Seite 1 von 1

Equal Pay Day am 21. März 2013 - Entgeltgleichheit !

Verfasst: 21.03.2013, 07:57
von Presse
Minister Schneider und Ministerin Steffens: Frauen dürfen nicht als Arbeitnehmerinnen zweiter Klasse behandelt werden
Equal Pay Day am 21. März


Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales und das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilen mit:

Anlässlich des Equal Pay Days, dem internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern am 21. März 2013, fordern Nordrhein-Westfalens Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider sowie die Emanzipationsministerin des Landes Barbara Steffens faire Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung für Frauen. „Nach wie vor verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich 22 Prozent weniger als Männer – dies ist nicht hinnehmbar“, sagte Minister Schneider in Düsseldorf. „Ich kann an die Unternehmerinnen und Unternehmer im Land nur appellieren, Frauen endlich gleichberechtigt zu behandeln“, forderte Minister Schneider. Es sei alarmierend wenn in Nordrhein-Westfalen 40 Prozent der erwerbstätigen Frauen in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiteten, so Schneider. Neben Minijobs seien dies vor allem befristete Beschäftigungsverhältnisse, Teilzeitbeschäftigungen oder Jobs im Niedriglohnsektor.

Gut 500.000 vollzeitbeschäftigte Frauen in Nordrhein-Westfalen arbeiten in einem Niedriglohnjob. Damit bleibt jeder dritten Frau (33,3 Prozent) mit Vollzeitstelle nur ein Niedriglohn. Bei den Männern sind es 13,6 Prozent der Vollzeitbeschäftigten, die im Niedriglohnsektor arbeiten. Besonders hoch ist der Anteil von weiblichen Beschäftigten mit einem Niedriglohn unter den sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in den privaten Haushalten mit mehr als 61 Prozent. In der Reinigungs-, Friseur- und Kosmetikbranche sind es fast 50 Prozent. In der Hotellerie sind mit knapp 44 Prozent doppelt so viele Frauen im Niedriglohnbereich beschäftigt wie Männer.

„Qualifikation, Beruf, Branche, Arbeitszeit, Zeiten einer Berufsunterbrechung und die Position im Betrieb spielen beim Lohnabstand eine Rolle, aber auch Lohndiskriminierungen sind statistisch nachweisbar“, so Steffens weiter. Um das Lohngefälle zu senken, sei es u. a. notwendig, dass die Tarifpartnerinnen und -partner ihre Tarifverträge auf versteckte Diskriminierungsbestandteile überprüften. Betriebs- und Personalräte seien aufgefordert, bei Beförderungen und Zulagen auch deren Verteilung auf Männer und Frauen in den Blick zu nehmen. Unternehmen sollten ihre Entgeltpraxis anhand bewährter Analyseverfahren überprüfen und sie entsprechend korrigieren.

„Wir müssen erreichen, dass Frauen nicht als Arbeitnehmerinnen zweiter Klasse behandelt werden“, unterstrichen Minister Schneider und Ministerin Steffens.

Die Landesregierung setzt sich für gute und faire Arbeitsbedingungen ein, auch bundesweit. Ein Beispiel ist die jüngste Bundesratsinitiative für einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro. Zu den Initiativen der NRW-Landesregierung gehören beispielsweise die Initiative „Faire Arbeit – fairer Wettbewerb“, die Verpflichtung von öffentlich geförderten Unternehmen, Maßnahmen zur betrieblichen Frauenförderung und zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf durchzuführen sowie die in 16 Regionen neu etablierten Kompetenzzentren Frau und Beruf (www.competentia.nrw.de).

Weitere Informationen sind auch abrufbar unter http://www.landderfairenarbeit.nrw.de.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales, Telefon 0211 855-3118 oder an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.
Dieser Pressetext ist auch über das Internet verfügbar unter der Internet-Adresse der Landesregierung http://www.nrw.de

Gerechte Chancen für Frauen in der Pflege

Verfasst: 21.03.2013, 08:01
von Presse
Gerechte Chancen für Frauen in der Pflege

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) setzt sich für eine gerechte Bezahlung der Frauen in Pflegeberufen ein. Der DBfK unterstützt damit den morgigen Equal Pay Day und beteiligt sich an den Aktionstagen in München, Nürnberg und Halle. Schwerpunkt in diesem Jahr sind die Gesundheitsberufe. Die Pflege gehört zu den typischen Frauenberufen – 85 Prozent der Berufsangehörigen sind weiblich. Wenn auch der Equal Pay Day die inakzeptablen Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern zum Thema macht, bleibt festzustellen, dass das Lohnniveau insgesamt in der Pflege für beide Geschlechter zu niedrig ist.

