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Wege aus dem Burn-out

Verfasst: 15.03.2011, 09:47
von Presse
Wege aus dem Burn-out

Hamburg (ots) - Jeder dritte Deutsche fühlt sich unter Dauerdruck, viele fürchten, dem Stress irgendwann nicht mehr standhalten zu können. Wie das Fitness- und Gesundheitsmagazin VITAL in seiner aktuellen Ausgabe (4/11; EVT: 16. März) berichtet, erfasst die Angst vor der totalen Erschöpfung vor allem Menschen, die sich chronisch überlastet fühlen. Denn wer auf Dauer die eigene Belastungsgrenze überschreitet, läuft Gefahr, körperlich und seelisch zu erkranken. Gefährdet sind insbesondere Menschen, die hohe Erwartungen an sich selbst stellen, perfektionistisch veranlagt sind und die Signale ihres Körpers häufig ignorieren.

Wer aber die Warnsignale eines Burn-out wahrnimmt, kann gegensteuern und den völligen Zusammenbruch verhindern. Zu den ersten Alarmzeichen gehören das Umschlagen vom Leistungsstreben in einen Leistungszwang und das Gefühl, alles selbst machen zu müssen. Als Gegenmaßnahme sollte man hier ganz bewusst das eigene Arbeitstempo finden und mehr Aufgaben delegieren - sei es im Beruf oder innerhalb der Familie.

Wer eigene Bedürfnisse vernachlässigt und zur Bewältigung des Alltags zunehmend Genussgifte wie Kaffee, Alkohol und Nikotin konsumiert, ist dem Burn-out schon bedrohlich nahe. Meist treten in diesem Stadium auch Schlafstörungen auf. Das Missverhältnis von Bedürfnissen und Anforderungen führt zudem zu einem allgemeinen Erschöpfungsgefühl und zu Fehlleistungen. In dieser Situation sind dringend Pausen zum Auftanken angezeigt. Ideal ist ein verbindlicher Termin am Tag, um sich zu regenerieren - sei es mit Musik, Sport, Zeitungslesen oder einfach Nichtstun. Empfehlenswert ist zudem das Erlernen einer Entspannungs-methode wie autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation.

Ein höchst gefährliches Burn-out-Signal: Die Betroffenen ziehen sich immer mehr zurück, erleben soziale Kontakte zunehmend als Belastung. Gut gemeinte Zuwendung empfinden sie oft als Angriff, reagieren aggressiv und zynisch auf ihre Umgebung. Zu diesem Zeitpunkt ist professionelle Hilfe angesagt: Coaches oder Psychologen helfen gezielt bei der Identifizierung von persönlichen Energiekillern und Energiequellen. Das gibt Burn-out-Gefährdeten die Möglichkeit, eine neue Balance zwischen Anforderungen und persönlichen Ressourcen herzustellen.

Diese Meldung ist unter Quellenangabe VITAL zur Veröffentlichung Frei

Quelle: Pressemitteilung vom 15.03.2011

Für Rückfragen:
Nicole Kleinhammer
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E-Mail: nicole.kleinhammer@vital.de

Pressekontakt:
Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
JAHRESZEITEN VERLAG
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Berufsausstieg als Lösung?

Verfasst: 15.03.2011, 18:28
von PflegeCologne
Die Hinweise klingen ganz nett, sind aber wohl in der Pflege kaum umsetzbar. Da bleibt eigentlich nur der Ausstieg aus dem Beruf.

PC

Re: Berufsausstieg als Lösung?

Verfasst: 16.03.2011, 19:24
von Rauel Kombüchen
PflegeCologne hat geschrieben:Die Hinweise klingen ganz nett, sind aber wohl in der Pflege kaum umsetzbar. Da bleibt eigentlich nur der Ausstieg aus dem Beruf. ...
Zustimmung - R.K.

Mehr Personal für bessere Dienstleistungen

Verfasst: 22.03.2011, 07:44
von Anja Jansen
Hallo,
wie soeben an anderer Stelle geschrieben, wird in der Pflege mehr Personal benötigt - dringend. Nur so können ordentliche Verrichtungen gewährleistet und Krankheitszustände vermieden werden.
Lb. Grüße Anja

Mehr Personal für bessere Dienstleistungen

Verfasst: 27.03.2011, 07:01
von Gaby Modig
Anja Jansen hat geschrieben: ... wie soeben an anderer Stelle geschrieben, wird in der Pflege mehr Personal benötigt - dringend. Nur so können ordentliche Verrichtungen gewährleistet und Krankheitszustände vermieden werden. ....
Hallo,
und das meine ich auch. Pflegekräfte können und dürfen nicht alle "flüchten". Es müssen ordentliche Pflege-Rahmenbedingungen her! Schnellstens.
MfG Gaby

