Bürgerzwangsversicherung ist kein zukunftsfähiges Modell
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Gröhe: „Wir brauchen kein neues System“
Deutsches Ärzteblatt, 05.07.2017:
Gröhe: „Wir brauchen kein neues System“
„Wir brauchen nicht jemanden am Reißbrett, der sagt, wir machen jetzt mal ein neues System“,
betonte Hermann Gröhe und erteilte damit dem Wahlkampfthema Bürgerversicherung eine klare Absage ...
... (weiter lesen unter) ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ues-System
Gröhe: „Wir brauchen kein neues System“
„Wir brauchen nicht jemanden am Reißbrett, der sagt, wir machen jetzt mal ein neues System“,
betonte Hermann Gröhe und erteilte damit dem Wahlkampfthema Bürgerversicherung eine klare Absage ...
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Bürgerzwangsversicherung ist kein zukunftsfähiges Modell
Ärzte Zeitung vom 12.07.2017:
Umfrage
Mehrheit für Bürgerversicherung
Die rot-grünen Pläne einer Bürgerversicherung stoßen laut Umfrage in der Bevölkerung auf große Zustimmung.
Gesundheitsminister Gröhe warnt hingegen vor "Neiddebatten".
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=939 ... fpuryyqrde
+++
Wie bereits mehrfach gesagt: Eine Bürgerversicherung löst null Probleme im Gesundheits- und Pflegesysteme. Sie kann daher ernstlich keine Zustimmung erfahren. Wenn eine Umfrage angeblich eine Pro-Stimmung ergeben hat, darf hinterfragt werden, wer dann da konkret welche Leute angesprochen und mit welchem Fragetext konfrontiert hat. - Werner Schell
Umfrage
Mehrheit für Bürgerversicherung
Die rot-grünen Pläne einer Bürgerversicherung stoßen laut Umfrage in der Bevölkerung auf große Zustimmung.
Gesundheitsminister Gröhe warnt hingegen vor "Neiddebatten".
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=939 ... fpuryyqrde
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Wie bereits mehrfach gesagt: Eine Bürgerversicherung löst null Probleme im Gesundheits- und Pflegesysteme. Sie kann daher ernstlich keine Zustimmung erfahren. Wenn eine Umfrage angeblich eine Pro-Stimmung ergeben hat, darf hinterfragt werden, wer dann da konkret welche Leute angesprochen und mit welchem Fragetext konfrontiert hat. - Werner Schell
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Lauterbach will paritätisch finanzierte Vollkasko
Ärzte Zeitung vom 07.08.2017:
Pflegeversicherung
Lauterbach will paritätisch finanzierte Vollkasko
Professor Karl Lauterbach (SPD) fordert, die Pflegeversicherung zum Vollkaskoangebot zu machen.
Damit wären Arbeitgeber an den Heimkosten beteiligt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=940 ... fpuryyqrde
+++
Eine Vollversicherung für die Pflege wird und kann es nicht geben. Es sind andere strukturelle Veränderungen nötig.
Dazu hat sich Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk mehrfach konkret geäußert. Vorrangig ist für die Heimpflege die
Auflösung des Pflegenotstandes geboten. Für die ambulante Versorgung müssen altengerechte Quartiershilfen gestaltet
werden. - Werner Schell
Pflegeversicherung
Lauterbach will paritätisch finanzierte Vollkasko
Professor Karl Lauterbach (SPD) fordert, die Pflegeversicherung zum Vollkaskoangebot zu machen.
Damit wären Arbeitgeber an den Heimkosten beteiligt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=940 ... fpuryyqrde
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Eine Vollversicherung für die Pflege wird und kann es nicht geben. Es sind andere strukturelle Veränderungen nötig.
Dazu hat sich Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk mehrfach konkret geäußert. Vorrangig ist für die Heimpflege die
Auflösung des Pflegenotstandes geboten. Für die ambulante Versorgung müssen altengerechte Quartiershilfen gestaltet
werden. - Werner Schell
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Bürgerversicherung - teuer für GKV-Versicherte?
Ärzte Zeitung vom 11.08.2017:
Studie
Bürgerversicherung - teuer für GKV-Versicherte?
Die Initiative aus Hamburg, Beamten die GKV schmackhaft zu machen, hat das Thema Bürgerversicherung wiederbelebt.
