AOK/WIdO Fehlzeiten-Report 2009
Verfasst: 17.02.2010, 16:38
AOK/WIdO Fehlzeiten-Report 2009:
Krankenstand erneut gestiegen - Psychische Erkrankungen verursachen die längsten Ausfallzeiten
Krankheitsbedingte Fehlzeiten haben 2008 erneut zugenommen: Die 9,7 Millionen AOKversicherten Arbeitnehmer waren im letzten Jahr durchschnittlich jeweils 17 Tage krankgeschrieben. Im Jahr zuvor waren es noch 16,3 Tage. Für die Zunahme der Fehlzeiten sind neben einem Anstieg von Krankheiten des Atmungssystems die seit Jahren steigenden Fälle psychischer Erkrankungen verantwortlich. Diese verursachen zugleich die längsten Ausfallzeiten. Fehlt ein Arbeitnehmer aufgrund einer Atemwegserkrankung durchschnittlich 6,4 Tage, sind es bei einer psychischen Erkrankung 22,5 Tage. Die Erkrankung stellt sowohl für Betroffene als auch für das Unternehmen eine große Belastung dar.
Bei Frauen nehmen Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen mit 11,1 % bereits den dritten Rang ein (Männer: 6,3 %). Sie leiden am häufigsten unter depressiven Erkrankungen. Bei Männern zeigen sich verstärkt psychische Folgeprobleme des übermäßigen Alkohol- und Tabakkonsums. Mit steigendem Alter nimmt die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen zu. Der Blick auf einzelne Branchen offenbart erhebliche Unterschiede in der Betroffenheit: In der öffentlichen Verwaltung sowie im Dienstleistungsbereich entfallen jeweils 11,2 Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle) je 100 AOK-Mitglieder auf psychische Erkrankungen. Bei Banken und Versicherungen sind es 10,6 AU-Fälle, im Baugewerbe nur 5,2.
Gründe für diese Zunahme der Arbeitsunfähigkeiten wegen psychischer Erkrankungen sind auch in der rasanten Entwicklung der Arbeitswelt zu suchen, die veränderte Anforderungen an Mitarbeiter und Betriebe stellt. Bisherige Belastungen wie Nacht- und Schichtarbeit sind geblieben, neue wie berufliche Mobilität oder erhöhter Termin- und Leistungsdruck sind hinzugekommen. Es ist zu vermuten, dass die momentane wirtschaftliche Situation die Anforderungen noch erhöhen wird.
Zur Presseinformation (mit 5 Seiten Datenanhängen): http://wido.de/fileadmin/wido/downloads ... 9_1109.pdf
Der diesjährige Band Fehlzeiten-Report 2009 ist betitelt mit: Psychische Belastungen reduzieren - Wohlbefinden fördern. Der Fehlzeiten-Report, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) und der Universität Bielefeld herausgegeben wird, informiert jährlich umfassend über die Krankenstandsentwicklung in der deutschen Wirtschaft. Er beleuchtet detailliert das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen in den einzelnen Branchen und stellt aktuelle Befunde und Bewertungen zu den Gründen und Mustern von Fehlzeiten in Betrieben vor.
Generelle Informationen zum WIdO-Fehlzeitenreport: http://wido.de/fzreport.html
Quelle: Pressemitteilung des DBfK vom 17.02.2010
Krankenstand erneut gestiegen - Psychische Erkrankungen verursachen die längsten Ausfallzeiten
Krankheitsbedingte Fehlzeiten haben 2008 erneut zugenommen: Die 9,7 Millionen AOKversicherten Arbeitnehmer waren im letzten Jahr durchschnittlich jeweils 17 Tage krankgeschrieben. Im Jahr zuvor waren es noch 16,3 Tage. Für die Zunahme der Fehlzeiten sind neben einem Anstieg von Krankheiten des Atmungssystems die seit Jahren steigenden Fälle psychischer Erkrankungen verantwortlich. Diese verursachen zugleich die längsten Ausfallzeiten. Fehlt ein Arbeitnehmer aufgrund einer Atemwegserkrankung durchschnittlich 6,4 Tage, sind es bei einer psychischen Erkrankung 22,5 Tage. Die Erkrankung stellt sowohl für Betroffene als auch für das Unternehmen eine große Belastung dar.
Bei Frauen nehmen Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen mit 11,1 % bereits den dritten Rang ein (Männer: 6,3 %). Sie leiden am häufigsten unter depressiven Erkrankungen. Bei Männern zeigen sich verstärkt psychische Folgeprobleme des übermäßigen Alkohol- und Tabakkonsums. Mit steigendem Alter nimmt die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen zu. Der Blick auf einzelne Branchen offenbart erhebliche Unterschiede in der Betroffenheit: In der öffentlichen Verwaltung sowie im Dienstleistungsbereich entfallen jeweils 11,2 Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle) je 100 AOK-Mitglieder auf psychische Erkrankungen. Bei Banken und Versicherungen sind es 10,6 AU-Fälle, im Baugewerbe nur 5,2.
Gründe für diese Zunahme der Arbeitsunfähigkeiten wegen psychischer Erkrankungen sind auch in der rasanten Entwicklung der Arbeitswelt zu suchen, die veränderte Anforderungen an Mitarbeiter und Betriebe stellt. Bisherige Belastungen wie Nacht- und Schichtarbeit sind geblieben, neue wie berufliche Mobilität oder erhöhter Termin- und Leistungsdruck sind hinzugekommen. Es ist zu vermuten, dass die momentane wirtschaftliche Situation die Anforderungen noch erhöhen wird.
Zur Presseinformation (mit 5 Seiten Datenanhängen): http://wido.de/fileadmin/wido/downloads ... 9_1109.pdf
Der diesjährige Band Fehlzeiten-Report 2009 ist betitelt mit: Psychische Belastungen reduzieren - Wohlbefinden fördern. Der Fehlzeiten-Report, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) und der Universität Bielefeld herausgegeben wird, informiert jährlich umfassend über die Krankenstandsentwicklung in der deutschen Wirtschaft. Er beleuchtet detailliert das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen in den einzelnen Branchen und stellt aktuelle Befunde und Bewertungen zu den Gründen und Mustern von Fehlzeiten in Betrieben vor.
Generelle Informationen zum WIdO-Fehlzeitenreport: http://wido.de/fzreport.html
Quelle: Pressemitteilung des DBfK vom 17.02.2010