Herausforderung - Gesundheit im Alter
Verfasst: 15.12.2008, 18:43
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann:
Eine riesige Herausforderung für uns alle! - Landesgesundheitskonferenz zur "Gesundheit im Alter"
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Krankenhäuser, Ärzte und andere Gesundheitsberufler in Nordrhein-Westfalen wollen gemeinsam neue Wege bei der Versorgung alter Menschen gehen. Entsprechende Schritte hat die Landesgesundheitskonferenz heute (11. Dezember 2008) in Jülich beschlossen.
„Die Gesundheit im Alter wird künftig nicht nur für die älter werdenden Menschen selbst immer wichtiger. Es ist ein Zukunftsthema für unsere ganze Gesellschaft. ‚Alzheimer’ und ‚Parkinson’ sind nur zwei Krankheiten, die mit höherem Lebensalter wahrscheinlicher werden, die für die Betroffenen großes Leid und für das Gesundheitswesen eine riesige Herausforderung bedeuten. Diese können wir nur gemeinsam bewältigen.“ Das sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann heute auf der Landesgesundheitskonferenz.
Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Pflegedienste und Pflegeheime sind aufgerufen individuelle Projekte zu entwickeln, um die Versorgung älterer Menschen zu verbessern. Dazu gehören Maßnahmen zur Vermeidung von Krankenhauseinweisungen, denn ein Krankenhausaufenthalt ist für ältere Menschen mit besonderen psychischen Belastungen verbunden. Sie sind auch besonders anfällig für Krankenhausinfektionen. Bei einem unumgänglichen Krankenhausaufenthalt kommt es auf eine enge Zusammenarbeit verschiedenster Fachleute an, insbesondere wenn Patienten neben einer akuten Erkrankung zusätzlich an einer Alterskrankheit wie „Alzheimer“ leiden.
Minister Laumann hob hervor, dass das Land neue Wege in der medizinischen Versorgung unterstützen werde, „weil alte Menschen andere Anforderungen an den medizinischen Versorgungsbetrieb haben als jüngere“. Dabei sei dokumentiert, dass gute Ideen nicht einmal mehr Geld kosten müssen. Nordrhein-Westfalen – so der Minister weiter – habe hier bereits einige hervorragende Beispiele vorzuweisen, die landesweit als Vorbild dienen können:
Das bundesweit einmalige integrierte Versorgungsmodell „ProSenior“ in Herne setzt mit einer engmaschigen Betreuung durch Hausärzte darauf, Krankenhausaufenthalte möglichst zu vermeiden. Das Herner Ärztenetz, das Marienhospital Herne und die Knappschaft Bahn-See haben eine abgestimmte Versorgung über die Grenzen des ambulanten und stationären Sektors hinaus organisiert.
Mit einem speziellen Projekt zur Betreuung alter Menschen im Krankenhaus ist es am St. Franziskus-Hospital in Münster gelungen, die bei alten Menschen häufig durch einen Krankenhausaufenthalt ausgelöste Altersverwirrtheit weitgehend zu vermeiden.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat in vier Krankenhäusern ein Projekt für demenzkranke ältere Menschen gestartet. Dazu gehören die verbesserte Zusammenarbeit aller Berufsgruppen und Einrichtungen, eine verbesserte Aus- und Weiterbildung des Personals, eine an die Belange der älteren Patienten angepasste Einrichtung und sinnvolle Beschäftigungsangebote für die Patienten.
Minister Laumann betonte, das Forschungszentrum Jülich sei ein besonders gut geeigneter Ort für die diesjährige Landesgesundheitskonferenz, da hier wichtige Grundlagenforschung zu altersbedingten Erkrankungen des Gehirns und zum Schwerpunktthema „Gesundheit im Alter“ betrieben werde.
