Wirtschaftskrise – Sozialwirtschaft vor stürmischen Zeiten
Verfasst: 25.04.2009, 06:28
Sehr geehrte Damen und Herren,
noch bekommt die Gesundheits- und Pflegelandschaft die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftskrise wenig zu spüren – dies kann sich nach Meinung von Branchenbeobachtern jedoch innerhalb der nächsten Jahre ändern. CareEffects wagt einen Blick in die Zukunft:
Im Sog der Wirtschaftskrise – Sozialwirtschaft vor stürmischen Zeiten
Die internationale Bankenwelt ist im Fundament erschüttert, viele deutsche Unternehmen haben mit massiven Schwierigkeiten zu kämpfen. Wenn die aktuelle Wirtschaftskrise über steigende Arbeitslosigkeit und wegbrechende Einnahmen schließlich die Sozialsysteme erreicht, stehen auch Einrichtungen des Gesundheitswesens und der Pflegebranche vor schwerwiegenden Problemen – noch nicht heute, aber fast sicher in den kommenden Jahren.
Noch sind das Gesundheitswesen und die Pflegebranche eine „Insel der Glückseligen“ – hier sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise bisher nicht zu spüren, da nahezu alle Leistungen über öffentliche Transfer- und Versicherungssysteme finanziert werden. Doch auch deren Einnahmesituation ist angespannt und wird sich in der Zukunft nicht verbessern, wenn die Arbeitslosenzahlen steigen, die Lohnsummen also sinken und die öffentlichen Kassen Steuerausfälle in Milliardenhöhe verkraften müssen.
Und während gerade die großen Wohlfahrtsverbände bei jeder kleine Veränderung im System große Untersuchungen in Auftrag geben, herrscht bisher sorgenvolles Schweigen. Zu viel Alarmierendes würde eine Studie zu Tage fördern und zu große Anstrengungen müssten unternommen werden, um gegenzusteuern.
Doch die Anzeichen sind da, um nur zwei aktuelle Beispiele zu nennen: Der Krankenhaus Rating Report 2009 des RWI sieht die Kliniken „im Auge des Orkans“, erwartet nach einem positiven Jahr 2009 große Schwierigkeiten in den darauffolgenden Jahren. Eine Studie der Deutsche Bank Research sieht gleichzeitig enorme Herausforderungen auf die Pflegeversicherung und die Branche zukommen, wenn die Zahl der Hochaltrigen zunimmt und pflegende Angehörige immer weniger vorhanden sind. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, die die prognostizierten Effekte noch verstärken wird, sind in diesen Studien noch nicht berücksichtigt.
Still und heimlich bahnen sich aber auch die Reaktionen auf die schwieriger werdende Situation an: Einzelne Private Träger werben für „Billig-Heime“, Kommunen nutzen den im Kern sinnvollen Grundsatz „ambulant vor stationär“ als Sparbegründung und die Krankenkassen organisieren europaweite Patientenströme um möglichst günstig Schwerpunktkliniken für bestimmte Krankheitsbilder oder Operationsmethoden zu schaffen.
Doch wenn Kostenträger zum Sparen gezwungen sind und das Qualitätsniveau der Pflege in Frage gestellt wird, dann gibt es eine weitere Gruppe, die in Mitleidenschaft gezogen wird: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Rund 4,4 Millionen Menschen arbeiten im deutschen Gesundheitswesen (destatis, 31.12.2007), fast sechsmal so viele wie in der Automobilindustrie, für die aufwändige Schutzschirme und Bürgschaften diskutiert wurden.
Wie also sehen die konkreten Szenarien für die kommenden Jahre aus, wenn die Auswirkungen der Banken- und Wirtschaftskrise auch die Sozialsysteme erfassen? Wie sieht dann ein Miteinander von Banken und Trägern aus? Wie zukunftssicher sind dann moderne Finanzierungssysteme wie „sell and lease back“, die bei manchen Betreibern derzeit so hoch im Kurs stehen? Wie können aktuelle Qualitätsniveaus gehalten und Beschäftigung gesichert werden?
Galileo Galilei sagte zurecht: „Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will.“ In der erforderlichen Kontinuität wird CareEffects also diese Fragen mit Trägern aus der Pflege- und Krankenhauslandschaft, mit Banken, Kranken- und Pflegekassen und natürlich der Politik diskutieren und Ihnen aktuelle Einschätzungen, Analysen und Handlungsempfehlungen liefern.
