Pflege in Teilzeit – Altersarmut trifft viele Frauen
DBfK fordert zum Weltfrauentag: Angemessene Löhne für ehrliche Arbeit
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e.V. macht zum Weltfrauentag am 8. März 2009 deutlich: Frauen sind im Pflegeberuf klar im Nachteil. Die Praxis zeigt, dass Familie und Pflegeberuf unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen oft nicht miteinander vereinbar sind. Pflege ist körperliche Schwerstarbeit. Pflegende müssen, wie eine Erwerbstätigenbefragung ergeben hat, häufiger schwer heben als Bauarbeiter (68 Prozent der Pflegenden, 54 Prozent der Bauarbeiter).
Die hohe Arbeitsbelastung in der Pflege führt dazu, dass die Frauen körperlich und seelisch ausbrennen, wenn sie den Beruf ganztägig ausüben. So gibt es zum Beispiel keine verlässlichen Dienstpläne, viele verbringen jeden Tag mehrere Stunden länger im Dienst, als geplant, es werden Unmengen an Überstunden angesammelt, die nie in Geld oder Freizeit abgegolten werden oder es gibt kaum geregelte oder vollständige Pausen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Viele sind aufgrund der oftmals unzumutbaren Arbeitsbedingungen lediglich in Teilzeit beschäftigt und verdienen entsprechend wenig. In der ambulanten Pflege sind gerade einmal 26,4 Prozent der Beschäftigten in Vollzeit tätig, so die aktuelle Pflegestatistik. Weniger arbeiten bedeutet auch weniger Geld in der Tasche zu haben. „Pflegende scheiden wegen der hohen Belastungen frühzeitig aus dem Beruf aus und erreichen das reguläre Rentenalter nicht. Mit erheblichen Konsequenzen für die spätere Rente“, berichtet Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin im DBfK Landesverband Bayern. Altersarmut ist im Pflegeberuf quasi vorprogrammiert.
Die Politik muss dringend handeln, sonst droht auch dem sozialen Deutschland der Kollaps. Statt Abwrackprämie und Kurzarbeitergeld sollten Arbeitsplätze in der Pflege so ausgestattet werden, dass Frauen davon leben und Rücklagen für das Alter bilden können. Das kommt den Pflegenden und der Gesellschaft direkt zugute.
Quelle: Pressemitteilung vom 6.3.2009
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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder noch mehr Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
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Moderator: WernerSchell