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Pflege - Bürgerversicherung ?

Verfasst: 02.08.2008, 07:02
von Gaby Modig
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt macht sich für eine Bürgerversicherung in der Pflege stark

Nach aktuellen Presseberichten will die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) die Pflegeversicherung von der Finanzierung her radikal umgestalten. Langfristig soll sie zu einer Bürgerversicherung umgebaut werden.
Frau Schmidt zur Wochenzeitung "Das Parlament":
"Wir leisten uns eine Trennung der Systeme wie kaum ein anderes Land nach Status, Risiken und Geld - das ist überholt. Würden alle Menschen in diesem Land 1,95 Prozent von ihrem Einkommen in die gesetzliche Pflegeversicherung zahlen, hätten wir mit dem jetzigen Leistungsumfang bis weit in das Jahr 2030 hinein Sicherheit".
Die Union lehnt das SPD-Modell ab. Bei einer Bürgerversicherung würden auch Besserverdiener, Selbstständige, Beamte und andere Privatversicherte zur solidarischen Finanzierung herangezogen. Nach Ansicht der Gesundheitsministerin wird der Streit um eine Bürgerversicherung im Gesundheitswesen ein Thema im Bundestagswahlkampf werden.
Die Finanzierungsfrage gehört angesprochen. Vorrangig sind aber erst einmal inhaltliche Fragestellungen. Wie soll die Pflegeversicherung inhaltlich gestaltet werden? Wer soll konkret welche Leistungen bekommen? Was sind uns die Alten wert? usw. Damit ist eine Veränderung des Pflegebegriffs verbunden! Insoweit hört man zur Zeit nichts bis wenig!

Gaby

Finanzierung der Pflege nachhaltig sichern

Verfasst: 04.08.2008, 07:06
von Herbert Kunst
Hallo,
die Pflegeversicherung bedarf dringend einer wirklichen Reform. Dies muss auch deshalb eingefordert werden, weil mit Rücksicht auf die demografische Entwicklung eine nachhaltige Finanzierung gesichert werden muss.
Dazu kann m.E. das jetzige solidarische System ausreichen. Es muss nur in entscheidenden Punkten verändert, verbessert, werden, z.B. ist der Pflegebegriff dringlichst zu erweitern. Dann müssen wir genau definieren, was wir in der Pflege wollen. Möglicherweise muss der Beitrag angehoben und den Menschen gesagt werden, dass der Rest ggf. durch Individualvorsorge abzusichern ist. Jeder muss wissen: Konsum oder Vorsorge!
Claus Fussek hat bisher immer wieder behauptet: Es ist genügend Geld im System. Dann kommt er aktuell und spricht von einer unzureichenden Finanzierung. Ich denke, dass Herr Fussek Beratungsbedarf hat, jedenfalls aus Finanzfragen der Pflegeversicherung sollte er sich auch (!) heraushalten.
Gruß
Herbert Kunst