Der Pflegeberuf stellt hohe Anforderungen an Einsatz und Qualifikation, die zu tragende Verantwortung ist groß. Der Lohn dafür steht allerdings in keinem Verhältnis dazu. Leider hat es in den vergangenen Jahren auch keine nennenswerten Verbesserungen gegeben, nach wie vor werden Beschäftigte in den klassischen Männerberufen mit vergleichbarer Ausbildung wesentlich besser vergütet als beruflich Pflegende. Frauen sind darüber hinaus auch deswegen benachteiligt, weil sie wegen familiärer Verpflichtungen häufiger Teilzeit arbeiten als Männer oder durch Schwangerschaft, Erziehungszeiten usw. Karrierehemmnisse erleben. Unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen in der Pflege sind Familie und Beruf häufig schwer miteinander zu vereinbaren. Die Folge ist nicht nur eine erhebliche Lohndifferenz, sondern in der Folge auch mangelnde Absicherung im Alter.

Arbeitsplätze in der Pflege müssen so ausgestaltet sein, dass Frauen und Männer gleiche Chancen haben. Das heißt, die Gehälter müssen entsprechend der Qualifikation und den Anforderungen genügend Anreize und Motivation bieten, diesen Beruf dauerhaft auszuüben. Arbeitsbedingungen sind so zu gestalten, dass Frauen und Männer ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen das gesetzliche Rentenalter erreichen. Und berufliche Weiterentwicklung und Perspektiven müssen Frauen und Männern gleichermaßen ermöglicht werden.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der DBfK ist Mitglied im Bündnis für Gute Pflege www.buendnis-fuer-gute-pflege.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 02.03.2013
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140

Gesundheitsberufe sind MEHRwert!

Verfasst: 21.03.2013, 08:04
von Presse
Gesundheitsberufe sind MEHRwert!

Anlässlich des Equal Pay Day am 21. März, der in diesem Jahr die Gesundheitsberufe in den Mittelpunkt stellt, erklären
Renate Künast, Fraktionsvorsitzende, und Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:


Es ist höchste Zeit für Lohngleichheit.
Seit Jahren gehört Deutschland zu den traurigen Schlusslichtern in Europa, wenn es um gleiche Bezahlung von
Männern und Frauen geht. 22 Prozent Verdienstunterschied sind nicht länger hinnehmbar. Dass die Bundesregierung
angesichts dieser Zahlen nur warme Worte findet, ist beschämend. Jetzt helfen nur noch gesetzliche Regelungen.

Wir haben Eckpunkte für ein Entgeltgleichheitsgesetz vorgelegt. Nur mit der gesetzlichen Verpflichtung, aktiv
gegen Gehaltsdiskriminierung vorzugehen, wird sich etwas ändern in Deutschland.

Der Gesundheitssektor ist der Wachstumssektor in Deutschland und trägt mehr zum Bruttoinlandsprodukt bei als
die Fahrzeug- und Maschinenbauindustrie zusammen. Wir brauchen dringend eine Aufwertung der Berufe in der
Gesundheits- und Pflegebranche, in der überwiegend Frauen beschäftigt sind. Während die Spitzenjobs auch hier
überwiegend in Männerhand sind, müssen sich die Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflegediensten und Praxen mit
einem zu geringen Lohn zufriedengeben. Dabei ist ihre Arbeit sowohl körperlich als auch emotional anspruchsvoll.

Union und FDP haben die Lohnstruktur in der Pflege durch das Pflege-Neuausrichtungsgesetz sogar noch geschwächt.
Pflegeeinrichtungen haben früher nur dann einen Versorgungsvertrag erhalten, wenn sie ihren Mitarbeiterinnen eine
ortsübliche Vergütung gezahlt haben. Das wurde ersatzlos gestrichen mit dem Hinweis, es gäbe ja einen Mindestlohn
in der Pflege. Der Mindestlohn ist aber nur die unterste Auffanglinie für gering qualifizierte Mitarbeiterinnen und kann
keinesfalls den Normallohn darstellen. Wir werden die ortsübliche Vergütungsregelung wieder einführen.

