Gewalt gegen Pflegekräfte - Was tun ?

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

Ingupin
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Gewalt gegen Pflegekräfte - Was tun ?

Beitrag von Ingupin » 25.09.2009, 16:04

Gewalt gegen Pflegekräfte - Was tun ?

Ich arbeite in einer Wohngruppe für Demenz, die seit vier Monaten besteht. Ein Bewohner hat Pflegekräfte mit der flachen
Hand ins Gesicht geschlagen, so heftig, dass sie über Kopfschmerzen klagten. Auch betagte Mitbewohnerinnen wurden tätlich angegriffen. Die Situationen sind sehr unterschiedlich und es ist
nicht einzuschätzen, warum es zu solchen Handgreiflichkeiten kommt.
Mehrere Fallbesprechungen wurden geführt und etliche Gespräche mit
Angehörigen.
Sie können sich die Atmosphäre unter Pflegekräften und den Bewohnern vorstellen? Keiner traut sich mehr in seine Nähe, die zu betreuenden Damen flüchten, wenn er in ihre Nähe kommt.
Je mehr Ablehnung der Bewohner verspürt, um so mehr sucht er in seiner
eigenen Verzweiflung nach Nähe. Leider stehen wir mit dieser Situation ziemlich allein da, denn unsere Leitung geht nicht auf die Gefahren, die
für die Bewohner und uns auftreten, ein. "Ach, heute war er ja wieder ganz umgänglich"! Die Lage ist sehr angespannt und
einige Kolleginnen meldeten sich bereits krank.
Weiß jemand einen Rat? Wie sieht hier die rechliche Lage aus? Der Arbeitgeber muss doch seine Patienten und Mitarbeiter schützen?
Gibt es irgendein Verfahren, das angewendet werden kann?
Ich freue mich über zahlreiche Antworten.
Lieben Dank.

Rauel Kombüchen
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Gewalt in der Pflege

Beitrag von Rauel Kombüchen » 25.09.2009, 18:02

Hallo,

die Gewaltproblematik muss m.E. umfassend im Team erörtert werden. Dann müssen im Zusammenwirken mit den Leitungskräften Auflösungen angestrebt werden. Sollten Leitungskräfte nach mündlicher Ansprache nicht angemessen reagieren, muss ein Brief geschrieben und die Problematik vorgetragen werden.
Möglicherweise muss man sich Rat von außen holen oder in einschlägiger Literatur nachlesen, Tipps durchleuchten und ggf. umsetzen. Hier einige Verweisungen zu Beiträgen in diesem Forum:
Gewalt und Pflege - Tagung am 07.11.09 in Düsseldorf
viewtopic.php?t=11924&highlight=gewalt
Gewalt in der institutionellen Altenpflege - Buchtipp
viewtopic.php?t=11718&highlight=gewalt
Gewalt in der Pflege alter Menschen – Ein Ratgeber
viewtopic.php?t=10618&highlight=gewalt
Prävention von Aggression und Gewalt in der Pflege - Tipp
viewtopic.php?t=12189&highlight=aggression
Gewalt in der Pflege - Kriminologische Sicht
viewtopic.php?t=6893&highlight=aggressionen
Gewalt in der Pflege
viewtopic.php?t=5806&highlight=aggression
Brutalisierung und Verharmlosung von Gewalt
viewtopic.php?t=12132&highlight=aggression
Kriminalitäts- und Gewalterfahrungen im Alter
viewtopic.php?t=11450&highlight=gewalt
Umgang mit häuslicher Gewalt: Leitfaden
viewtopic.php?t=9989&highlight=gewalt
"Häusliche Gewalt und Gewalt in der Familie"
viewtopic.php?t=6681&highlight=gewalt
Gewalt gegen Pflegende - Altenpflegende als Opfer und Täter
viewtopic.php?t=6620&highlight=gewalt
Gewalt gegen alte Menschen - Daten, Fakten, Defizite ...
viewtopic.php?t=7310&highlight=gewalt
Kriminalität und Gewalt im Leben alter Menschen
viewtopic.php?t=6101&highlight=gewalt
Gewalt in der Pflege - Kriminologische Sicht
viewtopic.php?t=6893&highlight=gewalt
Gewalt in der Pflege
viewtopic.php?t=5806&highlight=gewalt
Gewalt in der Pflege / Häusliche Gewalt
viewtopic.php?t=156&highlight=gewalt
Gewalt in der Pflege ist vermeidbar
viewtopic.php?t=6804&highlight=gewalt
Gewalt in der Pflege - Hausärzte können helfen
viewtopic.php?t=6717&highlight=gewalt
Häusliche Gewalt - Informationen verfügbar!
viewtopic.php?t=3350&highlight=gewalt

