Aufbruch Pflege - Kampagne für die Altenpflege
Verfasst: 15.02.2006, 12:16
Aufbruch Pflege
BGW startet bundesweite Kampagne für die Altenpflege
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat am 14. Februar 2006 in Berlin offiziell die Kampagne „Aufbruch Pflege“ gestartet, die vom Bundesminister für Arbeit und Soziales, Franz Müntefering, sowie der Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag, Dr. Martina Bunge, begrüßt wird. Ziel ist eine konzertierte Aktion von Politik, Verbänden, Pflegeeinrichtungen und Sozialversicherungsträgern. Mit Hilfe gemeinsamer moderner Lösungskonzepte sollen Altenpflegekräfte so lange wie möglich gesund in ihrem Beruf bleiben können.
Mit dem „Aufbruch Pflege“ will die BGW erreichen, dass alle relevanten Interessengruppen gemeinsam zukunftsorientierte Lösungen für die aktuellen Probleme der Pflegebranche entwickeln. Dazu bietet die BGW ihre fachliche Kompetenz und ihr Know-how als gesetzliche Unfallversicherung für Pflegeberufe an. Die von Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer paritätisch verwaltete öffentlich-rechtliche Institution ist neutral und vertritt keine Verbandsinteressen.
Branchenbericht „Aufbruch Pflege“
Als eine erste Maßnahme veröffentlicht die BGW zum Kampagnenstart einen detaillierten Bericht über die zunehmenden psychischen Belastungen der Pflegekräfte. Bundesminister Franz Müntefering: „Ich begrüße ausdrücklich die Kampagne der BGW, die mit dem vorliegenden Report eine fundierte Zusammenfassung von Erkenntnissen aus Studien bereitstellt, die sich mit der gesundheitlichen Situation und den Arbeitsbelastungen von Beschäftigten in der Altenpflege befassen.“ Der Bericht wurde während der Auftaktveranstaltung der Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag, Dr. Martina Bunge, überreicht.
Frau Dr. Bunge befürwortet das Engagement der BGW: „Es ist sehr gut, dass die BGW mit der Kampagne „Aufbruch Pflege“ mit ungeschönter Analyse und weit reichenden Schlussfolgerungen der Beschäftigten im Pflegebereich aktiv geworden ist. Der Pflegeberuf – eine zutiefst humane Beschäftigung – unterliegt derzeit vielen Belastungen. Um dieses zukunftsträchtige Beschäftigungsfeld attraktiver, auch und vor allem für junge Menschen zu machen, ist eine konzentrierte Aktion unerlässlich. Arbeitsbedingungen und Bezahlung bedürfen einer nachhaltigen Verbesserung. Es reicht nicht aus nur die demografische Entwicklung, die Alterung der Gesellschaft vielfältig zu beschreiben, es kommt darauf an, tief greifende Konsequenzen zu ziehen. Hierbei ist die Politik vor allem mit der ausreichenden Sicherung der finanziellen Grundlagen für die Pflegeversicherung gefragt.“
Ohne Pflegekräfte geht es nicht
Wie der BGW-Vorstandsvorsitzende Norbert Badziong betont, will die BGW mit der Kampagne vor allem auf einen Aspekt hinweisen, der in den bisherigen Qualitätsdebatten kaum eine Rolle spielt: die Situation der Pflegekräfte. „Die Qualität der Pflege im Sinne der Bewohner und Patienten stetig zu verbessern, ist eine einseitige Forderung und zu kurz gegriffen“, so Badziong. „Ohne Pflegekräfte geht es nicht. Ihre Interessen dürfen nicht unbeachtet bleiben – sie sind letztendlich der wichtigste Garant für die Pflegequalität. Es droht ein massiver Versorgungsengpass.“ Im schonenden und verantwortungsvollen Umgang mit der wichtigsten Ressource, den Mitarbeitern, liegt der Schlüssel zum Erfolg. Nur wenn sie gesund sind, kann der Betrieb funktionieren. In der Pflegebranche können Personalkosten nicht durch Automation ersetzt werden. Diese Faktoren müssen nach Ansicht der BGW bei der Weiterentwicklung der Pflegeversicherung und der Novellierung des Heimgesetzes adäquat berücksichtigt werden.