Eine Studie wirft nun ein neues Licht auf die Kostenfolgen. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=940 ... fpuryyqrde
Bürgerversicherung
Mehr als ein Glasperlenspiel
Zahlen bei Einführung der Bürgerversicherung am Ende die GKV-Versicherten und die Arbeitgeber drauf? Die Antwort auf diese Frage ist nicht einfach.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=940 ... fpuryyqrde
Studie
Bürgerversicherung - teuer für GKV-Versicherte?
Die Initiative aus Hamburg, Beamten die GKV schmackhaft zu machen, hat das Thema Bürgerversicherung wiederbelebt.
Eine Studie wirft nun ein neues Licht auf die Kostenfolgen. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=940 ... fpuryyqrde
Bürgerversicherung
Mehr als ein Glasperlenspiel
Zahlen bei Einführung der Bürgerversicherung am Ende die GKV-Versicherten und die Arbeitgeber drauf? Die Antwort auf diese Frage ist nicht einfach.
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Bürgerversicherung würde Privatversicherer deutlich entlaste
dts Nachrichtenagentur Kiel -- 19. August 2017
Studie: Bürgerversicherung würde Privatversicherer deutlich entlasten
Die Zusammenführung der gesetzlichen mit der privaten Krankenversicherung in eine Bürgerversicherung würde die Privatversicherer laut einer Studie im Schnitt um 40 Prozent entlasten, gesetzlich Versicherte dagegen spürbar belasten. Deren (Zusatz-)Beitragssätze müssten bei einer Bürgerversicherung um durchschnittlich 1,5 Prozent steigen, berichtet die "Rheinische Post" (Samstagsausgabe) unter Berufung auf eine Untersuchung des Kieler Instituts für Mikrodaten-Analyse. Dabei wurde unterstellt, dass die Pro-Kopf-Gesamtausgaben und -Einnahmen von GKV und PKV unverändert bleiben.
... (weiter lesen unter) ... http://www.finanztrends-newsletter.de/2 ... entlasten/
Studie: Bürgerversicherung würde Privatversicherer deutlich entlasten
Die Zusammenführung der gesetzlichen mit der privaten Krankenversicherung in eine Bürgerversicherung würde die Privatversicherer laut einer Studie im Schnitt um 40 Prozent entlasten, gesetzlich Versicherte dagegen spürbar belasten. Deren (Zusatz-)Beitragssätze müssten bei einer Bürgerversicherung um durchschnittlich 1,5 Prozent steigen, berichtet die "Rheinische Post" (Samstagsausgabe) unter Berufung auf eine Untersuchung des Kieler Instituts für Mikrodaten-Analyse. Dabei wurde unterstellt, dass die Pro-Kopf-Gesamtausgaben und -Einnahmen von GKV und PKV unverändert bleiben.
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Bürgerversicherung: wer profitiert, wer verliert?
Bürgerversicherung: wer profitiert, wer verliert?
Wer leidet oder profitiert letztlich mehr von einer Bürgerversicherung - GKV oder PKV? Da gehen die Meinungen auseinander.
Quelle: Manager Magazin
http://www.manager-magazin.de/politik/d ... 82405.html
Wer leidet oder profitiert letztlich mehr von einer Bürgerversicherung - GKV oder PKV? Da gehen die Meinungen auseinander.
Quelle: Manager Magazin
http://www.manager-magazin.de/politik/d ... 82405.html
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Bürgerversicherung - doch mit welchen Nebenwirkungen?
Ärzte Zeitung vom 11.12.2017:
Krankenversicherung
Bürgerversicherung - doch mit welchen Nebenwirkungen?
Wieder fällt die Verantwortung für die Regierungsbildung der SPD auf die Füße.
Sie wird einen hohen Preis dafür fordern, beispielsweise auch die Bürgerversicherung.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
Krankenversicherung
Bürgerversicherung - doch mit welchen Nebenwirkungen?
Wieder fällt die Verantwortung für die Regierungsbildung der SPD auf die Füße.
Sie wird einen hohen Preis dafür fordern, beispielsweise auch die Bürgerversicherung.
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Karl Lauterbach erklärt die Bürgerversicherung
Ärzte Zeitung vom 15.12.2017:
Verhandlungen SPD/CDU
Karl Lauterbach erklärt die Bürgerversicherung
Die Bürgerversicherung ist keine Einheitskasse, so SPD-Fraktionsvize Professor Karl Lauterbach.
