Gewaltpotenziale erkennen und Lösungen finden

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

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WernerSchell
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Gewaltpotenziale erkennen und Lösungen finden

Beitrag von WernerSchell » 24.05.2012, 05:52

Siehe auch unter:
viewtopic.php?f=3&t=20665

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Gewaltpotenziale erkennen und Lösungen finden

Juristen und Praktiker diskutieren beim JHC 2012 über
Gewalt in Medizin und Pflege


Gewaltsituationen in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern
sind für die Betroffenen, aber auch die Träger und
Organisationen stets eine drastische Herausforderung. Beim
JuraHealth Congress 2012 begegnen Experten aus Recht,
Medizin und Pflege dem Themenkomplex aus unterschiedlichen
Blickwinkeln.


Gewalt im Gesundheitswesen hat viele Gesichter, das ist die
Auffassung von Dr. Helmut Frohnhofen von den Kliniken Essen-
Mitte, der den Fachkongress am 24. Mai 2012 in Köln eröffnen wird.
Aus vielerlei Gründen können Pflegende oder Ärzte, aber auch
Patienten und Bewohner, aggressiv reagieren - von verbalen
Angriffen bis hin zu körperlichen Übergriffen. Welche juristischen
und organisatorischen Rahmenbedingungen Kliniken, Pflegeeinrichtungen,
Wohnanlagen oder Therapiezentren schaffen
müssen, um solche Übergriffe zu verhindern oder zu entschärfen, ist
das zentrale Thema des JuraHealth Congress 2012, der diesmal in
den Kölner Sartory Sälen stattfindet.
Zusammenhängend mit Gewaltsituationen wird auch der Umgang
mit freiheitsentziehenden Maßnahmen juristisch beleuchtet. Dabei
liefert die in NRW geplante Abschaffung der Videoüberwachung bei
Fixierungen in psychiatrischen Einrichtungen einen aktuellen und
brisanten Anlass, um die damit einhergehenden personellen und
organisatorischen Herausforderungen zu erläutern.
In Leipzig, Berlin und Dresden hatte der JuraHealth Congress in den
vergangenen Jahren Themen an der Schnittstelle von Recht und
Gesundheit aufgegriffen, wie beispielsweise die Delegation
ärztlicher Aufgaben auf die Pflege oder die Neuorganisation von
Personalsystemen im Gesundheitswesen.
Der JHC 2012 am 24. Mai in Köln wird erneut von einer Fachausstellung begleitet.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.01.2012
Pressekontakt
Martin v. Berswordt-Wallrabe
030 / 20 25 – 35 73
presse@pwg-seminare.de

http://www.jurahealth.de
Zuletzt geändert von WernerSchell am 07.07.2012, 06:42, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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WernerSchell
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Menschenrechte dürfen nicht an Personalengpässen scheitern

Beitrag von WernerSchell » 28.05.2012, 06:42

Pressemitteilung vom 24.05.2012:

"Fixierung als Normalfall kann nicht unsere Lebenswirklichkeit sein." NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat sich erneut gegen die hohe Zahl von Fixierungen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und psychiatrischen Einrichtungen ausgesprochen. Zur Eröffnung des JuraHealth Congress 2012 sagte die Ministerin am Morgen in Köln, an erster Stelle müsse immer das Selbstbestimmungsrecht des Menschen stehen, auch im Alter oder im Krankheitsfall.
Zum Kongress gibt es die angefügte Medieninformation. Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.
Martin v. Berswordt-Wallrabe

"Menschenrechte dürfen nicht an Personalengpässen scheitern."

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens spricht sich beim JuraHealth Congress gegen Fixierungen und Videoüberwachung in der Pflege aus

"Fixierung als Normalfall kann nicht unsere Lebenswirklichkeit sein." NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat sich erneut gegen die hohe Zahl von Fixierungen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und psychiatrischen Einrichtungen ausgesprochen. Zur Eröffnung des JuraHealth Congress 2012 sagte die Ministerin am Morgen in Köln, an erster Stelle müsse immer das Selbstbestimmungsrecht des Menschen stehen, auch im Alter oder im Krankheitsfall. Steffens erläuterte auch die Abschaffung der Videoüberwachungen in psychiatrischen Einrichtungen in NRW. Viele Einrichtungen gingen nun neue Wege, die natürlich auch entsprechendes Personal benötigten. Steffens betonte jedoch: "Menschenrechte dürfen nicht an Personalengpässen scheitern."
Ursachen von Gewalt im Gesundheitswesen und Strategien zu deren Vermeidung standen im Mittelpunkt des zum bereits fünften Mal stattfindenden pflege- und medizinrechtlichen Fachkongresses. Rund 250 Juristen, Mediziner und Pflegeexperten besprachen die juristischen und organisatorischen Rahmenbedingungen, die Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Wohnanlagen oder Therapiezentren schaffen müssen, um Übergriffe zwischen Pflegenden und Patienten zu verhindern oder zu entschärfen. Dabei ging es auch um Alternativen zu Fixierungen und freiheitsentziehenden Maßnahmen.