Zwei eindrucksvolle Beispiele wurden in Vorträgen von Wissenschaftlern des Forschungszentrums Jülich dargestellt. Prof. Karl Zilles stellte die frühe Diagnostik neurodegenerativer Erkrankungen mithilfe von MRT und PET und die möglichen präventiven Maßnahmen in den Mittelpunkt seines Vortrags. Am Forschungszentrum Jülich geht in Kürze ein Gerät in Betrieb, das gemeinsam mit Siemens entwickelt wurde und das einzigartige Einblicke in das lebende Gehirn liefern wird: der 9,4-Tesla-Magnetresonanz- Positronenemissionstomograf, kurz „9komma4“ genannt. Zilles wies auf die Zunahme neurodegenerativer Erkrankungen und die damit verbundene Belastung des Gesundheitssystems hin. Durch Früherkennung und entsprechende Behandlung würden Patienten gesunde Lebenszeit gewinnen und die Gesellschaft enorme Kosten sparen.
Prof. Katrin Amunts arbeitet seit über zehn Jahren an einem Atlas des menschlichen Gehirns in dreidimensionalen Computerbildern. Der Atlas soll etwa 2013 fertig sein. Hinter dem Atlas steckt der Wunsch zu verstehen, wie eine normale Hirnalterung aussieht, um diese Veränderungen von neurodegenerativen Erkrankungen wie etwa Alzheimer unterscheiden zu können. Das Gehirn schrumpft laut Amunts nicht einfach, sondern verändert sich während des ganzen Lebens. Sein Altern ist ein komplexer Umbau- und Anpassungsprozess, der für verschiedene Hirnregionen unterschiedlich abläuft.
Mitglieder der Landesgesundheitskonferenz sind die Kammern der Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Psychotherapeuten, die Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, die Verbände der Krankenkassen, die Rentenversicherungsträger, die Krankenhausgesellschaft, Selbsthilfe und Patientenvertretungen, die Freie Wohlfahrtspflege, die kommunalen Spitzenverbände und die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervereinigungen.
Die Entschließung der Landesgesundheitskonferenz zur Gesundheit im Alter steht unter http://www.mags.nrw.de zum Download zur Verfügung:
http://www.mags.nrw.de/08_PDF/002/lande ... e__ung.pdf
Quelle: Pressemitteilung vom 11.12.2008
Eine riesige Herausforderung für uns alle! - Landesgesundheitskonferenz zur "Gesundheit im Alter"
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Krankenhäuser, Ärzte und andere Gesundheitsberufler in Nordrhein-Westfalen wollen gemeinsam neue Wege bei der Versorgung alter Menschen gehen. Entsprechende Schritte hat die Landesgesundheitskonferenz heute (11. Dezember 2008) in Jülich beschlossen.
„Die Gesundheit im Alter wird künftig nicht nur für die älter werdenden Menschen selbst immer wichtiger. Es ist ein Zukunftsthema für unsere ganze Gesellschaft. ‚Alzheimer’ und ‚Parkinson’ sind nur zwei Krankheiten, die mit höherem Lebensalter wahrscheinlicher werden, die für die Betroffenen großes Leid und für das Gesundheitswesen eine riesige Herausforderung bedeuten. Diese können wir nur gemeinsam bewältigen.“ Das sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann heute auf der Landesgesundheitskonferenz.
Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Pflegedienste und Pflegeheime sind aufgerufen individuelle Projekte zu entwickeln, um die Versorgung älterer Menschen zu verbessern. Dazu gehören Maßnahmen zur Vermeidung von Krankenhauseinweisungen, denn ein Krankenhausaufenthalt ist für ältere Menschen mit besonderen psychischen Belastungen verbunden. Sie sind auch besonders anfällig für Krankenhausinfektionen. Bei einem unumgänglichen Krankenhausaufenthalt kommt es auf eine enge Zusammenarbeit verschiedenster Fachleute an, insbesondere wenn Patienten neben einer akuten Erkrankung zusätzlich an einer Alterskrankheit wie „Alzheimer“ leiden.