Anstieg der psychosomatischen Erkrankungen
Die BGW registrierte in den letzten Jahren bei Altenpflegekräften auf Grund der zunehmenden beruflichen Belastungen einen Anstieg von psychosomatischen Beschwerden, die auch als Vorstufen von Berufskrankheiten gesehen werden können. Hinzu kommen Haut-, Rücken- und Atemwegserkrankungen, die oft dazu beitragen, dass Beschäftigte den Beruf wechseln. „Mit einem Krankenstand von 5,8 Prozent liegen die Fehlzeiten in der Pflege fast 20 Prozent höher als im allgemeinen Durchschnitt aller Branchen“, erläutert Prof. Dr. Stephan Brandenburg, Mitglied der BGW-Geschäftsführung. Allein der höhere Ausfall beträgt in der stationären Altenpflege somit rund acht Millionen Arbeitsstunden pro Jahr.
Im Schnitt nur zehn Jahre im Beruf
Die Anzahl der bei der BGW gemeldeten Berufskrankheiten stieg von 1.383 im Jahr 1995 auf 3.040 im Jahr 2004. Diese Steigerung um 120 Prozent fällt deutlich höher aus als die Zunahme der Beschäftigten in der Altenpflege, die im gleichen Zeitraum rund 93 Prozent betrug. Auch Heimbewohner und ihre Angehörigen sehen den Notstand: Während 2004 nur 66 Prozent meinten, das Personal habe zu wenig Zeit, waren es 2005 bereits 81 Prozent. Die durchschnittliche Berufsverweildauer von Pflegekräften beträgt nur zehn Jahre; dann geben die meisten auf. „Burnout, Frust und eine geringe Arbeitszufriedenheit kennzeichnen den Arbeitsalltag vieler Pflegerinnen und Pfleger,“ so Prof. Der. Stephan Brandenburg, „obwohl die allermeisten ihren Beruf lieben und gern ausüben.“ Hält diese Entwicklung an, so kann sich das Dilemma, das heute schon sichtbar ist, schließlich zur gesellschaftlichen Bedrohung entwickeln: Menschenwürdige Pflege wird immer weniger möglich sein.
Lösungsprogramme der BGW
Im Branchenbericht „Aufbruch Pflege“ stellt die BGW Programme vor, mit denen sie Pflegeeinrichtungen bei der Lösung ihrer Probleme zur Seite steht. Sie bietet zum Beispiel branchenspezifische Präventionsprogramme an sowie moderne Arbeitszeit- und Arbeitsorganisationsmodelle bis hin zu einem kompletten Qualitätsmanagementsystem mit integriertem Arbeitsschutz. Diese Programme können dazu beitragen, die gesundheitlichen Belastungen der Pflegekräfte zu verringern, die Arbeitszufriedenheit zu verbessern, somit Fluktuationen zu vermeiden und den Beruf der Pflege wieder attraktiver zu gestalten.
Bundesweite, regionale und lokale Netzwerke
Ziel der BGW ist es, mit allen in der Altenpflege maßgeblich Beteiligten gemeinsam die Diskussion zu führen und Lösungen zu entwickeln. Die BGW bietet sich an, die Moderatorenrolle in diesem Prozess zu übernehmen. Sie will das Thema auf der bundespolitischen Ebene weiter voranbringen und vor allem auch auf Landes- und Kreisebene Netzwerke und Kooperationen zwischen den Sozialversicherungsträgern, Verbänden und regionalpolitischen Gremien herstellen. Dabei will die BGW sich auch in ihren regionalen Standorten verstärkt engagieren.