Dr. Helmut Frohnhofen, der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie der Kliniken Essen-Mitte, verwies eindrucksvoll auf die Gefahren beispielsweise durch einen Muskelverlust, die mit der langen Bewegungsunfähigkeit fixierter Personen einhergehen kann. "Bettruhe ist so gefährlich, dass wir die Patienten eigentlich medizinisch aufklären müssten", sagte der Mediziner. Zusammenhängend mit Gewaltsituationen war zudem der Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen und deren juristische Bewertung Thema auf dem Fachkongress in den Kölner Sartory-Sälen. Dabei lieferte die in NRW vorbereitete Abschaffung der Videoüberwachung bei Fixierungen in psychiatrischen Einrichtungen einen aktuellen und brisanten Anlass und sorgte für intensive Diskussionen um die damit einhergehenden personellen und organisatorischen Herausforderungen.
In Leipzig, Berlin und Dresden hatte der JuraHealth Congress in den vergangenen Jahren Themen an der Schnittstelle von Recht und Gesundheit aufgegriffen, wie beispielsweise die Delegation ärztlicher Aufgaben auf die Pflege oder die Neuorganisation von Personalsystemen im Gesundheitswesen. Der JuraHealth Congress 2013 soll sich mit den juristischen Dimensionen der Hygiene in Krankenhäusern, Arztpraxen und
Pflegeeinrichtungen beschäftigen.

http://www.jurahealth.de
Pressekontakt Martin v. Berswordt-Wallrabe
030 / 20 25 – 35 73
presse@pwg-seminare.de

Anmerkung der Moderation:
In einer Sonderausgabe der Zeitschrift "Rechtsdepesche für das Gesundheitswesen", Herausgeber: Prof. Dr. Volker Großkopf, ist der "Umgang mit Gewalt in Medizin und Pflege" durch den Abdruck der Statements der Referenten eindrucksvoll dokumentiert. Ein Exemplar der Sonderausgabe wurde den KongressteilnehmerInnen zur Verfügung gestellt.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Gewalt in der Pflege - Interview mit Werner Schell

Beitrag von WernerSchell » 29.05.2012, 06:51

JuraHealth Congress am 24.05.2012 in Köln - Interview: Werner Schell, Pflege-Experte
Der Pflege-Experte Werner Schell beantwortet heikle Fragen zum Thema Gewalt in der Pflege und kommt zu dem Schluss, dass vom Staat nichts zu erwarten ist und die Bürger sich nun selbst an die Hand nehmen müssen. Sein Brief an die Bundeskanzlerin Merkel mit der Aufforderung die Pflege zur "Chefsache" zu machen ist auf taube Ohren gestoßen.
>>> Der Filmbeitrag, 4,18 Minuten, ist anschaubar bei Youtube unter folgender Adresse:
http://www.youtube.com/watch?v=XYqs_-kZ ... ure=relmfu

>>> Weitere Informationen zum Congress und zur „Rechtsdepesche“ unter
http://www.jurahealth.de
http://www.youtube.com/user/Rechtsdepesche
viewtopic.php?t=16886

>>> Weiter informierende Texte zur geplanten „Neuausrichtung der Pflegeversicherung“ unter folgenden Adressen:
Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) ein grandioser Flop!
viewtopic.php?t=17141
Pflegemängel .... zeigen dringenden Handlungsbedarf auf
viewtopic.php?t=17274
Neuausrichtung der Pflegeversicherung – grundlegende Korrekturen sind geboten. Ohne eine ausreichende Stärkung der Rechte der pflegenden Angehörigen und Behebung des Pflegenotstandes durch mehr professionell pflegendes Personal werden sich die Pflegemängel nicht minimieren lassen!
Pressemitteilung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk vom 21.05.2012 hier!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... herung.php
viewtopic.php?t=17142

Achtung TV-Tipps:
Im Forum Werner Schell - viewforum.php?f=7 - finden gibt es aktuelle zahlreiche TV-Tipps. U.a. wird auf die Sendung am 31.05.2012, 22.00 – 22.30 Uhr, beim SWR, Odysso, aufmerksam gemacht - viewtopic.php?t=17357 -. Dann geht es um das spannende Thema „Pillen statt Pflege“. Dazu gibt es im Forum zahlreiche Beiträge (auffindbar unter „Suchen“ und Eingabe von „Medikation“). Sie belegen die Tatsache, dass bei älteren pflegebedürftigen Menschen zuviele und teilweise falsche Medikamente verabreicht werden.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Rob Hüser
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Beiträge: 611
Registriert: 13.11.2005, 16:47

Gewalt ist in der gesamten Gesellschaft präsent

Beitrag von Rob Hüser » 30.05.2012, 08:43

aus Forum:
Gewalt in der Pflege - jeder fünfte Deutsche hat Erfahrungen
viewtopic.php?t=17328

Die Gewalt ist mitten in der Gesellschaft. Es macht daher keinen Sinn, allein die Gewalt ín der Pflege anzusprechen. Das verengt den Blick. Der nachfolgende Bericht zeigt, dass nicht nur alte und kranke Menschen Opfer von Gewalt sind, sondern offensichtlich mehr Kinder (in den Familien):

Berlin
BKA: Drei tote Kinder pro Woche
VON CHRISTIAN SPOLDERS - zuletzt aktualisiert: 30.05.2012 - 02:30 Berlin (RP). Jede Woche sterben in Deutschland im Schnitt drei Kinder durch Gewalt oder Vernachlässigung. Im vergangenen Jahr kamen auf diese Weise laut Bundeskriminalamt (BKA) 146 Kinder unter 14 Jahren ums Leben, 114 waren sogar jünger als sechs Jahre. Zwar ist die Opferzahl auf dem niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre. Dennoch ist die polizeiliche Kriminalstatistik alarmierend.
.... (mehr) http://nachrichten.rp-online.de/panoram ... -1.2850116

Wo bleibt der Aufschrei ?

Rob Hüser
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

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