Kassen wollen mehr Geld für Investitionen
Berlin (dpa) - Drei Monate nach Start des Gesundheitsfonds fordern
die gesetzlichen Krankenkassen mehr Mittel für neue Angebote und
Verbesserungen. «Was bei der Konstruktion des Fonds völlig vergessen
wurde, ist die Frage, woher das Geld für notwendige Investitionen in
Neues kommen soll», sagte die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes,
Doris Pfeiffer, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur dpa in
Berlin. Politik und Krankenversicherung sollten das Problem gemeinsam
lösen.
Der Fonds sei so angelegt, dass die Kassen im Schnitt genau das
benötigte Geld bekommen sollten. Doch Neuerungen wie etwa innovative
Betreuungsmodelle für Diabetiker oder neue Telefonanlagen zur
besseren Erreichbarkeit kosteten zuerst Geld, bevor sie Einsparungen
brächten. «Bei der Kasse erfordert das aber möglicherweise einen
Zusatzbeitrag, der ihr im Wettbewerb um die Versicherten Probleme
bereitet», sagte Pfeiffer. Seit Monaten beklagen Ärzteorganisationen
und Experten, viele Kassen sparten, wo sie können, um Zusatzbeiträge
zu vermeiden. Diese erheben sie von ihren Mitgliedern, wenn ihnen das
Geld aus dem Fonds nicht reicht.
Mögliche Belastungen durch die Rezession wollte Pfeiffer noch
nicht beziffern. «Wir gehen davon aus, dass die Finanz- und
Wirtschaftskrise nicht spurlos an der gesetzlichen
Krankenversicherung vorbei geht», sagte sie. Einnahmeausfälle würden
in diesem Jahr vom Bund ausgeglichen - «das müssen die Kassen aber
2011 zurückzahlen». Ende April analysiere der Schätzerkreis aus
Experten des GKV-Spitzenverbandes, des Bundesversicherungsamtes und
des Bundesgesundheitsministeriums die Entwicklung. «Dann wissen wir
mehr.»
Die Ausgaben seien durch die rund 167 Milliarden Euro für den
Gesundheitsfonds nur zu 99 Prozent gedeckt, erläuterte Pfeiffer.
Längerfristig könnten sich zudem steigende Arbeitslosenzahlen auf die
Ausgaben auswirken. «Wir wissen aus langjährigen Untersuchungen, dass
Menschen, die keine Arbeit haben, höhere Krankheitskosten verursachen
als Gesunde.»
Insgesamt sieht Pfeiffer das solidarische Gesundheitssystem durch
die Krise aber gefestigt. «Die gesetzliche Krankenversicherung
bewährt sich in der Krise als stabiler Anker», sagte sie. «Die
Debatte um die Einführung eines kapitalgedeckten Gesundheitssystems
ist jetzt - und ich hoffe auch auf Dauer - vom Tisch.»
Im anschwellenden Wettbewerb zwischen den Kassen sollten die
Versicherten ihre Bedürfnisse mit den unterschiedlichen Angeboten
abgleichen. «Da können die Krankenkassen selbst wichtige Ratgeber
sein», sagte Pfeiffer. «Darüber hinaus bieten etwa auch die
Unabhängigen Patientenberatungsstellen oder die Verbraucherzentralen
persönliche Beratungen an.»
Gespräch: Basil Wegener, dpa
Quelle: Pressemitteilung GKV-Spitzenverband Bund vom 12.04.2009
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=652
Kassen wollen mehr Geld für Investitionen
Moderator: WernerSchell
Kassen wollen mehr Geld für Investitionen
Kassen wollen mehr Geld für Investitionen
Drei Monate nach Start des Gesundheitsfonds fordern die gesetzlichen Krankenkassen mehr Mittel für neue Angebote und Verbesserungen.
http://www.stern.de/news/kassen-wollen- ... 17746.html
Quelle: Stern
Drei Monate nach Start des Gesundheitsfonds fordern die gesetzlichen Krankenkassen mehr Mittel für neue Angebote und Verbesserungen.
http://www.stern.de/news/kassen-wollen- ... 17746.html
Quelle: Stern