Positive Erfahrungen
Mit der Samariterstiftung Nürtingen (Baden-Württemberg) hat die BGW bereits eines ihrer Optimierungskonzepte realisiert. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Projekt ALIDA (Arbeitslogistik in der Altenpflege) sind sehr vielversprechend. Dr. Eberhard Goll, Vorstand der Pflegeeinrichtung: „Es ist dadurch gelungen, die Arbeitsspitzen, unter denen Mitarbeitende bisher litten, zu entzerren. Diese erleben jetzt weniger Zeitdruck, können ruhiger arbeiten und werden so auch den Bewohnern besser gerecht.“ In dem Projekt wurden unter breiter Beteiligung der Mitarbeitenden die Bewohnerbedürfnisse systematisch analysiert. Anschließend wurden die Dienstpläne mit Hilfe eines EDV-Programms den erhobenen Bewohnerbedürfnissen angepasst. Dr. Goll: „Es ergab sich schon nach kurzer Zeit eine Zeitersparnis von circa 70 Stunden, die für andere Aufgaben frei wurden.“ Durch die Optimierungsmaßnahmen erhöhte sich die Mitarbeiterzufriedenheit deutlich, was sich in einer Abnahme der Fluktuation von 23 Prozent im Jahr 2001 auf drei Prozent im Jahr 2005 niederschlug. Die Überstunden verringerten sich von 2.590 im Jahr 2001 auf 580 im Jahr 2005.
Zukunftsbranche Altenpflege
Mit Lösungen wie dieser kann es gelingen, die Arbeitsbedingungen und Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte deutlich zu verbessern. Gesundes, motiviertes Personal ist die Voraussetzung für eine hohe Zufriedenheit der Bewohner und Angehörigen und in der Konsequenz auch für mehr Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Einrichtungen. BGW-Vorstandsvorsitzender Norbert Badziong bescheinigt der Altenpflege vor diesem Hintergrund beste Zukunftsaussichten: „Schafft die Altenpflege die Kehrtwende, so kann sie zu einem Jobmotor werden, der attraktive und sichere Arbeitsplätze in hoher Zahl bietet. Sie hat das Zeug, zu einer echten Zukunftsbranche zu werden. Das ist das wichtigste Ziel unseres „Aufbruchs Pflege?“.
Quelle: Pressemitteilung der BGW - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege vom 14.2.2006
http://www.bgw-online.de/internet/porta ... /home.psml
BGW startet bundesweite Kampagne für die Altenpflege
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat am 14. Februar 2006 in Berlin offiziell die Kampagne „Aufbruch Pflege“ gestartet, die vom Bundesminister für Arbeit und Soziales, Franz Müntefering, sowie der Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag, Dr. Martina Bunge, begrüßt wird. Ziel ist eine konzertierte Aktion von Politik, Verbänden, Pflegeeinrichtungen und Sozialversicherungsträgern. Mit Hilfe gemeinsamer moderner Lösungskonzepte sollen Altenpflegekräfte so lange wie möglich gesund in ihrem Beruf bleiben können.
Mit dem „Aufbruch Pflege“ will die BGW erreichen, dass alle relevanten Interessengruppen gemeinsam zukunftsorientierte Lösungen für die aktuellen Probleme der Pflegebranche entwickeln. Dazu bietet die BGW ihre fachliche Kompetenz und ihr Know-how als gesetzliche Unfallversicherung für Pflegeberufe an. Die von Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer paritätisch verwaltete öffentlich-rechtliche Institution ist neutral und vertritt keine Verbandsinteressen.
Branchenbericht „Aufbruch Pflege“
Als eine erste Maßnahme veröffentlicht die BGW zum Kampagnenstart einen detaillierten Bericht über die zunehmenden psychischen Belastungen der Pflegekräfte. Bundesminister Franz Müntefering: „Ich begrüße ausdrücklich die Kampagne der BGW, die mit dem vorliegenden Report eine fundierte Zusammenfassung von Erkenntnissen aus Studien bereitstellt, die sich mit der gesundheitlichen Situation und den Arbeitsbelastungen von Beschäftigten in der Altenpflege befassen.“ Der Bericht wurde während der Auftaktveranstaltung der Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag, Dr. Martina Bunge, überreicht.
