Einwanderung ist nur ein – und nicht der wichtigste – Baustein gegen den Pflegefachkräftemangel
Verfasst: 18.10.2018, 06:14
Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten vorgelegt
Bundesinnenminister Horst Seehofer, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil haben heute in Berlin Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten vorgestellt.
Hubertus Heil:
In dem Papier sind fünf Hauptpunkte vereinbart worden:
Weitere Informationen
Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten > https://www.bmas.de/SharedDocs/Download ... onFile&v=1 [PDF, 48KB]
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Einwanderung ist nur ein – und nicht der wichtigste – Baustein gegen den Pflegefachkräftemangel
Berlin, 02. 10.2018
Die Bundesregierung hat heute ihre ‚Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten‘ vorgestellt und plant, Maßnahmen zu verstärken, um die ‚Fachkräftebasis zu sichern und zu erweitern‘. Das Augenmerk liegt dabei insbesondere auch auf den Pflegeberufen, nachdem bisherige Bemühungen und Anwerbeprogramme wie z.B. Triple Win bei weitem nicht die erhofften Effekte gezeigt hatten. „Anwerbung – insbesondere aus Drittstaaten – kann und wird den Pflegefachpersonenmangel in Deutschland auch nicht annähernd lösen, sondern allenfalls ein Baustein unter vielen anderen sein“, sagt die Sprecherin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Johanna Knüppel. „Wer den Personalmangel in der Pflege beheben will, muss dessen Ursachen gründlich analysieren. Und wird sehr schnell darauf stoßen, welche gravierenden Fehlentscheidungen in den zurückliegenden Jahren getroffen wurden, die sich nun rächen. Der Mangel ist zwar begünstigt durch den demografischen Wandel und steigenden Pflegebedarf in der Bevölkerung. Zu einem großen Teil ist er aber auch hausgemacht, weil ohne Augenmaß an der Pflege gespart und die Berufsgruppe verschlissen wurde. An den Arbeitsbedingungen muss zuallererst und mit aller Konsequenz angesetzt werden, damit die im Land ausgebildeten Pflegefachpersonen in den Beruf einmünden und an ihren Arbeitsplätzen bleiben wollen und können. Gute und motivierend gestaltete Arbeitsplätze sind dann auch attraktiv für Fachkräfte, die man aus aller Welt nach Deutschland holen will. Ganz so leicht wie man sich das vorstellt wird dies ohnehin nicht werden. Pflegefachpersonal wird weltweit umworben, von vielen Industrienationen mit deutlich besseren Bedingungen und höherer Wertschätzung und Autonomie als hierzulande. Im Vergleich mit anderen europäischen und internationalen Gesundheitssystemen muss sich Deutschland da erst einmal noch hinten anstellen!“
Der DBfK weist darüber hinaus darauf hin, dass gerade in Drittstaaten die Gesundheitsversorgung der allgemeinen Bevölkerung häufig unzureichend ist und sie ihre Fachkräfte selbst dringend benötigen. Insbesondere in asiatischen Ländern beginnt gerade erst der Aufbau von Systemen der Langzeitpflege, der Bedarf an Pflegepersonal dort wird drastisch ansteigen. Auch deshalb fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Jahren gerade die reichen Länder ausdrücklich auf, ihren Bedarf an Fachkräften für die Gesundheitssysteme durch Anstrengungen im eigenen Land zu decken und sich nicht in Drittstaaten zu bedienen. Der am 21. Mai 2010 von 193 Mitgliedsstaaten verabschiedete Globale Verhaltenskodex der WHO für die internationale Anwerbung von Gesundheitsfachkräften bringt das deutlich zum Ausdruck, Deutschland hat ihn mitgezeichnet.
Im Übrigen wird auf ein bereits 2012 veröffentlichtes Positionspapier des DBfK verwiesen, das nach wie vor Relevanz hat: die DBfK-Position zur Anwerbung von Pflegepersonal aus dem Ausland (www.dbfk.de/media/docs/download/DBfK-Po ... -12-17.pdf)
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung vom 02.10.2018
Johanna Knüppel, Referentin, Sprecherin, Redakteurin
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
presse@dbfk.de
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Ärzte Zeitung vom 02.10.2018
Personalengpass
Regierung will Einwanderung von (Pflege-) Fachkräften fördern
Das Bundeskabinett hat ein Eckpunktepapier zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten beschlossen. Dazu gehört eine gezielte Anwerbestrategie für Pflegekräfte. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr
Ärzte Zeitung vom 04.10.2018:
Zuwanderung
Neue Einwanderungsstrategie soll (Pflege-)Fachkräfte locken
Schnellere Berufsanerkennungsverfahren und gezielte Anwerbe-Aktionen: Die Bundesregierung will die Migration von Fachkräften aus Drittstaaten fördern. Pflegekräfte stehen dabei ganz oben auf der Liste. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr
Bundesinnenminister Horst Seehofer, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil haben heute in Berlin Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten vorgestellt.
Hubertus Heil:
Fachkräftesicherung ist die zentrale Herausforderung, um Wohlstand und Sicherheit langfristig zu erhalten. Neben dem inländischen Fachkräftepotential müssen wir jetzt auch praktische Möglichkeiten schaffen, Menschen aus Drittstaaten anzuwerben. Mit diesen Eckpunkten machen wir uns auf den Weg hin zu einem modernen Einwanderungsgesetz in Deutschland.