Denn alle gesetzlichen Krankenkassen und Privatversicherer könnten die Bürgerversicherung anbieten.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
Verhandlungen SPD/CDU
Karl Lauterbach erklärt die Bürgerversicherung
Die Bürgerversicherung ist keine Einheitskasse, so SPD-Fraktionsvize Professor Karl Lauterbach.
Denn alle gesetzlichen Krankenkassen und Privatversicherer könnten die Bürgerversicherung anbieten.
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Krankenkassen gegen Bürgerversicherung zulasten gesetzlich Versicherter
Deutsches Ärzteblatt:
Krankenkassen gegen Bürgerversicherung zulasten gesetzlich Versicherter
Die Bürgerversicherung bleibt im Gesundheitswesen ein Thema vor den anstehenden Gesprächen von Union und SPD über eine neue Regierungskoalition. Der GKV-Spitzenverband warnte heute davor, die von der ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rsicherter
Bürgerversicherung: Kein Ende des Streits in Sicht > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... g-in-Sicht
Bürgerversicherung erhält Abfuhr von Merkel > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... are-Absage
Gassen: Nein zur Bürgerversicherung, Ja zum Ende der Budgetierung > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... dgetierung
Krankenkassen gegen Bürgerversicherung zulasten gesetzlich Versicherter
Die Bürgerversicherung bleibt im Gesundheitswesen ein Thema vor den anstehenden Gesprächen von Union und SPD über eine neue Regierungskoalition. Der GKV-Spitzenverband warnte heute davor, die von der ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rsicherter
Bürgerversicherung: Kein Ende des Streits in Sicht > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... g-in-Sicht
Bürgerversicherung erhält Abfuhr von Merkel > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... are-Absage
Gassen: Nein zur Bürgerversicherung, Ja zum Ende der Budgetierung > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... dgetierung
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GKV ist schuld an Zwei-Klassen-Medizin
Ärzte Zeitung vom 23.01.2018:
Ärzte an SPD
GKV ist schuld an Zwei-Klassen-Medizin
Was genau will die SPD in den Koalitionsverhandlungen erreichen? Am Tag nach dem Parteitagsbeschluss reagieren die Ärzte mit konstruktiver Kritik auf neue Trippelschritte Richtung Bürgerversicherung. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
Ärzte an SPD
GKV ist schuld an Zwei-Klassen-Medizin
Was genau will die SPD in den Koalitionsverhandlungen erreichen? Am Tag nach dem Parteitagsbeschluss reagieren die Ärzte mit konstruktiver Kritik auf neue Trippelschritte Richtung Bürgerversicherung. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
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Zwei-Klassen-Medizin: Krankenkassen sehen SPD-Pläne skeptisch
Zwei-Klassen-Medizin: Krankenkassen sehen SPD-Pläne skeptisch
Die gesetzlichen Kassen unterstützen die Forderung der SPD nach einer Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin. Doch sie lehnen es ab, Ärzten mehr Geld zu zahlen. Damit sind sie sich mit den Privaten überraschend einig.
Quelle: Handelsblatt
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 8-all.html
Die gesetzlichen Kassen unterstützen die Forderung der SPD nach einer Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin. Doch sie lehnen es ab, Ärzten mehr Geld zu zahlen. Damit sind sie sich mit den Privaten überraschend einig.
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BÜRGERVERSICHERUNG: IM SCHLEIER DER UNGEWISSHEIT
BÜRGERVERSICHERUNG: IM SCHLEIER DER UNGEWISSHEIT

Bei einer Bürgerversicherung sollen alle Beteiligten gleich viel zahlen. Die Trennung zwischen gesetzlicher und privater Versicherung gäbe es nicht mehr. Foto: Designed by snowing / Freepik
Am Wochenende hat die SPD bei einem Sonderparteitag beschlossen, Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU aufzunehmen. Ein wichtiger Streitpunkt wird dabei die Bürgerversicherung sein, also die Aufhebung des bisherigen dualen Systems aus gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Prof. Dr. Andreas Beivers, Studiendekan Management und Ökonomie im Gesundheitswesen (B.A.) an der Hochschule Fresenius München, Fachbereich Wirtschaft & Medien, hat sich für das Portal Bibliomedmanager Gedanken zum Thema Bürgerversicherung gemacht, Ein Gastbeitrag.
