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Pflegekräfte vielfach mit Lohn unzufrieden

Verfasst: 05.05.2009, 05:57
von Service
Pflegekräfte vielfach mit Lohn unzufrieden

(er) Kranken- und Altenpfleger sind mit ihren Arbeitsbedingungen vergleichsweise unzufrieden: Knapp die Hälfte der Krankenpflegekräfte beschreiben Arbeit und Entlohnung als "mittelmäßig", 46 Prozent sogar als "schlecht". In der Altenpflege betrachten sogar 52 Prozent Arbeit und Einkommen als "schlecht", weitere 36 Prozent als "mittelmäßig". Das ist das Ergebnis einer aktuellen Sonderauswertung des DGB-Index "Gute Arbeit" im Auftrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Befragt wurden in den Jahren 2007 und 2008 insgesamt 13.800 Beschäftigte, davon 166 Alten- und 467 Krankenpflegekräfte.
Kritisiert wurde vor allem das niedrige Gehalt: So verfügen 40 Prozent der Krankenpfleger über ein Bruttoeinkommen von unter 2.000 EUR, in der Altenpflege sind es sogar mehr als 70 Prozent, die weniger als 2.000 EUR brutto monatlich erhalten. Unzufrieden sind die Pflegekräfte außerdem mit der hohen Arbeitsintensität und zu geringen Aufstiegsmöglichkeiten.
Angesichts der Arbeitsbelastung sind beide Berufsgruppen skeptisch, was ihre künftige Berufsfähigkeit angeht: 51 Prozent der Altenpfleger glauben nicht, dass sie ihre Tätigkeit bis zum Rentenalter ausüben können; in der Krankenpflege sind es sogar 57 Prozent. Der Arbeitseinsatz beider Berufsgruppen ist laut Index sehr hoch: Die Vollzeitbeschäftigten in der Krankenpflege überschreiten die vereinbarte Wochenarbeitszeit im Schnitt um rund zehn Prozent, in der Altenpflege sind es sogar elf Prozent.

Quelle: Mitteilung vom 4.5.2009
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Pflegekräfte mit Pflege-Rahmenbedingungen & Lohn unzufri

Verfasst: 12.05.2009, 07:06
von Nursing-Neuss
Service hat geschrieben: Kranken- und Altenpfleger sind mit ihren Arbeitsbedingungen vergleichsweise unzufrieden: Knapp die Hälfte der Krankenpflegekräfte beschreiben Arbeit und Entlohnung als "mittelmäßig", 46 Prozent sogar als "schlecht". In der Altenpflege betrachten sogar 52 Prozent Arbeit und Einkommen als "schlecht", weitere 36 Prozent als "mittelmäßig". Das ist das Ergebnis einer aktuellen Sonderauswertung des DGB-Index "Gute Arbeit" im Auftrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. .... Kritisiert wurde vor allem das niedrige Gehalt: So verfügen 40 Prozent der Krankenpfleger über ein Bruttoeinkommen von unter 2.000 EUR, in der Altenpflege sind es sogar mehr als 70 Prozent, die weniger als 2.000 EUR brutto monatlich erhalten. Unzufrieden sind die Pflegekräfte außerdem mit der hohen Arbeitsintensität und zu geringen Aufstiegsmöglichkeiten. ....
Die hier aufgezeigten Klagen werden eigentlich seit vielen Jahren erhoben und werden anhaltend ignoriert. Ich denke, dass es einen "Aufstand" in dieser Gesellschaft geben muss, um verbesserte Pflege-Rahmenbedingungen einzufordern. Es fehlt Pflegefachpersonal, die Bezahlung ist unzureichend. Das muss sich ändern, sonst schliddern wir in eine Katastrophe oder in eine Billigpflege ungeahnten Ausmasses.
Die Wende muss bald kommen.

