"Kassenvertreter versuchen Ärzte zu ködern"
Morbi-RSA: Köhler rüffelt Kassen wegen Bestechung
22.01.09 - "Wir doch nicht!", so schallte es noch Mitte 2008 von fast allen Kassen, wenn der Verdacht aufkam, man würde wegen des Morbi-RSA 2009 den Ärzten Zuckerstücke gegen Wunschdiagnose anbieten. KBV-Chef Köhler stellt nun fest: Das Bestechungssystem ist da.
Das Wort "Bestechung" nimmt Andreas Köhler dabei nicht direkt in den Mund - es steht in der Meldung bei bild.de. Das Boulevard-Portal zitiert den KBV-Chef mit den Worten: "Kassenvertreter versuchen, Ärzte zu ködern, um Diagnosen zu korrigieren. Das kann Ärzte zu Fehldiagnosen verleiten."
Köhlers Mitarbeiter haben seinen Angaben zufolge ermittelt, dass die Krankenkassen durchschnittlich 10 Euro für Diagnosen zahlen, die ihnen mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds garantieren. Die Diagnose muss dafür in der Liste der 80 Krankheiten auftauchen, die für den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) berücksichtigt werden.
Kassen-Avancen werden bundesweit immer mehr
Die Appelle der Bundesgesundheitsministerin an Kassen und Ärzte, mit Fehldiagnosen keine "Geschäfte" zu machen, waren in Köhlers Augen vergeblich. "Es hat sich nichts geändert. Im Gegenteil: Das Problem ist bundesweit zu beobachten und wird immer größer", zitiert ihn bild.de.
KBV-Sprecher Roland Stahl erläuterte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass vor allem Chroniker betroffen sein könnten. "Wir warnen davor, dass Kassen gegen die Zahlung von Prämien versuchen, Ärzte zu bewegen, Patienten auf dem Papier kränker zu machen", meinte Stahl.
AOK-Verbund will Richtlinien mit Ärzten entwickeln
Erst vorgestern hatten die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKen) in einer gemeinsame Deklaration die ärztlichen Organisationen aufgefordert, zum Thema Diagnose und Morbi-RSA an den Runden Tisch zu kommen. Ganz offen fordern sie, dass die Ärzte bei der Krankheits-Codierung das neue Umverteilungssystem zwischen den Kassen berücksichtigen sollten.
Freilich wollen sie (in der Mehrheit) offiziell dafür (noch) kein Geld zahlen und betonen dass es nicht um sogenanntes Upcoding, also eine gezielte "Verkrankung" der Patienten gehe. Vielmehr sollen die Ärzte für "Right Coding" sensibilisiert werden, also auch wirklich in jedem Fall alle formal nötigen Codes dokumentieren.
dpa / chy
Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 22.01.2009
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 994068.htm
Betrugsverdacht bei Kassen und Ärzten
Moderator: WernerSchell
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Betrugsverdacht bei Kassen und Ärzten
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de
http://www.aerztlichepraxis.de
KBV warnt vor ´Diagnosen-Tuning`
KBV warnt vor „Diagnosen-Tuning“
Donnerstag, 22. Januar 2009
Berlin – Die Manipulation von Diagnosen befürchtet der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Andreas Köhler. „Kassenvertreter versuchen, Ärzte zu ködern, um Diagnosen zu korrigieren. Das kann Ärzte zu Fehldiagnosen verleiten“, sagte Köhler der Online-Ausgabe der Bild-Zeitung.
Hintergrund ist, dass einige Krankenkassen den Ärzten offenbar durchschnittlich zehn Euro für Diagnosen bieten, die ihnen mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds garantieren. ....
(mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=35146
Donnerstag, 22. Januar 2009
Berlin – Die Manipulation von Diagnosen befürchtet der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Andreas Köhler. „Kassenvertreter versuchen, Ärzte zu ködern, um Diagnosen zu korrigieren. Das kann Ärzte zu Fehldiagnosen verleiten“, sagte Köhler der Online-Ausgabe der Bild-Zeitung.
Hintergrund ist, dass einige Krankenkassen den Ärzten offenbar durchschnittlich zehn Euro für Diagnosen bieten, die ihnen mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds garantieren. ....
(mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=35146
Zuletzt geändert von Presse am 23.01.2009, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
... wie Ärzte und Kassen nach der Reform abkassieren
Gestern berichtete "Panoram", ARD, eindrucksvoll darüber, wie Ärzte in Bayern abkassieren:
Panorama vom 22. Januar 2009
Gesundheitsfonds - wie Ärzte und Kassen nach der Reform abkassieren
Die bayerischen Hausärzte haben es zuerst erkannt: Die Gesundheitsreform hat sie mächtiger gemacht. Seit dem 1. Januar sind die Krankenkassen auf ihre Kooperation angewiesen. Denn nur wenn die Ärzte ihren Patienten möglichst viele chronische Erkrankungen attestieren, erhalten die Kassen hohe Zahlungen aus dem Gesundheitsfonds.