Die Sondierungen sind beendet, die Koalitionsverhandlungen sollen folgen. Dass die Bürgerversicherung trotz Beteiligung der Sozialdemokraten in der Großen Koalition nun doch nicht angepackt werden soll, erzürnt nicht wenige Genossen, ist die Bürgerversicherung doch eine Kernforderungen bspw. des stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Karl Lauterbach. Angeführt wird dabei vor allem das „Gerechtigkeitsargument“. Grund genug, um sich aus gesundheitsökonomischer Perspektive einmal dem Thema der Gerechtigkeit anzunehmen.
Ökonomen haben sich schon immer mit dem Begriff der „Gerechtigkeit“ schwer getan und überlassen diese Definition dem Souverän und beschäftigen sich stattdessen lieber mit der Effizienz. Das heißt aber nicht, dass Gerechtigkeit in der (Gesundheits-)Ökonomie keine Rolle spielt. Gemäß der polit-ökonomischen Theorie des „Schleiers der Ungewissheit“ von John Rawls ist die Sozialversicherung einer Gesellschaft, die sich durch eine wechselseitige Kooperation ausgezeichnet und keinen Beteiligten vom Ansatz her benachteiligt – durchaus gerecht und zum Wohle aller. Jedoch wissen Ökonomen nicht zuletzt seit Vilfredo Pareto auch, dass man durch den Versuch der Herstellung von Gerechtigkeit neue Ungerechtigkeiten erzeugen kann. Demzufolge ist eine Verteilung nach Pareto nur dann gerecht und effizient, wenn jemand besser, aber niemand schlechter gestellt wird.
Kommen wir zurück zur Bürgerversicherung. Sicherlich ist es nicht logisch – und wenn man so will auch nicht immer gerecht -, wer wie im heutigen System über seinen Versicherungsschutz entscheiden kann. Dies wird nicht zuletzt durch eine staatliche festgelegte Versicherungspflichtgrenze determiniert. Fraglich ist nur, ob und wie dieses Problem gelöst werden kann, ohne dabei jemanden schlechter zu stellen. Gerechtigkeit entsteht nicht dadurch, neue Ungerechtigkeiten zu schaffen. Umso mehr sollte dies bei einem potenziellen Umstieg auf eine Bürgerversicherung sorgfältig analysiert werden, jenseits von Gerechtigkeitsplattitüden.
Denn eines zeigt auch der internationale Systemvergleich: Menschen mit mehr Kaufkraft werden – egal in welchem System – immer versuchen, sich einen besseren Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen zu verschaffen. Will man daher wirklich mehr Gerechtigkeit im Gesundheitssystem generieren, so sollte man sich bewusst sein, dass vor allem auch das Gerechtigkeitsverständnis einer Gesellschaft den Gesundheitszustand der Bevölkerung in vielfältiger Form beeinflusst. Demnach determiniert dies die Diskrepanz des Gesundheitszustandes zwischen verschiedenen Gruppen einer Gesellschaft. Unterschiedliche Gesundheitszustände können in Bezug auf den sozialen Status, die Ethnie, die geographische Lage, das Geschlecht u. ä. existieren, so Joans Schreyögg.
Möchte man sich daher ernsthaft dem Gerechtigkeitsthema annehmen, sollte man den Diskussionshorizont wohl etwas größer erweitern – das wäre dann auch für den Souverän glaubhafter, als nur ein Stochern im Schleier der Ungewissheit.
Quelle: Mitteilung vom 23.01.2018
http://www.adhibeo.de/2018/01/22/buerge ... ewissheit/
https://idw-online.de/de/news687922

Bei einer Bürgerversicherung sollen alle Beteiligten gleich viel zahlen. Die Trennung zwischen gesetzlicher und privater Versicherung gäbe es nicht mehr. Foto: Designed by snowing / Freepik
Am Wochenende hat die SPD bei einem Sonderparteitag beschlossen, Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU aufzunehmen. Ein wichtiger Streitpunkt wird dabei die Bürgerversicherung sein, also die Aufhebung des bisherigen dualen Systems aus gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Prof. Dr. Andreas Beivers, Studiendekan Management und Ökonomie im Gesundheitswesen (B.A.) an der Hochschule Fresenius München, Fachbereich Wirtschaft & Medien, hat sich für das Portal Bibliomedmanager Gedanken zum Thema Bürgerversicherung gemacht, Ein Gastbeitrag.