Nursing Neuss

Arbeitssituation "bedrückend" -

Verfasst: 16.05.2009, 07:37
von Karl Büser
Hallo,
eigentlich braucht man zu den Pflege-Rahmenbedingungen keine Umfragen mehr. Die Situation ist doch sattsam bekannt: Arbeitsverdichtungen noch und noch - Personalabbau - unangemessene Bezahlung - Kostendruck animiert zur Personalausgliederung - Leiharbeit - weiterer Druck .... (usw.)
Es ist an der Zeit, endlich "aufzustehen" und die Probleme nicht nur anzusprechen, sondern auch mit Druck für Veränderungen einzutreten.
MfG Karl B.

Pflege muss ihre Belange notfalls mit Kampf durchsetzen

Verfasst: 26.07.2009, 07:29
von Rob Hüser
Guten Morgen,
man kann angesichts der o.a. Anmerkungen nur dazu raten, dass sich die Pflegekräfte endlich aufmachen, ihre Situation verbandsmäßig anzugehen. Pflegekräfte müssen, wie andere Arbeitnehmer auch, ihre berechtigten Forderungen in geeigneter Form, notfalls auch mittels Streik, geltend machen. Dazu sollten spätestens nach der Wahl die entsprechenden Maßnahmen angegangen werden. Was Kita-MitarbeiterInnen können, dürfen Pflegekräfte schon längst!
MfG Rob

Re: Pflege muss ihre Belange notfalls mit Kampf durchsetzen

Verfasst: 26.07.2009, 11:22
von Claridge
Rob Hüser hat geschrieben:Guten Morgen,
man kann angesichts der o.a. Anmerkungen nur dazu raten, dass sich die Pflegekräfte endlich aufmachen, ihre Situation verbandsmäßig anzugehen. Pflegekräfte müssen, wie andere Arbeitnehmer auch, ihre berechtigten Forderungen in geeigneter Form, notfalls auch mittels Streik, geltend machen. Dazu sollten spätestens nach der Wahl die entsprechenden Maßnahmen angegangen werden. Was Kita-MitarbeiterInnen können, dürfen Pflegekräfte schon längst!
MfG Rob
Und das vielleicht mit Hilfe einer Gewerkschaft die für faktische Lohnkürzungen verantwortlich ist?
Da müßte erst einmal dafür gesorgt werden, dass wir eine Gewerkschaft bekommen, die auch wirklich die Interessen der Pflegekräfte vertritt!

Verfasst: 26.07.2009, 15:27
von johannes
Originalton Pflegesatzkommission = Vertreter der Pflegekassen und Sozialamt:

Tariflöhne für Ihre Mitarbeiter? Sie leben im Odenwald! Sie wollen doch konkurrenzfähig bleiben!

Der Weg zur Gewerkschaft verdi in Heidelberg. Originalton der Gewerkschafter:

"Dafür sind wir nicht zuständig!"

Pflege - Berufsverbände müssen lauter werden

Verfasst: 27.07.2009, 06:09
von Rauel Kombüchen
Hallo,
wenn sich denn die Gewerkschaften nicht wirklich um die PflegemitarbeiterInnen kümmern, müssen die Berufsverbände die notwendigen Korrekturen anmahnen. Berufsverbände können zwar keine Tarifverhandlungen führen, können aber, wenn sie dies wollen, erheblichen Druck machen. - Und das scheint mir bitter nötig.
MfG Rauel

Ökonomisierung auf breiter Front - zu Lasten der gute Pflege

Verfasst: 27.07.2009, 17:36
von KPHNeuss
Hi,
hinsichtlich der Lohnentwicklung mache ich mir große Sorgen. Es gibt keine Institution, die wirkungsvoll für eine gerechte Entlohnung in der Pflege eintritt, nicht einmal die Kirchen tun dies.
Ich sehe rundum Modelle entstehen, die nur dazu geeignet sind, die Lohnkosten abzusenken. Betroffenen sind die Pflegenden. Ökonomisierung auf breiter Front. Was können wir tun?
MfG
KPH Neuss