Einige Ärzte nutzen diese Abhängigkeit nun für ihre Honorarverhandlungen mit den Kassen aus. Interne Schreiben des bayerischen Hausärzteverbandes legen nahe: Die Ärzte setzen die Krankenkassen unter Druck. Wer von den Medizinern lukrative Diagnosen will, muss entsprechende Honorare zahlen. Der Patient wird zum Spielball – mit unangenehmen Nebenwirkungen.
Siehe auch: Experte: Bayerische Hausärzte bereichern sich durch Gesundheitsfonds, Schreiben des bayerischen Hausärzteverbands als PDF-Dokument, Schreiben von Wolfgang Hoppenthaller als PDF-Dokument
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/ ... en102.html
Quelle: Panoram, ARD - http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/ ... en100.html
Panorama vom 22. Januar 2009
Gesundheitsfonds - wie Ärzte und Kassen nach der Reform abkassieren
Die bayerischen Hausärzte haben es zuerst erkannt: Die Gesundheitsreform hat sie mächtiger gemacht. Seit dem 1. Januar sind die Krankenkassen auf ihre Kooperation angewiesen. Denn nur wenn die Ärzte ihren Patienten möglichst viele chronische Erkrankungen attestieren, erhalten die Kassen hohe Zahlungen aus dem Gesundheitsfonds.
Einige Ärzte nutzen diese Abhängigkeit nun für ihre Honorarverhandlungen mit den Kassen aus. Interne Schreiben des bayerischen Hausärzteverbandes legen nahe: Die Ärzte setzen die Krankenkassen unter Druck. Wer von den Medizinern lukrative Diagnosen will, muss entsprechende Honorare zahlen. Der Patient wird zum Spielball – mit unangenehmen Nebenwirkungen.
Siehe auch: Experte: Bayerische Hausärzte bereichern sich durch Gesundheitsfonds, Schreiben des bayerischen Hausärzteverbands als PDF-Dokument, Schreiben von Wolfgang Hoppenthaller als PDF-Dokument
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/ ... en102.html
Quelle: Panoram, ARD - http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/ ... en100.html
Politisch interessierter Pflegefan!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!
Betrugsverdacht bei Kassen und Ärzten
Betrugsverdacht bei Kassen und Ärzten
Die Vereinigung der Kassenärzte (KBV) wirft Krankenkassen vor, dass sie in betrügerischer Absicht Ärzten für dramatische Diagnosen Prämien zahlen.
http://www.abendblatt.de/daten/2009/01/23/1020799.html
Quelle: Hamburger Abendblatt
Gesundheitsfonds fördert Korruption
Der neue Gesundheitsfonds verleitet die Krankenkassen zur Bestechung, so der Chef der Techniker Krankenkasse im Interview.
http://www.ftd.de/unternehmen/versicher ... 64571.html
Quelle: FTD-Financial Times Deutschland
Die Vereinigung der Kassenärzte (KBV) wirft Krankenkassen vor, dass sie in betrügerischer Absicht Ärzten für dramatische Diagnosen Prämien zahlen.
http://www.abendblatt.de/daten/2009/01/23/1020799.html
Quelle: Hamburger Abendblatt
Gesundheitsfonds fördert Korruption
Der neue Gesundheitsfonds verleitet die Krankenkassen zur Bestechung, so der Chef der Techniker Krankenkasse im Interview.
http://www.ftd.de/unternehmen/versicher ... 64571.html
Quelle: FTD-Financial Times Deutschland
Keine Extra-Daten für den Risikostrukturausgleich
Schaar:
Keine Extra-Daten für den Risikostrukturausgleich
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar, begrüßt ausdrücklich die klaren Worte des Präsidenten des Bundesversicherungsamtes, Josef Hecken, dass Krankenkassen, die im Rahmen des Morbi-RSA Diagnosen nacherfassen, rechtswidrig handeln und dass solche Daten bei der finanziellen Zuteilung an die Kassen unberücksichtigt bleiben.
Schaar: Da die Beschaffung der Daten eindeutig gegen Datenschutzbestimmungen verstößt, werde ich in meinem Zuständigkeitsbereich ebenfalls mit aller Härte gegen diese Praktiken vorgehen.
Quelle: Pressemitteilung vom 23.01.2009
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz
und die Informationsfreiheit
Husarenstraße 30
D-53117 Bonn
Telefon: +49 (0)22899-7799-0
Telefax: +49 (0)22899-7799-550
E-Mail: poststelle@bfdi.bund.de
Keine Extra-Daten für den Risikostrukturausgleich
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar, begrüßt ausdrücklich die klaren Worte des Präsidenten des Bundesversicherungsamtes, Josef Hecken, dass Krankenkassen, die im Rahmen des Morbi-RSA Diagnosen nacherfassen, rechtswidrig handeln und dass solche Daten bei der finanziellen Zuteilung an die Kassen unberücksichtigt bleiben.
