Schweigepflicht des Arbeitgebers & Sorgfaltsgebot
Verfasst: 25.10.2015, 12:33
Schweigepflicht des Arbeitgebers & Sorgfaltsgebot
Frage:
Es gibt erhebliche Probleme mit einer Kollegin. Sie ist schon seit längerer Zeit psychisch auffällig, affektlabil, unangemessener Tonfall im Umgang mit Kollegen und Patienten. Beschwerden von Patienten konnten nicht nachgegangen werden, da diese eine Intervention nicht wünschten, aus Furcht vor Repressalien.
Dies ist den Vorgesetzten und der Geschäftsführung schon lange bekannt - mehrere Jahre.
Es haben Gespräche stattgefunden, Aktennotizen in ihre Personalakte, im Laufe der Jahre verschiedentliche Abmahnungen.
Die Kollegin wurde vor zwei Wochen vom Dienst heimgeschickt. Sie war außer sich, nur laut am Weinen, voller Wut über ihre empfundenen Ungerechtigkeiten.
Diese Situation gab es schon mehrmals und dieses Mal war es sehr schlimm und das Team hoffte schon, dass sie sich nun endlich Hilfe sucht, ich habe ihr angeboten mit in eine Klinik zu fahren ... nun will sie die kommende Woche wieder in den Dienst kommen und - ich hasse diesen Satz eigentlich - das Team ist nicht bereit das weiter so zu tragen ... der nächste Konflikt ist vorprogrammiert. Es herrscht im Team vorwiegend Ärger, aber auch Verständnis und ein starke Unbehagen.
Der Chef sagt nun, er bräuchte wenigstens zwei Leute, die dazu stehen nicht mehr mit dieser Kollegin arbeiten zu wollen und nun sind einige am Überlegen, ob "man" nicht einen Brief schreiben sollte und den Chef zu bitten, auf die Kollegin einzuwirken, damit sie sich helfen lässt.
Es herrscht der allgemeine Vorsatz, dass das Team eine längere Fehlzeit der Kollegin mittragen würde, wenn sie sich adäquate Hilfe sucht.
In den vergangenen Zwei Wochen hat sie ihre Erledigungen abgearbeitet und macht nun so weiter ...
Im Frühjahr war sie vier Wochen krankgeschrieben und hat vor den Augen der Kollegen einen Umzug mit Kistenschleppen und Möbeltragen abgewickelt.
Der Chef sagt, ohne diese Aussagen könnte er gar nichts tun, außer sie zum Betriebsarzt schicken.
Dem wird sie sagen dass alles ok ist und es beginnt von vorne.
Meine Meinung ist auch, dass diese Kollegin Hilfe braucht, vor zwei Wochen hatte ich Sorge, sie könnte sich was antun.
Aber ich weigere mich, einen Brief zu unterschreiben und der Chef versteckt sich hinter dem Rücken der Mitarbeiter, obwohl er dieses Geschehen seit wenigstens vier Jahren kennt.
Hat der Arbeitgeber nicht eine Sorgfaltspflicht auf der einen Seite natürlich für die angeschlagene Kollegin und andererseits für die restliche Mitarbeiterschaft?
Wie kann man der Kollegin helfen, ohne sie wie im Mittelalter anzuprangern?
Frage:
Es gibt erhebliche Probleme mit einer Kollegin. Sie ist schon seit längerer Zeit psychisch auffällig, affektlabil, unangemessener Tonfall im Umgang mit Kollegen und Patienten. Beschwerden von Patienten konnten nicht nachgegangen werden, da diese eine Intervention nicht wünschten, aus Furcht vor Repressalien.
Dies ist den Vorgesetzten und der Geschäftsführung schon lange bekannt - mehrere Jahre.
Es haben Gespräche stattgefunden, Aktennotizen in ihre Personalakte, im Laufe der Jahre verschiedentliche Abmahnungen.
Die Kollegin wurde vor zwei Wochen vom Dienst heimgeschickt. Sie war außer sich, nur laut am Weinen, voller Wut über ihre empfundenen Ungerechtigkeiten.
Diese Situation gab es schon mehrmals und dieses Mal war es sehr schlimm und das Team hoffte schon, dass sie sich nun endlich Hilfe sucht, ich habe ihr angeboten mit in eine Klinik zu fahren ... nun will sie die kommende Woche wieder in den Dienst kommen und - ich hasse diesen Satz eigentlich - das Team ist nicht bereit das weiter so zu tragen ... der nächste Konflikt ist vorprogrammiert. Es herrscht im Team vorwiegend Ärger, aber auch Verständnis und ein starke Unbehagen.
Der Chef sagt nun, er bräuchte wenigstens zwei Leute, die dazu stehen nicht mehr mit dieser Kollegin arbeiten zu wollen und nun sind einige am Überlegen, ob "man" nicht einen Brief schreiben sollte und den Chef zu bitten, auf die Kollegin einzuwirken, damit sie sich helfen lässt.
Es herrscht der allgemeine Vorsatz, dass das Team eine längere Fehlzeit der Kollegin mittragen würde, wenn sie sich adäquate Hilfe sucht.
In den vergangenen Zwei Wochen hat sie ihre Erledigungen abgearbeitet und macht nun so weiter ...
Im Frühjahr war sie vier Wochen krankgeschrieben und hat vor den Augen der Kollegen einen Umzug mit Kistenschleppen und Möbeltragen abgewickelt.
Der Chef sagt, ohne diese Aussagen könnte er gar nichts tun, außer sie zum Betriebsarzt schicken.
Dem wird sie sagen dass alles ok ist und es beginnt von vorne.
Meine Meinung ist auch, dass diese Kollegin Hilfe braucht, vor zwei Wochen hatte ich Sorge, sie könnte sich was antun.
Aber ich weigere mich, einen Brief zu unterschreiben und der Chef versteckt sich hinter dem Rücken der Mitarbeiter, obwohl er dieses Geschehen seit wenigstens vier Jahren kennt.
Hat der Arbeitgeber nicht eine Sorgfaltspflicht auf der einen Seite natürlich für die angeschlagene Kollegin und andererseits für die restliche Mitarbeiterschaft?
Wie kann man der Kollegin helfen, ohne sie wie im Mittelalter anzuprangern?