In dem Papier sind fünf Hauptpunkte vereinbart worden:
- Rechtlicher Rahmen: Fachkräfteeinwanderung bedarfsgerecht steuern und stärken
Qualität der Berufsausübung sichern: Schnelle und einfache Anerkennungsverfahren
Gezielte Gewinnung von Fachkräften: Strategie für eine gezielte Fachkräftegewinnung und ein verbessertes Marketing gemeinsam mit der Wirtschaft
Stärkung des Erwerbs der deutschen Sprache
Schnellere und effizientere Verfahren
Weitere Informationen
Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten > https://www.bmas.de/SharedDocs/Download ... onFile&v=1 [PDF, 48KB]
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Einwanderung ist nur ein – und nicht der wichtigste – Baustein gegen den Pflegefachkräftemangel
Berlin, 02. 10.2018
Die Bundesregierung hat heute ihre ‚Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten‘ vorgestellt und plant, Maßnahmen zu verstärken, um die ‚Fachkräftebasis zu sichern und zu erweitern‘. Das Augenmerk liegt dabei insbesondere auch auf den Pflegeberufen, nachdem bisherige Bemühungen und Anwerbeprogramme wie z.B. Triple Win bei weitem nicht die erhofften Effekte gezeigt hatten. „Anwerbung – insbesondere aus Drittstaaten – kann und wird den Pflegefachpersonenmangel in Deutschland auch nicht annähernd lösen, sondern allenfalls ein Baustein unter vielen anderen sein“, sagt die Sprecherin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Johanna Knüppel. „Wer den Personalmangel in der Pflege beheben will, muss dessen Ursachen gründlich analysieren. Und wird sehr schnell darauf stoßen, welche gravierenden Fehlentscheidungen in den zurückliegenden Jahren getroffen wurden, die sich nun rächen. Der Mangel ist zwar begünstigt durch den demografischen Wandel und steigenden Pflegebedarf in der Bevölkerung. Zu einem großen Teil ist er aber auch hausgemacht, weil ohne Augenmaß an der Pflege gespart und die Berufsgruppe verschlissen wurde. An den Arbeitsbedingungen muss zuallererst und mit aller Konsequenz angesetzt werden, damit die im Land ausgebildeten Pflegefachpersonen in den Beruf einmünden und an ihren Arbeitsplätzen bleiben wollen und können. Gute und motivierend gestaltete Arbeitsplätze sind dann auch attraktiv für Fachkräfte, die man aus aller Welt nach Deutschland holen will. Ganz so leicht wie man sich das vorstellt wird dies ohnehin nicht werden. Pflegefachpersonal wird weltweit umworben, von vielen Industrienationen mit deutlich besseren Bedingungen und höherer Wertschätzung und Autonomie als hierzulande. Im Vergleich mit anderen europäischen und internationalen Gesundheitssystemen muss sich Deutschland da erst einmal noch hinten anstellen!“
Der DBfK weist darüber hinaus darauf hin, dass gerade in Drittstaaten die Gesundheitsversorgung der allgemeinen Bevölkerung häufig unzureichend ist und sie ihre Fachkräfte selbst dringend benötigen. Insbesondere in asiatischen Ländern beginnt gerade erst der Aufbau von Systemen der Langzeitpflege, der Bedarf an Pflegepersonal dort wird drastisch ansteigen. Auch deshalb fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Jahren gerade die reichen Länder ausdrücklich auf, ihren Bedarf an Fachkräften für die Gesundheitssysteme durch Anstrengungen im eigenen Land zu decken und sich nicht in Drittstaaten zu bedienen. Der am 21. Mai 2010 von 193 Mitgliedsstaaten verabschiedete Globale Verhaltenskodex der WHO für die internationale Anwerbung von Gesundheitsfachkräften bringt das deutlich zum Ausdruck, Deutschland hat ihn mitgezeichnet.
Im Übrigen wird auf ein bereits 2012 veröffentlichtes Positionspapier des DBfK verwiesen, das nach wie vor Relevanz hat: die DBfK-Position zur Anwerbung von Pflegepersonal aus dem Ausland (www.dbfk.de/media/docs/download/DBfK-Po ... -12-17.pdf)
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung vom 02.10.2018
Johanna Knüppel, Referentin, Sprecherin, Redakteurin
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
presse@dbfk.de
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Ärzte Zeitung vom 02.10.2018
Personalengpass
Regierung will Einwanderung von (Pflege-) Fachkräften fördern
Das Bundeskabinett hat ein Eckpunktepapier zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten beschlossen. Dazu gehört eine gezielte Anwerbestrategie für Pflegekräfte. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr
Ärzte Zeitung vom 04.10.2018:
Zuwanderung
Neue Einwanderungsstrategie soll (Pflege-)Fachkräfte locken
Schnellere Berufsanerkennungsverfahren und gezielte Anwerbe-Aktionen: Die Bundesregierung will die Migration von Fachkräften aus Drittstaaten fördern. Pflegekräfte stehen dabei ganz oben auf der Liste. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr