Zahl der Analgetika-Verordnungen steigt
DGVS: Schmerztherapie zunehmend wichtiger
Berlin – Ärzte in Deutschland verordnen heute so viele Schmerzmittel wie nie zuvor: Über sechs Millionen Verpackungen mit starken Analgetika gaben die Apotheker laut der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) im Jahr 2011 an Versicherte der Gesetzlichen Krankenkassen heraus. Angesichts des starken Anstiegs der Schmerzmittel-Verordnungen weist die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) darauf hin, dass eine frühzeitige und angemessene Schmerzmedikation zu jedem modernen Therapiekonzepte gehören sollte. Eine gestiegene Zahl an Verordnungen könne ein gewachsenes Bewusstsein über die Rolle der Behandlung von Schmerzen widerspiegeln.
„Wir setzen uns ausdrücklich dafür ein, dass Patienten mit Schmerzen eine adäquate Medikation mit Analgetika erhalten“, betont DGVS-Vorstandsmitglied Professor Dr. med. Peter Layer, Direktor der Medizinischen Klinik am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg. Die sogenannte „Schmerzbeobachtung“, wie sie im Bereich der Viszeralmedizin lange Zeit üblich war, sei heute nicht mehr zeitgemäß.
Oft können Patienten gerade Schmerzen in Brust, Bauch oder Unterleib nicht ohne weiteres zuordnen. Die Art der Schmerzen gibt dann zwar in vielen Fällen Hinweise auf die Erkrankung: „Natürlich sind Schmerzen immer auch ein differentialdiagnostisches Indiz, wenn es darum geht, die Ursachen einer Krankheit zu finden“, weiß Dr. med. Viola Andresen, ebenfalls Fachärztin am Israelitischen Krankenhaus. Dies dürfe jedoch nicht dazu führen, dass Ärzte – aus Angst vor einer Diagnose-Verschleierung – bei den betroffenen Patienten keine systematische Schmerzlinderung vornehmen. „Da sich die modernen diagnostischen Möglichkeiten wie etwa Bildgebungsverfahren oder spezielle Laborparameter wegweisend verbessert haben, ist man heutzutage auf diese klinische Schmerzbeobachtung nicht mehr angewiesen“, erklärt Andresen.
Wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) Anfang November 2012 bekannt gab, haben Verordnungen von Schmerzmedikamenten, insbesondere von starken Mitteln, in den letzten Jahren deutlich zugenommen: Während die Apotheken im Jahr 2005 rund 4,2 Millionen Packungen solcher starken Analgetika an Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung abgaben, waren es 2011 mehr als 6,3 Millionen Packungen. Die Daten beruhen auf der Auswertung von Rezeptdaten. Die verordnenden Ärzte waren zu 56 Prozent Allgemeinmediziner und zu 22 Prozent Internisten.
„Sicherlich müssen die Zahlen noch genauer analysiert werden“, erklärt Professor Layer. „Es ist aber gut möglich, dass sich die Erkenntnis über die Bedeutung der Schmerztherapie in den letzten Jahren mehr und mehr durchgesetzt hat und die Kollegen deshalb mehr Analgetika verordnen“, hofft der Experte. „In dem Fall wäre das eine begrüßenswerte Entwicklung.“ Das Ziel müsse es sein, Schmerzen im Leib frühzeitig und wirksam zu behandeln. Hierfür sei es auch unabdingbar, dass Patienten Ärzte und Pflegepersonal auf ihre Schmerzen hinweisen. „Erhebungen zeigen, dass Patienten hier oft eine unnötige Zurückhaltung an den Tag legen“, so der DGVS-Experte.
Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.
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ANTWORT:
O Ich möchte ein Interview mit Professor Dr. med. Peter Layer führen. Bitte stellen Sie für mich einen Kontakt her.
O Ich möchte ein Interview mit Dr. med. Viola Andresen führen. Bitte stellen Sie für mich einen Kontakt her.
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http://www.dgvs.de
Quelle: Mitteilung vom 11.12.2012
Schmerztherapie zunehmend wichtiger
Moderator: WernerSchell
Geriater: Schmerz im Alter muss nicht sein
Interview mit Geriater: Schmerz im Alter muss nicht sein
Schmerzen im Alter sind normal, denken viele. Weit gefehlt, kontert Akutgeriater Dr. Matthias Schuler.