Minister Laumann hob hervor, dass das Land neue Wege in der medizinischen Versorgung unterstützen werde, „weil alte Menschen andere Anforderungen an den medizinischen Versorgungsbetrieb haben als jüngere“. Dabei sei dokumentiert, dass gute Ideen nicht einmal mehr Geld kosten müssen. Nordrhein-Westfalen – so der Minister weiter – habe hier bereits einige hervorragende Beispiele vorzuweisen, die landesweit als Vorbild dienen können:
Das bundesweit einmalige integrierte Versorgungsmodell „ProSenior“ in Herne setzt mit einer engmaschigen Betreuung durch Hausärzte darauf, Krankenhausaufenthalte möglichst zu vermeiden. Das Herner Ärztenetz, das Marienhospital Herne und die Knappschaft Bahn-See haben eine abgestimmte Versorgung über die Grenzen des ambulanten und stationären Sektors hinaus organisiert.
Mit einem speziellen Projekt zur Betreuung alter Menschen im Krankenhaus ist es am St. Franziskus-Hospital in Münster gelungen, die bei alten Menschen häufig durch einen Krankenhausaufenthalt ausgelöste Altersverwirrtheit weitgehend zu vermeiden.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat in vier Krankenhäusern ein Projekt für demenzkranke ältere Menschen gestartet. Dazu gehören die verbesserte Zusammenarbeit aller Berufsgruppen und Einrichtungen, eine verbesserte Aus- und Weiterbildung des Personals, eine an die Belange der älteren Patienten angepasste Einrichtung und sinnvolle Beschäftigungsangebote für die Patienten.
Minister Laumann betonte, das Forschungszentrum Jülich sei ein besonders gut geeigneter Ort für die diesjährige Landesgesundheitskonferenz, da hier wichtige Grundlagenforschung zu altersbedingten Erkrankungen des Gehirns und zum Schwerpunktthema „Gesundheit im Alter“ betrieben werde.
Zwei eindrucksvolle Beispiele wurden in Vorträgen von Wissenschaftlern des Forschungszentrums Jülich dargestellt. Prof. Karl Zilles stellte die frühe Diagnostik neurodegenerativer Erkrankungen mithilfe von MRT und PET und die möglichen präventiven Maßnahmen in den Mittelpunkt seines Vortrags. Am Forschungszentrum Jülich geht in Kürze ein Gerät in Betrieb, das gemeinsam mit Siemens entwickelt wurde und das einzigartige Einblicke in das lebende Gehirn liefern wird: der 9,4-Tesla-Magnetresonanz- Positronenemissionstomograf, kurz „9komma4“ genannt. Zilles wies auf die Zunahme neurodegenerativer Erkrankungen und die damit verbundene Belastung des Gesundheitssystems hin. Durch Früherkennung und entsprechende Behandlung würden Patienten gesunde Lebenszeit gewinnen und die Gesellschaft enorme Kosten sparen.
Prof. Katrin Amunts arbeitet seit über zehn Jahren an einem Atlas des menschlichen Gehirns in dreidimensionalen Computerbildern. Der Atlas soll etwa 2013 fertig sein. Hinter dem Atlas steckt der Wunsch zu verstehen, wie eine normale Hirnalterung aussieht, um diese Veränderungen von neurodegenerativen Erkrankungen wie etwa Alzheimer unterscheiden zu können. Das Gehirn schrumpft laut Amunts nicht einfach, sondern verändert sich während des ganzen Lebens. Sein Altern ist ein komplexer Umbau- und Anpassungsprozess, der für verschiedene Hirnregionen unterschiedlich abläuft.
Mitglieder der Landesgesundheitskonferenz sind die Kammern der Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Psychotherapeuten, die Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, die Verbände der Krankenkassen, die Rentenversicherungsträger, die Krankenhausgesellschaft, Selbsthilfe und Patientenvertretungen, die Freie Wohlfahrtspflege, die kommunalen Spitzenverbände und die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervereinigungen.
Die Entschließung der Landesgesundheitskonferenz zur Gesundheit im Alter steht unter http://www.mags.nrw.de zum Download zur Verfügung:
http://www.mags.nrw.de/08_PDF/002/lande ... e__ung.pdf
Quelle: Pressemitteilung vom 11.12.2008