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Zuzahlungen wirken wie ein Bumerang
Verfasst: 23.09.2008, 08:57
von Presse
Zuzahlungen wirken wie ein Bumerang
Viele Patienten reagieren auf Selbstbeteiligungen subjektiv sehr rational, indem sie Arztbesuche vermeiden oder verschieben. Dadurch verschlimmern sich Krankheiten.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... cnt_page=1
Quelle: Frankfurter Rundschau
Arzneimittelkosten können gesenkt werden
Verfasst: 23.09.2008, 09:19
von Rob Hüser
Zuzahlungen wurden geschaffen, um die Nachfrage zu drosseln. Die Patienten sollen animiert werden zu überlegen, ob sie eine Leistung wirklich benötigen. Insoweit sind die vorgestellten Erkenntnisse nicht umwerfend, sie sind erwartungsgemäß.
Soweit Zuzahlungen bei Medikamenten verlangt werden, halte ich den eingeschlagenen Weg für nicht gut. Die Kosten für Arzneimittel müssen zwar im Rahmen bleiben, aber es gibt vielleicht bessere Konzepte: Ich trete für eine Positivliste ein mit der Folge, dass die GKV nur noch die Mittel finanziert, und zwar voll, die in der Liste genannt sind. Alle anderen Mittel, vielleicht gewünscht, aber eher weniger nützlich, sollten die Patienten voll selbst bezahlen. Dann könnten die Arzneimittelkosten sogar gesenkt werden und Mittel für andere Zwecke, z.B. für mehr Zuwendung, Pflegepersonal, Palliativmedizin, Hospizarbeit, wären frei.
Wir klagen über zuviele Arzneimittel für ältere Menschen, wir hören von steigendem Medikamentenmissbrauch. Das gehört konsequent abgestellt.
Zuwendung muss das "Medikament" sein!
Rob
Verfasst: 24.09.2008, 23:12
von johannes
Meine volle Unterstützung.
Ich betrachte es als Verhöhnung der Beitragszahler in allen Krankenkassen, wenn die immensen Werbeausgaben und die Scheinmedikamente der Pharmaindustrie von den angeblichen Interessenvertretern der Versicherten finanziert werden, jedoch die elementarsten Leistungen den Versicherten verweigert werden.
Johannes
Zuwendung gehört in den Mittelpunkt der Betrachtungen
Verfasst: 28.09.2008, 07:19
von Gaby Modig
Zuwendung gehört in den Mittelpunkt der Betrachtungen
Das Gesundheitssystem muss die notwendigen medizinischen Leistungen für alle kostenfrei zur Verfügung stellen. Allerdings sind alle Leistungen, die den Notwendigkeitserwägungen nicht standhalten, einzuschränken oder zuzahlungspflichtig zu machen. - Viele Medikamente sind überflüssig und deren Einnahme oft nur schädlich.
Die Kosten der Krankenkassen und ihrer Funktionäre gehören auch auf den Prüfstand. Offensichtlich brauchen wird die Vielzahl der Kassen nicht. Hier gilt wohl auch: Weniger ist oft mehr. Warum muss es Wettbewerb zwischen den Kassen geben, wo doch die Leistungen zu fast 100% durch Gesetz festgeschrieben sind?
Kostenfrei und ausreichend muss m.E. die sprechende auf Zuwendung orientierte Medizin sein. Die kommt heut (oder schon Jahrzehnte!) eindeutig zu kurz, weil sie nicht auskömmlich bezahlt wird. Apparate rentieren sich eher - leider.
Gaby