Quelle: Pressemitteilung | 14.02.2013 - Text übermittelt am 20.03.2013
Madeleine Viol
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Abgeordnetenbüro Elisabeth Scharfenberg MdB
Sprecherin für Pflegepolitik und Altenpolitik
Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Tel.: ++49 (0)30 227 -74572, Fax: -76655
E-Mail: elisabeth.scharfenberg.ma03@bundestag.de
Web: http://www.elisabeth-scharfenberg.de
Postanschrift:
Deutscher Bundestag, 11011 Berlin

Marburger Bund unterstützt Equal Pay Day 2013

Verfasst: 21.03.2013, 08:56
von Presse
Marburger Bund – Bundesverband
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressemitteilung vom 21. März 2013


Marburger Bund unterstützt Equal Pay Day 2013

Berlin – Gleiche Bezahlung für Männer und Frauen sollte selbstverständlich sein, sie ist es aber im Gesundheitswesen vielfach nicht. Unter dem Schwerpunktthema „Lohnfindung in den Gesundheitsberufen – viel Dienst, wenig Verdienst“ macht der heutige Equal Pay Day darauf aufmerksam, welchen Anteil die schlechtere Bezahlung von Gesundheitsberufen, in denen zu 80 Prozent Frauen arbeiten, an der Entgeltlücke von 22 Prozent zwischen Frauen und Männern hat. Nach wie vor ist in vielen Berufen die Gehaltsschere so groß, dass Frauen bis zum 21. März arbeiten müssten, damit sie den gleichen Lohn erhalten wie ihre männlichen Kollegen bis zum Ende des Vorjahres.

Obwohl die vom Marburger Bund ausgehandelten Tarifverträge für Entgeltgleichheit stehen, haben auch Ärztinnen – bezogen auf das gesamte Berufsleben – erhebliche Gehaltsnachteile. Auch auf diese strukturellen Nachteile in der Einkommensentwicklung von Männern und Frauen weist der Aktionstag zur Entgeltgleichheit hin. Deshalb unterstützt der Marburger Bund in diesem Jahr den Equal Pay Day als Partner.

Ärztinnen kämpfen nach wie vor gegen strukturelle, insbesondere familienbezogene Benachteiligungen im Beruf. So sind Ärztinnen mehr als ihre männlichen Kollegen wegen Kindererziehung oder aus anderen familiären Gründen in Teilzeit beschäftigt. Dadurch benötigen sie häufig mehr Zeit, ihre Facharzt-Weiterbildung zu absolvieren und in Führungspositionen aufzusteigen. In der Gruppe der Chefärzte stagniert der Anteil der Frauen seit Jahren bei etwa zehn Prozent.

„Der Arztberuf wird weiblich. Etwa die Hälfte der berufstätigen Ärzte und mehr als 60 Prozent der angehenden Mediziner sind Frauen. Wir lassen nicht darin nach, strukturelle, familienbezogene Nachteile in der Berufsausübung zu beseitigen“, erklärte Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes. So fördert der Verband seit Jahren eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, beispielsweise mit der Kampagne für ein familienfreundliches Krankenhaus, und bietet Führungstrainings und Mentorenprogramme speziell für Ärztinnen an.
_____________________________________________

Marburger Bund Bundesverband
Referat Verbandskommunikation
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher)
Reinhardtstraße 36 – 10117 Berlin
Tel.: 030/746846-41
Handy: 0162-2112425
presse@marburger-bund.de
http://www.marburger-bund.de

Frauen brauchen faire Chancen und gleiche Bezahlung

Verfasst: 21.03.2013, 10:38
von Presse
Pressemitteilung Nr. 027/2013
Veröffentlicht am Do 21.03.2013
Thema: Gleichstellung


Kristina Schröder zum Equal Pay Day 2013:

"Frauen brauchen faire Chancen und gleiche Bezahlung im Beruf wie Männer"

Die unbereinigte Lohnlücke zwischen Männern und Frauen betrug im Jahr 2012 22 Prozent. Dies zeigen die jüngsten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. Bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit liegt die bereinigte Lohnlücke bei sieben Prozent. Das ist die aktuellste Zahl aus dem Jahr 2010, denn die bereinigte Lohnlücke wird nur alle vier Jahre ermittelt.

