Berufsausstieg wegen Hautproblemen muss nicht sein - BGW: Beschwerden frühzeitig melden
Hautprobleme machen vielen Beschäftigten in Gesundheits- und Sozialberufen zu schaffen. Wenn diese Beschwerden aber rechtzeitig behandelt werden, lässt sich ein Berufsausstieg oft verhindern, meldet die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).
Meldungen auf Verdacht einer Berufkrankheit
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Im Jahr 2007 erhielt die BGW, die gesetzliche Unfallversicherung für Gesundheits-, Sozial- und Beautyberufe, über 8.800 Meldungen des Verdachts auf eine Berufskrankheit. Davon betrafen über 50 Prozent die Haut. „Hinter dieser Zahl steht jedoch eine hohe Dunkelziffer“, erläutert Prof. Dr. Stephan Brandenburg, Mitglied der Geschäftsführung der BGW. „Hauterkrankungen entwickeln sich über Monate und Jahre hinweg und werden, wenn überhaupt, oft erst gemeldet, wenn sie chronisch geworden sind.“
Das ist besonders deshalb ungünstig, weil sich solche Beschwerden in einem frühen Stadium meist gut behandeln lassen und ein unfreiwilliger Berufsausstieg aus gesundheitlichen Gründen dann häufig noch verhindert werden kann. Darauf hatte die BGW in den vergangenen Jahren im Rahmen einer Hautkampagne aufmerksam gemacht. Diese führte dazu, dass viele Versicherte die Angebote der BGW zur Prävention von Hauterkrankungen verstärkt nutzten.
Die BGW hat an zehn Standorten in Deutschland Schulungs- und Beratungszentren für Versicherte mit beruflich bedingten Gesundheitsproblemen eingerichtet. Zudem bietet sie spezielle Programme bei Hautbeschwerden an, zu denen Beratungen, Behandlungen, Seminare und Trainings gehören. „Dort beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch damit, wie sie am besten mit ihren beruflichen Belastungen umgehen können”, so Prof. Dr. Brandenburg.
Individuelle Präventionsprogramme frühzeitig nutzen
Im Laufe der 1990er Jahre sind die Meldungen des Verdachts auf eine beruflich bedingte Hauterkrankung bei der BGW deutlich zurückgegangen. Seit 2002 sinken die Zahlen kaum noch. „Das ist aber kein Rückschritt, ganz im Gegenteil“, erklärt Prof. Dr. Brandenburg. „Wir wollen die Dunkelziffer unserer Versicherten mit Hautproblemen abbauen. Denn wenn die Betroffenen frühzeitig an unseren individuellen Präventionsprogrammen teilnehmen, können sie oft in ihren erlernten Berufen bleiben.”
In Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Arztpraxen und vielen anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens gefährdet der häufige Umgang mit Wasser und Reinigungsmitteln ebenso die Haut wie das lange Tragen von Schutzhandschuhen. Arbeitsverdichtung, psychosoziale Belastungen und Stress können die Symptome noch verschlimmern. Die ebenfalls bei der BGW versicherten Friseure leiden auch an Hautproblemen: Viel Kontakt mit Wasser und verschiedensten Haarkosmetika kann ihren Händen zu schaffen mache
Quelle: Pressemitteilung vom 2.4.2009
Berufsausstieg wegen Hautproblemen muss nicht sein
Moderator: WernerSchell