Frau Dr. Bunge befürwortet das Engagement der BGW: „Es ist sehr gut, dass die BGW mit der Kampagne „Aufbruch Pflege“ mit ungeschönter Analyse und weit reichenden Schlussfolgerungen der Beschäftigten im Pflegebereich aktiv geworden ist. Der Pflegeberuf – eine zutiefst humane Beschäftigung – unterliegt derzeit vielen Belastungen. Um dieses zukunftsträchtige Beschäftigungsfeld attraktiver, auch und vor allem für junge Menschen zu machen, ist eine konzentrierte Aktion unerlässlich. Arbeitsbedingungen und Bezahlung bedürfen einer nachhaltigen Verbesserung. Es reicht nicht aus nur die demografische Entwicklung, die Alterung der Gesellschaft vielfältig zu beschreiben, es kommt darauf an, tief greifende Konsequenzen zu ziehen. Hierbei ist die Politik vor allem mit der ausreichenden Sicherung der finanziellen Grundlagen für die Pflegeversicherung gefragt.“
Ohne Pflegekräfte geht es nicht
Wie der BGW-Vorstandsvorsitzende Norbert Badziong betont, will die BGW mit der Kampagne vor allem auf einen Aspekt hinweisen, der in den bisherigen Qualitätsdebatten kaum eine Rolle spielt: die Situation der Pflegekräfte. „Die Qualität der Pflege im Sinne der Bewohner und Patienten stetig zu verbessern, ist eine einseitige Forderung und zu kurz gegriffen“, so Badziong. „Ohne Pflegekräfte geht es nicht. Ihre Interessen dürfen nicht unbeachtet bleiben – sie sind letztendlich der wichtigste Garant für die Pflegequalität. Es droht ein massiver Versorgungsengpass.“ Im schonenden und verantwortungsvollen Umgang mit der wichtigsten Ressource, den Mitarbeitern, liegt der Schlüssel zum Erfolg. Nur wenn sie gesund sind, kann der Betrieb funktionieren. In der Pflegebranche können Personalkosten nicht durch Automation ersetzt werden. Diese Faktoren müssen nach Ansicht der BGW bei der Weiterentwicklung der Pflegeversicherung und der Novellierung des Heimgesetzes adäquat berücksichtigt werden.
Anstieg der psychosomatischen Erkrankungen
Die BGW registrierte in den letzten Jahren bei Altenpflegekräften auf Grund der zunehmenden beruflichen Belastungen einen Anstieg von psychosomatischen Beschwerden, die auch als Vorstufen von Berufskrankheiten gesehen werden können. Hinzu kommen Haut-, Rücken- und Atemwegserkrankungen, die oft dazu beitragen, dass Beschäftigte den Beruf wechseln. „Mit einem Krankenstand von 5,8 Prozent liegen die Fehlzeiten in der Pflege fast 20 Prozent höher als im allgemeinen Durchschnitt aller Branchen“, erläutert Prof. Dr. Stephan Brandenburg, Mitglied der BGW-Geschäftsführung. Allein der höhere Ausfall beträgt in der stationären Altenpflege somit rund acht Millionen Arbeitsstunden pro Jahr.
Im Schnitt nur zehn Jahre im Beruf
Die Anzahl der bei der BGW gemeldeten Berufskrankheiten stieg von 1.383 im Jahr 1995 auf 3.040 im Jahr 2004. Diese Steigerung um 120 Prozent fällt deutlich höher aus als die Zunahme der Beschäftigten in der Altenpflege, die im gleichen Zeitraum rund 93 Prozent betrug. Auch Heimbewohner und ihre Angehörigen sehen den Notstand: Während 2004 nur 66 Prozent meinten, das Personal habe zu wenig Zeit, waren es 2005 bereits 81 Prozent. Die durchschnittliche Berufsverweildauer von Pflegekräften beträgt nur zehn Jahre; dann geben die meisten auf. „Burnout, Frust und eine geringe Arbeitszufriedenheit kennzeichnen den Arbeitsalltag vieler Pflegerinnen und Pfleger,“ so Prof. Der. Stephan Brandenburg, „obwohl die allermeisten ihren Beruf lieben und gern ausüben.“ Hält diese Entwicklung an, so kann sich das Dilemma, das heute schon sichtbar ist, schließlich zur gesellschaftlichen Bedrohung entwickeln: Menschenwürdige Pflege wird immer weniger möglich sein.
