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Diagnose Demenz für Kassen lukrativer

Verfasst: 17.12.2008, 13:29
von Service
Ab Januar 2009 wird Diagnose Demenz für Kassen lukrativer

(er) Ab Januar 2009 beginnen sich bestimmte Krankheiten für die
Krankenkassen zu lohnen: So erhalten sie für jeden demenzkranken
Versicherten 86,87 Euro monatlich aus dem
Morbiditäts-Risikostrukturausgleich. Der so genannte Morbi-RSA
(krankheitsbezogener Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen) teilt die
Versicherten nicht mehr wie bisher nach demografischen Merkmalen in
Gruppen ein, sondern berücksichtigt deren Gesundheitszustand, zum Beispiel
anhand der Krankenhausdiagnosen und Arzneimittelverordnungen. Die Demenz
stand zunächst nicht auf der Liste der "besonders berücksichtigungsfähigen
Krankheiten" des zuständigen Bundesversicherungsamtes, wurde dann aber
doch noch aufgenommen.
Inwieweit dies das Interesse der Kassen an einer Kostenübernahme für die
Krankheit - und damit auch das Engagement der Ärzte - steigern wird, ist
noch offen. Wie die Wirtschaftswoche am 1. Dezember berichtete, gibt es
jedoch erste Aktivitäten der Kassen im Vorgriff auf den Morbi-RSA: So
wurden offenbar Ärzte aus Niedersachsen von AOK-Mitarbeitern aufgefordert,
Diagnosen von einzelnen Patienten noch einmal zu überprüfen.
Zu- beziehungsweise Abschläge gibt es auch alters- und geschlechtsbezogen.
Dabei "lohnen" sich vor allem weibliche Versicherte zwischen 85 und 89
Jahren: Für sie erhalten die Kassen monatlich 18,71 EUR Zuschlag aus dem
Morbi-RSA, für Frauen zwischen 90 und 94 Jahren noch 9,41 EUR. Für
männliche Versicherte zwischen 85 und 89 gibt es nur 1,28 EUR zusätzlich.
Für Versicherte unter dem 75. und ab dem 95. Lebensjahr müssen die Kassen
dagegen Abschläge zahlen.

Quelle: Mitteilung vom 16.12.2008
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