Schaar: Da die Beschaffung der Daten eindeutig gegen Datenschutzbestimmungen verstößt, werde ich in meinem Zuständigkeitsbereich ebenfalls mit aller Härte gegen diese Praktiken vorgehen.
Quelle: Pressemitteilung vom 23.01.2009
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz
und die Informationsfreiheit
Husarenstraße 30
D-53117 Bonn
Telefon: +49 (0)22899-7799-0
Telefax: +49 (0)22899-7799-550
E-Mail: poststelle@bfdi.bund.de
Ärzte zur korrekten Kodierung von Diagnosen aufgefordert
Ärzte zur korrekten Kodierung von Diagnosen aufgefordert
"Man muss sehr deutlich unterscheiden, ob es um die korrekte Kodierung geht oder um eine falsche. Es ist die gesetzliche Pflicht der Ärzte, die Diagnosen korrekt aufzuschreiben. Wenn dies systematisch hintertrieben würde, wäre der gerade neu eingeführte Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen gefährdet. Die richtige Kodierung ist die Grundlage für die Verteilung des Geldes zwischen den Krankenkassen. Auch bei der Weiterentwicklung der ärztlichen Gesamtvergütung würden grundlegende Probleme entstehen, denn das sogenannte Morbiditätsrisiko können die Krankenkassen nur dann übernehmen, wenn die Ärzte korrekt kodieren. Letztlich hintertreiben die Ärzte ihre eigenen Interessen, wenn sie nicht richtig kodieren. Es ist ein Unding, dass die Krankenkassen aus den Reihen der Ärzteschaft aufgefordert worden sind, für die richtige und gesetzeskonforme Kodierung zusätzliches Geld zu bezahlen. Der GKV-Spitzenverband wird dafür sorgen, dass im Rahmen der Gesamtvergütung der Ärzte dafür kein zusätzliches Geld zur Verfügung steht.
Konkrete Fälle, dass Ärzte Diagnosen absichtlich falsch aufschreiben, um von einer Krankenkassen zusätzliches Geld zu bekommen, sind nicht bekannt. Die Ärztevertreter sollten Ross und Reiter benennen oder dies nicht weiter behaupten. Wenn es Fälle gibt, wo sich Ärzte von Krankenkassen schmieren lassen oder wo dies das Ziel einer Krankenkasse ist, dann wären die zuständigen Aufsichten und ggf. die Justiz gefragt", so Dr. Doris Pfeiffer, Vorsitzende des Vorstands des GKV-Spitzenverbandes zu dem Vorwurf der KBV, Krankenkassen würden Ärzte zur falschen Kodierung von Diagnosen verleiten.
Quelle: Pressemitteilung vom 23.1.2009
https://www.gkv-spitzenverband.de/Home.gkvnet
Siehe auch
Ärzte: Kassen bezahlen Mediziner für geldbringende Diagnosen
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=465
"Man muss sehr deutlich unterscheiden, ob es um die korrekte Kodierung geht oder um eine falsche. Es ist die gesetzliche Pflicht der Ärzte, die Diagnosen korrekt aufzuschreiben. Wenn dies systematisch hintertrieben würde, wäre der gerade neu eingeführte Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen gefährdet. Die richtige Kodierung ist die Grundlage für die Verteilung des Geldes zwischen den Krankenkassen. Auch bei der Weiterentwicklung der ärztlichen Gesamtvergütung würden grundlegende Probleme entstehen, denn das sogenannte Morbiditätsrisiko können die Krankenkassen nur dann übernehmen, wenn die Ärzte korrekt kodieren. Letztlich hintertreiben die Ärzte ihre eigenen Interessen, wenn sie nicht richtig kodieren. Es ist ein Unding, dass die Krankenkassen aus den Reihen der Ärzteschaft aufgefordert worden sind, für die richtige und gesetzeskonforme Kodierung zusätzliches Geld zu bezahlen. Der GKV-Spitzenverband wird dafür sorgen, dass im Rahmen der Gesamtvergütung der Ärzte dafür kein zusätzliches Geld zur Verfügung steht.
Konkrete Fälle, dass Ärzte Diagnosen absichtlich falsch aufschreiben, um von einer Krankenkassen zusätzliches Geld zu bekommen, sind nicht bekannt. Die Ärztevertreter sollten Ross und Reiter benennen oder dies nicht weiter behaupten. Wenn es Fälle gibt, wo sich Ärzte von Krankenkassen schmieren lassen oder wo dies das Ziel einer Krankenkasse ist, dann wären die zuständigen Aufsichten und ggf. die Justiz gefragt", so Dr. Doris Pfeiffer, Vorsitzende des Vorstands des GKV-Spitzenverbandes zu dem Vorwurf der KBV, Krankenkassen würden Ärzte zur falschen Kodierung von Diagnosen verleiten.
Quelle: Pressemitteilung vom 23.1.2009
https://www.gkv-spitzenverband.de/Home.gkvnet
Siehe auch
Ärzte: Kassen bezahlen Mediziner für geldbringende Diagnosen
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=465