"Wir haben eine Arbeitswelt, in der Leistungsfähigkeit mit uneingeschränkter Verfügbarkeit gleichgesetzt wird, und das ist der wesentliche Grund dafür, dass Frauen in Top-Führungspositionen deutlich unterrepräsentiert sind und dass Frauen im Durchschnitt so viel weniger verdienen als Männer", so die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder. "Neben der Politik und den einzelnen Unternehmen stehen auch die Tarifpartner in der Verantwortung, für faire Chancen und gleiche Einkommen zu sorgen. Wichtig ist zum einen, sich bei Tarifverhandlungen nicht einseitig am typisch männlichen Lebensmodell mit der durchgängigen Vollzeit-Erwerbsbiografie zu orientieren. Zum anderen brauchen wir dringend eine Neubewertung typischer Frauenberufe.
Männertypische Berufe werden vielfach besser bezahlt als frauentypische Berufe, weil besondere Belastungen oft anders gewichtet werden. Bei Müllmännern zum Beispiel wird das Heben schwerer Lasten als Kriterium für die Arbeitsplatzbewertung herangezogen, was ja auch richtig ist. Aber: Bei Pflegeberufen, die vor allem von Frauen ausgeübt werden, ist das nicht der Fall, obwohl zur körperlichen Belastung noch psychische Belastungen hinzukommen."

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellt mit "Logib-D" bereits ein Analyseinstrument zur Verfügung, das verdeckte Entgeltunterschiede zwischen Frauen und Männern in Unternehmen identifiziert und gezielt verschiedene Einflussfaktoren und Ursachen der Einkommensunterschiede analysiert, um in einem weiteren Schritt Ansatzpunkte für Steuerungsmöglichkeiten auf betrieblicher Ebene zu bieten.

Die Erfahrungen mit "Logib-D" zeigen zum einen, wo personalwirtschaftliche Ansätze für mehr Chancengleichheit und faire Entgeltstrukturen in den Unternehmen möglich sind. Zum anderen wird deutlich, dass in vielen Unternehmen das Ausmaß der Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern trotz vorliegender Personaldaten weitgehend unbekannt ist.

Mit dem vom Bundesfamilienministerium unterstützten Equal Pay Day, dem Tag der Entgeltgleichheit, werden Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland thematisiert. Der Equal Pay Day am 21. März 2013 steht unter dem Motto "Viel Dienst - wenig Verdienst" und beschäftigt sich in diesem Jahr insbesondere mit der Einkommenssituation in den Gesundheits- und Pflegeberufen.
Am Aktionstag finden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt, deren Vorbereitung der Verband Business Professional Women e.V. (BPW) unterstützt.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt voranzutreiben und faire Einkommensperspektiven zu schaffen, sind wichtige Ziele der Bundesregierung. Das Ausmaß der Entgeltungleichheit bleibt dafür ein wichtiger Indikator. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert den Equal Pay Day seit 2008.

"Equal Pay Day": Weil ich ein Mädchen bin

Verfasst: 22.03.2013, 07:57
von Presse
Kommentar zum "Equal Pay Day": Weil ich ein Mädchen bin
Frauen verdienen 22 Prozent weniger als Männer - an diese traurige statistische Realität wird jährlich am Equal Pay Day erinnert.
Der 21. März ist 2013 der Tag, bis zu dem Frauen arbeiten müssen, um auf das Gehalt der Männer im Jahr 2012 zu kommen. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=835 ... zin&n=2607

Equal Pay Day 2013 > Viel Dienst - wenig Verdienst ...

Verfasst: 25.03.2013, 10:06
von Presse
Viel Dienst - wenig Verdienst: Sozial-Holding zum Equal Pay Day 2013

Die im Juni 2012 gestartete Equal-Pay-Day (EPD) Kampagne 2013 hat am 21. März den Höhepunkt und Abschluss erreicht. Sie sollte symbolisch den Tag markieren, bis zu dem Frauen nach Ablauf eines Jahres länger arbeiten müssen, um das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu erreichen. Die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH war neben dem Deutschen Hebammenverband und dem Verband medizinischer Fachberufe einer der Schwerpunktpartner des EPD 2013, der die Lohn- uns Arbeitssituation in den Gesundheitsberufen in den Blick genommen hat.
Unter dem Motto „Viel Dienst - wenig Verdienst“ wollte er darauf hinweisen, dass hier vor allem weibliche Beschäftigte arbeiten, die nach wie vor am unteren Rand der Gehaltsstatistiken zu finden sind.

Die schlechtere Bezahlung von frauendominierten Berufen ist eine wesentliche Ursache für den statistischen Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern von 22 Prozent. Den EPD am 21. März haben Geschäftsführung, Betriebsrat und Personalleitung der Sozial-Holding genutzt, um gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Öffentlichkeit auf die Tarif- und Entgeltsituation im Pflegebereich vor dem Hintergrund ständig wachsender Belastungen und scharfem Wettbewerb der Anbieter hinzuweisen. Als Skandal bezeichnet Geschäftsführer Helmut Wallrafen-Dreisow die Tatsache, dass es im Pflegebereich keine einheitlichen Tarife wie in anderen Branchen üblich gibt: „Während in unseren Pflegeheimen selbstverständlich nach TVÖD bezahlt wird und die Service GmbH in den Tarif des öffentlichen Dienstes übergeleitet wurde, betreiben bundesweit Teile der Mitbewerber Profitmaximierung durch Lohndumping.“ Leidtragende seien vor allem weibliche Beschäftigte.