Burnout auf dem Vormarsch

Verfasst: 19.04.2011, 11:31
von Presse
Burnout auf dem Vormarsch

Berlin (ots) - Nach einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) setzt sich der Anstieg von psychischen Erkrankungen unverändert fort. So ist 2010 nahezu jeder zehnte Ausfalltag auf eine psychische Erkrankung zurück zu führen. Bei der Untersuchung der Krankmeldungen von mehr als 10 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern zeigt sich: Die Diagnose Burnout (Ausgebrannt) wird von den Ärzten zunehmend dokumentiert. Um nahezu das 9-fache sind die Krankheitstage zwischen 2004 und 2010 wegen Burnout angestiegen. Insbesondere Frauen und Menschen in erzieherischen und therapeutischen Berufen sind von einem Burnout betroffen. "Zeitdruck und Stress nehmen offenbar zu und die Gefahr besteht, dass die Menschen von zwei Seiten gleichzeitig ausbrennen, vom Beruf her und durch familiäre Belastungen", so Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.

Bei den 10,1 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern stagniert der Krankenstand im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 4,8 Prozent. Insbesondere psychische Erkrankungen sind weiterhin auf dem Vormarsch. Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind seit 1999 um nahezu 80 Prozent angestiegen und führen zu langen Ausfallzeiten: Diese dauern mit 23,4 Tagen je Fall doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 11,6 Tagen je Fall im Jahr 2010.

Burnout als Zustand physischer und psychischer Erschöpfung wird unter der Diagnosegruppe "Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung" erfasst. Damit zählt diese Diagnose zu der Gruppe der "Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen". Dies bedeutet, dass ein Burnout von den Ärzten zwar nicht als eigenständige psychische Erkrankung codiert werden kann, jedoch wird diese Diagnose zunehmend als Zusatzinformation angegeben: Zwischen 2004 und 2010 haben sich damit die 8,1 Arbeitsunfähigkeitstage je 1.000 AOK-Mitglieder auf 72,3 Tage nahezu um das 9-fache erhöht. Hochgerechnet auf mehr als 34 Millionen gesetzlich krankenversicherte Beschäftigte in Deutschland bedeutet dies: "Knapp 100.000 Menschen mit insgesamt mehr als 1,8 Millionen Fehltagen wurden danach im Jahr 2010 wegen eines Burnouts krankgeschrieben", so Schröder vom WIdO.

In der Detailanalyse zeigt sich, dass Frauen aufgrund eines Burnouts doppelt so häufig krankgeschrieben werden: So fallen auf Frauen je 1.000 AOK-Mitglieder 101,9 Ausfalltage, auf Männer hingegen nur 49,7 Tage. Frauen sind insbesondere zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr von einem Burnout betroffen. Ebenfalls zeigt sich, dass mit zunehmendem Alter das Risiko einer Krankmeldung in Folge eines Burnouts zunimmt. Aber auch Berufe, in denen ständig eine helfende Haltung gegenüber anderen Menschen gefordert wird, sind in diesem Zusammenhang auffällig. So führt die Berufsgruppe der Heimleiter und Sozialpädagogen mit 233,3 Arbeitsunfähigkeitstagen je 1.000 AOK-Mitglieder die betroffenen Berufsgruppen an. Dies entspricht 23,8 Ausfalltagen pro Fall. An zweiter Stelle stehen die Telefonisten mit 227,2 Arbeitsunfähigkeitstagen je 1.000 AOK-Mitglieder. "Die erhöhten lebensweltlichen Herausforderungen an spezifische Beschäftigtengruppen wie beispielsweise Frauen, ältere Beschäftigte oder helfende Berufe zeigt sich damit auch bei den Krankmeldungen in Folge eines Burnouts", so Schröder.

Auch wenn vermutet werden kann, dass ein verändertes ärztliches Diagnoseverhalten, das in der Bevölkerung mit einem spürbar offeneren Umgang mit psychischen Erkrankungen einhergeht, diesen Anstieg mit verursacht, so können doch insbesondere die gestiegenen psychosozialen Belastungen am Arbeitplatz als Ursache benannt werden. "Auch vor dem Hintergrund dieser neuen Ergebnisse ist es wichtig, nicht nur die Belastungen im beruflichen Umfeld zu reduzieren, sondern auch die Ressourcen und den Umgang mit Stress bei jedem Einzelnen zu stärken", empfiehlt Helmut Schröder.