Im Interview spricht er über diagnostische Herausforderungen und Besonderheiten der Schmerztherapie bei Senioren.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=857 ... erz&n=3363
Schmerzen im Alter sind normal, denken viele. Weit gefehlt, kontert Akutgeriater Dr. Matthias Schuler.
Im Interview spricht er über diagnostische Herausforderungen und Besonderheiten der Schmerztherapie bei Senioren.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=857 ... erz&n=3363
Wir brauchen einen Wertewandel in der Gesellschaft
„Wir brauchen einen Wertewandel in der Gesellschaft“
Frankfurt, 21. März 2014 – Anlässlich des 30jährigen Bestehens der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) fand im Rahmen des diesjährigen Schmerz- und Palliativtages in Frankfurt am Main das Jubiläumssymposium statt. Als Gastredner zum Thema trat der Journalist und Buchautor Dr. Frank Schirrmacher auf, der sich für einen Wertewandel in der Gesellschaft aussprach. Rund 2.000 Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Apotheker nutzten in diesem Jahr die Gelegenheit, sich im Frankfurter Congress Center zur Schmerzmedizin fortzubilden.
„Um dem demographischen Wandel zu begegnen, brauchen wir einen Wertewandel in der Gesellschaft“, sagte Schirrmacher. Es sei eine Tatsache, dass Deutschland auch in Zukunft demographisch nicht mehr stabil werde. „Wir verlieren die Ressource Jugend, also bekommt die Ressource Alter eine ganz neue Dimension.“ Daher müsse sich auch der Umgang mit dem Alter ändern. Die meisten heute 30jährigen gehen laut Schirrmacher davon aus, dass sie in zehn Jahren zu alt sind, um etwas Neues zu beginnen. Um zu verhindern, dass die alternde Gesellschaft den Jungen die Zukunft raube, müsse ein Umdenken stattfinden, so Schirrmacher. Einige Unternehmen hätten das bereits verstanden und richten ihre Arbeitsbedingungen auf ältere Menschen aus – sei es durch ergonomisch angepasste Arbeitsplätze oder neue Arbeitszeitmodelle. „Wir brauchen in dieser Gesellschaft das Denken, aus dem vor 30 Jahren die DGS entstanden ist.“
Dieses Denken würdigte auch Professor Dr. Joachim Nadstawek, Präsident des Berufsverbandes der Schmerztherapeuten (BVSD). Die DGS habe in den Anfängen der Schmerztherapie eine Pionierleistung erbracht. Und auch heute behaupte sie sich im Gesundheitssystem mit Tatkraft und gelassener Zuversicht, so Nadstawek.
Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe brachte die Leistungen der DGS auf den Punkt. „Wir sind vor 30 Jahren angetreten mit dem Ziel, Ärzte in der Schmerzmedizin besser zu vernetzen und um Patienten besser zu versorgen.“ Heute werde zumindest die Behandlungsbedürftigkeit chronischer Schmerzpatienten nicht mehr in Frage gestellt. Doch die Arbeit gehe weiter. Erste neuere Ansätze seien die Einbeziehung weiterer Fachgruppen in die Schmerzmedizin und die stärkere Fokussierung auf junge Mediziner, um sie für das Fach zu gewinnen.
Wie viele Ärzte sich bereits heute für die Schmerzmedizin stark machen, zeigte einmal mehr der Deutsche Schmerz- und Palliativtag. Eine Befragung unter den rund 2.000 Teilnehmern ergab, dass allein diese über 500.000 Schmerzpatienten pro Jahr betreuen.
Der Deutsche Schmerz- und Palliativtag fand vom 19. bis 22. März in Frankfurt am Main statt. Mitveranstalter waren die Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga, die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Palliativversorgung und das Institut für Qualitätssicherung in Schmerztherapie und Palliativmedizin.