Lösungsprogramme der BGW
Im Branchenbericht „Aufbruch Pflege“ stellt die BGW Programme vor, mit denen sie Pflegeeinrichtungen bei der Lösung ihrer Probleme zur Seite steht. Sie bietet zum Beispiel branchenspezifische Präventionsprogramme an sowie moderne Arbeitszeit- und Arbeitsorganisationsmodelle bis hin zu einem kompletten Qualitätsmanagementsystem mit integriertem Arbeitsschutz. Diese Programme können dazu beitragen, die gesundheitlichen Belastungen der Pflegekräfte zu verringern, die Arbeitszufriedenheit zu verbessern, somit Fluktuationen zu vermeiden und den Beruf der Pflege wieder attraktiver zu gestalten.
Bundesweite, regionale und lokale Netzwerke
Ziel der BGW ist es, mit allen in der Altenpflege maßgeblich Beteiligten gemeinsam die Diskussion zu führen und Lösungen zu entwickeln. Die BGW bietet sich an, die Moderatorenrolle in diesem Prozess zu übernehmen. Sie will das Thema auf der bundespolitischen Ebene weiter voranbringen und vor allem auch auf Landes- und Kreisebene Netzwerke und Kooperationen zwischen den Sozialversicherungsträgern, Verbänden und regionalpolitischen Gremien herstellen. Dabei will die BGW sich auch in ihren regionalen Standorten verstärkt engagieren.
Positive Erfahrungen
Mit der Samariterstiftung Nürtingen (Baden-Württemberg) hat die BGW bereits eines ihrer Optimierungskonzepte realisiert. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Projekt ALIDA (Arbeitslogistik in der Altenpflege) sind sehr vielversprechend. Dr. Eberhard Goll, Vorstand der Pflegeeinrichtung: „Es ist dadurch gelungen, die Arbeitsspitzen, unter denen Mitarbeitende bisher litten, zu entzerren. Diese erleben jetzt weniger Zeitdruck, können ruhiger arbeiten und werden so auch den Bewohnern besser gerecht.“ In dem Projekt wurden unter breiter Beteiligung der Mitarbeitenden die Bewohnerbedürfnisse systematisch analysiert. Anschließend wurden die Dienstpläne mit Hilfe eines EDV-Programms den erhobenen Bewohnerbedürfnissen angepasst. Dr. Goll: „Es ergab sich schon nach kurzer Zeit eine Zeitersparnis von circa 70 Stunden, die für andere Aufgaben frei wurden.“ Durch die Optimierungsmaßnahmen erhöhte sich die Mitarbeiterzufriedenheit deutlich, was sich in einer Abnahme der Fluktuation von 23 Prozent im Jahr 2001 auf drei Prozent im Jahr 2005 niederschlug. Die Überstunden verringerten sich von 2.590 im Jahr 2001 auf 580 im Jahr 2005.
Zukunftsbranche Altenpflege
Mit Lösungen wie dieser kann es gelingen, die Arbeitsbedingungen und Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte deutlich zu verbessern. Gesundes, motiviertes Personal ist die Voraussetzung für eine hohe Zufriedenheit der Bewohner und Angehörigen und in der Konsequenz auch für mehr Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Einrichtungen. BGW-Vorstandsvorsitzender Norbert Badziong bescheinigt der Altenpflege vor diesem Hintergrund beste Zukunftsaussichten: „Schafft die Altenpflege die Kehrtwende, so kann sie zu einem Jobmotor werden, der attraktive und sichere Arbeitsplätze in hoher Zahl bietet. Sie hat das Zeug, zu einer echten Zukunftsbranche zu werden. Das ist das wichtigste Ziel unseres „Aufbruchs Pflege?“.
Quelle: Pressemitteilung der BGW - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege vom 14.2.2006
http://www.bgw-online.de/internet/porta ... /home.psml