Deutsches Ärzteblatt
Ausgabe 46 vom 19.11.2010
Wettlauf mit dem Alter
Gesundheitliche Einschränkungen und Leistungsminderungen sind nicht auf das Altern, sondern in erster Linie auf ungünstige Gewohnheiten und fehlendes Training zurückzuführen. Diese Auffassung vertreten Dieter Leyk und seine Koautoren im neuen Heft des Deutschen Ärzteblatts (Dtsch Arztebl Int 2010; 107[46]: 809–16).
Sportlich aktive Alte haben eine um fast vier Jahre erhöhte Lebenserwartung und sind häufig sogar schneller als viele jüngere Läufer.
Die Sportwissenschaftler analysierten in ihrer Untersuchung die Ausdauerleistungen von über 600 000 Marathon- und Halbmarathonläufern und befragten die Teilnehmer zu ihren Lebensgewohnheiten und ihrer Gesundheit. Der Marathonlauf eignet sich deswegen so gut als Untersuchungsmodell, weil für den Wettbewerb ausreichend trainiert werden muss und die Sportler ihren Alltag auf den Sport ausrichten.
Ungünstige Merkmale wie Adipositas, Rauchen und Bewegungsmangel kommen dann seltener vor, und die Leistungsminderungen lassen sich eher auf biologische Alterungsprozesse zurückführen. Erst nach dem 54. Lebensjahr kommt es zu Leistungsminderungen, die aber insgesamt gering ausfallen.
Über ein Viertel der 50- bis 69-Jährigen hatte erst in den letzten fünf Jahren mit dem Lauftraining begonnen und trotzdem erfolgreich an einem Marathon teilgenommen. Bemerkenswert ist auch, dass die Älteren zum Erhalt ihrer Ausdauer nicht mehr trainieren müssen als ihre jüngeren Mitstreiter. Kontakt: Leyk@dshs-koeln.de
» Artikel im Volltext
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=38094
Quelle: Pressemitteilung vom 18.11.2010
Wettlauf mit dem Alter
Moderator: WernerSchell