Die Sondierungen sind beendet, die Koalitionsverhandlungen sollen folgen. Dass die Bürgerversicherung trotz Beteiligung der Sozialdemokraten in der Großen Koalition nun doch nicht angepackt werden soll, erzürnt nicht wenige Genossen, ist die Bürgerversicherung doch eine Kernforderungen bspw. des stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Karl Lauterbach. Angeführt wird dabei vor allem das „Gerechtigkeitsargument“. Grund genug, um sich aus gesundheitsökonomischer Perspektive einmal dem Thema der Gerechtigkeit anzunehmen.
Ökonomen haben sich schon immer mit dem Begriff der „Gerechtigkeit“ schwer getan und überlassen diese Definition dem Souverän und beschäftigen sich stattdessen lieber mit der Effizienz. Das heißt aber nicht, dass Gerechtigkeit in der (Gesundheits-)Ökonomie keine Rolle spielt. Gemäß der polit-ökonomischen Theorie des „Schleiers der Ungewissheit“ von John Rawls ist die Sozialversicherung einer Gesellschaft, die sich durch eine wechselseitige Kooperation ausgezeichnet und keinen Beteiligten vom Ansatz her benachteiligt – durchaus gerecht und zum Wohle aller. Jedoch wissen Ökonomen nicht zuletzt seit Vilfredo Pareto auch, dass man durch den Versuch der Herstellung von Gerechtigkeit neue Ungerechtigkeiten erzeugen kann. Demzufolge ist eine Verteilung nach Pareto nur dann gerecht und effizient, wenn jemand besser, aber niemand schlechter gestellt wird.
Kommen wir zurück zur Bürgerversicherung. Sicherlich ist es nicht logisch – und wenn man so will auch nicht immer gerecht -, wer wie im heutigen System über seinen Versicherungsschutz entscheiden kann. Dies wird nicht zuletzt durch eine staatliche festgelegte Versicherungspflichtgrenze determiniert. Fraglich ist nur, ob und wie dieses Problem gelöst werden kann, ohne dabei jemanden schlechter zu stellen. Gerechtigkeit entsteht nicht dadurch, neue Ungerechtigkeiten zu schaffen. Umso mehr sollte dies bei einem potenziellen Umstieg auf eine Bürgerversicherung sorgfältig analysiert werden, jenseits von Gerechtigkeitsplattitüden.
Denn eines zeigt auch der internationale Systemvergleich: Menschen mit mehr Kaufkraft werden – egal in welchem System – immer versuchen, sich einen besseren Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen zu verschaffen. Will man daher wirklich mehr Gerechtigkeit im Gesundheitssystem generieren, so sollte man sich bewusst sein, dass vor allem auch das Gerechtigkeitsverständnis einer Gesellschaft den Gesundheitszustand der Bevölkerung in vielfältiger Form beeinflusst. Demnach determiniert dies die Diskrepanz des Gesundheitszustandes zwischen verschiedenen Gruppen einer Gesellschaft. Unterschiedliche Gesundheitszustände können in Bezug auf den sozialen Status, die Ethnie, die geographische Lage, das Geschlecht u. ä. existieren, so Joans Schreyögg.
Möchte man sich daher ernsthaft dem Gerechtigkeitsthema annehmen, sollte man den Diskussionshorizont wohl etwas größer erweitern – das wäre dann auch für den Souverän glaubhafter, als nur ein Stochern im Schleier der Ungewissheit.
Quelle: Mitteilung vom 23.01.2018
http://www.adhibeo.de/2018/01/22/buerge ... ewissheit/
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Ende der Budgetierung heißt Ende der Zwei-Klassen-Medizin
NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.
Heinrich: „Ende der Budgetierung heißt Ende der Zwei-Klassen-Medizin“
Berlin, 23. Januar 2018 – Wer die Patientenversorgung verbessern wolle, müsse den Honorardeckel bei der Vergütung für gesetzlich Versicherte (GKV) abschaffen, fordert der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes: „Ein Ende der Budgetierung heißt Ende der immer behaupteten Zwei-Klassen-Medizin“, so Dr. Dirk Heinrich. Der Verband reagiert damit auf die jüngsten Äußerungen von Unionsfraktionschef Volker Kauder, der SPD bei den Koalitionsverhandlungen beim Thema Gesundheit entgegenkommen zu wollen.
