Arzneimittelmüll verschmutzt Grundwasser

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Arzneimittelmüll verschmutzt Grundwasser

Beitrag von Presse » 13.02.2012, 16:45

Arzneimittelmüll verschmutzt Grundwasser

Berlin (ots) - Der Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer e.V. (BPAV) sieht in der Vermeidung von Arzneimittelmüll einen aktiven Beitrag zum Gewässerschutz. Immer mehr Arzneimittelabfälle belasten in Deutschland das Grundwasser. Dies zeigt eine Untersuchung des Umweltbundesamtes auf Geheiß der Europäischen Kommission. Die Bundesbehörde hat dazu einen Maßnahmenplan erarbeitet.

Die Studie des Umweltbundesamtes hat unter den insgesamt 156 nachgewiesenen Wirkstoffen 24 Arzneimittel identifiziert, die als besonders schädlich einzustufen sind. Darunter auch das weitverbreitete Schmerzmittel Diclofenac. "Es sind Stoffe mit hoher Priorität, die das Potential haben, Umweltorganismen zu schädigen", heißt es in einem Papier der Behörde. Mehrere Hundert Tonnen Arzneimittel gelangen jährlich allein in Deutschland über das Abwasser in den Umweltkreislauf. Der Großteil davon aufgrund von unsachgemäßer Entsorgung. Das Umweltbundesamt prognostiziert, aufgrund des demographisch bedingten Anstiegs des Medikamentenverbrauchs, eine Zunahme der Arzneimittelrückstände um 20 Prozent bis 2040.

"Neben der verantwortungsbewussten Entsorgung, muss jetzt primär darauf geachtet werden, Arzneimittelabfall generell zu vermeiden. Das schont die Umwelt, spart Ressourcen und entlastet gleichzeitig die Krankenkassen", so der BPAV-Vorsitzende Hans-Werner Holdermann. So wirkt die professionelle, industrielle Verblisterung der Entstehung von Arzneimittelmüll konsequent entgegen. "Bei der Verblisterung werden Wochen- oder maximal Zweiwochenblister mit tablettengenauer Dosierung abgegeben und keine 100er-Packung, wo am Ende nur fünf Tabletten genommen werden und der Rest weggeschmissen wird. Gerade bei Diclofenac, einem der umweltgefährdenden Stoffe, ist die Verblisterung schon heute usus", beschreibt Holdermann die Situation. Außerdem werden insbesondere ältere Patienten entlastet, die mit den herkömmlichen Verpackungen überfordert sind. Die Vorteile liegen auf der Hand: Müllvermeidung und damit Gewässerschutz, Therapietreue und Arzneimittelsicherheit - all das bietet die patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung.

Der BPAV wurde 2009 gegründet ihm gehören Unternehmen an, die nach deutschem Recht (§ 13 AMG) patientenindividuelle pharmazeutische Blister herstellen dürfen. Der Verband hat neun Blisterzentren und sieben fördernde Partner als Mitglieder.

Quelle: Pressemitteilung vom 13.02.2012 Blisterverband - BPAV e.V.
Ansprechpartner: Udo Sonnenberg, BPAV Geschäftsstelle, Tel. 030 - 847 122 68-15,
Email: presse@blisterverband.de
http://www.blisterverband.de/aktuelles-1412.html

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Entsorgung von Medikamenten

Beitrag von Presse » 06.09.2013, 07:10

Alt-Medikamente in den Hausmüll / Was man über die Entsorgung von Medikamenten wissen sollte

Baierbrunn (ots) - Medikamente, die nicht mehr benötigt werden oder deren Haltbarkeitsdatum überschritten ist, können in der Regel mit dem Hausmüll entsorgt werden. Auf keinen Fall sollen sie in der Toilette oder über den Abfluss weggespült werden, mahnt Dr. Ursula Sellerberg, von der Presseabteilung des Bundesverbandes Deutscher Apothekerverbände (ABDA) im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber".
Nicht angebrochene Packungen dürfen Apotheker übrigens nicht zurücknehmen, denn sie haften für die fachgerechte Aufbewahrung.
Manche Apotheken bieten aber an, alte Medikamente zu entsorgen, verpflichtet dazu sind sie nicht. Auch die Weitergabe an Hilfsorganisationen sei selten sinnvoll, so Sellerberg, denn Kontrolle, Sortieren und Lagern sei aufwendig und teuer und der Kauf von Großpackungen meist günstiger.

Dieser Beitrag ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" 9/2013 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.09.2013 Wort und Bild - Senioren Ratgeber
Pressekontakt:
Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
www.wortundbildverlag.de
www.senioren-ratgeber.de

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Grüne: Medikamente nicht in die Toilette

Beitrag von WernerSchell » 14.04.2016, 10:38

Grüne: Medikamente nicht in die Toilette
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit/Antrag

