Vorfeld des DAC 2011, „Schmerzen können auch die Wundheilung verzögern.“ Dies gefährde bettlägerige Patienten, lebensbedrohliche Gefäßverschlüsse und Wasseransammlungen in der Lunge zu erleiden. „Wir brauchen deshalb dringend klare, weitreichende Vorgaben für die Schmerztherapie in Krankenhäusern“, sagt Koppert und zieht hier eine Parallele zur bestehenden Hygieneverordnung: „Obwohl die ethische und ökonomische Dimension einer unzureichenden Schmerztherapie durchaus mit der mangelnder Hygiene zu vergleichen ist, unternimmt der Gesetzgeber hier bislang nichts.“ Im Moment seien Kliniken, Ärzte und Pflegekräfte damit allein gelassen, notwendige Strukturen für die Schmerztherapie zu schaffen.

Dass das Akutschmerzmanagement an Krankenhäusern verbessert werden kann, zeigen nationale Benchmark-Projekte der DGAI und des BDA. Zusammen mit anderen medizinischen Fachgesellschaften gründeten sie das Projekt „Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie“ (QUIPS/QUIPSI), Zertifizierungsmaßnahmen wie die „Qualifizierte Schmerztherapie“ Certkom e.V. oder die Initiative Schmerzfreie Klinik. Es fehle jedoch an einer flächendeckenden Umsetzung, so DGAI und BDA. Auf der Vorab-Pressekonferenz zum DAC 2011 fordern sie gemeinsam mit der Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) den Aufbau nationaler Strukturen in der Schmerztherapie. „Projekte wie QUIPS oder Certkom schaffen dafür ideale Voraussetzungen“, so Koppert. Auf ihrer Grundlage seien neben Hygienebeauftragten zukünftig auch Schmerztherapiebeauftragte in Krankenhäusern unverzichtbar. „Leider sind wir von einer gesetzlichen Regelung noch weit entfernt“, so Koppert. Im Rahmen einer Vorab-Pressekonferenz spricht der DGSS-Präsident über Mängel in der Schmerztherapie in Deutschland und diskutiert mögliche Lösungsansätze.

Terminhinweise:
Vorab-Pressekonferenz anlässlich des DAC 2011
Zeit: Donnerstag, 12. Mai 2011, 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Hotel Radisson Blu, Raum Shanghai, Marseiller Straße 2, 20355 Hamburg
Hauptsitzung: Kinderanästhesie - Auf dem Weg zur Perfektion
Herausforderungen in der Akutschmerztherapie
Zeit: Montag, 16. Mai 2011, 10.00 bis 11.30 Uhr
Ort: Congress Center Hamburg, Saal 4

Im Internet:
QUIPS - Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie
http://www.quips-projekt.de/
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Antwortformular
___Ich werde den Deutschen Anästhesiecongress (DAC) 2011 in Hamburg persönlich besuchen.
___Ich werde die Vorab-Pressekonferenz am 12. Mai 2011 in Hamburg persönlich besuchen.
___Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über den DAC und die Themen der DGAI/BDA.
___Bitte schicken Sie mir keine Informationen mehr zum DAC und zur DGAI/BDA.
___Ich kann leider nicht am Kongress teilnehmen. Bitte schicken Sie mir das Informationsmaterial für die Presse.

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Pressekontakt für Rückfragen:
Kathrin Gießelmann/Corinna Spirgat
Pressestelle DGAI/BDA
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-981
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: giesselmann@medizinkommunikation.org
Internet: http://www.dac2011.de ; http://www.dgai.de ; http://www.bda.de

Schmerzen bei Patienten mit Demenz oft übersehen

Verfasst: 26.09.2011, 07:01
von Presse
Schmerzen bei Patienten mit Demenz oft übersehen

Ärzte und Pflegepersonal übersehen häufig Schmerzen bei Patienten mit Demenz, weil diese ihr Leiden nicht artikulieren können. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) auf ihrem Jahreskongress vom 11. bis 13. September in Berlin hingewiesen.

Es sei Aufgabe des Schmerztherapeuten, das Verhalten dieser Patienten sorgfältig zu begutachten. Oft gäben ein angespannter Gesichtsausdruck, eine verkrampfte Haltung, plötzliche Verwirrtheit, angestrengtes Atmen oder Laute entscheidende Hinweise darauf, dass der Patient an Schmerzen leide.

Laut DGAI reagieren immer mehr ältere Menschen in der Klinik mit Angst, Unruhe oder Aggression. Grund sei, dass sie aus ihrer vertrauten Umgebung herausgerissen wurden. Kämen weitere Faktoren wie Operationen, Narkose, Fieber oder andere Krankheitssymptome hinzu, seien viele nicht mehr in der Lage, sich adäquat zu ihren Schmerzen zu äußern.

Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... rsehen.htm

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