Leiharbeiter kränker

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Leiharbeiter kränker

Beitrag von Presse » 01.03.2013, 08:05

Techniker Krankenkasse:
Leiharbeiter kränker

Hamburg (ots) - Zeitarbeit geht auf die Knochen. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse sind Beschäftigte in Leiharbeit mit durchschnittlich 17,8 Fehltagen im Jahr deutlich mehr krankgeschrieben als Beschäftigte im konventionellen Arbeitsmarkt mit
13,3 Tagen pro Kopf.

Gudrun Ahlers, verantwortlich für die Gesundheitsberichterstattung der TK: "In allen relevanten Diagnosekapiteln verzeichnen wir für 2012 bei Leiharbeitern höhere Fehlzeiten." Vor allem in den Bereichen Muskel-Skelett-Erkrankungen (+ 47 Prozent), Atemwegserkrankungen (+25 Prozent), Verletzungen/Vergiftungen (+ 62 Prozent) und psychische Erkrankungen (+ 22 Prozent) sind Leiharbeiter gesundheitlich stärker belastet als Beschäftigte in anderen Branchen.

"Eine Ursache für die erhöhten Fehlzeiten bei Leiharbeitern ist, dass sie in den Unternehmen häufig für körperlich anstrengende Aufgaben eingesetzt werden. Es erklärt aber sicherlich nicht eine solche Differenz. Wir wissen aus Umfragen, dass vor allem die Arbeitsplatzunsicherheit, die Einkommenssituation sowie die Diskrepanz zwischen der Tätigkeit in der Leiharbeit und der eigentlichen Qualifikation belasten", so Gudrun Ahlers.

Die TK setzt sich dafür ein, auch Beschäftigte, die befristet im Unternehmen arbeiten, in Maßnahmen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement einzubeziehen. "Es sollte selbstverständlich sein, dass die entleihenden Betriebe für alle Beschäftigten ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen. Wichtig ist aber auch, dass die Zeitarbeitsfirmen ihre Mitarbeiter in Beschäftigungspausen weiter qualifizieren und ihre Gesundheit fördern", so die TK-Expertin.

Quelle: Pressemitteilung vom 28.02.2013 TK Techniker Krankenkasse
Pressekontakt: Michaela Hombrecher, TK-Pressestelle
Tel. 040.909.2223, E-Mail pressestelle@tk.de Social Media Newsroom:

Hildegard Kaiser
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Flexibilisierung der Arbeitswelt - Fehlentwicklungen

Beitrag von Hildegard Kaiser » 14.03.2013, 08:25

Guten Morgen!

Die vor Jahren in Gang gebrachte Flexibilisierung der Arbeitswelt war grundsätzlich gut gemeint. Aber mittlerweile sind die Fehlentwicklungen mehr als deutlich geworden. Die Arbeitgeberseite nutzt die geschaffenen gesetzlichen Möglichkeiten zur Leiharbeit, befristeten Verträgen .... usw. nicht mehr als Ausnahme, sondern diese Instrumente sind zur Optimierung der ökonomischen Interessen zur Regel verkommen. Niedrige Einkommen und ungewisse Zukunftsaussichten sind die Folge, nicht nur für ältere MitarbeiterInnen, sondern auch für Junge.
Ich denke, dass der Gesetzgeber seine Flexibilisierungsregelungen teilweise einschränken muss, und zwar deutlich.

Es grüßt Hilde
Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege!

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Re: Flexibilisierung der Arbeitswelt - Fehlentwicklungen

Beitrag von PflegeCologne » 16.03.2013, 07:59

Hildegard Kaiser hat geschrieben: .... Die vor Jahren in Gang gebrachte Flexibilisierung der Arbeitswelt war grundsätzlich gut gemeint. Aber mittlerweile sind die Fehlentwicklungen mehr als deutlich geworden. Die Arbeitgeberseite nutzt die geschaffenen gesetzlichen Möglichkeiten zur Leiharbeit, befristeten Verträgen .... usw. nicht mehr als Ausnahme, sondern diese Instrumente sind zur Optimierung der ökonomischen Interessen zur Regel verkommen. Niedrige Einkommen und ungewisse Zukunftsaussichten sind die Folge, nicht nur für ältere MitarbeiterInnen, sondern auch für Junge.
Ich denke, dass der Gesetzgeber seine Flexibilisierungsregelungen teilweise einschränken muss, und zwar deutlich.
Hallo Hilde,
ich denke, dass gerade mit Blick auf die Altenpflege über die o.a. Thematik neu nachgedacht werden muss. Ich sehe in verschiedenen Einrichtungen Leiharbeitskräfte und kurzzeitig Beschäftige ein- und ausgehen. Es gibt einen ständigen Wechsel von Pflegekräften bei den BewohnerInnen. Das dies nicht gut sein, muss man niemandem lange erklären. Besonders Demenzkranke sind von solchen Situationen in ihrem Wohlbefinden mehr als beeinträchtigt.
Lb. Grüße Pflege Cologene
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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