Viele Grüße
Rauel Kombüchen
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

thorstein
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Beitrag von thorstein » 25.09.2009, 18:13

Hallo Ingupin,

zunächst einmal handelt es sich hier um einen Bewohner, von dem eine Fremdgefährdung ausgeht und es stellt sich die Frage, ob eure Wohngruppe für solche Fälle überhaupt geeignet ist.
Selbstverständlich hat das Heim eine Fürsorgepflicht,meist versuchen aber (überforderte) Leitungen, solche Situationen auszusitzen. Konsequent wäre die Kündigung des Heimvertrags, wenn ihr für die Versorgung nicht geeignet seit. Dann geht aber das öffentliche Gezeter erst recht los.
Wenn Gewalt von einem Demenzkranken ausgeht, sind für die Folgen zwangsläufig immer das Personal oder das Heim verantwortlich. Dem Demenzkranken kann aufgrund seiner Erkrankung die Schuld nicht gegeben werden, einen Schuldigen aber brauchen wir.
Die richtige Reaktion wäre meiner Ansicht nach die Einweisung in eine psychiatrische Klinik, wo das Ausmaß der Fremdgefährdung eingeschätzt werden sollte. Hieraus sollte sich auch eine Empfehlung für eine angemessene Unterbringung ablesen lassen.
Bei weiterer Ignoranz von Seiten der Heimleitung empfiehlt sich zu eurer persönlichen Absicherung eine ausführliche Dokumentation und gegebenfalls Überlastanzeigen. Ihr seit verpflichtet, euren AG auf Gefahren hinzuweisen, und zwar immer und immer wieder, wenn solche Gefahren auftauchen.
Was mich etwas irritiert, dass der Bewohner einerseits nach Nähe sucht, andererseits sich aber niemand in seine Nähe traut.
Da schon mehrere Fallbesprechungen stattgefunden haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass man per Ferndiagnose noch nützliche Tipps abgeben kann.

Anja Jansen
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Leitung muss sich kümmern

Beitrag von Anja Jansen » 25.09.2009, 18:21

Hallo Ingupin,
es sind die entscheidenden Hinweise gegeben worden. Natürlich ist der Arbeitgeber, die Leitung, gefordert, einzugreifen, einmal zum Schutz der Beschäftigten, zum anderen zur Gewährleistung einer angemessen Pflege / Betreuung.
Wenn, wie beschrieben, "oben" niemand reagiert, anspringt, muss ein Schriftsatz her, der die Problematik verdeutlicht und ein Tätigwerden der Leitungskräfte fordert.
MitarbeiterInnen können schwierige Pflegesituationen oft nicht "aus eigener Kraft" regeln.
MfG Anja
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

KPHNeuss
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Professionelles Umgehen mit Gewalt

Beitrag von KPHNeuss » 26.09.2009, 08:42

Guten Morgen!

Grundsätzlich ist es so, dass Pflegekräfte mit dem Thema Gewalt professionell umgehen können müssen. Allerdings kann es dabei zu Situationen kommen, die besonders schwierig sind und Abstimmungen im Team und Hilfen / Unterstützungen durch die Leitungskräfte erfordern.
So ist es wohl in dem hier geschilderten Fall. Daher bin ich mit den abgelieferten Wortmeldungen der Meinung, dass hier die "höhere Kompetenz der Heim- bzw. Pflegedienstleitung" gefordert ist. Wenn sie sich verweigern, müssen sie schnellstmöglich "per Brief" auf die Angelegenheit angesprochen werden. Da, wo alle ratlos sind, ist ggf. Hilfe "von außen" einzufordern, Vielleicht kann auch, von der aktuellen Situation abgesehen, eine Fort- und Weiterbildung zur Gewaltproblematik helfen?
Bei einem schwierigen Bewohner direkt an Kündigung zu denken, halte ich nicht für den richtigen Weg. Einer Kündigung stünden auch rechtliche Erwägungen entgegen! - Siehe dazu auch die Darlegungen zu der Kündigung durch einen Neusser Pflegedienst:
viewtopic.php?t=12390&highlight=pflegedienst

Viele Grüße
KPH Neuss
Für eine uneingeschränkt gute Pflege müssen wir alle eintreten - die Verfassung enthält die entscheidenden Wertegrundsätze: Die Menschenwürde ist unantastbar!