Die Gesetzlichen Krankenkassen engagieren sich seit Jahren im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements: Arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden, lohnt sich dabei sowohl für den Mitarbeiter als auch für den Betrieb. So unterstützen die Krankenkassen Unternehmen bei der Umsetzung von Maßnahmen, die die gesundheitliche Situation der Arbeitnehmer verbessern. Im Jahr 2009 konnten insgesamt 620.000 Beschäftigte im betrieblichen Kontext erreicht werden. Am häufigsten nehmen die Arbeitnehmer Angebote zum Erkennen und Vermeiden körperlicher Belastungen wahr; auf dem zweiten Rang folgt das Thema Stressmanagement mit mehr als einem Drittel der durchgeführten Maßnahmen.

Diese Ergebnisse zeigen, dass spezifische Beschäftigtengruppen von Burnout betroffen sind, die damit auch im Fokus von Präventionsmaßnahmen stehen. Hierbei sind alle Beteiligten im Betrieb wie Mitarbeiter und insbesondere auch Führungskräfte gefordert: Der Fehlzeiten-Report 2011, der in diesem Sommer erscheint, wird das Thema Führung beleuchten. Betroffene, Führungskräfte, Betriebe und Krankenkassen haben im betrieblichen Setting die Herausforderung - auch von Burnout als Facette der psychischen Erkrankungen - erkannt und zeigen Lösungen auf, wie etwa betriebliche Gesundheitszirkel, Stressmanagementseminare oder ein webbasiertes Angebot der AOK mit http://www.stress-im-griff.de .

Quelle: Pressemitteilung vom 19.4.2011
Pressekontakt: Wissenschaftliches Institut der AOK
Markus Meyer
Tel.: 030/3 46 46-2393
Fax: 030/3 46 46-2144
bgf@wido.bv.aok.de

Burnout-Diagnosen nehmen zu

Verfasst: 20.04.2011, 06:32
von Presse
Burnout-Diagnosen nehmen zu
Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland leiden an psychischen Erkrankungen und können deshalb nicht arbeiten: 2010 war fast jeder zehnte Fehltag darauf zurückzuführen. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=650 ... ten&n=1045

Belastungssituationen in der Pflege

Verfasst: 28.04.2011, 06:54
von Herbert Kunst
Hallo,
die Hinweise über die Belastungssituationen, vor allem in der Pflege, sind klar und eindeutig. Es geschieht aber eigentlich nichts, um dem Übelstand entgegen zu treten. Die politisch Verantwortlichen müssen mittlerweile erkannt haben, dass die Rahmenbedingungen dringend einer Veränderung bedürfen. Dazu hat u.a. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits umfängliche Vorschläge gemacht.
Gruß Herbert Kunst

Mehr Personal, dann gibt es auch weniger Krankheiten

Verfasst: 08.05.2011, 09:33
von Karl Büser
Für die Pflegekräfte ist wohl eher keine Entspannung in Sicht. Der Krankenstand ist weiter hoch:
viewtopic.php?t=15748
Die Verantwortlichen in Ministerien und Parlamenten haben offensichtlich noch nicht begriffen, was zu tun ist. Mit kleinen Nettigkeiten ist keine wirkliche Hilfe zu organisieren. Es müssen mehr Pflegefachkräfte an die "Pflegefront". Dazu müssen zunächst einmal ausreichend Stellen geschaffen werden, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Stellenschlüssel sind unzureichend.

Karl Büser

Alarmsignal Burn-Out bei jungen Berufstätigen

Verfasst: 15.05.2011, 06:57
von Presse
Alarmsignal Burn-Out bei jungen Berufstätigen

Zwei Studien der Krankenkassen TK und DAK belegen, dass junge Berufstätige doppelt so häufig krank sind wie ihre älteren Kolleginnen und Kollegen und sie zunehmend an psychischen Erkrankungen leiden. Die Ergebnisse dieser Studien sind ein Alarmsignal. Dass bereits junge Menschen wenige Jahre nach ihrem Berufseinstieg vermehrt mit Anpassungsstörungen und Burn Out reagieren und jede und jeder Fünfte unter ihnen bereits an Rückenschmerzen leidet, zeigt den großen Handlungsbedarf für die Gesundheitsförderung und Prävention.

[Pressemitteilung Maria Klein-Schmeink]
http://www.gruene-bundestag.de/cms/pres ... fstae.html

Quelle: Mitteilung vom 10.05.2011
Maria Klein-Schmeink, MdB
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