Die Reform der GKV-Honorare müsse unabhängig von der Bezahlung durch selbstzahlende, meist dann privat versicherte Patienten angegangen werden. Eine Angleichung der Honorare, wie von der SPD gefordert, käme einer Mammutaufgabe für mehrere Legislaturperioden gleich, warnt der NAV-Chef: „Alle Experten – auch die der SPD – sind sich einig: eine einheitliche Gebührenordnung ist nicht umsetzbar; jedenfalls nicht binnen einer, nicht einmal binnen zweier Legislaturen. Fachleute schätzen, dass ein solches Projekt bestenfalls in zehn bis 15 Jahren zu verwirklichen ist.“ GKV-Budgets und PKV-Honorare seien schlichtweg nicht kompatibel, so Heinrich.
Die Auswirkungen einer solch massiven Systemveränderung wären völlig unklar. Heinrich: „Die heutigen Entscheider werden alle diese Auswirkungen nicht mehr zu vertreten haben, weil sie dann ihre Mandate schon längst los sind. Wir sitzen aber weiterhin in unseren Sprechzimmern vor unseren Patienten.“ Ein Ende der Budgetierung sei hingegen schnell umsetzbar, so Heinrich weiter.
Gleichzeitig mahnt Heinrich die Politik zu mehr Ehrlichkeit: „Wer heute Versprechungen macht, die morgen nicht eingehalten werden können, leistet dem grassierenden Vertrauensverlust in die Politik Vorschub.“ Die SPD wolle den Wählern verkaufen, dass die Terminprobleme in einigen Fachgruppen mit einem Schlag beendet werden können. „Das wird nicht passieren. Denn das eigentliche Problem liegt im budgetierten Honorar, das Ärzte für die Behandlung von GKV-Patienten erhalten“, so Heinrich. Der Ärztemangel und die Ursachen hierfür werden von der Politik ausgeblendet.
Vor diesem Hintergrund von einer „Zwei-Klassen-Medizin“ zu sprechen, diffamiere die gesamte Ärzteschaft, stellt Heinrich klar. Wer bei 90 Prozent der Menschen in Deutschland die Arzthonorare willkürlich drossele und gleichzeitig Stimmung gegen eine Minderheit von Privatpatienten mache, handele angesichts des Ärztemangels unverantwortlich, so der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands.
Der NAV-Virchow-Bund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.
Quelle: Pressemitteilung vom 23.01.2018
NAV-Virchow-Bund
Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.
Pressestelle
Leitung: Klaus Greppmeir
Pressereferenten: Julia Bathelt, Thomas Hahn
Chausseestraße 119b
10115 Berlin
Fon 030288774124
Fax 030288774154
presse@nav-virchowbund.de
www.nav-virchowbund.de
Heinrich: „Ende der Budgetierung heißt Ende der Zwei-Klassen-Medizin“
Berlin, 23. Januar 2018 – Wer die Patientenversorgung verbessern wolle, müsse den Honorardeckel bei der Vergütung für gesetzlich Versicherte (GKV) abschaffen, fordert der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes: „Ein Ende der Budgetierung heißt Ende der immer behaupteten Zwei-Klassen-Medizin“, so Dr. Dirk Heinrich. Der Verband reagiert damit auf die jüngsten Äußerungen von Unionsfraktionschef Volker Kauder, der SPD bei den Koalitionsverhandlungen beim Thema Gesundheit entgegenkommen zu wollen.
Die Reform der GKV-Honorare müsse unabhängig von der Bezahlung durch selbstzahlende, meist dann privat versicherte Patienten angegangen werden. Eine Angleichung der Honorare, wie von der SPD gefordert, käme einer Mammutaufgabe für mehrere Legislaturperioden gleich, warnt der NAV-Chef: „Alle Experten – auch die der SPD – sind sich einig: eine einheitliche Gebührenordnung ist nicht umsetzbar; jedenfalls nicht binnen einer, nicht einmal binnen zweier Legislaturen. Fachleute schätzen, dass ein solches Projekt bestenfalls in zehn bis 15 Jahren zu verwirklichen ist.“ GKV-Budgets und PKV-Honorare seien schlichtweg nicht kompatibel, so Heinrich.
Die Auswirkungen einer solch massiven Systemveränderung wären völlig unklar. Heinrich: „Die heutigen Entscheider werden alle diese Auswirkungen nicht mehr zu vertreten haben, weil sie dann ihre Mandate schon längst los sind. Wir sitzen aber weiterhin in unseren Sprechzimmern vor unseren Patienten.“ Ein Ende der Budgetierung sei hingegen schnell umsetzbar, so Heinrich weiter.