Gerhard Schenker
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Bewohner / Patienten gut pflegen und Pflegekräfte schützen

Beitrag von Gerhard Schenker » 28.09.2009, 07:46

Hallo,
auch bei einem "gefährlichen" Bewohner / Patienten muss professionell gehandelt werden. D.h., das Personal muss mit entsprechenden Situationen umgehen können. Wenn nicht, sind Schulungen fällig.
Auf jeden Fall muss der Arbeitgeber aus Fürsorgegründen reagieren und die geeigneten Maßnahmen ergreifen, auch zum Schutz des Personals. Er darf m.E. nicht untätig bleiben.
Viele Grüße
Gerhard Schenker
Das Pflegesystem bedarf einer umfassenden Reform - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung zukunftsfest machen!

Ingupin
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Danke für die vielen Ratschläge und das Interesse

Beitrag von Ingupin » 28.09.2009, 16:49

Leider hat sich bis heute noch nichts geändert und wir sind am Ende unserer Kräfte. Ich habe viele, viele Details ausgelassen, da es hier sonst den Rahmen sprengen würde.
Auf jeden Fall kommt übermorgen der Doc. und wird die zehnte Medikamentenumstellung vornehmen (ohne Übertreibung).
Danach verfassen wir eine Überlastungsanzeige - wenn wir es gemeinsam hinbekommen oder wir informieren die Heimaufsicht.
Es ist ein untragbarer Zustand und alle fürchten sich und resignieren.
Die älteren Damen trauen sich vor lauter Angst nicht mehr aus ihren Zimmern und wollen nicht mehr an den gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen. Welche Spätfolgen wohl für sie zu erwarten sind?

Lieben Dank nochmals für eure Antworten.

Rauel Kombüchen
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Überlastungsanzeige dringend

Beitrag von Rauel Kombüchen » 28.09.2009, 17:07

Ingupin hat geschrieben: .... Leider hat sich bis heute noch nichts geändert und wir sind am Ende unserer Kräfte. Ich habe viele, viele Details ausgelassen, da es hier sonst den Rahmen sprengen würde.
Auf jeden Fall kommt übermorgen der Doc. und wird die zehnte Medikamentenumstellung vornehmen (ohne Übertreibung).
Danach verfassen wir eine Überlastungsanzeige - wenn wir es gemeinsam hinbekommen oder wir informieren die Heimaufsicht. .... .
Hallo,
wenn ich die neuerliche Zuschrift lese, gibt es eine gewisse Dramatik, die schnelles Handeln erforderlich macht.
Ich würde daher mit einer Überlastungsanzeige - siehe dazu
viewtopic.php?t=10388&highlight=%DCberlastungsanzeige
nicht länger zögern. Sie muss abgewogen formuliert, möglichst sofort raus (auf Zugangsbeweis achten). Man sollte eher keine Sammelanzeige machen. Sowas wurde gelegentlich schon als Maßnahme zur Störung des Betriebsfriedens gedeutet.
Ob man sofort die Heimaufsicht einschalten sollte, darf auch hinterfragt werden. Erst müssen intern alle Möglichkeiten ausgeschöpft sein. Das ist arbeitsrechtlich so. Im Übrigen wäre zu bedenken, ob hier wegen der medizinisch/pflegerischen Problematik nicht eher der MDK gefordert wäre.
MfG Rauel
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Herbert Kunst
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Überlastungsanzeige dringend

Beitrag von Herbert Kunst » 29.09.2009, 07:02

Hallo,

wenn es sich, wie hier beschrieben, um eine Art krisenhafte Situation handelt, kann ich auch nur zu einer schnellstmöglichen Überlastungsanzeige raten, und zwar nicht als Sammel-Überlastungsanzeige. Jeder soll seinen Text selbst entwerfen und schreiben. Eine "Gemeinschaftsaktion" ist weniger ratsam.
Wenn solche Anzeigen kurzfristig keinen Erfolg haben, müsste an Hilfeersuchen bei den zuständigen Behörden / Institutionen nachgedacht werden. Wenn Sanktionen befürchtet werden, ist eventuell anwaltliche Beratung nicht verkehrt.
Bekanntlich gab es im Falle der Altenpflegerin Brigitte Heinisch ganz schnell eine (fristlose) Kündigung. Dies, obwohl die Missstände objektiv vorlagen.
Siehe dazu u.a. unter
viewtopic.php?t=12379&highlight=heinisch

Gruß
Herbert Kunst
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Jetzt bewegt sich etwas

