Umgang mit Angehörigen

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

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Rotkehlchen
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Umgang mit Angehörigen

Beitrag von Rotkehlchen » 20.10.2015, 08:55

Hallo meine Freundin arbeitet im selbem Heim in dem meine Mutter als Bewohnerin untergebracht ist. Sie arbeitet in einem anderen Bereich hat mit meiner Mutter nichts zu tun. Da ich in den letzten Jahren viel berechtigte Kritik geübt habe und auch mich über die Zustände in der Pflege bei Politikern beschwert habe empfahl mir der Heimleiter mein Mutter in ein anderes Heim unterzubrigen. Meiner Freundin wurde angeraten den privaten Kontakt mit mir abzubrechen. Jetzt frage ich mich ob das rechtens ist.

WernerSchell
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Umgang mit Angehörigen

Beitrag von WernerSchell » 20.10.2015, 09:26

Sehr geehrte Fragestellerin ("Rotkehlchen"),
es kommt nicht selten vor, dass Angehörigen, die sich mit Hinweisen oder gar Beschwerden zu Wort melden, angeraten wird, einen Heimwechsel zu bedenken. Dies ist natürlich nicht akzeptabel. Die vertraglichen Vereinbarungen müssen Beachtung finden. Berichtigter Kritik ist seitens der verantwortlichen Pflegekräfte nachzugehen und Mängel müssen abgestellt werden. Weitergehende Versuche, Kontakte zu unterbinden, sind ebenfalls nicht nachvollziehbar bzw. akzeptabel.
Soweit eine allgemeine Rückmeldung. Weiteres kann nicht gesagt werden, da die Einzelumstände nicht bekannt sind.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
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Rotkehlchen
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Re: Umgang mit Angehörigen

Beitrag von Rotkehlchen » 20.10.2015, 14:10

Sehr geehrter Hr. Schell,
es ging hier nicht um die Pflege ich weiss das der Pflegebruf einer der schwersten ist. Mein Kritik die ich anbrachte ging hauptsächlich um die Unterbesetzung oder das die Arbeit von Schülern im ersten Lehrjahr durchgeführt wird. Auch waren es viele Kleinigkeiten wie Betreuung, Mahlzeiten die nicht für Bewohner die keine Zähne mehr haben geeignet waren usw. Meine Briefe oder Gespräche mit Polikern wurde immer damit abgetan es ist doch alles OK wir haben ja mit den zuständigen Stellen im Heim gesprochen. Viele Angehörige sprechen mich auch an und beschweren sich bei mir haben aber Angst oder nicht den Mut etwas zu sagen. Möchte das Heim bzw. den Betreiber hier nicht nennen da man mir rechtliche Schritte schon mal angedroht hat. Als letztes kommt dann immer der Satz " Da müssen die in Berlin etwas machen". Ich kann das nicht mehr hören jeder Gefangne hat mehr Rechte. Das ganze kostet mich viel Kraft aber mich bekommen die nicht klein. Werde mich nochmal persöhnlich an sie wenden.

WernerSchell
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Umgang mit Angehörigen

Beitrag von WernerSchell » 20.10.2015, 14:36

Sehr geehrte Fragestellerin ("Rotkehlchen"),
ja, es gibt in den Pflegeeinrichtungen unzureichende Rahmenbedingungen, die letztlich daran hindern, eine optimale oder angemessen Versorgung bzw. Pflege zu gewährleisten. Die Einrichtungen müssen mit Stellenschlüsseln zurecht kommen, die wirklich nicht ausreichend sind. Das nur zur Erklärung.
Gleichwohl können bestimmte Situationen nicht einfach hingenommen werden. Kritik üben ist grundsätzlich o.k., man muss aber im Zweifel auch die Argumente der "Gegenseite" mit bedenken.
Wegen all dieser Misshelligkeiten führen für am 21.10.2015 einen Pflegetreff durch, bei dem wir u.a. dem BMG Gröhe auch die Reformerfordernisse noch einmal vortragen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
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Rotkehlchen
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Re: Umgang mit Angehörigen

Beitrag von Rotkehlchen » 24.10.2015, 18:07

Leider konnte ich an der Veranstaltung nicht teilnehmen. Sie sagen man muss auch die Gegemseite anhören das habe ich immer gemacht. Das ganze war aber mit mässigen Erfolg. Ich musste feststellen das die Heimleitung mich immer anhörte aber eine Weitergabe an die Geschäftsleitung nicht stattfand. Dabeí könnten die Heimleitungen wenn sich einig wären mehr erreichen. Auch habe ich noch nie einen so hohen Krankheitsstand erlebt wie in diesem Heim sie liegt zeitweise bei 20%. Was ich auch verstehe da die Pflegekräfte teilweise Doppelschichten machen müssen und eine Pflegekeaft für 22 Bewohner zuständig ist. In keiner Branche wird so gegen Vorschriften des Arbeitsrecht verstossen wie in der Pflege. Kontrollen scheinen nicht statt zu finden. Die Poliker reden nur aber die Pflege hat sich in den letzten neun Jahren massiv verschlechtert. Werde mir später das Video anschauen.

WernerSchell
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Umgang mit Angehörigen

Beitrag von WernerSchell » 24.10.2015, 19:18

Sehr geehrte Fragestellerin ("Rotkehlchen"),
beim Pflegetreff am 21.10.2015 konnten die pflegerischen Probleme noch einmal verdeutlicht werden. Pflegekräfte haben aufgezeigt, was von der Politik erwartet wird. Die gesamte Veranstaltung ist filmisch dokumentiert werden - siehe den Film (rd. 2 Stunden) bei Youtube > https://youtu.be/4cy5Ey-cBNg - Infos unter: http://www.wernerschell.de/aktuelles.php bzw. viewtopic.php?f=4&t=21326 Es wird dort noch eine Presseinfo usw. geben!
Ich habe inzwischen dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe nochmals vorgetragen, die Probleme in der Pflege im Ministerium vortragen zu dürfen. Eine solche Gelegenheit hatte ich bereits im Juli 2014. Nun möchte ich noch einmal wichtige Aspekte erläutern. Leider ist aber so, dass sich die meisten Bürgerinnen für Pflege nicht interessieren. Und das wissen die Politiker.
Die von Ihnen angesprochene Einrichtung hat möglicherweise zusätzliche Probleme in der Führungsetage (man nennt das: "Der Fisch stinkt vom Kopf her"). In solchen Fällen sollte dann sogar ein Heimwechsel in Erwägung gezogen werden.
Übrigens gibt es in der Pflege insgesamt den höchsten Krankenstand.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell

Pflegende müssen mehr Zuwendungszeit haben
Siehe unter > viewtopic.php?f=4&t=21329
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Umgang mit Angehörigen

Beitrag von Rotkehlchen » 24.10.2015, 20:04

Da gebe ich ihnen recht leider haben alte Menschen keine Lobby. Sie sind für Poliker nicht mehr relevant da sie kaum noch wählen. Wir vergessen allerdings das diese Generation nach dem Krieg dafür gesorgt hat das uns heute so gut geht. Heimwechsel habe ich auch schon erwogen. Aber in den acht Jahren habe ich soviele Heimbewohner kennen gelernt die ich dann im Stich lassen würde. Es isit schon traurig und Gröhe reiht sich in die Reihe der Politiker ein die reden aber nicht viel verändern. Wenn er alt wird kann er sich auf Grund seiner Pension ein schönes Heim leisten in dem nicht der MDK bestimmt wie lang die Pflege dauern darf.

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