Gleichzeitig mahnt Heinrich die Politik zu mehr Ehrlichkeit: „Wer heute Versprechungen macht, die morgen nicht eingehalten werden können, leistet dem grassierenden Vertrauensverlust in die Politik Vorschub.“ Die SPD wolle den Wählern verkaufen, dass die Terminprobleme in einigen Fachgruppen mit einem Schlag beendet werden können. „Das wird nicht passieren. Denn das eigentliche Problem liegt im budgetierten Honorar, das Ärzte für die Behandlung von GKV-Patienten erhalten“, so Heinrich. Der Ärztemangel und die Ursachen hierfür werden von der Politik ausgeblendet.
Vor diesem Hintergrund von einer „Zwei-Klassen-Medizin“ zu sprechen, diffamiere die gesamte Ärzteschaft, stellt Heinrich klar. Wer bei 90 Prozent der Menschen in Deutschland die Arzthonorare willkürlich drossele und gleichzeitig Stimmung gegen eine Minderheit von Privatpatienten mache, handele angesichts des Ärztemangels unverantwortlich, so der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands.
Der NAV-Virchow-Bund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.
Quelle: Pressemitteilung vom 23.01.2018
NAV-Virchow-Bund
Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.
Pressestelle
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Pressereferenten: Julia Bathelt, Thomas Hahn
Chausseestraße 119b
10115 Berlin
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Fax 030288774154
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Politisch halbtot, aber durchaus gewollt - die Bürgerversicherung
Ärzte Zeitung vom 25.01.2018:
Umfrage
Politisch halbtot, aber durchaus gewollt - die Bürgerversicherung
Eine Mehrheit der Deutschen spricht sich laut einer Umfrage für die Einführung der Bürgerversicherung aus, sogar 40 Prozent der PKV-Mitglieder sind dafür. Dabei sind die Erwartungen hinsichtlich einer besseren Versorgung gemischt. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
Anmerkung der Moderation
Wer hat denn hier wen was gefragt? Das tatsächliche Wissen um eine mögliche Bürgerversicherung hält sich nach hiesigen Erkenntnissen in engen Grenzen.
Umfrage
Politisch halbtot, aber durchaus gewollt - die Bürgerversicherung
Eine Mehrheit der Deutschen spricht sich laut einer Umfrage für die Einführung der Bürgerversicherung aus, sogar 40 Prozent der PKV-Mitglieder sind dafür. Dabei sind die Erwartungen hinsichtlich einer besseren Versorgung gemischt. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
Anmerkung der Moderation
Wer hat denn hier wen was gefragt? Das tatsächliche Wissen um eine mögliche Bürgerversicherung hält sich nach hiesigen Erkenntnissen in engen Grenzen.
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Logbuch Gesundheitswesen: Wer hilft jetzt den Privatversicherten?
Logbuch Gesundheitswesen: Wer hilft jetzt den Privatversicherten?
(01.02.18) Noch laufen die GroKo-Gespräche. Doch die Bürgerversicherung scheint bereits vom Tisch. Eine wahrlich schlechte Nachricht für fast neun Millionen Menschen, die sich lediglich eine private Krankenversicherung leisten können. Sie müssen weiter mit hochriskanter Überversorgung leben. In einem der wohlhabendsten Länder der Erde haben Privatversicherte keine Lobby. "Ein Unding", meint unser PKV-Gleichstellungsbeauftragter Erwin D. Drüggelte.
http://www.gesunde-wahl.de/logbuch/index_19986.html
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Quelle: Mitteilung vom 01.02.2018
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber:
AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto:aok-mediendienst@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de
(01.02.18) Noch laufen die GroKo-Gespräche. Doch die Bürgerversicherung scheint bereits vom Tisch. Eine wahrlich schlechte Nachricht für fast neun Millionen Menschen, die sich lediglich eine private Krankenversicherung leisten können. Sie müssen weiter mit hochriskanter Überversorgung leben. In einem der wohlhabendsten Länder der Erde haben Privatversicherte keine Lobby. "Ein Unding", meint unser PKV-Gleichstellungsbeauftragter Erwin D. Drüggelte.
http://www.gesunde-wahl.de/logbuch/index_19986.html
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Quelle: Mitteilung vom 01.02.2018
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber:
AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto:aok-mediendienst@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de