Bernhild Birkenbeil, Geschäftsleiterin der städtischen Altenheim GmbH und Vorstand im Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen (BKSB) berichtete darüber, dass in den von Frauen dominierten Gesundheitsberufen Führungspositionen - anders als bei der Sozial-Holding - oft noch mit Männern besetzt werden: „Bei überörtlichen Veranstaltungen sind wir Frauen in leitenden Positionen immer noch klar in der Minderheit.“

Eine Erfahrung, die auch Jürgen Schmitz, Personalchef der städtischen Tochtergesellschaft mit rund 850 Beschäftigten, bestätigt. Aus seinem Arbeitsfeld weiß er, dass Frauen selbst bei höherer Qualifikation für eine freie Führungsposition bei den Gehaltsvorstellungen eher zurückstecken. Die Auswirkungen, die der geringere Verdienst in so genannten Frauenberufen, auf die spätere Rente hat, beschrieb Jürgen Pascha von ver.di. „Weniger Gehalt, fehlende Beitragsjahre durch Kindererziehung und Teilzeitbeschäftigung - dies alles führt dazu, dass die Frauen später von ihrer Rente nicht leben können“, so Pascha.
Hinzu komme, dass nicht alle den körperlich anstrengenden Job in der Pflege bis zum Renteneintrittsalter durchhalten könne: „Schließlich trägt eine Pflegekraft mehr Lasten im Jahr, als jeder Bauarbeiter.“

Auch deshalb ärgert sich Monika Kuhlen-Heck, Betriebsratsvorsitzende der Sozial-Holding, darüber, dass in typischen Männerberufen oft deutlich mehr bezahlt wird, als im Pflegebereich: „Dies zeigt doch, dass in unserer Gesellschaft ein Umdenken stattfinden und in das personalintensive Gesundheitssystem mehr Geld investiert werden muss.
Sonst müssen weiter vor allem Frauen diese chronische Unterfinanzierung ausbaden.“

Dies sieht Helmut Wallrafen-Dreisow genauso: „Wir wollen faire Bezahlung und gute Einkommenschancen für Frauen. Deshalb bezahlen wir die unsere Beschäftigten nach TVÖD, fördern berufliche Weiterbildung sowie Gesundheitsschutz systematisch und unterstützen die Beschäftigten dabei, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Als kommunales Unternehmen im Wettbewerb müssen wir aber gegen Träger antreten, die hohe Renditen bei geringeren Heimplatzkosten einfahren, weil sie deutlich weniger Gehalt zahlen oder die Arbeit der Beschäftigten noch weiter verdichten. Das hat mit fairem Wettbewerb wenig zu tun.“

Wallrafen-Dreisow weiter: „Die Belastung der Beschäftigten im Pflegebereich verschärft sich zunehmend: Die Anforderungen steigen, die Zahl der Köpfe sinkt, der Mangel an Pflegefachkräften ist unübersehbar.
Wenn dann immer weniger Träger bereit sind, Tariflöhne zu zahlen und Vollzeitstellen anzubieten, muss man sich doch allen Ernstes fragen: Wo sollen die dringend benötigten Pflegekräfte herkommen, und wie sollen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten oder gar für’s eigene Alter vorsorgen?“

Wer Frauen im Gesundheitswesen angemessen bezahlt, handele alles andere als uneigennützig. „Wir wissen, dass wir jetzt und in Zukunft auf weibliche Beschäftigte angewiesen sind, die gut ausgebildet und engagiert, motiviert und zufrieden in einem hoch belastenden Berufsfeld arbeiten möchten. Denn jeder weiß doch: Während die Zahl der Pflegebedürftigen stetig steigt, nimmt die der Erwerbstätigen in der Pflege rapide ab.“

Weitere Informationen zur Kampagne: http://www.equalpayday.de

Für Rückfragen steht Ihnen auch die Geschäftsführung der Sozial-Holding zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.03.2013
Geschäftsführung:
Helmut Wallrafen-Dreisow
Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH
Königstr. 151
41236 Mönchengladbach
Tel. 02166 - 455 4100
Fax 02166 - 455 4119
Internet: http://www.sozial-holding.de/