Berlin: (hib/SCR) Verbraucher sollen künftig stärker dazu angehalten werden, Medikamente nicht mehr in der Toilette oder in der Spüle zu entsorgen. Damit soll die Belastung von Oberflächengewässern durch Arzneimittel und deren Rückstände verringert werden. Dies sieht ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/8082 http://dip.bundestag.de/btd/18/080/1808082.pdf ) vor, der am Donnerstag im vereinfachten Verfahren auf der Tagesordnung steht. Die Rückstände beeinflussten aquatische Lebensgemeinschaften auf verschiedene Weise, führen die Grünen aus. So würden durch Rückstände der Antibabypille etwa die Reproduktionsraten von Fischen und Muscheln verringert. Studien hätten zudem ergeben, dass Flussbarsche schon bei geringer Konzentration von Antidepressiva im Wasser einen verminderten Fluchtreflex zeigten und ihr Ernährungsverhalten veränderten.
Die Grünen fordern unter anderem "deutlich lesbare" Hinweise auf Medikamentenverpackungen. Sie sollen darauf hinweisen, dass Medikamente entweder bei speziellen Entsorgungseinrichtungen abgegeben oder über den Hausmüll entsorgt werden können. Darüber herrsche Unkenntnis bei den Deutschen, argumentieren die Grünen mit Verweis auf eine Erhebung des Instituts für sozialökologische Forschung. Demnach spülten 47 Prozent der Deutschen ihre Medikamente in der Spüle oder Toilette runter. Auch Ärzte und Apotheker sollen stärker in die Aufklärung über eine gewässerschonende Entsorgung eingebunden werden.
Zudem soll sich nach Willen der Fraktion die Bundesregierung auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass Arzneimittelhersteller wasserrelevante Informationen über ihre Produkte und ihre Entfernung aus dem Wasser zur Verfügung stellen. Auch ein bundesweiter Bedarfsatlas soll erstellt werden, der regionalspezifisch die Verunreinigung der Oberflächengewässer durch Medikamente darstellen soll.

Quelle: Mitteilung vom 14.04.2016
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten, PuK 2
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Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de
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Alte Medikamente können Gesundheit schädigen

Beitrag von WernerSchell » 21.10.2016, 07:48

Alte Medikamente können Gesundheit schädigen
Entsorgung über den Restmüll oder „Medi“-Tonnen


Die BARMER GEK rät grundsätzlich davon ab, Medikamente zu nehmen, wenn das Haltbarkeitsdatum bereits abgelaufen ist. „Nicht alle abgelaufenen Arzneimittel sind zwangsläufig schädlich. Sie sollten dennoch nicht mehr verwendet werden, weil ihre Wirkung nachlassen kann. Dies ist vor allem bei Präparaten äußert heikel, die auf den Milligramm genau dosiert werden müssen“, sagt Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER GEK, etwa mit Blick auf Herz-Kreislauf-, oder Hormonpräparate. Zudem könnten einzelne Medikamente gesundheitsschädigende Abbauprodukte bilden.

Ranzige Salben, keimhaltige Tropfen, schwache Pillen
Wenn sie abgelaufen sind, können selbst ungeöffnete Salbenranzig werden und ihre Wirksamkeit verlieren. Letzteres gilt auch für Hustensäfte, wenn sie klumpen. „Bei Tabletten, zum Beispiel gegen Schmerzen, besteht das Risiko, dass ihre Wirkung nachlässt, aber die möglichen Nebenwirkungen weiterhin bleiben. Antibiotika, die ohnehin niemals gehortet werden sollten, können nach Ablauf zu Nebenwirkungen führen, indem sich die Inhaltsstoffe verändern“, warnt Günther. Zudem solle man auf keinen Fall offene Augen- und Nasentropfen länger als vier Wochen verwenden, weil sie dann mitunter Keime beinhalten, die Entzündungen hervorrufen können.

Alte Pillen und Tropfen nicht in die Toilette oder in den Ausguss
Bei Medikamenten ist außerdem eine fachgerechte Entsorgung wichtig, die oftmals nicht erfolgt. Laut einer Studie des Instituts für sozial-ökologische Forschung kippt fast jeder zweite Bundesbürger flüssige Medikamentenreste in die Spüle oder ins Klo. „Wirkstoffe wie Schmerzmittel, Antibiotika oder Blutdrucksenker können in Kläranlagen oft nicht vollständig herausgefiltert werden. Wichtige Quellen unseres Trinkwassers sind dadurch immer seltener frei von Arzneimittelrückständen“, so Günther. Die meisten alten Arzneimittel gehörten in den Restmüll und nicht in den Abfluss. In vielen Städten und Gemeinden gibt es zudem „Medi“-Tonnen, Schadstoffsammel-stellen und Schadstoffmobile. „Generell lässt sich Medikamentenmüll am besten vermeiden, wenn man die Dosierungsanweisungen beachtet und möglichst die kleinste Packungsgröße wählt“, rät Günther.

Quelle: Pressemitteilung vom 20. Oktober 2016
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Medikamentenmüll - Apotheker in der Pflicht?

Beitrag von WernerSchell » 05.09.2017, 06:18

Ärzte Zeitung vom 05.09.2017:

Medikamentenmüll
Apotheker in der Pflicht?

Nicht mehr benötigte Medikamente zu entsorgen gehört nicht zu den Aufgaben des Apothekers. Dennoch fühlen sich laut einer aktuellen Befragung des Instituts für Handelsforschung (IfH) 70 Prozent der Apotheker dafür verantwortlich.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... fpuryyqrde

Medikamentenrückstände
Gewässer müssen mehr Arzneistoffe verkraften

In Erwartung steigenden Arzneimittelverbrauchs fordert die Energie- und Wasserwirtschaft Maßnahmen zum Gewässerschutz.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... fpuryyqrde
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