Haben Sie Meinungen oder Anregungen zur Zukunft der Sozialwirtschaft im Angesicht der Wirtschaftskrise? Dann nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf! Alle Informationen finden Sie auch im Internet unter http://www.careeffects.de
Quelle: Mitteilung vom 24.04.2009
Martin v. Berswordt-Wallrabe
- Geschäftsführer -
CareEffects - Informationstransfer für Pflege und Gesundheitswirtschaft
Friedrichstraße 90
10117 Berlin
Telefon 030 / 2025 3573
Telefax 030 / 2025 3333
http://www.careeffects.de
Geschäftsführer: Albert Okoniewski, Martin v. Berswordt-Wallrabe
Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 116339
noch bekommt die Gesundheits- und Pflegelandschaft die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftskrise wenig zu spüren – dies kann sich nach Meinung von Branchenbeobachtern jedoch innerhalb der nächsten Jahre ändern. CareEffects wagt einen Blick in die Zukunft:
Im Sog der Wirtschaftskrise – Sozialwirtschaft vor stürmischen Zeiten
Die internationale Bankenwelt ist im Fundament erschüttert, viele deutsche Unternehmen haben mit massiven Schwierigkeiten zu kämpfen. Wenn die aktuelle Wirtschaftskrise über steigende Arbeitslosigkeit und wegbrechende Einnahmen schließlich die Sozialsysteme erreicht, stehen auch Einrichtungen des Gesundheitswesens und der Pflegebranche vor schwerwiegenden Problemen – noch nicht heute, aber fast sicher in den kommenden Jahren.
Noch sind das Gesundheitswesen und die Pflegebranche eine „Insel der Glückseligen“ – hier sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise bisher nicht zu spüren, da nahezu alle Leistungen über öffentliche Transfer- und Versicherungssysteme finanziert werden. Doch auch deren Einnahmesituation ist angespannt und wird sich in der Zukunft nicht verbessern, wenn die Arbeitslosenzahlen steigen, die Lohnsummen also sinken und die öffentlichen Kassen Steuerausfälle in Milliardenhöhe verkraften müssen.
Und während gerade die großen Wohlfahrtsverbände bei jeder kleine Veränderung im System große Untersuchungen in Auftrag geben, herrscht bisher sorgenvolles Schweigen. Zu viel Alarmierendes würde eine Studie zu Tage fördern und zu große Anstrengungen müssten unternommen werden, um gegenzusteuern.
Doch die Anzeichen sind da, um nur zwei aktuelle Beispiele zu nennen: Der Krankenhaus Rating Report 2009 des RWI sieht die Kliniken „im Auge des Orkans“, erwartet nach einem positiven Jahr 2009 große Schwierigkeiten in den darauffolgenden Jahren. Eine Studie der Deutsche Bank Research sieht gleichzeitig enorme Herausforderungen auf die Pflegeversicherung und die Branche zukommen, wenn die Zahl der Hochaltrigen zunimmt und pflegende Angehörige immer weniger vorhanden sind. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, die die prognostizierten Effekte noch verstärken wird, sind in diesen Studien noch nicht berücksichtigt.
Still und heimlich bahnen sich aber auch die Reaktionen auf die schwieriger werdende Situation an: Einzelne Private Träger werben für „Billig-Heime“, Kommunen nutzen den im Kern sinnvollen Grundsatz „ambulant vor stationär“ als Sparbegründung und die Krankenkassen organisieren europaweite Patientenströme um möglichst günstig Schwerpunktkliniken für bestimmte Krankheitsbilder oder Operationsmethoden zu schaffen.
Doch wenn Kostenträger zum Sparen gezwungen sind und das Qualitätsniveau der Pflege in Frage gestellt wird, dann gibt es eine weitere Gruppe, die in Mitleidenschaft gezogen wird: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Rund 4,4 Millionen Menschen arbeiten im deutschen Gesundheitswesen (destatis, 31.12.2007), fast sechsmal so viele wie in der Automobilindustrie, für die aufwändige Schutzschirme und Bürgschaften diskutiert wurden.
Wie also sehen die konkreten Szenarien für die kommenden Jahre aus, wenn die Auswirkungen der Banken- und Wirtschaftskrise auch die Sozialsysteme erfassen? Wie sieht dann ein Miteinander von Banken und Trägern aus? Wie zukunftssicher sind dann moderne Finanzierungssysteme wie „sell and lease back“, die bei manchen Betreibern derzeit so hoch im Kurs stehen? Wie können aktuelle Qualitätsniveaus gehalten und Beschäftigung gesichert werden?
Galileo Galilei sagte zurecht: „Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will.“ In der erforderlichen Kontinuität wird CareEffects also diese Fragen mit Trägern aus der Pflege- und Krankenhauslandschaft, mit Banken, Kranken- und Pflegekassen und natürlich der Politik diskutieren und Ihnen aktuelle Einschätzungen, Analysen und Handlungsempfehlungen liefern.
Haben Sie Meinungen oder Anregungen zur Zukunft der Sozialwirtschaft im Angesicht der Wirtschaftskrise? Dann nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf! Alle Informationen finden Sie auch im Internet unter http://www.careeffects.de
Quelle: Mitteilung vom 24.04.2009
Martin v. Berswordt-Wallrabe
- Geschäftsführer -
CareEffects - Informationstransfer für Pflege und Gesundheitswirtschaft
Friedrichstraße 90
10117 Berlin
Telefon 030 / 2025 3573
Telefax 030 / 2025 3333
http://www.careeffects.de
Geschäftsführer: Albert Okoniewski, Martin v. Berswordt-Wallrabe
Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 116339