Weitere Informationen:
http://www.schmerz-und-palliativtag.de
Quelle: Pressemitteilung vom 21.03.2014
Nicole Zeuner Selinka/Schmitz Public Relations GmbH
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
http://idw-online.de/de/news578837
Frankfurt, 21. März 2014 – Anlässlich des 30jährigen Bestehens der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) fand im Rahmen des diesjährigen Schmerz- und Palliativtages in Frankfurt am Main das Jubiläumssymposium statt. Als Gastredner zum Thema trat der Journalist und Buchautor Dr. Frank Schirrmacher auf, der sich für einen Wertewandel in der Gesellschaft aussprach. Rund 2.000 Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Apotheker nutzten in diesem Jahr die Gelegenheit, sich im Frankfurter Congress Center zur Schmerzmedizin fortzubilden.
„Um dem demographischen Wandel zu begegnen, brauchen wir einen Wertewandel in der Gesellschaft“, sagte Schirrmacher. Es sei eine Tatsache, dass Deutschland auch in Zukunft demographisch nicht mehr stabil werde. „Wir verlieren die Ressource Jugend, also bekommt die Ressource Alter eine ganz neue Dimension.“ Daher müsse sich auch der Umgang mit dem Alter ändern. Die meisten heute 30jährigen gehen laut Schirrmacher davon aus, dass sie in zehn Jahren zu alt sind, um etwas Neues zu beginnen. Um zu verhindern, dass die alternde Gesellschaft den Jungen die Zukunft raube, müsse ein Umdenken stattfinden, so Schirrmacher. Einige Unternehmen hätten das bereits verstanden und richten ihre Arbeitsbedingungen auf ältere Menschen aus – sei es durch ergonomisch angepasste Arbeitsplätze oder neue Arbeitszeitmodelle. „Wir brauchen in dieser Gesellschaft das Denken, aus dem vor 30 Jahren die DGS entstanden ist.“
Dieses Denken würdigte auch Professor Dr. Joachim Nadstawek, Präsident des Berufsverbandes der Schmerztherapeuten (BVSD). Die DGS habe in den Anfängen der Schmerztherapie eine Pionierleistung erbracht. Und auch heute behaupte sie sich im Gesundheitssystem mit Tatkraft und gelassener Zuversicht, so Nadstawek.
Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe brachte die Leistungen der DGS auf den Punkt. „Wir sind vor 30 Jahren angetreten mit dem Ziel, Ärzte in der Schmerzmedizin besser zu vernetzen und um Patienten besser zu versorgen.“ Heute werde zumindest die Behandlungsbedürftigkeit chronischer Schmerzpatienten nicht mehr in Frage gestellt. Doch die Arbeit gehe weiter. Erste neuere Ansätze seien die Einbeziehung weiterer Fachgruppen in die Schmerzmedizin und die stärkere Fokussierung auf junge Mediziner, um sie für das Fach zu gewinnen.
Wie viele Ärzte sich bereits heute für die Schmerzmedizin stark machen, zeigte einmal mehr der Deutsche Schmerz- und Palliativtag. Eine Befragung unter den rund 2.000 Teilnehmern ergab, dass allein diese über 500.000 Schmerzpatienten pro Jahr betreuen.
Der Deutsche Schmerz- und Palliativtag fand vom 19. bis 22. März in Frankfurt am Main statt. Mitveranstalter waren die Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga, die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Palliativversorgung und das Institut für Qualitätssicherung in Schmerztherapie und Palliativmedizin.
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http://www.schmerz-und-palliativtag.de
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Demenz: Stufenplan gegen die Schmerzen
Demenz: Stufenplan gegen die Schmerzen
Bei Demenzkranken werden Schmerzen oft unzureichend behandelt, obwohl schätzungsweise 80 Prozent von ihnen darunter leiden.
Ein Stufenprotokoll für die Schmerztherapie soll Abhilfe schaffen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=872 ... enz&n=3826
Bei Demenzkranken werden Schmerzen oft unzureichend behandelt, obwohl schätzungsweise 80 Prozent von ihnen darunter leiden.
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Versorgungslücken schließen: Schmerzmedizin als Pflichtfach?
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Wer Versorgungslücken in der Schmerzmedizin angehen will, kommt um ein Bündel von Strukturreformen
nicht herum - das war der Tenor bei einer Diskussionsveranstaltung in Kiel.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=873 ... tik&n=3858
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