Beitrag von Ingupin » 30.09.2009, 07:59

Erst einmal vielen, vielen Dank für die zahlreichen und hilfreichen
Antworten.
Nachdem gestern wieder tätliche Angriffe des Bewohners auf Mitbewohnerinnen stattfanden, das Personal samt Mieter in eine andere Wohnküche flüchtete, sich bei uns Wut und Hilflosigkeit breit machte entschlossen wir uns eigenmächtig, eine stationäre Einweisung zu erreichen. Die Angehörige/Betreuerin des Bewohners war nicht erreichbar unsere beiden Leitungskräfte ebenfalls nicht. Wie in den vorangegangenen Tagen kümmerte sich eine PFK kontinuierlich um den Bewohner um ihn von allen anderen fern zu halten. Es bedeutet natürlich Mehrabeit für alle anderen.
Der Neurologe, der heute kommt, ordnete eine weitere Bedarfsmedikation an - die ohne Wirkung blieb. Auch er empfahl eines KH-Einweisung! Gegen Abend rief unsere Leitung an und war endlich mit einer stat. Behandlung einverstanden. Obwohl sie es bis dato vehement ablehnte und so die Ehefrau beriet.

Unsere FSKlerin (19) wurde ebenfalls geschlagen und meldete den Vorfall ihrer Vorgesetzten. Gott sei Dank rief diese sofort in unserer Geschäftsleitung an und deswegen jetzt wohl das Umdenken unserer Leitung.
Können wir die Überlastungsanzeige denn jetzt noch schreiben? Wir wollen den Vorfall dringend ebenfalls an die Geschäftsleitung melden.
Oder sollen wir es als normalen Brief formulieren???
Zuletzt geändert von Ingupin am 02.10.2009, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.

Herbert Kunst
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Brief an den Arbeitgeber

Beitrag von Herbert Kunst » 30.09.2009, 08:09

Hallo,

wenn ich das richtige lese, hat sich eine "Wende" auf Arbeitgeberseite vollzogen. Daher ist eine "harte Überlastungsanzeige" möglicherweise im Moment entbehrlich. Aber es sollte in der Tat überlegt werden, ob nicht in Form einer allgemein gehaltenen Zuschrift an den Arbeitgeber geschrieben wird - nochmals die Problematik verdeutlicht wird. Er muss ja schließlich auch für die Zukunft vernünftige Arbeitsbedingungen gewährleisten.

Gruß
Herbert Kunst
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Cicero
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Kündigung als letztes Mittel

Beitrag von Cicero » 01.10.2009, 08:30

Hallo,
wenn sich die Angelegenheit objektiv nicht auflösen lässt, die Einrichtung möglicherweise für gewaltbereite Bewohner nicht geeignet ist, darf auch an eine Kündigung des Heimvertrages gedacht werden. Allerdings muss eine Kündigung, wie auch sonst, immer das letzte Mittel sein. Insoweit wäre aber der Heimträger gefordert.
MfG
Cicero
Politisch interessierter Pflegefan!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!

WernerSchell
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Beitrag von WernerSchell » 11.10.2009, 16:30

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Hildegard Kaiser
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Arbeitsgeber müssen MitarbeiterInnen schützen

Beitrag von Hildegard Kaiser » 18.10.2009, 07:08

Cicero hat geschrieben: .... wenn sich die Angelegenheit objektiv nicht auflösen lässt, die Einrichtung möglicherweise für gewaltbereite Bewohner nicht geeignet ist, darf auch an eine Kündigung des Heimvertrages gedacht werden. Allerdings muss eine Kündigung, wie auch sonst, immer das letzte Mittel sein. Insoweit wäre aber der Heimträger gefordert. ....
Hallo Ingupin,

Arbeitgeber sind m.E. in der Pflicht, alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um die MitarbeiterInnen zu schützen. Wenn eine Einrichtung den konkreten Problemen bei objektiver Betrachtung nicht mehr gewachsen ist, muss auch die Kündigung eines Heimvertrages ein Mittel der Wahl sein.
Wie richtig beschrieben wurde, sind Arbeitnehmer immer gut beraten, beiseiten ihre Schwierigkeiten und die Gefahrensituationen mittels Überlastungsanzeige zu verdeutlichen. Solche Anzeigen werden viel zu selten genutzt. Man befürchtet Nachteile / Ärger.

Lb. Grüße
Hilde
Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege!

WernerSchell
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Brigitte Heinisch kämpft weiter

Beitrag von WernerSchell » 25.01.2010, 08:19

Frau Brigitte Heinisch kämpft in ihrer Arbeitsrechtssache weiter und hatte jetzt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einen ersten Erfolg zu verbuchen. Ihre Beschwerde wurde dort angenommen. Die Bundesrepublik Deutschland muss sich nun im Verfahren zur Sache äußern. Man darf über die weitere Behandlung der Streitsache gespannt sein. Wir werden hier weiter informieren.

Werner Schell
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